Nun also doch - Gehaltszulage für Lehrer an Brennpunktschulen ?!

  • Ich nehme Lehrer-"Streiks" sowieso nicht mehr ernst. "Gestreikt" wird immer so, dass es niemandem weh tut,

    Bisher habe auch ich diesen Eindruck, ohne mich dabei auf eine bestimmte Arbeitnehmervertretung einzuschießen, dass die "Streiks" mindestens im Resultat den Charakter von Warn-Streiks haben.
    Aber das Auswählen von Prüfungstagen für Streiks nehme ich als schon als Beleg dafür, dass es zumindest teilweise eine Minderheit mit Interesse an Arbeitskampfmaßnahmen gibt.
    Wenn der Arbeitgeber der Lehrer (in manchen Bundesländern) so geschickt eine Hälfte der Belegschaft gegen die andere ausspielen kann (Angestelle u. Beamte), macht es das natürlich noch schwerer (zusätzlich zu dem, was Du bereits an Ursachen aufgezählt hast).

  • Das ist wohl das Problem... wen juckt es, wenn wir streiken?
    Am ehesten noch die Eltern, deren Kinder dann nicht betreut sind...
    Wenn Lokfühhrer oder Fluglotsen streiken, wirkt das weit "direkter" - und (gefühlt) teurer.

    Meines Erachtens würde das sehr viele und gravierend "jucken": Eltern, Schüler (vor dem Abschluss), Universitäten, Firmen.
    Die Bildung und Ausbildung als Teil der Wertschöpfungskette wäre bedroht bzw. die Reproduktion qualifizierter Arbeitnehmer (auch als Produktionsmittel) würde zum Erliegen kommen.


    Kurz- oder mittelfristig verfügbares Personal als Ersatz für die Streikenden sehe ich auch nicht.

  • ...die Frage ist - wissen bzw merken die das auch... und ändern sie dadurch ihr Wahlverhalten...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Das ist wohl das Problem... wen juckt es, wenn wir streiken?
    Am ehesten noch die Eltern, deren Kinder dann nicht betreut sind...
    Wenn Lokfühhrer oder Fluglotsen streiken, wirkt das weit "direkter" - und (gefühlt) teurer.

    Darum hatte ich ja angemerkt, daß man gezielt Abschlußprüfungen bestreiken müßte. Dann gibt es in einem Jahrgang halt mal keine Abiturienten. Die Unis bekommen dann auch keine neuen Studenten usw. ...
    Da wäre die Betreuung dann das kleinste Problem. ;)


    Und ja, wenn man vorwarnen muß, daß man streikt, dann warnen wir halt vor... mit einer Minute Vorwarnzeit. :teufel:


  • Wenn man effektiv dafür "arbeitskämpfen" kann, dass alle A 13 verdienen (siehe Berlin, Brandenburg, bald MeVo), dann müsste es doch genauso möglich sein, effektiv dafür "arbeitszukämpfen", dass das Stundensoll und die Klassenstärken deutlich gesenkt werden.


    Oder wieso geht das eine, das andere aber nicht?


    Ich glaube, wir sind da wieder bei der Rolle der Gewerkschaften und Berufsverbände, die ja bestimmte Forderungen gegenüber den Politikern vorbringen und dafür eintreten und das tun sie nach meinem Eindruck zu einseitig in Richtung Gehaltserhöhung. Böse Zungen sagen ja, weil sie nur davon auch selbst profitieren ( = höhere Mitgliedsbeiträge = eigene Gehaltserhöhungen). Von deutlichen Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen haben die Funktionäre und Mitarbeiter in den Gewerkschaften und Berufsverbänden hingegen nichts.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Wie schon mehrmals erklärt, weil das eine nur Geld benötigt, das hat man oder kann es besorgen, das andere aber an Personen, die man nicht hat und auch nicht bekommen kann, hängt.


    Das ist also eine vollkommen bekloppte Forderung, wenn man weiß, dass sie einfach nicht erfüllt werden kann, übrigens ist sie aber bei jedem Arbeitskampf bei uns trotzdem mit vertreten, um dann genau die Antwort zu erhalten.


    Das ist wie mit den lila Kühen, die kann ich auch haben wollen, bekommen kann ich sie deshalb trotzdem nunmal nicht.

  • ...


    Das ist wie mit den lila Kühen, die kann ich auch haben wollen, bekommen kann ich sie deshalb trotzdem nunmal nicht.

    Du könntest es aber noch ein paar mal schreiben, fett markieren und unterstreichen mit den lila Kuhwünschen ünschen ünschen. Dann wird's gleich relevanter anter anter.

  • Wie schon mehrmals erklärt, weil das eine nur Geld benötigt, das hat man oder kann es besorgen, das andere aber an Personen, die man nicht hat und auch nicht bekommen kann, hängt.


    Das ist also eine vollkommen bekloppte Forderung, wenn man weiß, dass sie einfach nicht erfüllt werden kann, übrigens ist sie aber bei jedem Arbeitskampf bei uns trotzdem mit vertreten, um dann genau die Antwort zu erhalten.


