Für und wider Homöopathie (Aus dem "Was-bezahlt-die-Beihilfe"-Thread)

  • Bei Schwellungen hilft ein Kühlpad. Bei Erkältungen selbstgemachte Gemüsesuppen, Tee und Ruhe.


    Bei Fieber dasselbe. Und wenn es nach oben Richtung 40 Grad schnellt, musst du mit dem Kind zum Arzt und dann nimmt es Paracetamol.


    Da muss man seinen Kindern nicht irgendetwas schlucken lassen, von dem man selber zugibt, nicht zu wissen ob es hilft. Das ist wirklich lächerlich als Akademiker.

  • So so bei Blutungen und inneren Schwellungen nach der Geburt hilft ein Kühlpad. Nochmal Arnica ist in vielen Krankenhäusern heute das vorsorgliche Mittel der Wahl. Manchmal ist man auch unterweg und hat kein Kühlpack dabei. Als meine Kinder noch klein waren, hatte ich immer die Globulis in der Tasche.


    Bei Erkältungen ja, Globulis gibt man schon bevor es sich zu einer Erkältung entwickelt.


    Fieber, ja Paracetamol bei Kindern. Ganz tolleS Mittel. http://www.t-online.de/eltern/…e-moeglich-einsetzen.html Da hilft Bella Donna doch schon viel früher. Meine Kinder fiebern übrigens immer sehr hoch, 39,9 Grad, da spielen meine Kinder noch normal. Ab 40,5 gebe ich erst Fiebersenker.


    Übrigens gebe ich nicht zu, nicht zu wissen ob! es hilft (das tut es definitiv bei meinen Kindern), sondern aus welchem Grund. ;) Und mit Menschen die ihr Akademiker-Dasein immer vor sich her schieben, habe ich zum Glück in meinem Privatleben sehr wenig zu tun.

  • Ich bezog es auf Schwellungen, wie man sie bei Stürzen erhält.


    Bezüglich Arnica; ist mir schon klar. Der Großteil der Hebammen glauben an diese Esoterik. Wenn ich da nur an die Empfehlungen denke, die meine Frau zu dieser Zeit erhalten hat :autsch:
    Du sollst bei Kindern nicht zu früh das Fieber senken. Geht es über 40 Grad wird es Zeit für den Arzt und für fiebersenkende Mittel. Wenn du dich mit deinen Globulis toll fühlst, ist es ja okay. Aber deine Kinder ständig diese Kügelchen achlucken zu lassen :traenen: . Da gebe ich meinem Kind lieber ein alkoholfreies Bitburger :P .

  • Wie kommst du auf ständig? ;)


    Sogar Frauenärzte nutzen bzw. empfehlen Arnica auf Geburtshilfestationen. ;) Und das als Akademiker. ;)

  • Klar. Wenn die nervigen Mamas dann ruhig sind und sich eine bessere Heilung einbilden. Kann ich verstehen.


    Es ist ja in Ordnung dass du Homöopathie nimmst. Ich kann nur nicht verstehen, wie man als Elternteil Kindern Sachen schlucken lässt, deren Wirksamkeit man selbst als nicht gesichert ansieht. So etwas käme mir nicht mal annähernd in den Sinn.


    Dann lieber 0,0 Pils mit Tagesbedarf an Folsäure und B-Vitaminen :P

  • Nochmal Arnica ist in vielen Krankenhäusern heute das vorsorgliche Mittel der Wahl

    Aber nicht durch Ärzte, sondern durch Hebammen, die häufig derartigen Mist andrehen:


    http://www.sueddeutsche.de/ges…des-kreisssaals-1.1197133




    Unabhängig von der nicht-vorhandenen Wirksamkeit dieser Mittelchen:
    Ich persönlich halte da auch nichts von, da hier der Eindruck von Kindesbeinen an vermittelt wird, dass, egal welches Wehwechen eine Tabelle gegen alles hilft. Meine persönlich Meinung ist (was nicht belegt ist), ist, dass das die Schwelle für übermäßigen Medikamentenkonsum bis hin zum Mißbrauch verringert.

  • Aha - wenn Naturheilmittel wirksam sind heißt es plötzlich Schulmedizin....

    Selbstverständlich. Auf diese Art ist die Schulmedizin entstanden. Es wurden über Jahrhunderte unterschiedlichste Planzen, Stoffe und Chemikalien ausgetestet und - ACHTUNG! - mit wissenschaftlicher Akribie auf ihre Wirksamkeit bei verschiedenen Gebrechen sowie auf ihre 'Nichtschädlichkeit' überprüft. Dann wurden diese Mittel analysiert und verbessert - dh. durch chemische Synthese nachgebildet.
    BTW:Alles, was du schluckst oder auf andere Weise in oder an deinen Körper bringst, ist Chemie, besteht aus verschieden zusammengesetzten chemischen Elementen. Sogar die Luft, die du atmest. Diese "Chemiefeindlichkeit" ist mir unverständlich.


