Zahlungsabwicklung Klassenfahrten - Ideen?

  • In BW kann die Schule kein eigenes Konto haben, nur der Schulträger, egal, was in anderen Ländern gilt. Komischerweise scheinen in unsere Kommune die Fahrten der anderen Schulen tatsächlich über die Gemeinde zu laufen, unsere (Gym) aber nicht.
    Banken bei uns bieten auch „Klassenkonten“ an; das ist aber nichts anderes als ein vom Unterzeichner(LehreIn) geführtes (Treuhand-)Girokonto mit eingeschränkter Funktion. Es läuft aber wenigstens völlig getrennt vom privaten Konto.
    Ich habe so eins, was den vom KM vorgegebenen Regeln anscheinend genügt. Theoretisch müsste das Land einspringen, wenn etwas schiefgeht - noch nie getestet. Freistellungsauftrag würde ich nicht erteilen, die Steuer und die Kontoführungsgebühren gehören m.M.n. zu den Kosten für die Fahrten.

  • Ich hab schon mal von einer Mutter, die bei der Sparkasse arbeitet ein Konto eröffnen lassen. Das war ein Klassenkonto und Kostenfrei. Weiß nicht wie das korrekt heißt. Solche wurden uns von der Schule auch für das Geld empfohlen, was wir als Kaution für die Schuleigenen Bücher einsammeln.
    Vielleicht mal bei der Bank nachfragen?


    Die Hamburger Sparkasse tut das genau für den Zweck, dieses Konto dann als Klassenkonto zu verwenden.

    Ist hier genauso, also sowohl in Berlin als auch in Brandenburg, aber ich habe gerade aus anderen Bundesländern gehört, dass das jetzt 3,90 Euro im Monat Gebühren kosten soll, also auch keine Alternative.

  • Versteh die Frage nicht.

    Kann ja sein. Ich habe mich halt gefragt, was das dienstlich eingesammelte Geld anschließend auf eine Privatkonto soll. Ist aber auch nicht so wichtig, musste nicht weiter über nachdenken.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • In BW kann die Schule kein eigenes Konto haben, nur der Schulträger

    Dann muss der Schulträger sich halt kümmern. Der ist ja keine Klitsche und wird bei der Bank, mit der er zusammenarbeitet, schon passende Konditionen verhandeln. Im Zweifelsfall gehört sie ihm (zumindest anteilig). Wenn der Schulträger sich nicht kümmert, muss der Schulleiter sich kümmern, dass der Schulträger sich kümmert.


    Diese ganzen "Ich habe mal gehört, dass eine Kollegin, das so oder so macht"-Fuddelmodelle, lösen doch das Problem nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wieso? Das ist doch ein überschaubarer Preis und den kalkuliert man so ein.

    Was heißt überschaubar, du brauchst es ja insgesamt mit Vor- Nachbereitung usw. mindestens ein Jahr, also bist du auch schnell bei 3-4 Euro je Kind. Das finde ich definitiv zu viel und eben nicht abschätzbar, wie lange die Abrechnung zum Schluss dauert.

    Diese ganzen "Ich habe mal gehört, dass eine Kollegin, das so oder so macht"-Fuddelmodelle, lösen doch das Problem nicht.

    Das sehe ich anders, denn damit hat sie Preisübersichten und Möglichkeiten aus allen Bundesländern und kann damit ihrer Bank sagen, so sieht es da aus, das brauche ich auch.

  • Was heißt überschaubar, du brauchst es ja insgesamt mit Vor- Nachbereitung usw. mindestens ein Jahr, also bist du auch schnell bei 3-4 Euro je Kind. Das finde ich definitiv zu viel und eben nicht abschätzbar, wie lange die Abrechnung zum Schluss dauert.

    Ich stimme O.Meier da zu. Natürlich ist das (viel) Geld für die Verwaltung eines Kontos. Aber es ist doch letztlich nicht dein Problem, dass dein Arbeitgeber dir keine saubere/kostenfreie Methode zur Verfügung stellt. Wenn Eltern danach fragen, kann man doch relativ problemlos die Tatsachen auf den Tisch legen. Stört es die Eltern dann wirklich, können sie ja politischen Druck auf die Entscheidungsträger ausüben. Wir haben doch ehrlich gesagt schon genug mit anderen Aufgaben zu tun. Wenn ich jetzt auch noch einige Zeitstunden in Kontoverwaltung/-findung stecke, bezahlt mir die ja auch keiner.

