Flüchtlingsdiskussion - auf Bitte ausgelagert

    • Offizieller Beitrag

    Interessant finde ich hier die Forderung nach einer offenen Diskussion ohne Scheuklappen. Hast du die letzten 18 Seiten gelesen? Oder hat für dich einfach jeder Scheuklappen auf, der nicht deiner Meinung ist? :/


    Und kannst du mir bitte nochmal zitieren, welcher user hier gefordert hat, 30 Millionen hier anzusiedeln und durchzufüttern?


    Ich staune manchmal ob der Lesefilterbrillen, die hier einige aufhaben.

  • Naja, ob Hans-Werner Sinn als DER Vertreter der neoliberalen Sichtweise, der ständig Sorgen um eine Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft pflegt (siehe auch Mindestlohn, Griechenland), die richtige Quelle ist, wage ich zu bezweifeln.


    Wie auch Meike sehe ich hier nicht, dass jemand mundtot gemacht wird, sondern dass es eine Debatte mit pluralen Ansichten gibt. Aber dass eine so weit gefächerte Diskussion unmöglich ist, sollte einleuchten. Ansonsten dreht es sich nur im Kreis; Die "Asylkritiker" werfen der Gegenseite Problemlösungsinkompetenz und Sozialromantik vor, während jene die "Grenzen dicht"- und Abschottungsrhetorik mancher angreifen und Komplexität der Thematik hinweisen, die eine allesumfassende Lösung verunmöglichen. Stellt euch mal vor ihr würdet euren Schülern eine Aufgabe aushändigen, die beispielsweise heißt "Beurteilen Sie die Entwicklungen des Jahres X." Es muss spezifscher sein, um eine wirklich qualifzierte Debatte führen zu können - und manche Aspekte wie die Kritik patriarchaler Strukturen beschränkt sich eben nicht nur auf islamisch sozialisierte Menschen, sondern finden sich auch schnell in der christlich geprägten Mehrheitsgesellschaft.

  • ... und statt konkreten Lösungsansätzen immer wieder nur Allgemeinplätze zu finden sind.
    Die Lösung kann nicht darin bestehen, Probleme zu ignorieren und über allem einen Kübel rosa Farbe auszukippen.

    Das ist sicher richtig. Ich habe aber gar nicht den Eindruck, dass hier jemand Farbe verkippte?


    Aber mach du doch mal einen Lösungsvorschlag, sei ein linker Kritiker.
    Ich sehe konkrete Lösungsvorschläge z.B. hier in der Stadt: zig neu eingestellte Sozialpädagogen, die sich täglich konkret mit Integration auseinandersetzen. Zig neu eingestellte DaZ-Kräfte an Schulen. Und die Verlage verdienen prächtig ;)


    Und noch konkreter: Ich hab in meiner Klasse etwa die Hälfte Kinder mit Migrationshintergrund, bei einigen möchten die Väter, dass ihre Söhne zurückgehen, sie fahren regelmäßig in die alte Heimat, um die Sprache richtig zu lernen. Und es sind keine strukturstarken Gegenden, in die sie sich zurückwünschen. Andere können nicht zurück und- mags klingen, wie ein Klischee- es sind die einzigen, in der Klasse, die eine richtige Chance auf einen Job haben. Sie sind pünktlich, höflich, die Eltern haben noch einen Stellenwert, der Lehrer hat noch einen Stellenwert, Hausaufgaben gemacht, Federmappe vollständig- integrierter in die heile Welt sind beim mir definitiv die Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Mag meine Schule ein Mikrokosmos mit unterprivilegierter Schülerschaft sein- mit Geburtsort und Passbesitz haben ihre Charaktereigenschaften und Zukunftsperspektiven jedenfalls ganz sicher am allerwenigsten zu tun.


    Nenns rosa Farbe, wenn du magst, ich sehe Menschen ihr Leben leben und keinen Grund zur Panik. Pragmatismus gern, erzähl mal- es geht aber ums wie und nicht ums ob.

