Tatsächliche Inklusion...

  • Hallo aus dem "Elend"....


    Dieses Elend nennt sich Inklusion!
    Ich möchte einfach mal beschreiben wie die Doppelstunde Deutsch in meiner 5.Klasse gerade ablief. Zur Info: 20 SuS und davon 5 Inklusionskinder ( 4 LE u 1 GE).
    In der ersten Deutschstunde werden die Inklusionskids von der Ergotherapeutin abgeholt,bei der sie während der Stunde sind. Es sieht dann so aus: Ich stehe vorne minutenlang bis die Ikids ihre Sachen haben u mit der Ergotherapeutin losgehen....Die anderen Kids sind dementsprechend unruhig u laut,weil ja noch kein Unterricht beginnt. Zwischen den beiden Stunden ist keine Pause,so dass ich durcharbeiten könnte...geht aber nicht,weil die Ikids dann ja wieder zurückkommen u reinplatzen. Also Pippipause für alle...wieder Zeit verloren u Unruhe.
    Eigentlich wären die Ikids jetzt beim Förderschulkollegen,der heute nicht da ist. Also sollen sie ihre Sachen von ihm leise bearbeiten,während ich mit den Regelschülern Lektüre weiterlese. Plötzlich weint T ( Ikind) los, weil er seine Aufgaben nicht kann...Also Unterbrechung T getröstet und die Regelkids noch unruhiger u lauter. Dann weitergemacht u versucht sich nicht Stören zu lassen vom Gemurmel der Integrationshelferin die ihrem Schützling was erklärt....
    Ich möchte :schreien: !!! Wie soll man so unterrichten?????
    Es ist furchtbar. :angst:


    Danke fürs zu"hören"!


    Inklusionsgeplagte Kollegin

  • Hallo liebe Kollegin!
    Leider kann ich dir nicht helfen.
    Außer: Tröstet dich, dass es anderswo nicht anders läuft?
    Beispiel bei mir heute: eines meiner I-Kinder (sozial-emotionale "Schwierigkeiten") flippt aus, weil es einen Test versemmelt hat (trotz Ausgleich, viel mehr Zuwendung, etc.).
    Ab da ging nichts mehr mit der Klasse.
    Eigentlich sollte für ihn jemand da sein. Regelmäßig. Für die vertrauensvolle Bindung. Diese Person fehlte heute zum 3. Mal in 5 Stunden aus "diensttechnischen" Gründen. Muss ich noch erwähnen, dass das Kind auch in der Test-Stunde kurzfristig alleine war, weil die Person "woanders gebraucht" wurde und ich nur mit Mühe und Not den Test durchziehen konnte!? Meine Regelschüler verlieren sehr regelmäßig Aufmerksamkeit/ Zuwendung, Erklärungen, Unterrichtszeit, Highlights, ... Ich könnte :schreien: !!!

  • Ich finde es befremdlich, wie einige Lehrerinnen hier durch ihre negative Grundeinstellung die Inklusion benachteiligter Kinder unterminieren. Studien zeigen eindeutig, dass für benachteiligte Kinder im Schnitt der Besuch der Regelschule etwas bessere Lernleistungen erbringt * . Es geht hier schließlich auch um eine UN-Konvention und ein Menschenrecht ** ! Natürlich läuft nicht alles optimal, aber mit gutem Willen und Initiative kann man die Übergangsphase produktiv gestalten und einen Erfolg sicher stellen. Kein Rollstuhlfahrer sollte mehr durch die Vorurteile der Lehrerschaft vom Besuch einer Regelschule ausgeschlossen werden ***.



