Noten aus der Vertretungsstunde eintragen?

  • Ich habe hier noch auf dem Tisch einen Stapel Arbeitsblätter Klasse 5 Deutsch liegen. Eine Kollegin hat, anstatt meiner Vertretungsaufgabe, ihre eigene Kopie zu einem anderen Thema ausgeteilt und die SuS selbstständig arbeiten lassen. Am Ende hat sie alles eingesammelt, benotet und von mir verlangt (!) die Noten einzutragen. Mir gefällt dieses Verhalten nicht, weil die Kinder gerade mit einem anderen Thema beschäftigt waren und die Kollegin mir ihr Vorgehen begründete mit "damit die mal lernen, dass sie auch in Vertretungsstunden arbeiten müssen!".
    Für mich ergibt sich hier schlichtweg nicht die Notwendigkeit diese Noten einzutragen. Da die Kollegin aber wesentlich mehr Berufserfahrung als ich hat, traue ich mich auch nicht, ihr da entschieden zu widersprechen. Ich weiß auch noch nicht, wie ich den Schülern antworten soll, wenn die nächste Woche nachfragen, weil ich die ABs auch noch wieder austeilen soll.


    Kommt so etwas bei euch vor? Tragt ihr die Noten ein? Wie kommuniziert ihr, wenn ihr es nicht eintragt, das dem Kollegen?

  • Kommt so etwas bei euch vor? Tragt ihr die Noten ein? Wie kommuniziert ihr, wenn ihr es nicht eintragt, das dem Kollegen?


    Hi Primarlehrer.
    Nein, kommt nicht vor. Wenn die Kollegin Aufgaben aus ihrem Themenbereich erledigen lässt, dann ist es auch ihre Sache, diese Aufgaben zu benoten. Es dürfte (allerdings ohne dass mir eine konkrete Gesetztesstelle einfiele) auch rechtlich ziemlich heikel sein, wenn Du Noten von anderen "übernimmst". Gehört ja wohl dann nicht zu Deinem Fach und Deinem Unterricht, oder?


    Wie man es ihr sagt? Man sagt's ihr halt :)


    Gruß,
    DpB

  • Es war schon das gleiche Fach. Nur finde ich es in diesem Fall nicht sinnvoll, wenn man etwas überprüft, das man gar nicht vorher unterrichtet hat.

  • Da die Kollegin aber wesentlich mehr Berufserfahrung als ich hat, traue ich mich auch nicht, ihr da entschieden zu widersprechen.

    Entweder sagst du einfach "Jaja, ich berücksichtige das" und schmeißt die Arbeitsblätter dann in den Müll oder du wirst mal etwas selbstbewusster und sagst ihr nett aber höflich, dass du das nicht machen wirst, weil es nicht ihr Unterricht ist.



    Und nein, so etwas kommt bei uns nicht vor.

  • wo liegt denn das Problem, das der Kollegin so mitzuteilen?


    Entweder sagst du einfach "Jaja, ich berücksichtige das" und schmeißt die Arbeitsblätter dann in den Müll oder du wirst mal etwas selbstbewusster (Sorry, wenn ich das so sage, aber auch anderen Beiträgen nach lässt du dich da häufig etwas unterbuttern) und sagst ihr nett aber höflich, dass du das nicht machen wirst, weil es nicht ihr Unterricht ist.


    Und nein, so etwas kommt bei uns nicht vor.

    Ja danke für deine Meinung zu anderen Beiträgen von mir. Ich kann mich jetzt nicht erinnern nach Kritik an meiner Person gefragt zu haben. ;)


    Antwort auf Beide: die Dame ist sehr....dominant.

  • Ich kann mich jetzt nicht erinnern nach Kritik an meiner Person gefragt zu haben.

    Dient aber zur Lösung des Problems.

    Antwort auf Beide: die Dame ist sehr....dominant.