  • Dass man in der schulischen Ausbildung von geflüchteten und migrierten Kindern investieren muss, ist ja nur ein logischer Schluss. Da wird - wie Schantalle bestätigt - derzeit auch viel gemacht. Allerdings habe ich den Eindruck, dass in der Lehramtsausbildung das Thema DaZ zwar vorhanden, jedoch sehr, sehr theorielastig und wenig förderlich für die tatsächliche Arbeit mit diesen Kindern ist (so ist zumindest mein Eindruck nach einem Semester mit 4-stündigem DaZ-Seminar). Ich denke, dass Studierende aller Fächer für das Thema DaZ (aber auch Inklusion) besser sensibilisiert werden müssen. Vor allem, weil bei geflüchteten Kindern natürlich auch eine fundiertere psychologische Kompetenz gefragt ist. Das alles sind wichtige Aspekte...


    ... Aber es muss auch über die politischen Aspekte geredet werden, die bislang nur ein Im-Kreise-Drehen verursachten. Für mich kann nur eine kosmopolitische Welt eine freie, sozial im Ansatz gerechte Welt darstellen, was Vorschläge einer Obergrenze (je nach Parteisymphatie bitte etwaiges Synonym einfügen) oder schnelleren Abschiebungen für Geflüchtete vom Prinzip her ausschließt.

  • Um ehrlich zu sein bin ich nicht sehr überrascht. Allerdings fehlt mir in diesem Artikel eine weitreichende Erläuterung, die über die These hinausgeht, Deutschland habe aus seinen Fehlern gelernt. Vor allem ist auch zu hinterfragen, welche journalistischen Textformen privilegiert analysiert wurden. Kommentare sind schließlich meinungslastiger als berichtende Artikel. Ich versuche mich mal an Erklärungsansätze: Wie auch eine Studie von Statista zeigt, präferieren Journalisten eher rot-grün. Hinzu kommt noch eine hohe Prozentzahl, die keine Parteipräferenz angibt, jedoch auch eher mit linken Einstellungen symphatsieren könnten. Dass sich diese Werteinstellungen auch in Artikel widerspiegeln, kann man gut oder schlecht finden. Ich gehe allerdings davon aus, dass jeder die Illusion eines komplett objektiv berichtenden Journalismus abgelegt hat.

  • Es bleibt eben noch abzuwarten, welchen Preis Europa zu zahlen hat. Klar, es kann sein, dass wenig oder gar nichts passiert. Es kann aber eben auch sein, dass durch die Flüchtlingsströme viele Terroristen ins Land kommen und sehr viele Menschen durch Anschläge sterben werden wie in Frankreich. Der IS hat es angekündigt, die Anschläge in Frankreich waren die ersten Tropfen eines Regens.
    Keiner kann es mit Sicherheit prognostizieren wie stark es Deutschland treffen wird, aber es ist ein reales Risiko und es ist eine Frechheit, wenn man darüber nicht reden darf. Die unkontrollierte Aufnahme vieler Flüchtlinge ist ein inneres Sicherheitsrisiko. Wie teuer man dafür bezahlt, wird sich zeigen. Lasst uns hoffen, dass es niemand mit dem Leben bezahlt.

    Es fühlt sich in diesem Fall so bitter an zu sagen "Ich habe recht und habe es vorausgesehen".


    https://web.de/magazine/politi…i-vorsaetzlicher-32077692


    Man kann wirklich keine Großstädte und großen öffentlichen Veranstaltungen mehr besuchen ohne Angst vor Flüchtlingsterroristen zu haben. Traurig :(

  • Angst ist sowieso kein guter Ratgeber. Denn dann könnte man nicht fliegen, Bahnfahren wäre noch riskanter und generell müsste man jegliche Menschenmassen meiden.


    Aber über die Konsequenz der politischen Entscheidungen muss man definitiv diskutieren, ohne dass wieder hämische Kommentare kommen.

  • also ich geh' jetzt in die stadt. mit den schülern. ganz ohne angst! grüße!


    (und herzlichen glückwunsch, lilly und co: ihr tut genau das, was die islamisten wollen: ihr stellt auch gegen den "pösen islam"; damit funktioniert deren geschichte vom "pösen westen, der uns muslime hasst" perfekt. und gleichzeitig wollt ihr das fundament unserer gesellschaft - menschenwürde und grundrechte und damit pluralismus und demokratie und offene gesellschaft - aushöhlen bis gleich abschaffen, alles im namen einer ominösen "sicherheit", die heute nicht kleiner oder größer ist als gestern oder vorgestern oder vor einem jahr.)