    * über den Einfluß auf den Lernerfolg der übrigen 20-24 Schüler findet man erstaunlicherweise kaum Aussagen


    ** an dieser Stelle bitte einen sehr empörten Tonfall denken (und ein stilles Gebet für die UN-Konvention gegen Korruption einlegen, die Dtl. zwar vor 11 Jahren unterzeichnete, aber noch immer nicht umgesetzt hat - Abgeordnetenbestechung ist noch immer straffrei)


    *** wie viele Medien in ihren Beiträgen durchaus richtig visualisieren, geht es bei der Inklusion und diesbezüglicher Bedenken hauptsächlich um Rollstuhlfahrer




    "Sarkasmus off"

  • Exakt so und mit noch weitreichenderen negativenAusprägungen habe ich mir das Ganze immer vorgestellt. Mal schauen, unsere Schule ist, da im Wechsel mit anderen im Kreis zuständig, anscheinend nächstes Jahr dran *seufz*
    Ich wünsche euch extrem gute Nerven und viel Durchhaltevermögen, und gebt, soweit möglich, diese realen Situationen an Eltern etc. weiter, vielleicht hilft das ja...

  • Hm, bei allem berechtigten Gejammere und ich kotze auch oft über die Schule und meine gestörten Kinder ab: Inklusion bedeutet nicht, irgendwer holt die Dummerchen ab, damit du mit dem Rest ne Lektüre liest. Gäbe es vielleicht auch Möglichkeiten, dass die Kinder in Kleingruppen lesen, indiv. Leseecke nutzen, Lesetagebuch führen, gegenseitig vorlesen, Buch vorstellen etc. pp.? Man muss auch minimal umdenken, wenn sich in der Schullandschaft was ändert.
    Davon abgesehen: Grund- und Sonderschullehrer haben auch "inklusive" Klassen, die können nämlich niemanden (mehr) aussortieren bzw. es geht ein paar Jahre. Sek I und II meint oft, dass sie dafür völlig überqualifiziert sind aber vielleicht ist es auch doch eher eine Unterqualifizierung und das Kollegium sollte sich mal zusammensetzen und einen Plan schmieden. Frag mal deine Schulleitung, was sie zu tun gedenkt, um dir zu helfen.


    So, jetzt könnt ihr losmeckern, ich höre Elternschreck schon :hammer:

  • Hallo,liebe Kollegin!


    Du deutest etwas sehr wichtiges an...die Regelschüler verlieren Aufmerksamkeit,Unterrichtszeit....darüber wird aber in den Medien nicht gesprochen. Es geht immer nur um die Integration einziger. Mir tun manchmal die Regelschüler leid...Wir sind eine Oberschule,d.h neben den 5 Inklusionskinder sind 5 Realschulempfohlene Kids und die andere HS. Was ist z.B mit den Kids die eigentlich ein Anrecht auf Unterricht überhaupt und im speziellen ihres Niveaus angepasst,haben? Die Realschulkids sind ebenfalls eine "Minderheit" von 5 SuS,davon spricht aber keiner. Die sollen stets alles so hinnehmen. Aber diese SuS werden in einigen Jahren in ein richtiges Berufsleben entlassen,ebenso die HS SuS. Bis dahin mussten sie aber ne Menge Federn lassen,wenn es bleibt wie bisher.
    Ich hoffe,d die Inklusion genauso schnell vor die Wand gefahren wird wie G8!!!
    Oder schneller.... :wink_1:


    Und täglich grüßt die Inklusion...

  • Hm, bei allem berechtigten Gejammere und ich kotze auch oft über die Schule und meine gestörten Kinder ab: Inklusion bedeutet nicht, irgendwer holt die Dummerchen ab, damit du mit dem Rest ne Lektüre liest. Gäbe es vielleicht auch Möglichkeiten, dass die Kinder in Kleingruppen lesen, indiv. Leseecke nutzen, Lesetagebuch führen, gegenseitig vorlesen, Buch vorstellen etc. pp.? Man muss auch minimal umdenken, wenn sich in der Schullandschaft was ändert.
    Davon abgesehen: Grund- und Sonderschullehrer haben auch "inklusive" Klassen, die können nämlich niemanden (mehr) aussortieren bzw. es geht ein paar Jahre. Sek I und II meint oft, dass sie dafür völlig überqualifiziert sind aber vielleicht ist es auch doch eher eine Unterqualifizierung und das Kollegium sollte sich mal zusammensetzen und einen Plan schmieden. Frag mal deine Schulleitung, was sie zu tun gedenkt, um dir zu helfen.