    Das ist wie mit den lila Kühen, die kann ich auch haben wollen, bekommen kann ich sie deshalb trotzdem nunmal nicht.


    Das sehe ich natürlich nicht so, aber ich werde deine Meinung dazu nicht als "vollkommen bekloppt" bezeichnen. Das verbietet mir der Respekt vor der Meinung anderer.


    Der passende Spruch dazu lautet: Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren.


    Ich sage auch die ganze Zeit, dass einfach nur mehr Geld (Gehalt) für die Politik die einfachste (Schein-)Lösung ist. Aber es ist keine Lösung. Allerdings lassen sich leider zu viele davon kaufen und die Politik erwartet natürlich, dass wir nun aber endlich mal Ruhe geben, immerhin hätten sie uns ja die Gehälter erhöht und würden Zulagen zahlen usw.


    Nein, wir müssen ihnen sagen: Das ist nicht das, was wir wollen, was wir brauchen, was uns hilft. Damit müssen wir ihnen gehörig mehr auf die Nerven gehen (Berufsverbände, Gewerkschaften, jeder Einzelne). Spätestens vor Wahlen werden sie unruhig werden. Sie wollen nämlich gut dastehen; sie wollen als welche erscheinen, die was tun (gegen unsere Probleme); sie wollen uns als Wähler nicht verlieren und sie wollen nicht, dass wir ihre Politik als verfehlt kritisieren, weil sie unsere Probleme nicht löst, sondern sie sich nur unser Schweigen erkaufen wollen.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Woher weißt du denn, was "wir" wollen und was nicht? Warum predigst du hier ständig, dass "wir" nicht mehr Geld wollen?
    Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen einzuwenden.


    Aber das haben ja schon mehrere Lehrer hier gesagt, anscheinend ist dir einfach nicht klar, dass du nicht wir bist.

  • Im Grundsatz stimme ich Kabappel hier ja zu: Leider sind wir hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses - also: Wir müssen meiner Ansicht nach durchaus einen Blick auf die Realität werfen und schauen, welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wir denn realistischerweise wirklich haben.
    Nun ist es aber ja auch nicht so, dass dort oder dann, wo bzw. wenn es genügend Lehrer gibt, Forderungen nach Stundenreduzierungen/Personalaufstockung umgesetzt würden. So wird für NRW beispielsweise gern betont, dass es an den Gymnasien mehr Bewerber als Stellen gibt, undzwar schon seit Jahren. Nichtsdestotrotz werden hier die Klassengrößen nicht verkleinert.


    Dass es in der aktuellen Situation des enormen Lehrermangels in vielen Bundesländern unrealistisch ist, dass Lehrer nur noch 20 (oder so) Wochenstunden haben, ist klar. Ich finde auch nicht, dass die Gewerkschaften/Berufsverbände solch hanebüchene Forderungen stellen sollten. Aber die Forderung nach einer kurzfristigen Schaffung von Stellen für z.B. Sozialarbeiter an Schulen halte ich für durchaus durchsetzbar/umsetzbar, da meines Wissens nach (!) im Bereich Sozialarbeit eher ein Mangel an unbefristeten Stellen herrscht. Solch eine Forderung und einen Arbeitskampf für eine solche Entlastung halte ich auch zum jetzigen Zeitpunkt für machbar - wenn denn mal wirklich ein koordinierter Arbeitskampf einberufen würde!

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Woher weißt du denn, was "wir" wollen und was nicht? Warum predigst du hier ständig, dass "wir" nicht mehr Geld wollen?
    Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen einzuwenden.


    Aber das haben ja schon mehrere Lehrer hier gesagt, anscheinend ist dir einfach nicht klar, dass du nicht wir bist.


    Natürlich darf jeder, der anders denkt, das sagen. Dann könnten wir ja mal zählen. Gibt es eine Umfrage dazu? Zumindest erinnere ich mich an eine, die besagte, dass die meisten Lehrer mit ihrem Gehalt zufrieden sind. Ich auch. Sehr sogar.


    Hier lese ich gerade und eine mir unbekannte Marille Sweetmank schreibt (ebenfalls in der Wir-Form): "Marille Sweetmank Und wenn man dann die eigenen Kollegen in der 5. Schulwoche sieht: Tiefe Augenringe, matte Haut, übermüdet und abgekämpft. Täglich von 8:00-15:00 Uhr in der Schule plus 3-4 h zusätzliche Vorbereitung an den Abenden, und das ist nur die Woche! Das Wochenende schafft kaum Erholung und derzeit stehen noch kaum Korrekturen an... Wir würden alle lieber weniger haben, wenn es dafür ein erträgliches Maß an Arbeit wäre."


    Quelle: https://www.news4teachers.de/2…-verdienen-mit-am-besten/


    Das ist doch genau mein Reden! Dieser Wir-Aussage wurde inzwischen bei FB 12x zugestimmt. Mit mir wären "wir" dann also schon 13. Natürlich weiß ich, dass ich nicht alle so denken wie wir. Das ist ok.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • ...vor allem wo das "wir" denjenigen selbst ja nie betrifft, weil er ja nur irgendwoher zitiert... damit es auch ja viele Posts werden...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ...vor allem wo das "wir" denjenigen selbst ja nie betrifft, weil er ja nur irgendwoher zitiert... damit es auch ja viele Posts werden...


