Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist

  • Es wirklich manchmal ernüchternd, was die Vergabe von Funktionsstellen angeht. Dass allein Leistung, Eignung und Befähigung die einzigen Kriterien der Entscheidung sein sollten, müsste eigentlich selbstverständlich sein. Doch Schulleitungen machen sich oft die Welt, wie sie ihnen gefällt. Einige werden bevorzugt und das Dienstalter - noch bitterer sogar Lebensalter - ist oft einfach DAS Kriterium, wonach es geht.

    Das mag aus der Eigenperspektive so aussehen, ich persönlich habe jedenfalls bislang noch nicht erlebt, dass jemand völlig unverdient eine entsprechende Stelle bekommen hätte. Der Eindruck entsteht auch dadurch, dass das System sehr starr ist und je nach Altersquerschnitt im Kollegium möglicherweise Funktionsstellen zwischenzeitlich sehr selten ausgeschrieben werden können. Im Blick sind dann von allen der sehr engagierten Lehrkräften naturgemäß eher diejenigen, die ihr Tätigkeitsprofil bereits seit langer Zeit erfolgreich in die Schule einbringen und nicht sofort die ganz neuen. Dass andersherum jemand nur aufgrund des Dienstalters eine entsprechende Stelle erhält, ohne sich adäquat zu engagieren, dürfte äußerst selten vorkommen.

    • Offizieller Beitrag

    Das mag aus der Eigenperspektive so aussehen, ich persönlich habe jedenfalls bislang noch nicht erlebt, dass jemand völlig unverdient eine entsprechende Stelle bekommen hätte. Der Eindruck entsteht auch dadurch, dass das System sehr starr ist und je nach Altersquerschnitt im Kollegium möglicherweise Funktionsstellen zwischenzeitlich sehr selten ausgeschrieben werden können. Im Blick sind dann von allen der sehr engagierten Lehrkräften naturgemäß eher diejenigen, die ihr Tätigkeitsprofil bereits seit langer Zeit erfolgreich in die Schule einbringen und nicht sofort die ganz neuen. Dass andersherum jemand nur aufgrund des Dienstalters eine entsprechende Stelle erhält, ohne sich adäquat zu engagieren, dürfte äußerst selten vorkommen.

    Das habe ich in der Form bislang auch noch nicht erlebt.

    Rein statistisch kann eben auch nicht jede/r eine A15-Stelle bekommen. Auf fünf A15-Stellen kommen dann vermutlich 30 A14-Stellen und nochmal so viele A13-Stellen. Die A15erInnen können sich ja auch nicht allesamt irgendwohin weg- bzw. hochbewerben - dafür gibt es noch weniger A16-Stellen.

  • Das habe ich in der Form bislang auch noch nicht erlebt.

    Rein statistisch kann eben auch nicht jede/r eine A15-Stelle bekommen. Auf fünf A15-Stellen kommen dann vermutlich 30 A14-Stellen und nochmal so viele A13-Stellen. Die A15erInnen können sich ja auch nicht allesamt irgendwohin weg- bzw. hochbewerben - dafür gibt es noch weniger A16-Stellen.

    Deswegen heißt es ja auch "Stellenkegel". Der wird oben dünner.

  • Rein statistisch kann eben auch nicht jede/r eine A15-Stelle bekommen. Auf fünf A15-Stellen kommen dann vermutlich 30 A14-Stellen und nochmal so viele A13-Stellen. Die A15erInnen können sich ja auch nicht allesamt irgendwohin weg- bzw. hochbewerben - dafür gibt es noch weniger A16-Stellen.

    Rein rechnerisch könnte es aber jeder bis a15 schaffen, wenn es darum geht in den letzten drei aktiven Dienstjahren a15 zu bekommen, um so den entsprechenden Pensionsanspruch zu erreichen. Also wenn man rechnet, daß auf 60 a13 Stellen 30 a14 Stellen und 5 a15 Stellen kommen, könnte man vereinfacht auch sagen, daß auf 12 a13 Stellen 6 a14 und eine a15 Stelle kommen.