  • Diese ganzen "Ich habe mal gehört, dass eine Kollegin, das so oder so macht"-Fuddelmodelle, lösen doch das Problem nicht.

    Sehe ich genauso. Dienstkonto mit EC-Karte für alle Kollegen (der Name des jeweiligen Kollegen muß ja explizit auf der Karte stehen, man kann also nicht eine Karte einfach weitergeben) mit anhängender Kreditkarte und ausreichend hohen Limits, um damit auch die Klassenfahrt bezahlen zu können.


    Warum Kontoführungsgebühren?

    Weil die Volksbank bei mir daheim nun einmal für jedes Konto Kontoführungsgebühren verlangt. Fertig. Und nein, ich sehe nicht ein, warum ich mir dann über Jahre die Kosten dafür ans Bein binden soll. Wie gesagt, durfte ich bei meiner letzten Klassenfahrt feststellen, daß ein Konto alleine nicht reicht. Ohne Kreditkarte hätten wir die ÖPNV-Tickets nicht bekommen. Also extra Konto + Kreditkarte... wird dann schon etwas teurer. Oder kann ich, wenn ich alle 3 Jahre eine Klassenfahrt mache, die kompletten 3jährigen Kontoführungsgebühren der Klasse in Rechnung stellen? :pirat:
    --> Keine Sorge, mach ich nicht, ich seh aber auch nicht ein, warum ich mir die 30,- € jährlich ans Bein binden soll bzw. mit Kreditkarte 50,- €.


    Die Schule ist eine nichtrechtsfähige Anstalt öffentlichen Rechts und keine Körperschaft öffentlichen Rechts

    Wenn die Schule nicht rechtsfähig ist, ist sie auch nicht geschäftsfähig. Wenn sie aber nicht geschäftsfähig ist, frage ich mich, wie sie dann Unterrichtsmaterialien (neue Tafeln etc.) von ihrem Budget einkaufen kann? Unsere Sekretärin bestellt sowas jedenfalls, nachdem die SL die Anschaffungen genehmigt hat, direkt.

  • Was heißt überschaubar, du brauchst es ja insgesamt mit Vor- Nachbereitung usw. mindestens ein Jahr, also bist du auch schnell bei 3-4 Euro je Kind.

    Bei 12 Kindern in der Klasse. Und selbst wenn, warum dürfen Dinge nicht kosten, was sie kosten? Sicherlich wird es billiger, wenn der Schulträger seinen Kram erledigt hätte und ein verbindliches Konto für diese Zwecke unterhielte. Ansonsten, warum sollten die Banken ihre Dienstleistungen verschenken?

    kann damit ihrer Bank sagen, so sieht es da aus, das brauche ich auch.

    Das ist das Problem. Jeder Lehrer rennt einzeln zur Bank und verhandlet mit denen etwas. Wenn Klassenfahrten tatsächlich die Wichtigkeit und Bedeutung hätten, wie manche gerne behaupten, gäbe es in jedem Bundesland eine einheitliche und verbindliche Infrastruktur dafür ud nicht ein beherztes "Seht zu, wie ihr klarkommt."

    Wenn sie aber nicht geschäftsfähig ist, frage ich mich, wie sie dann Unterrichtsmaterialien (neue Tafeln etc.) von ihrem Budget einkaufen kann? Unsere Sekretärin bestellt sowas jedenfalls, nachdem die SL die Anschaffungen genehmigt hat, direkt.

    Die Sekräterin macht das im Auftrag ihres Arbeitgebers, des Schulträgers. Der ist im Übrigen auch der Eigentümer der beschafften Gegenstände.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Die Lösung, dass ich privat ein eigenes Konto dafür eröffne, ist meines Erachtens doch hinfällig. Das macht doch rechtlich überhaupt keinen Unterschied. Es ist ja immernoch mein Konto. D.h. ich hafte mit meinem Privatvermögen UND mache mich noch mehr oder minder der Untreue schuldig...