    -> Stimmt in der Inklusion sollen alle schön im Klassenverband unterrichtet werden...DAS ist aber mit Verlaub mehr als haarsträubend u kaum sinnvoll praktikabel. Denn in meiner Klasse reicht die Bandbreite von geistig behindert,Lernbehindert bis zum Realschüler! Der Junge mit Down Syndrom hat den Leistungsstand eines Erstklässlers,die 4 LE Kinder sind etwa auf dem Stand 3.Klasse! Da kann ich keine gemeinsame Lektüre bearbeiten,da sie ja nicht einmal richtig lesen können. Darum ist es ein Segen, d der Förderschullehrer die Ikids in Deutsch beschult. Schlimmer ist es in Englisch. Was ich eh für'n Scherz halte...Fremdsprache lernen,aber in Deutsch noch massive Schwächen. Aber nun denn. Hier kann der Förderschulkollege sie nicht nehmen. Also hab ich sie anfangs mitmachen lassen. Mit dem Ergebnis der größtmöglichen Überforderung. Nun ist es so,dass ich Fördermappen für die Ikids erstellt habe,die sie unter Aufsicht der I-Helferin abarbeiten. Immerhin können sie diesen (Grundschule)Stoff bewältigen.
    Alles in allem,gehört die Inklusion unter solchen Arbeitsbedingungen abgeschafft!



    So, jetzt könnt ihr losmeckern, ich höre Elternschreck schon

  • Meine Meinung zum Thema Inklusion kennt hier jeder.


    Mal abgesehen von der offiziell eingeführten Inklusion : Betreiben wir in "Normalklassen" faktisch gesehen seit Jahren nicht eh schon Inklusion, obwohl das offiziell so nicht bezeichnet wurde ? Ich meine, die Kinder funktionieren schulmäßig ja fast alle nicht mehr. Und die kriegen dann auch noch Abitur ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Stimmt in der Inklusion sollen alle schön im Klassenverband unterrichtet werden...DAS ist aber mit Verlaub mehr als haarsträubend u kaum sinnvoll praktikabel. Denn in meiner Klasse reicht die Bandbreite von geistig behindert,Lernbehindert bis zum Realschüler! Der Junge mit Down Syndrom hat den Leistungsstand eines Erstklässlers,die 4 LE Kinder sind etwa auf dem Stand 3.Klasse! Da kann ich keine gemeinsame Lektüre bearbeiten,da sie ja nicht einmal richtig lesen können. Darum ist es ein Segen, d der Förderschullehrer die Ikids in Deutsch beschult. Schlimmer ist es in Englisch. Was ich eh für'n Scherz halte...Fremdsprache lernen,aber in Deutsch noch massive Schwächen. Aber nun denn. Hier kann der Förderschulkollege sie nicht nehmen. Also hab ich sie anfangs mitmachen lassen. Mit dem Ergebnis der größtmöglichen Überforderung. Nun ist es so,dass ich Fördermappen für die Ikids erstellt habe,die sie unter Aufsicht der I-Helferin abarbeiten. Immerhin können sie diesen (Grundschule)Stoff bewältigen.
    Alles in allem,gehört die Inklusion unter solchen Arbeitsbedingungen abgeschafft!

    Da stimme ich dir völlig zu! In keiner Förderschule werden in einer Klasse Schüler unterrichtet, die sowohl geistig behindert, lernbehindert etc. sind. Warum wird von den Regelschullehrern dieses erwartet?


    Wir sind überhaupt nicht ausgebildet, um mit behinderten Kindern richtig umzugehen (Da nützen auch die I-Helfer etc. nichts).