    (noch anders: angst fressen seele auf.qed.)

  • Es geht nicht gegen den bösen Islam, es geht gegen die bösen Islamisten. Die deutschen Zeitungen schreiben dazu ja noch nichts, aber wenn man sich die englischen ansieht wird die Situation recht klar. 23-jähriger pakistanischer Asylbewerber tötet polnischen Fahrer eines LKW und fährt dann damit durch die Menge (Quelle: Daily Mail. Und jetzt bekommt Deutschland die Ergebnisse seiner verfehlten (nicht Flüchtlings-, sondern Außen-) Politik. Man kann nicht den gesamten Nahen Osten systematisch destabilisieren und dann einfach zuschauen, wie die Islamisten da übernehmen.


    Hussein, Gaddafi und Assad. Ohne Frage Schweinehunde vor dem Herrn, aber was haben wir jetzt stattdessen da, weil die westlichen Mächte meinen sie könnten überallhin die "Demokratie" bringen? Geht es den Menschen in diesen Ländern jetzt besser? Die Flüchtlingsfrage ist selbstverschuldet, genauso wie große Teile der islamistischen Bedrohung...


    P.S.: Auf Weihnachtsmärkte gehe ich trotzdem, die Chance ist immer noch größer auf dem Weg dorthin im Nahverkehr zu sterben, als durch Terroristen. In Wuppertal könnte das Risiko für den Terroranschlag höher sein, aber die Schwebebahn ist auch einfach unschlagbar sicher. :P

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Man kann wirklich keine Großstädte und großen öffentlichen Veranstaltungen mehr besuchen ohne Angst vor Flüchtlingsterroristen zu haben. Traurig :(

    Hallo KollegIn Firelilly, lange nichts gehört. Danke für die gesellschaftspolitisch sehr differenziert ausgearbeitete Erläuterung der Lage übrigens, ich dachte bisher, Terrorismus und Gewalt kommen in den besten Familien, äh Nationen vor.


    Und wer ist noch mal "man"? Oder meinst du dich? Wir könnten dann eine Selbsthilfegruppe gründen: Ich gehe auch nie auf Kirmes oder Weihnachtsmärkte. Allerdings nicht wegen der Gefahr, von Irren umgenietet zu werden, sondern wegen der Gefahr, selber Amok zu laufen :flieh:

  • Es fühlt sich in diesem Fall so bitter an zu sagen "Ich habe recht und habe es vorausgesehen".
    https://web.de/magazine/politi…i-vorsaetzlicher-32077692


    Man kann wirklich keine Großstädte und großen öffentlichen Veranstaltungen mehr besuchen ohne Angst vor Flüchtlingsterroristen zu haben. Traurig :(

    Es geht nicht gegen den bösen Islam, es geht gegen die bösen Islamisten. Die deutschen Zeitungen schreiben dazu ja noch nichts, aber wenn man sich die englischen ansieht wird die Situation recht klar. 23-jähriger pakistanischer Asylbewerber tötet polnischen Fahrer eines LKW und fährt dann damit durch die Menge (Quelle: Daily Mail. Und jetzt bekommt Deutschland die Ergebnisse seiner verfehlten (nicht Flüchtlings-, sondern Außen-) Politik. Man kann nicht den gesamten Nahen Osten systematisch destabilisieren und dann einfach zuschauen, wie die Islamisten da übernehmen.


    Hussein, Gaddafi und Assad. Ohne Frage Schweinehunde vor dem Herrn, aber was haben wir jetzt stattdessen da, weil die westlichen Mächte meinen sie könnten überallhin die "Demokratie" bringen? Geht es den Menschen in diesen Ländern jetzt besser? Die Flüchtlingsfrage ist selbstverschuldet, genauso wie große Teile der islamistischen Bedrohung...