    Dann die oben geschilderte Variante. "Jaja, ich mache das" und ab ins Altpapier. Fertig. (Ich würde diese Arbeitsblätter weder zurückgeben noch sonst irgendwas. Sie hatte Vertretungsmaterial und sie hat es bewusst nicht genutzt, das ist meiner Meinung nach schon eine Frechheit). Falls danach noch irgendwelche Eingriffe o.ä. in deine Notenfindung seitens ihr kommen, dann würde ich das als massiven Eingriff und Angriff in meine Arbeit empfinden und ich würde das dann schleunigst durch die Abteilungsleitung und/oder Schulleitung klären lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Offenbar geht es hier um einen Profilierungsversuch der Kollegin. Strenge, sowie Zucht und Ordnung sind bei manchen Kollegen immer noch das Maß der Dinge. Da gilt noch " je mehr, desto besser".
    Früher hätte ich da vermutlich nichts gesagt und die Noten dennoch nicht eingetragen. Heute würde ich da freundlich aber bestimmt gegenhalten.


    Du bist in Deiner Notengebung souverän - es steht anderen Kollegen nicht zu, in diese Notengebung reinzureden.
    Du musst Dir überlegen, welche "Duftmarke" Du setzen möchtest. Entweder die, dass man das mit Dir machen kann, oder die, dass Du die Spielregeln kennst und entsprechend das Ansinnen der Kollegin höflich aber nicht minder deutlich zurückweist.

  • Offenbar geht es hier um einen Profilierungsversuch der Kollegin. Strenge, sowie Zucht und Ordnung sind bei manchen Kollegen immer noch das Maß der Dinge. Da gilt noch " je mehr, desto besser".
    Früher hätte ich da vermutlich nichts gesagt und die Noten dennoch nicht eingetragen. Heute würde ich da freundlich aber bestimmt gegenhalten.


    Du bist in Deiner Notengebung souverän - es steht anderen Kollegen nicht zu, in diese Notengebung reinzureden.
    Du musst Dir überlegen, welche "Duftmarke" Du setzen möchtest. Entweder die, dass man das mit Dir machen kann, oder die, dass Du die Spielregeln kennst und entsprechend das Ansinnen der Kollegin höflich aber nicht minder deutlich zurückweist.

    Und zusätzlich dazu würde ich darauf bestehen, dass in Zukunft meine bereitgestellten Materialien verwendet werden.

  • Entsprechen die Noten denn ungefähr dem, was die betreffenden SuS bei Dir produzieren? Wenn es im Großen und Ganzen ein sich mit meinen Eindrücken deckendes Bild ergibt, würde ich die Noten gerne eintragen.
    Ich wäre ehrlich gesagt dankbar, so spare ich mir eventuell das Einsammeln und Bewerten einer Stundenarbeit.
    Auch die Botschaft an die Schüler:"Vertretungsunterricht ist auch bewertbarer Unterricht" finde ich persönlich gut.
    Dass sie nicht Dein Material verwendet hat, obwohlDu es bereit gestellt hast, finde ich allerdings auch etwas unglücklich. Aber darum gleich so angepisst sein?
    Ich würde ihr mitteilen "Danke, dass Du eine Leistungserhebung durchgeführt hast, ich trage die Noten gerne ein. Ich hatte Dir Arbeitsmaterial hingelegt, weil ich gerne hätte, dass die SuS dieses bearbeiten. Es wäre toll, wenn Du nächstes Mal vielleicht dieses benutzen könntest. Du sparst Dir dadurch ja auch Arbeit".
    Das wäre imho deutlich diplomatischer als herumzuzicken.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann auch alles ins Positive pädagogisieren. Es handelt sich hier um einen Eingriff seitens der Kollegin in die Unterrichtsarbeit des TE mit einer Begründung, die sehr altklug rüberkommt und völlig unsinnig ist. Wenn ich das Material meines Kollegen verwende, dann lernen die Schüler auch etwas. Das ist eine Frage, wie ich in den Vertretungsunterricht hineingehe und wie ich als Vertretungslehrer dort arbeite.
    Das Verhalten der Kollegin war p(m)aternalistisch - dafür muss man nicht auch noch dankbar sein.


    Es geht auch nicht darum herumzuzicken - mit Extrembeispielen zu argumentieren macht die Argumentation nicht schlüssiger. Es geht darum, eine Grenze zu ziehen und diese auch aufzuzeigen.