    Für die I-Schüler muss es doch der totale Frust sein, nicht mit den "normalen" Kindern mithalten zu können. Die Regelschulkinder veräppelln die I-Schüler mitunter (ein Nachbarskind (mittlerweile Jugendlicher) ist geistig behindert. Die anderen Kinder / Jugendlichen ahmen diesen Jugendlichen nach ... sicherlich kein tolles Gefühl.


    Zitat

    Ich hoffe,d die Inklusion genauso schnell vor die Wand gefahren wird wie G8!!!


    Oder schneller....:wink_1:


    Nur leider sind die Leidtragenden die behinderten und nicht behinderten Schüler (und deren Eltern und Lehrer).

  • Sek I und II meint oft, dass sie dafür völlig überqualifiziert sind aber vielleicht ist es auch doch eher eine Unterqualifizierung und das Kollegium sollte sich mal zusammensetzen und einen Plan schmieden. Frag mal deine Schulleitung, was sie zu tun gedenkt, um dir zu helfen.


    So, jetzt könnt ihr losmeckern, ich höre Elternschreck schon :hammer:


    Mein Problem mit der Inklusion bei uns am Gymnasium besteht genau darin, dass ich WEIß, dass ich dafür völlig unterqualifiziert bin. So geht das auch den meisten meiner Kollegen, die ebenfalls nicht wirklich wissen, wie man mit ES (war das die Abkürzung?) und LE Kindern richtig umgehen soll, wie ich den Unterricht so gestalte, dass alle zu ihrem Recht komme und dabei den nicht zuunterschätzenden Ansprüchen des G8 Gymnasiums Rechnung getragen werden kann, ohne dass die Kinder verloren gehen. Es gibt eine Förderschullehrerin mit 13 Stunden bei uns - immerhin. Mein Unterricht ist aber immer an den Tagen, an denen sie an der anderen Schule ist. Vorab Absprachen treffen war für mich schwierig, da ich gar nicht wusste, was ich vorab fragen sollte, weil ich nun mal gar keine Ahnung hatte, was da auf mich zukommt.


    (Aber ich gebe zu, zwei, drei eher Klischee (man könnte auch sagen: arrogante) Gymnasialkollegen habe ich leider auch, die schnell mit der Keule "die gehören hier nicht hin" kommen....)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ich kämpfe auch mit der Inklusion. Und es geht mir immer noch so - manchmal auch schlimmer- wie zu Beginn: ich finde Inklusion gut, eigentlich... Wünschte mir aber oft, es würde doch jemand anders machen.
    Außerdem sehe ich auch, wo die Umsetzung SO nicht funktionieren kann. Kinder die schreien, weglaufen, ausrasten.... Oder was ist mit Sprachheilklassen, die auch wegfallen sollen? Die dort praktizierte gezielte Förderung kann inklusiv doch gar nicht stattfinden. (Und das ist auch nicht vorgesehen.)
    Das Förderschüler vom gemeinsamen Unterricht profitieren ist wohl unstrittig. Aber was ist mit den anderen Kindern?
    Und wer macht mit den Förderschülern das, was bisher die Förderschulen geleistet haben? Nicht nur unterricht, sondern Vorbereitung aufs Leben?
    Wo haben Kinder mit Förderbedarf ES eine Rückzugsmöglichkeit?


    Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Bundesländern/Gemeinden/ Schulen aussieht. Bei uns ist das Problem, dass die Förderlehrkräfte fehlen. Nicht (nur) weil sie eingespart werden. Sondern es gibt sie nicht. Meiner Schulen stünden mehr Stunden zu- aber es gibg die benötigte Lehrkraft einfach nicht.


    In meiner I-Klasse sind 5, bald 7 Kinder mit Förderbedarf. Aktuell 4 L, ein GE. Und das GE kind geht unter. Es bräuchte mindestens ein weiteres so schwaches Kind. Das Mädchen kann einfach vieles nicht- ist aber leider nicht so sehr eingeschränkt, dass sie das selbst nicht merkt. Außerdem ist sie auch überfordert mit dem ganzen Drumherum. Große Schule, zu viele andere Kinder...
    Wem tut man denn damit einen Gefallen???