    Viele homöopathische Medikamente sind deshalb wirksam, weil sie aus dieser Tradition stammen - und mit anderer Verpackung genauso in der Schulmedizin verwendet werden.


    Viele andere homöopathische Mittel beruhen auf Selbstheilungskräften, die der menschliche Körper in sich hat, nach dem Motto: "Mit einem Rezept und Hilfe vom Arzt dauert eine Grippe eine Woche, mit homöopathischen Hausmitteln und Wadenwickeln 7 Tage."


    Bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs hört der homöopathische Spaß jedoch auf. Hier haben sich zahlreiche Heilpraktiker bereits unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge schuldig gemacht, weil sie "schulmedizinische" Behandlungen verhindert haben. Nicht ohne Grund hat der Gesetzgeben hier festgelegt, dass Heilpraktiker ihre Zulassung verlieren, wenn sie gegen eine schulmedizinische Behandlung bei Krebs opponieren.


    Auch Ratschläge wie erhöhte Vitamin-D, K, oder C-Gabe sind mit höchster Vorsicht zu "genießen". Bei der Blutkrebserkrankung einer nahen Angehörigen hätte eine derartige "Behandlung" den Krebs sogar gefördert, weil diese Vitamine auch die Krebszellen stärken und zu deren Vermehrung massiv beigetragen hätten. BTW: Dank "schulmedizinischer" Behandlung, Chemotherapie und medizinischer Hochtechnologie (Gewinnung von Stammzellen aus dem Eigenblut durch Zentrifugen, Tiefgefrieren und Rückübertragung nach der Chemo) ist diese Frau nun nach 2 Jahren Behandlung krebs- und beschwerdefrei. Ohne Behandlung wäre sie schon längst gestorben. (Mittlere Überlebensrate ohne Behandlung nach Diagnose: ein halbes Jahr)


    Ein Hoch auf die Wissenschaft! :doc: :handschlag:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich finde diese großartigen Unterstellungen bei der Hoöopathiefraktion super...vor allem die Aussagen von Schantalle sind so grenzwertig, dass ich mich wirklich frage, wie sie in den Erziehungswissenschaften den Teil mit den empirischen Forschungsmethoden geschafft hat. So, genug geflamt: Ich muss mich nicht in einem Rheumaforum umschauen, wie es sich mit einer chronischen, nicht-heilbaren Autoimmunerkrankung lebt. Ich hab eine, ich nehme Medikamente dagegen, sie helfen. Falls du dir die Liste der Medis anschaust, die ich gelistet habe, kommst du vielleicht sogar darauf welche Erkrankung ich habe. Das ist aber für meine Position völlig unerheblich.


    Wenn jemand meint, dass gekochter Krötensud gegen Geburtsschmerzen helfen, will ich ich niemanden daran hindern. Wenn ein schwer erkrankter Mensch nach Lourdes reist, weil er wirklich glaubt, dass ihm das helfen würde, soll er das tun. Wenn ein Mensch an Homöopathie glaubt, soll er das machen. Aber wenn mir eine Biologie/Chemielehrerin erzählt, dass sie Globuli gegen Grippe schluckt, könnte ich den Kopf öfter auf den Tisch hauen als gesund für mich wäre, weil das einiges über die fachliche Nichteignung in beiden Fächern aussagt.


    alias: Das mit dem hochdosierten Vitaminen war nicht auf Krebserkrankungen, sondern spezifisch auf Autoimmunerkrankungen ausgerichtet. Drisdol (Vitamin-D 50.000 IE) wurde in den 20er Jahren übrigens klinisch kontrolliert gegen bestimmte Krebsarten eingesetzt (u.a. Darmkrebs), aber selbstverständlich sind heutige Behandlungsmethoden da wirksamer.
    Anja82: Arnika ist hochwirksam gegen Entzündungen und Krankheitserreger. Allerdings nicht in homöopathischen Dosen, sondern durch den Wirkstoff Helenalin. Und jetzt halt dich fest: Das Zeug wirkt auf den NF-kB Faktor wie ein richtiges Medikament (das erklärt die entzündungshemmende Wirkung) und es hat Nebenwirkungen, die nicht von schlechten Eltern sind. Es gibt übrigens auch ein richtiges Medikament, dass auf den Faktor wirkt, Entzündungen besser hemmt und weniger Nebenwirkungen hat. Das Zeug heißt Aspirin und soll gerüchteweise auch gegen Schmerzen helfen (nach Geburten allerdings wegen der blutverdünnenden Wirkung nicht zu empfehlen).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Esoterik mit wirtschaftlicher Ineffizienz der Gesundheitspolitik und Lobbyismus zu legitimieren. 8) Auf die Idee muss man erst einmal kommen.