    Und wenn der Schulträger ein Konto dafür zur Verfügung stellen würde, sollte das meines Erachtens schon kostenlos sein. Bzw. klar, da würde ich die Kosten auf die Schüler umlegen und über dieses Konto dann ALLE dienstlichen Zahlungen der Schüler abwickeln.


    Wir bieten jedes Jahr 6-7 Studienfahrten an. Zusätzlich noch Hüttenfahrten, Schüleraustausch, etc. Lohnen würde es sich auf jeden Fall. Allein mit den Studienfahrten sind wir fast bei einem sechsstelligen Umsatz...

  • Wenn sie aber nicht geschäftsfähig ist, frage ich mich, wie sie dann Unterrichtsmaterialien (neue Tafeln etc.) von ihrem Budget einkaufen kann?


    Die Sekräterin macht das im Auftrag ihres Arbeitgebers, des Schulträgers. Der ist im Übrigen auch der Eigentümer der beschafften Gegenstände.

    Genau so ist es. Das "Zeug" gehört alles dem Schulträger. Und wenn ich was für die Fachschaft bestelle, bezahlt das der Landkreis.

  • Jupp, so machen wir das auch. Ich melde das Klassenkonto bei der Bank als "kleine Gesellschaft" an und schon ist es nicht mehr mein Privatkonto. Auf den ersten Blick sieht mir das ähnlich aus wie so ein Treuhandkonto.

  • Ich hatte noch nie eins aber es gibt Treuhandkonten. Dort haben mehrere Zugriff drauf und man verwaltet offiziell lediglich fremdes Geld.


    https://www.test.de/Frage-und-Antwort-Aufs-Konto-fuer-die-Klassenkasse-sollten-zwei-zugreifen-koennen-4692211-0

    Ja, die gibt es theoretisch. Meine Anfrage bei örtlichen Banken hat aber gezeigt, dass diese de facto nicht für Lehrkräfte angeboten werden, zumindest nicht in meiner Region, was mich tierisch ärgert. Wahrscheinlich ist den Banken der Verwaltungsaufwand hierfür zu hoch in Anbetracht der zu erzielenden Erträge und die Haftungsfrage zu unsicher. Einfacher ist es ja, wenn die Lehrkräfte persönlich mit ihrem Vermögen haften :(



    Jupp, so machen wir das auch. Ich melde das Klassenkonto bei der Bank als "kleine Gesellschaft" an und schon ist es nicht mehr mein Privatkonto. Auf den ersten Blick sieht mir das ähnlich aus wie so ein Treuhandkonto.

    Der Begriff "kleine Gesellschaft" klingt für mich eher wie ein Konto für eine Kollektivgesellschaft (schweizer Recht), bei der die Inhaber dennoch voll mit ihrem Privatvermögen haften. Näheres ist aber nur den entsprechenden Vertragsbedingungen zu entnehmen. Dem entspricht die Ausgestaltung als ODER-Konto in Deutschland. Ein echtes Treuhandkonto, bei dem die Vermögenswerte und die zugehörige Haftung einer dritten Person zuzuweisen sind, ist das dann aber nicht.

  • Da es mit der Schule und dem Kanton als anstellende Behörde explizit so vereinbart ist, mache ich mir da keine weiteren Sorgen.

  • Ich hatte noch nie eins aber es gibt Treuhandkonten. Dort haben mehrere Zugriff drauf und man verwaltet offiziell lediglich fremdes Geld.

    Mag sein. Ich kann das rechtlich nicht einordnen. Wird der Lehrer dann zum Treuhänder? Welche Rechtsfolgen hat dieser Status? Wem gehört denn nun das Geld auf dem Konto? Und wer haftet wann wofür? Muss ich mich als Lehrer mit so etwas beschäftigen oder sollen das mal besser Leute machen, die sich mit so etwas auskennen?



    test.de/Frage-und-Antwort-Aufs…reifen-koennen-4692211-0/

    Dieser Hinweis schient sich an Eltern zu richten, die ein Konto einrichten wollen. Wozu auch immer.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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