    Allerdings sind meine I-Kinder im Moment die geringste Sorge. Zusätzlich habe ich ja noch, wie jeder ansere auch, andere schwierige Kinder in der Klasse Bei zwei davon wird nun Antrag auf Überprüfung gestellt, einmal L, einmal ES. Dazu noch weitere Kinder, die irgendwie auffällig sind.
    Kinder, die einfach ihre Aufgaben machen, habe ich auch. 3.


    Gestartet bin ich im Sommer mit 18 Schülern. Nun sind es 23. Ein Neuzugang kann unsere Sprache nicht. Außerdem wird der Platz im Klassenraum langsam knapp.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, wirklich inklusiv zu arbeiten. Aber nicht mit dem jetzigen System mit Notendruck, Klassenarbeiten zu Zeitpunkt x, festem Stundenplan.
    Mit offeneren Konzepten könnte zumindest ich vieles besser umsetzen. Das geht aber nicht allein.
    Außerdem: Selbst das würde voraussetzen, dass es auch Kinder gibt (mehr als 3) die mal selbstständig arbeiten können.
    (Hier stand noch mehr, das kommt aber in einen anderen Thread.)
    Die Kurzfassung: Kein Wunder, dass meine L-Schüler nicht auffallen. Die anderen können kaum mehr.



    Aber: was hat das oben beschriebene mit Inklusion zu tun? Wenn die Kinder abgeholt werden?

  • Aber: was hat das oben beschriebene mit Inklusion zu tun? Wenn die Kinder abgeholt werden?


    Gar nichts mehr, aber genau das ist doch das Problem, das viele denken so muss es laufen und wenn das nicht so läuft, weil dafür eben nicht genügend Personal da ist, dann ist die Inklusion MIst und zum Scheitern verurteilt.


    Ich finde Pausenbrot hat es sehr zutreffend formuliert und ich möchte dir für den Beitrag danken.


    @FüllerFoxi: Genau, den Regelschülern (ach, wer ist eigentlich die Regel, woran machst du das denn fest? Der Schüler mit LRS sicherlich genauso wenig wie der Hochbegabte. Ist es einfach der Durchschnittsmensch, der noch erfunden werden muss?!?) geht wertvolle Frontalarbeitszeit verloren. :ohh:

  • Hallo,liebe Kollegin!


    Du deutest etwas sehr wichtiges an...die Regelschüler verlieren Aufmerksamkeit,Unterrichtszeit....darüber wird aber in den Medien nicht gesprochen. Es geht immer nur um die Integration einziger. Mir tun manchmal die Regelschüler leid...Wir sind eine Oberschule,d.h neben den 5 Inklusionskinder sind 5 Realschulempfohlene Kids und die andere HS. Was ist z.B mit den Kids die eigentlich ein Anrecht auf Unterricht überhaupt und im speziellen ihres Niveaus angepasst,haben? Die Realschulkids sind ebenfalls eine "Minderheit" von 5 SuS,davon spricht aber keiner. Die sollen stets alles so hinnehmen. Aber diese SuS werden in einigen Jahren in ein richtiges Berufsleben entlassen,ebenso die HS SuS. Bis dahin mussten sie aber ne Menge Federn lassen,wenn es bleibt wie bisher.
    Ich hoffe,d die Inklusion genauso schnell vor die Wand gefahren wird wie G8!!!
    Oder schneller....:wink_1:


    Und täglich grüßt die Inklusion...