  • Und zusätzlich dazu würde ich darauf bestehen, dass in Zukunft meine bereitgestellten Materialien verwendet werden.

    DAS allerdings ist an der Schule bei nicht nur der Kollegin ein Problem. Du musst verstehen, dass es Kollegen gibt, die sich selbst inkompetent fühlen (und dann die Vertretung nicht so machen wie gewünscht), wenn die Schüler meinetwegen mit der Verbtabelle arbeiten sollen, wenn sie ein Kreuzworträtsel machen. Die KÖNNTEN ja trotzdem nachfragen und wenn die Kollegen dann selbst nicht wüssten wie ein Verb ausgesprochen würde, DAS wäre ja hochgradig peinlich!... Da kann man dann auch den Unterrichtsstil erkennen, aber anderes Thema.


    @Firelilly Ich finde es aber leider NICHT gut, dass sie eine Leistungserhebung durchgeführt hat. Aber mit dir zu argumentieren ist eh sinnfrei von daher siehe Bolzbold.

  • Dass sie nicht Dein Material verwendet hat, obwohlDu es bereit gestellt hast, finde ich allerdings auch etwas unglücklich. Aber darum gleich so angepisst sein?

    Primarlehrer wird aber doch sicherlich einen Grund gehabt haben um derartiges Material zu hinterlassen. Dementsprechend ist das nicht "ungluecklich", dass die Kollegin das nicht benutzt hat, sondern ziemlich arrogant. Bei sowas bin ich dann auch ziemlich "angepisst", denn ich lass mir nicht gerne in meine Unterrichtsplanung reinpfuschen, vor allem nicht, wenn das nur dazu dienen soll um den Schuelern mal eins rein zu wuergen. Wie unprofessionell ist das denn??
    Ich war letzte Woche krank und meine Vertretung hat einfach was anderes gemacht. Mal abgesehen davon, dass es mich Zeit und Aufwand gekostet hat um die Stunden zu planen und vorzubereiten (war ne Operation, daher planbar), bedeutet das nun, dass Teil des Lehrplans nicht gelehrt wurde. Die Stunden muss ich nun nachholen. Waere ja schoen, wenn die Alternative Sinn gemacht haette, aber ich hatte das extra nicht als Aufgabe hinterlassen. Ne einfache Nachfrage 1.) waere hoeflich gewesen und 2.) haette den Schwachsinn verhindern koennen.


    (Ich wechsel allerdings die Schule in ein paar Wochen, weshalb mir derzeit staendig ans Bein gepisst wird...)

  • Ihr beide seid aber extrem unflexibel und auf Krawall gebürstet. Der Planungsaufwand ist doch nicht verloren, Du hältst die von dir für die Vertretung gedachte Stunde halt die Woche darauf.
    Also ganz ehrlich, das ist ja mal mega unentspannt. Angepisst sein, weil eine Kollegin in der Vertretungsstunde ihren eigenen Unterricht gemacht hat.
    Solche Kolleginnen gibt es bei uns auch, die wegen allerlei Kleinigkeiten angepisst sind. Die gelten bei den Schülern auch meist als sehr unentspannt. Leider sind es vor allem weiblichen Kollegen. Die Männer sehen das entspannter, die würden sich ins Fäustchen lachen wegen so einer Sache. Es ist ja nun nicht so, dass die Kollegin in der Vertretungsstunde irgendeinen Mist erzählt hat.


    @Primarlehrer: Du hast jetzt geschrieben, dass Du es nicht gut findest, dass sie eine Leistungserhebung durchgeführt hat. Irgendein Argument habe ich nicht entdecken können.
    Für mich klingt es danach, dass es Dir einfach nicht in Deinen Kram passt.
    Du behauptest, es gibt Kolleginnen an der Grundschule, die sich fachlich inkompetent fühlen, weil sie Verben nicht aussprechen können? Das ist jetzt ein schlechter Scherz, oder? Sag mir bitte, dass es um eine fachfremde Vertretung am Gymnasium in der Oberstufe geht.