    Deine Kritik nehme ich gerne an. Aber ich versichere dir, dass es mir nicht um möglichst viele Beiträge geht. Ich konzentriere mich nur einfach auf eine Aussage, die ich ja meistens zitiere, und kommentiere diese. Das ist alles, was dahinter steckt. Wofür sollte es mir wichtig sein, möglichst viele Beiträge zu schreiben, zumal ich ja auch in nur sehr wenigen Diskussionen aktiv bin? Was ist der vermutete Hintergrund?


    In das "wir" habe ich mich ja übrigens eingeschlossen und es passt ja auch vollkommen zu den Positionen, die ich hier vertrete. Also inwiefern soll es mich nicht betreffen???

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Wie schon mehrmals erklärt, weil das eine nur Geld benötigt, das hat man oder kann es besorgen, das andere aber an Personen, die man nicht hat und auch nicht bekommen kann, hängt.

    Im Grundsatz stimme ich Kabappel hier ja zu: Leider sind wir hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses - also: Wir müssen meiner Ansicht nach durchaus einen Blick auf die Realität werfen und schauen, welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wir denn realistischerweise wirklich haben.
    Nun ist es aber ja auch nicht so, dass dort oder dann, wo bzw. wenn es genügend Lehrer gibt, Forderungen nach Stundenreduzierungen/Personalaufstockung umgesetzt würden. So wird für NRW beispielsweise gern betont, dass es an den Gymnasien mehr Bewerber als Stellen gibt, undzwar schon seit Jahren. Nichtsdestotrotz werden hier die Klassengrößen nicht verkleinert.


    Beide haben Recht.


    Ohne Arbeitskampf oder der Bereitschaft dazu überhaupt von "Forderungen" zu sprechen erscheint mir vermessen. "Fromme Wünsche" wäre passend.

  • Es sind durchaus Forderungen. Und sogar berechtigte. Sie werden nur nicht beachtet.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Hier lese ich gerade und eine mir unbekannte Marille Sweetmank schreibt (ebenfalls in der Wir-Form): "Marille Sweetmank Und wenn man dann die eigenen Kollegen in der 5. Schulwoche sieht: Tiefe Augenringe, matte Haut, übermüdet und abgekämpft. Täglich von 8:00-15:00 Uhr in der Schule plus 3-4 h zusätzliche Vorbereitung an den Abenden, und das ist nur die Woche! Das Wochenende schafft kaum Erholung und derzeit stehen noch kaum Korrekturen an... Wir würden alle lieber weniger haben, wenn es dafür ein erträgliches Maß an Arbeit wäre."

    Nö. Ich will nicht weniger haben. Sehe ich gar nicht ein. Hab ein Diplom und das erste und zweite Staatsexamen und arbeite reichlich. Warum sollte ich weniger bekommen? Dafür müsste schon erheblich was an den Stunden gesenkt werden. Aber ich meine sowieso, dass der Kram drum herum mehr aufhält.


    Die Vor- und Nachbereitung KANN einen natürlich fertig machen. Absolut. Aber man kann sie auch in vielen Fächern minimieren. Genauso wie den Korrekturaufwand. Ich habe vor einiger Zeit in der Behörde (Abordnung an eine BR) eine neue Kollegin kennengelernt, die seit 20 Jahren am Gymnasium unterrichtet und noch nie mit Excel gearbeitet hat. Da wundert mich dann nichts mehr. Ist zum Teil hausgemacht, wenn man die Noten noch alle mit der Hand berechnet. Kleinigkeiten machen es und können den Aufwand minimieren.


    Ich höre auch gern auf, wenn meine Arbeitszeit erreicht ist. Im ersten Jahr habe ich noch im Ref-Trott gesteckt und musste mich zum Wochenende zwingen. Mittlerweile habe ich nahezu jedes Wochenende frei.

    Also für weniger Geld würd ich den Job nicht machen wollen, Arbeitsbedingungen hin oder her. Marille Sweetmank liegt falsch, wenn sie denkt, alle seien ihrer Meinung. ;)

    Genau!


  • Oh, danke, das wusste ich nicht.


    Willst du mit dem Hinweis auf Autor und Jahreszahl und ohne weiteren Kommentar irgendetwas andeuten? Nein, ich glaube nicht.


    Hier wird als Autor übrigens Bertold Brecht genannt (das wusste ich aber auch nicht): https://www.spruch-des-tages.o…aempft-hat-schon-verloren


    Hier wird es als "Sponti-Spruch" aus den 1970er Jahren benannt. http://falschzitate.blogspot.c…-verlieren-wer-nicht.html


    Aber die meisten Seiten, die ich mir eben schnell angesehen habe, geben es als Spruch von Bertold Brecht an. Woher stammt deine Info, @Meerschwein Nele und was genau wolltest du mit diesem Hinweis aussagen?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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