    Hallo! Ich fühle mich mal angesprochen ;)
    Ja, von den "Realschülern" habe ich auch welche. Und zwei fast-Gymnasiasten. Ich stelle denen oft sehr offene Aufgaben, weil sie in 10 Minuten mit dem fertig sind, was die "anderen" in einer 60 Min.-Stunde schaffen. In der Fremdsprache geht aber das fordernde Sprechen fast total unter. Ich finds katastrophal. Klar, ich tue, was ich kann... aber... *Frust*



    -> Stimmt in der Inklusion sollen alle schön im Klassenverband unterrichtet werden...DAS ist aber mit Verlaub mehr als haarsträubend u kaum sinnvoll praktikabel. Denn in meiner Klasse reicht die Bandbreite von geistig behindert,Lernbehindert bis zum Realschüler! Der Junge mit Down Syndrom hat den Leistungsstand eines Erstklässlers,die 4 LE Kinder sind etwa auf dem Stand 3.Klasse! Da kann ich keine gemeinsame Lektüre bearbeiten,da sie ja nicht einmal richtig lesen können. Darum ist es ein Segen, d der Förderschullehrer die Ikids in Deutsch beschult. Schlimmer ist es in Englisch. Was ich eh für'n Scherz halte...Fremdsprache lernen,aber in Deutsch noch massive Schwächen. Aber nun denn. Hier kann der Förderschulkollege sie nicht nehmen. Also hab ich sie anfangs mitmachen lassen. Mit dem Ergebnis der größtmöglichen Überforderung. Nun ist es so,dass ich Fördermappen für die Ikids erstellt habe,die sie unter Aufsicht der I-Helferin abarbeiten. Immerhin können sie diesen (Grundschule)Stoff bewältigen.
    Alles in allem,gehört die Inklusion unter solchen Arbeitsbedingungen abgeschafft!

    Bei uns ist die Idee, dass die I-Kinder anderes Material bekommen. Damit schaufelt man sich sein Grab ja selbst: wenn sie NACH den ersten Wochen in Klasse 5 nicht mehr mitkommen und anderes tun, werden sie nie wieder mitkommen (eh fast unmöglich) und die Klassenkameraden schnallen noch schneller, wer das "schwächste" Mitglied der Gemeinschaft ist. Oh man.

    Kinder, die einfach ihre Aufgaben machen, habe ich auch. 3.

    Ich biete 5. :dollar:


    Entschuldigt meine Laune, aber nach dem Vorfall heute wieder...
    ... obwohl... eigentlich ist jeden Tag etwas Unglaubliches. :schreien:

  • Mittlerweile - nach fast 2 Jahren Erfahrung - vertrete ich nicht mehr die Meinung, dass Inklusion gut gehen könnte. Alle genannten Beispiele kommen sehr bekannt vor.


    Selbst mit ausreichend Unterstützung, manchmal ist das punktuell möglich, fallen die Regelkinder durch das Lernraster. Mal nebenbei: Wir bekommen ab und zu doch noch einen I-Helfer zusätzlich. Wieviele Erwachsene will ich denn noch im Unterricht sitzen haben? Wieviel "Getuschel" verträgt eine sog. normale U-Stunde?


    Tatsächliche Inklusion ist nicht möglich.



    Sorgen mache ich mir nicht nur um viele Regelkinder, sondern zunehmend auch um den Gesundheitszustand vieler Kollegen.
    Ich versuche, die Probleme in der Schule zu lassen. Aber die perfekte Strategie ist das auch nicht.

  • Mittlerweile - nach fast 2 Jahren Erfahrung - vertrete ich nicht mehr die Meinung, dass Inklusion gut gehen könnte. Alle genannten Beispiele kommen sehr bekannt vor.


    Selbst mit ausreichend Unterstützung, manchmal ist das punktuell möglich, fallen die Regelkinder durch das Lernraster. Mal nebenbei: Wir bekommen ab und zu doch noch einen I-Helfer zusätzlich. Wieviele Erwachsene will ich denn noch im Unterricht sitzen haben? Wieviel "Getuschel" verträgt eine sog. normale U-Stunde?