    P.S.: Auf Weihnachtsmärkte gehe ich trotzdem, die Chance ist immer noch größer auf dem Weg dorthin im Nahverkehr zu sterben, als durch Terroristen. In Wuppertal könnte das Risiko für den Terroranschlag höher sein, aber die Schwebebahn ist auch einfach unschlagbar sicher. :P


    Ist das nicht etwas voreilig? Die Täterschaft ist noch nicht einmal ansatzweise festgestellt. Die Polizei hat inzwischen arge Zweifel an der Täterschaft des festgenommenen Flüchtlings. Warum die englischen Zeitungen das besser wissen sollte, als die hiesige Polizei ist mir unklar.

  • Die deutschen Zeitungen schreiben dazu ja noch nichts, aber wenn man sich die englischen ansieht wird die Situation recht klar. 23-jähriger pakistanischer Asylbewerber tötet polnischen Fahrer eines LKW und fährt dann damit durch die Menge (Quelle: Daily Mail.

    Wenn schon die BILD nicht zuerst mit dem Toten spricht, dann eben die Daily Mail... Schön, wenn man seriöse Quellen angeben kann. Die Engländer wissen also mehr - sehr verdächtig!

    Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn sie mit modernen Waffen kombiniert wird, zu einer echten Gefahr unserer Freiheiten. (Salman Rushdie)

    • Offizieller Beitrag

    Komme gerade mit meiner Flüchtklingsbekannten aus dem Yemen vom Weihnachtsmarkt. Hat heute ihr B2 mock-Examen und wollte mal ein bisschen feiern und Vokabeln abfragen lassen. Haben erstmal mit einem Glühkakao ;) darauf angestoßen, dass sie hier in weitestgehender Sicherheit auf solche schönen Märkte gehen kann, und heute abend geht sie in eine der lokalen Moscheen, wo die Muslime eine Andacht für die Berliner Opfer halten und vor allem für die Erleuchtung der Fehlgeleiteten beten wollen - und wo sie sich, als "alteingesessene Geflüchtete", für junge Flüchtlinge engagiert, vor allem auch in kultureller Hinsicht. Ist halt die andere Seite der Medaille. Die macht natürlich keine interessanten Schlagzeilen und man kann sich nicht als das nächste Opfer inszenieren oder kapitalwirksam Angst erzeugen. Wird aber trotzdem täglich gelebt. So ganz unter dem Radar der 36-Punkt-Schriftkopfzeilen der Medien.
    Nur mal so am Rande.


    Zitat

    Allerdings nicht wegen der Gefahr, von Irren umgenietet zu werden, sondern wegen der Gefahr, selber Amok zu laufen


    Aha, so eine bist du also: :D


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/CzDwxf3XUAE9MXZ.jpg]

  • *kicher* genau so, Meike.


    So, hier noch mal in Schriftgröße 36, dass die Meldung nicht untergeht :)



    ...heute abend geht sie in eine der lokalen Moscheen, wo die Muslime eine Andacht für die Berliner Opfer halten...

  • Man weiß noch nicht was passiert ist. Nur "besorgte Bürger" sen natürlich schon, wer der Täter ist und warum er es getan hat.
    Viele werden sofort darauf gehofft haben, dass es ein Moslem war. Mehr Tote wären ihnen lieber. Aber besser als nichts. Und endlich eine vermeintliche Legitimation für den ganzen Hass...
    Widerliches Pack!

  • Man kann das Ganze auch einfach mal nach "cui bono" durchspielen. Meiner Meinung nach gibt es zwei Gruppen denen ein Anschlag nach exaktem Vorbild des Anschlags von Nizza auf einen Weihnachtsmarkt in Deutschland nützen, das wären zum einen Islamisten und zum anderen ganz rechte Gruppen. Bei den Islamisten wäre es propagandistisch immer ein Sieg, bei den rechten Gruppen nur genau dann, wenn sie es den Islamisten in die Schuhe schieben könnten. Da die erste Version die einfachere ist, ist sie wohl auch die wahrscheinlichere. Und noch einmal, das ist kein Flüchtlingsproblem (die Mehrheit der Flüchtlinge dürfte froh sein diesem Scheiß entkommen zu sein), sondern ein Problem der massiv verfehlten westlichen Politik im Nahen Osten, die dort unter dem Vorwand von Demokratie und Menschenrechten (oder in ehrlicher "regime change") ein massives Machtvakuum in eine vormals relativ stabile Region hineingesprengt haben.