    Wenn jetzt jeder von uns 36 Jahre im Dienst durchhält und man 3 Jahre a15 für den Pensionsanspruch benötigt, sollte es aufgeben, daß jeder der 12 Starter am Ende genau 3 Jahre den a15 Posten ausfüllt. :pirat:

  • Rein rechnerisch könnte es aber jeder bis a15 schaffen, wenn es darum geht in den letzten drei aktiven Dienstjahren a15 zu bekommen, um so den entsprechenden Pensionsanspruch zu erreichen.

    Aber es ist ja schon von vielen KollegInnen - hier im Forum und in der realen Welt - erklärt worden, dass sie gar keine höheren Positionen anstreben. Einige möchten einfach bei A13 bleiben, eine ganze Reihe wird gern A14, vor allem, wenn man ein Steckenpferd beackern kann; A15 ist ja in der Regel mit einer deutlichen Verantwortungserweiterung verbunden, das ist nicht jedermans/jederfrau Sache - auch nicht für die drei Jahre vor der Pensionierung. Und diese Erkenntnis ist sowohl für die Lehrkräfte als auch für das System ganz gut.

  • Meine Schule hat vier A15-Stellen, die wirklich wichtige Funktionsstellen sind, da würde garantiert niemand für drei Jahre drauf befördert, das wäre für die Funktionsfähigkeit des Systems kompletter Wahnsinn.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • also ich hab es genau einmal erlebt, dass jemand völlig Inkompetentes und Arbeitsscheues aufgrund seines höheren Alters (!) an fleissigen und kompetenten jüngeren KollegInnen mit deutlich höherem Dienstalter auf A14 befördert wurde. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Schulleiterin neu zu uns kam uns erst zu spät gemerkt hat, dass der ältere Herr gerade erst frisch aus dem Ref kam und keineswegs so kompetent war, wie sein Bart vielleicht vermuten ließ. Das wurde dann im Nachhinein ein bisschen tot geschwiegen.

  • Meine Schule hat vier A15-Stellen, die wirklich wichtige Funktionsstellen sind, da würde garantiert niemand für drei Jahre drauf befördert, das wäre für die Funktionsfähigkeit des Systems kompletter Wahnsinn.

    Also bei uns an der Schule ist es so, daß man die Aufgabe schon vorher über zieg Jahre quasi unentgeldlich macht und dann dafür irgendwann doch noch befördert wird. Das System ist nur deswegen funktionsfähig, weil sich die Kollegen ins Zeug legen, um dann irgendwann am Ende dafür doch noch befördert zu werden.

  • Also bei uns an der Schule ist es so, daß man die Aufgabe schon vorher über zieg Jahre quasi unentgeldlich macht und dann dafür irgendwann doch noch befördert wird. Das System ist nur deswegen funktionsfähig, weil sich die Kollegen ins Zeug legen, um dann irgendwann am Ende dafür doch noch befördert zu werden.

    Und so ist es gut.

    Die Katze im Sack will man nicht kaufen und eine Fehlbesetzung kann man nicht schnell loswerden.

  • also ich hab es genau einmal erlebt, dass jemand völlig Inkompetentes und Arbeitsscheues aufgrund seines höheren Alters (!) an fleissigen und kompetenten jüngeren KollegInnen mit deutlich höherem Dienstalter auf A14 befördert wurde. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Schulleiterin neu zu uns kam uns erst zu spät gemerkt hat, dass der ältere Herr gerade erst frisch aus dem Ref kam und keineswegs so kompetent war, wie sein Bart vielleicht vermuten ließ. Das wurde dann im Nachhinein ein bisschen tot geschwiegen.

    Das mit dem Bart, das klingt machbar.

    • Offizieller Beitrag

    Und so ist es gut.

    Die Katze im Sack will man nicht kaufen und eine Fehlbesetzung kann man nicht schnell loswerden.

    Nein, so ist es eben nicht gut, weil dann das Phantom einer Beförderung, die irgendwann eventuell vielleicht kommen könnte, heraufbeschworen wird. Leider sind die Schulen bzw. die Schulleitungen darauf angewiesen, aber das ist alles andere als gut so.

    Sinnvoller wäre in meinen Augen ein Baukastensystem aus Entlastungsstunden oder mehr Geld - und die Beförderung möglicherweise dann an ganz andere Kriterien zu knüpfen als eine zusätzliche Aufgabe und "artig sein" im Vorfeld.