    Danke für deine Worte.
    Ich musste mir Anfang der Woche mächtig auf die Zunge beißen, weil ich kurz vorm Lautwerden war ("Ruhe jetzt in der Ecke! Es ist Unterricht!"), dann aber realisiert habe, dass die Teamlehrerin mit dem SE-Kind spricht und es antworten MUSSTE. 3 Plätze weiter bekam das Kind mit Hörschwierigkeiten den Arbeitsauftrag in "extra-laut und langsam" vorgesprochen. :stumm:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Gar nichts mehr, aber genau das ist doch das Problem, das viele denken so muss es laufen und wenn das nicht so läuft, weil dafür eben nicht genügend Personal da ist, dann ist die Inklusion MIst und zum Scheitern verurteilt.


    Ob die Kinder außerhalb der Klasse oder innerhalb der Klasse gezielt gefördert werden, spielt eigentlich keine Rolle ... aber für diese gezielte Förderung müssen Personal und Mittel da sein.
    Wenn das nicht ist, IST die Inklusion zum Scheitern verurteilt.


    kl. gr. frosch

  • Zitat

    Denn in meiner Klasse reicht die Bandbreite von geistig behindert,Lernbehindert bis zum Realschüler! Der Junge mit Down Syndrom hat den Leistungsstand eines Erstklässlers,die 4 LE Kinder sind etwa auf dem Stand 3.Klasse! Da kann ich keine gemeinsame Lektüre bearbeiten,da sie ja nicht einmal richtig lesen können.


    Je nach "Ausbildungsziel" müssen diese I-Kinder ja vielleicht auch nicht den gemeinsamen Stoff bearbeiten... aber können an einem gemeinsamen Oberthema arbeiten. Die "Regelschüler" lesen eine gemeinsame, jahrgangsangemessene Lektüre zu Thema X, die LE-Schüler erhalten ebenfalls eine (kürzere, einfachere, ...) Lektüre ebenfalls zu Thema X - und tragen ihre Erkenntnisse (was haben wir gelesen, worum ging's, ...) den Regelschülern vor, der Down Syndrom Schüler arbeitet ebenfalls an Thema X, aber eben mit Erstklässlermaterial (insofern vielleicht nicht mal eine vollständige Lektüre, sondern kürzere Arbeitsblätter etc. - und berichtet (vielleicht hat er ein Plakat erstellt) ebenfalls.
    (Wenn er schon auf dem Leistungsstand eines Erstklässlers ist - gratuliere. Ich hatte auch schon Schüler, die bis Klasse 10 nicht lesen konnten... und dann sucht man eine inhaltliche Verbindung zum Unterricht der Einführungsphase der Oberstufe... klappt nach etwas Eingewöhnungszeit besser als man manchmal denkt. Ist aber eben, wenn man vier Niveaus in einer Klasse hat, eine vierfache Vorbereitung für jede Stunde. Da sollte man sehr schnell lernen, ökonomisch auf Grundschul-/Förderschulmaterialien zurückzugreifen, sonst ist das nicht machbar...)


  • -> Denn in meiner Klasse reicht die Bandbreite von geistig behindert,Lernbehindert bis zum Realschüler!

    in meiner 29er-regelschul ersten klasse (ich bin also vollkommen allein-gelassen mit denen) reicht die bandbreite von lernbehindert bis hochbegabt. ich habe ein mutistisches mädchen in der klasse, 3 massiv verhaltens"kreative" kinder und 3, die vor 15 jahren direkt auf der förderschule lernen gelandet wären und jetzt ihre drei jahre in der eingangsphase absitzen müssen. hochbegabte und sehr fitte wollen auch mal eine nuss zum knacken, müssen da aber etwas erklärt bekommen.
    die breite "mitte" leidet darunter, dass ich oft keine zeit für sie habe und sie selbstverständlich mitlaufen sollen. förderschulen sollen abgeschafft werden, aosf laufen frühestens im dritten schulbesuchsjahr der eingangsphase und dann auch nur mit wenig erfolgschancen. mir kann niemand mehr erzählen, dass inklusion nicht einfach nur eine sparmaßnahme auf dem rücken der kinder, eltern und lehrer ist.

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