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  • Du kannst auch auf europäischer Ebene das weiterführen. Dank Dublin haben sich doch die nordeuropäischen Staaten auf Kosten des Südens die Flüchtlingsproblematik vom Hals gehalten. Und da hat es auch kaum jemand in D gestört. Das ist heuchlerisch.
    Und was ist mit der Mauer in Ceuta?


    Man kann durchaus die Flüchtlingsproblematik zurecht kritisieren, ohne in eine rechte Ecke gestellt zu werden. Wer sich schon auf pluralistische Werte beruft, muss bereit sein, andere Argumente zu akzeptieren sofern sie schlüssig und nachvollziehbar sind.

  • ( Moderatorenedit: Bezug zu gelöschtem Beitrag entfernt, da bezuglos. )


    Stellen wir doch mal bitte die Gegengleichung auf:


    Muslime = fremd = viel bessere Menschen


    Islamismus= Weltfrieden


    Würdest du das unterschreiben?


    Niemand bestreitet, dass viele Muslime friedlich leben wollen.
    Niemand bestreitet, dass es viele Flüchtlinge stört, dass es in Deutschland zu Anschlagsplanungen (ich rechne Berlin jetzt nicht dazu, wir wissen ja wirklich noch nichts)gekommen ist.
    Niemand bestreitet, dass Muslime mit den Berlinern um die Opfer trauern.


    Neu (für uns) ist aber, dass Kinder zu Terroranschlägen animiert werden.
    Neu ist aber, dass verurteilte Straftäter mit der Flüchtlingswelle unkontrolliert ins Land kommen konnten und sich hier, trotz mehrfacher Registrierung, als minderjährig und schützenswert ausgegeben haben.
    Neu ist aber, dass es in Flüchtlingsunterkünften zur Unterdrückung christlicher Minderheiten und sexuellen Übergriffen kommt, die nicht geahndet werden.
    Neu ist aber, dass die Medien nicht mehr berichten, was passiert, weil der Mehrheit der Bürger unterstellt wird, sie seien zu dumm, damit umzugehen.


    Mich wundert die aktuelle Anti-Ausländer-Welle gar nicht, ich halte sie aber für (zum großen Teil) etwas ganz anderes:
    Sehr lange haben wir Deutschen die Köpfe eingezogen, wenn man uns gegenüber die Nazi-Keule gezogen hat. Ich erinnere an einen prominenten Politiker, der in den 90er Jahren in China Menschenrechte anmahnte, dem aber gesagt wurde, er solle die Klappe halten, er sei doch selbst Nazi oder zumindest sein Vater.
    Niemand durfte Unmut äußern, wenn es Ausländer anging, es war verpönt, von Parallelgesellschaften zu sprechen, von Missentwicklungen - wer das getan hat, war automatisch ein Nazi, die Missstände wurden so nie wirklich diskutiert.
    So ist es für viele Schüler mit Migrationshintergrund ganz normal, zu sagen, der Lehrer möge keine Ausländer, wenn sie eine schlechte Note bekommen haben und auch auf der Basis in eine Notenverhandlung zu gehen.
    Wir haben Angst, das man uns für diskriminierend und ausländerfeindlich hält.


    Ich kann gut verstehen, dass ein Teil der Gesellschaft keine Lust mehr darauf hat, einen Maulkorb zu tragen.
    Ich finde es auch bescheuert, von verängstigten oder besorgten Bürgern zu sprechen und das möglichst abfällig. Viele möchten sich
    lediglich kritisch äußern dürfen, ohne Ansehen, ob es sich bei der kritisierten Person um Migranten oder Biodeutsche handelt. Und sie möchten nicht extrem wählen.


    Es ist normal, dass das Pendel zu Gegenbewegungen ausschwingt, das prägt die Geschichte.
    Nach einer Phase des Bemäntelns sind wir nun auf den Weg in eine Phase des Aufdeckens - und ich hoffe, die Medien schließen sich an.
    Vielleicht kommen wir so irgendwann in einer Normalität an.

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