    Du drehst mir die Worte im Munde herum. Nachdem diese sinnlose Diskussion hier bereits beendet schien, meinte jemand noch einmal darauf hinweisen zu müssen, dass er/sie nicht bereit wäre, homöopathische Behandlung mitzufinanzieren. Worauf ich zum wiederholten Mal entgegnete, dass dies nicht der Fall, sondern Homöopathie Privatvergnügen ist. Und habe zudem angefügt, dass gerade in der Schulmedizin viel überteuerter Käse bezahlt wird, den allerdings durchaus alle mitbezahlen müssen.


    Ich finde es ziemlich ärgerlich, wie ein Idiot dargestellt zu werden, weil ich sage, dass Menschen sich selber für eine Behandlungsform entscheiden dürfen. Schön, dass sich hier mancher überlegen fühlt, ich fühle mich gerade ziemlich verarscht. Selbstverständlich gibt es auch überzeugte Akademiker, sogar eine Menge von Leuten, die Medizin studiert haben und Homöopathie praktizieren. Die irren sicher auch alle, dann könnt ihr ja beruhigt schlafen gehen, weil: wer sich sicher ist, Recht zu haben, braucht sich nicht aufzuregen.


    Wie könnt ihr einfach negieren, dass andere Menschen divergente Erfahrungen mit Homöopathie gemacht haben? Im Grunde ist die Diskussion hier in etwa so fruchtbar, wie ein Streit, ob qualitative Sozialforschung brauchbare Ergebnisse liefert.


    Menschen werden krank. Manche entscheiden sich für homöopathische Behandlung, die sie selber bezahlen müssen. Einigen wird damit geholfen, sie gehen geheilt aus einer Erkrankung hervor und sparen zudem noch hohe Kosten durch verhinderte Operationen. Andere möchten das nicht glauben, weil groß angelegte Studien Vergleiche ziehen, die nicht gezogen werden können. (Menschen mit derselben Krankheit können unterschiedliche Präparate verschrieben bekommen, wie gesagt, Homöopathie geht von ganz anderen Voraussetzungen aus, als Schulmedizin).


    Hier übrigens der Forschungsstand, hier war doch einer, der tatsächlich Aktuelles zum Thema liest? Ich allerdings nicht, mir reicht die Erkenntnis, dass mir ein Präparat hilft, tatsächlich aus. Und soundsoviel anderen eben auch.


    http://www.homoeopathie-online…homoeopathie-ist-wirksam/

  • Das ist nicht ganz richtig. Ich selbst habe es von mehreren Ärzten empfohlen bekommen. Ich habe mir alle Krankenhäuser hier in der Umgebung angeschaut und alle arbeiten damit.


    Ich nutze Homöpathie sonst nicht und gehe auch nicht zu Heilpraktikern. Ich nutze 4-5 Arten von Globulis, weil diese bei uns immer Wirkung gezeigt haben.


    Valerianus: Komisches Argument. Das gilt jawohl für viele Globulis. Oft sind es ja im Ursprung Pflanzen, die natürlich eine Wirkung haben, Bella Donna zum Beispiel auch. Ich meinte schon speziell Arnica-Globulis, die laut vielen Hebammen und Ärzten eben eine förderliche Wirkung nachgeburtlich haben.


    LG Anja

  • Ich hatte mal ein Seminar zum Thema "Magie im Mittelalter". Die Überlegungen die die Leute im Mittelalter angestellt haben waren teilweise sinnvoller, als das was ich mit unter Schantalles Links durchlesen musste, denn die sind wenigstens konstant bei ihrer Sympathiemagie geblieben und haben nicht versucht, dass mit Einflüssen aus den Wissenschaften der Zeit zu vermischen (und ja, similia similibus curentur ist nicht nur der Leitsatz der Homoöpathie, sondern auch der der Sympathiemagie). Wenn dir jemand sagen würde: "Ich habe mit heute Fledermausblut auf die Augen geschmiert und seitdem sehe ich alles viel klarer." Was würdest du zuerst empfehlen? Die Tollwutimpfung oder den Psychiater?