    • Offizieller Beitrag

    Ihr beide seid aber extrem unflexibel und auf Krawall gebürstet. Der Planungsaufwand ist doch nicht verloren, Du hältst die von dir für die Vertretung gedachte Stunde halt die Woche darauf.
    Also ganz ehrlich, das ist ja mal mega unentspannt. Angepisst sein, weil eine Kollegin in der Vertretungsstunde ihren eigenen Unterricht gemacht hat.
    Solche Kolleginnen gibt es bei uns auch, die wegen allerlei Kleinigkeiten angepisst sind. Die gelten bei den Schülern auch meist als sehr unentspannt. Leider sind es vor allem weiblichen Kollegen. Die Männer sehen das entspannter, die würden sich ins Fäustchen lachen wegen so einer Sache. Es ist ja nun nicht so, dass die Kollegin in der Vertretungsstunde irgendeinen Mist erzählt hat.

    Halten wir fürs Protokoll einmal fest:


    "Ihr seid beide extrem unflexibel und auf Krawall gebürstet"
    "mega unentspannt"
    "wegen Kleinigkeiten angepisst"


    Das sind doch relativ klare (und m.E. in der Rhetorik nicht unbedingt angemessene) Wertungen Deinerseits gegenüber den Kollegen hier. Auch wenn die Antwort mit "ist mir doch egal" als Standardkonter vermutlich bereits feststeht, so frage ich mich, ob Du eine Vorstellung hast, wie solche Äußerungen hier ankommen.

  • Angepisst sein, weil eine Kollegin in der Vertretungsstunde ihren eigenen Unterricht gemacht hat.

    Sie hat bei uns aber keinen "eigenen Unterricht". Ich hab meine Klasse fuer saemtliche Faecher, ausser Sport. Es ist also nicht ihr Unterricht, sondern mein Unterricht, in dem sie da drin rum pfuscht. Resultat ist nun, dass wir im naechsten Term sind und ich Sachen aus dem vorigen Term nacharbeiten muss...zusaetzlich zu dem, was wir in diesem Term schaffen muessen. Unser derzeitiger Term ist bereits voll ausgeplant, da Pruefungsvorbereitung, und laesst keine Stunden frei um Stoff nachzuarbeiten. Die Faecher, die sie mal einfach ausgelassen hat, werden in diesem Term eigentlich nicht mehr unterrichtet. (Wir haben in den naechsten 10 Wochen nur noch Mathe und Englisch.)

  • Etwas OT, weil nicht auf diesen Fall bezogen, sondern als pauschale Aussage:


    Ich würde mir in den Kollegien, zumindest in denjenigen, die ich bisher kennengelernt habe, ganz generell mehr Gelassenheit wünschen. Auch im Umgang mit kleineren Konflikten und Irritationen. Sehr häufig werden Bagatellen aufgebauscht und verursachen dann mehr Ärger als sie wert sind.


    Zur Ausgangsfrage:
    Ich persönlich würde es machen, wie es schon mehrfach empfohlen wurde: Ich würde der Kollegin dafür danken, dass sie für mich vertreten hat. Dann würde ich ihr freundlich aber bestimmt sagen, dass ich selbst entscheiden möchte, wie sich die Noten in meiner Klasse zusammensetzen. Evtl. würde ich noch ganz unschuldig fragen, ob sie denn mein Material gar nicht bekommen hat, weil sie sich jetzt ja ganz unnötig mehr Arbeit gemacht hat.

    • Offizieller Beitrag

    Etwas OT, weil nicht auf diesen Fall bezogen, sondern als pauschale Aussage:


    Ich würde mir in den Kollegien, zumindest in denjenigen, die ich bisher kennengelernt habe, ganz generell mehr Gelassenheit wünschen. Auch im Umgang mit kleineren Konflikten und Irritationen. Sehr häufig werden Bagatellen aufgebauscht und verursachen dann mehr Ärger als sie wert sind.

    Aus der Erfahrung in meinem Kollegium kommen solche Dinge relativ selten vor und lassen sich auch relativ leicht klären.
    Sollte das Geschehen jedoch so gewesen sein, wie Primarlehrer schreibt, dann finde ich Gelassenheit hier von der Stimmung her zwar durchaus angemessen, aber nicht von dem Feedback, das die beschriebene Kollegin bekommen sollte.

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