  • 3 Jahre vor der Pension würde ich mir im Leben niemals nie so ein Verfahren antun :flieh:

    Die meisten Kollegen, die keine Beförderungsambitionen haben oder hatten trifft das kalte Grauen, wenn sie nur an einen Unterrichtsbesuch denken. Da gebe ich dir völlig Recht, dass sich das A15-Verfahren kaum jemand mehr in dem Alter antun wird.

  • 3 Jahre vor der Pension würde ich mir im Leben niemals nie so ein Verfahren antun :flieh:

    Wieso nicht? Das bedeutet einmal 2-3 Wochen erhöhten Aufwand für die Vorbereitung der Überprüfung, danach aber lebenslang eine höhere Pension. Der Brutto-Unterschied von A14 zu A15 sind immerhin am Ende der Laufbahn knapp 800€, davon im Idealfall 71,75% sind durchaus sehenswert.

  • Eine solche anlassbezogene Beurteilung stützt sich bei A15-Stellen je nach konkreter Stelle i.d.R. auf folgende Punkte:


    -> Beurteilungsbeitrag der SL

    -> Besichtigung von 1-2 Unterrichtsstunden durch den zuständigen Dezernenten meist mit Unterstützung der jeweiligen Fachberater

    -> Gespräch zum Amt mit dem zuständigen Dezernenten (da geht es u.a. um Kenntnis der angestrebten Tätigkeit, schulische Rahmenbedingungen, Schulrecht, Rollenbild u.ä.)

    -> Leitung einer Dienstbesprechung oder Konferenz


    Flankierend haben viele Schulen intern die Vorgabe beschlossen, dass sich ab A15-Stellen die Kandidaten auch im Schulvorstand vorstellen und dieser ein Votum abgibt.


    Wie ist das in NRW?

  • Wieso nicht? Das bedeutet einmal 2-3 Wochen erhöhten Aufwand für die Vorbereitung der Überprüfung, danach aber lebenslang eine höhere Pension. Der Brutto-Unterschied von A14 zu A15 sind immerhin am Ende der Laufbahn knapp 800€, davon im Idealfall 71,75% sind durchaus sehenswert.

    2-3 Wochen erhöhter Aufwand? Dann benötigst Du aber einen wohlwollenden Dezernenten und darfst keinen Mitbewerber haben. Bei maren es eher 2-3 Monate sehr erhöhter Aufwand, der auch nach dem Verfahren noch nicht nachgelassen hat. Die Probezeit möchte ich ja auch noch gern bestehen.

  • Hier gibts:

    • Beurteilungsbeitrag der SL. Bei mir war es ein UB sowie der Besuch von Konferenzen etc
    • Beurteilung durch Dezernenten:
      • UB
      • Beratung eines Kollegen
      • Leitung Konferenz
      • Kolloquium 1 Std.

    Um das zu konkretisieren: Meine Konferenz beinhaltet einen Meilenstein eines langfristig angelegten Schulentwicklungsvorhabens. Das musste schriftlich niedergelegt werden und beinhaltete die Planung, Darstellung, Begründung des Vorhabens.

    Beratung war ebenfalls hinsichtlich des Gesamtthemas einzuordnen. Musste also thematisch passen und rechtlich sauber sein. Ich habe mich telefonisch durch diverse Behörden/Institutionen wie das BIBB gekämpft, um mich da abzusichern und alle Aspekte zu betrachten.

    Das Kolloquium war eine echte Prüfung, bei der ich die BASS und diverse andere Erlasse/Vorschriften kennen musste. Dabei wurde aus allen Bereichen des BKs gefragt, nicht nur aus meinem Bereich.


    Es ging um 8 los und ich war um 17:30 Uhr fertig. Davon erhole ich mich jetzt so langsam (nach knapp 4 Monaten).


    EDIT: Kurz vor der Pension: NEVER. Ich würde am Herzinfarkt eingehen oder ich entwickele bis dahin eine Mir-doch-egal-Haltung. Allerdings hab ich die Einstellung: Wenn ich zu sowas antrete, dann will ich es auch bestehen.

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