    Und mal im Ernst: Wenn ich hier nazisonline.de verlinke mit einem Artikel, dass Hitler eigentlich total super war und dass das alles doch ganz anders gelaufen ist, als uns die Schulgeschichte vermitteln möchte, aus welchem Grund würdest du mich für einen Idioten halten? Oder um es weniger polemisch zu machen: Was müssen meine Schüler beachten, wenn ich ihnen zwei Leitartikel zum Thema Mindestlohn aus der FAZ und aus der taz mitbringe?

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  • Ich vermute ja irgendwie auch, dass die Akademiker hier sich diese Bezeichnung auch auf den Mülleimer schreiben, damit jeder in der Straße von dieser Erhabenheit Kenntnis erlangt. Ein Lehramtsstudium macht noch lange nicht weise.
    Ich frage mich, ob ein Vertreter der Quantenphilosophie hier auch so angegangen würde, wenn er sich zu bislang als fix geltenden Theorien kritisch äußern würde.
    Hier überschätzen sich scheinbar einige Lehrer. Lehrer sind ehrlicherweise nur so weit in der naturwissenschaftlichen Materie, dass sie ihre persönliche Meinung kundtun können. Niemals jedoch sollten sie andere Meinungen und Erfahrungen mit ihrem im (Lehramts!)-Studium erlernten empirischen Wissen, das In der Regel fern der Medizin liegt, als falsch und unwahr kritisieren.
    Blind der Schulmedizin zu vertrauen und keine anderen Erfahrungen zuzulassen, erscheint mir doch sehr naiv.

  • Blind der Schulmedizin zu vertrauen und keine anderen Erfahrungen zuzulassen, erscheint mir doch sehr naiv.

    Alleine die Nutzung des Wortes "Schulmedizin", was eigentlich nur in pseudowissenschaftlichen und esoterischen Kreisen als abwertende Bezeichnung benutzt wird, diskreditiert deinen ganzen Beitrag.

    • Offizieller Beitrag

    was ist ein Quantenphilosoph?

    Auch so'n esoterisches Geschwurbel. Um DAS als kompetten Käse zu entlarven, braucht man noch nicht mal ein halbes wissenschaftliches Studium. Anhänger der Idee der Interwelt, mit der mensch mit seinem Innreren verbunden ist - nanana... --- > Aluhutfraktion. Eigentlich nur dazu erfunden, damit ein gewisser Herr Warnke seine schwurbeligen Bücher verkaufen kann. Oft gelesen von Chemtrailgläubigen und ähnlichen Vertretern.

  • Und jetzt wird doch mit Quanten angefangen. ;(


    Egal, ich ignoriere es. Schödingers Katze ist tot, Schrödingers Katze ist tot. (Wer es bezweifelt: Katzen werden ca 20 Jahre alt, die ist tot, egal, an was sie nun gestorben ist.)


    Damit ich mich nicht tot editiere, schreibe ich mal in anderer Farbe ins Zitat.

    So und @ Arnika: Ich fürchte, da werde ich noch viel Spaß kriegen, wenn ich das Projekt Kinderkriegen in Angriff nehme. :sterne: Allerdings, wie schon geschrieben wurde: Arnika hilft bei Schwellungen (dann müsste es eigentlich nach Hahnemann kontraindiziert sein), aber je nach Verdünnungsgrad gibt es noch Wirkstoff, der helfen kann. Das ist ja genau das, was ich in meinem letzten Post angekreidet habe: Es gibt homöopathische Mittel, die wirksame Pflanzenextrakte enthalten! Die kann man nicht zur Argumentation heranziehen, da sie aus "beiden Welten" stammen. Genausogut könnte man ne Chemo mit zusätzlich potenziertem Plutonium geben. Wenn man nur den Mix betrachtet, kann man hinterher nicht sagen, ob eines oder beides zusammen geholfen hat.


    Und @Studien: Ich habe mir mal zufällig eine aus dem pdf rausgesucht (Ich habe noch andere Sachen zu tun, privates Klugscheißen bezahlt mich nicht, erstellt keine Klausuren und putzt nicht meine Küche).


    Wenn man sich die Zusammensetzung der Gruppe ansieht, merkt man, dass eine gewisse Voreingenommenheit bei der Einteilung herrschte, die diese Studie sehr unsauber machte. Wenigstens war es angegeben. Für diejenigen, die wissen wollen, worauf ich mich beziehe: http://bmccomplementalternmed.…les/10.1186/1472-6882-7-7


    Ich weiß, vielleicht habe ich die eine rausgesucht, die gerade nicht so toll war und der Rest ist besser, aber, wie gesagt, putzt meine Küche nicht. Und Unterricht/Klausur muss ich vorher auch noch fertig machen.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

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