Europawahl

  • Anmerkung: Ich weiß, was meine Eltern wählen ... und daher hoffe ich nicht, dass diese "Traditionswähler" so schnell aussterben.


    kl. gr. frosch

    Ich weiß, was mein Vater gewählt hat - und auch, dass ich das tatsächlich mittlerweille geändert hat. Bei denen, die drüber nachdenken, kannst du nämlich was erreichen. Schlimm (für eine echte Demokratie) sind die, die wirklich stumpf ohne jegliche Überlegung immer wieder ihre Kreuzchen da machen "wo schon Opa wusste wo". Denn daraus rekrutieren die "Volksparteien" (also auch SPD, aber CDU mMn noch mehr) das Gros ihrer Stimmen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Die SPD ist ja noch viel schlimmer weil sie in der grossen Koalition dem ganzen Treiben der CDU jahrelang nur stumpfsinnig zuguckt. Zumindest das scheinen die Leute allmählich zu checken. Ich hab bein meiner ersten Bundestagswahl noch rot/grün gewählt und dann ist die Bundeswehr in den Kosovo gegangen. Seither sind beide Parteien für mich gestorben.

  • Niemand hindert AfD-Politiker daran, die Ämter auszuüben, für die sie gewählt wurden.

    Doch, es gibt Personen, die das gerne würden:


    Anschlag auf AfD-Büro


    Das ist nicht das erste und nicht das einzige mal. Erstaunlich, dass Dir gleich noch 7 Leute Beifall klatschen für Deine implizite Behauptung, es gäbe da keine Probleme. Das zeigt noch einmal sehr schön, auf welchem Niveau wir hier diskutieren. Die AfD muss weg - notfalls auch mit Gewalt. Nazis kann man ruhigen Gewissens aufs Maul hauen.



    wir haben eine rechtsradikale verschwörung in weiten polizei- und armeekreisen aufgedeckt (und kaum wen kmmert's)

    Natürlich kümmert das keinen mehr, ist ja auch schon ein alter Hut. Wie sonst hätte der NSU so lange wüten können.



    wir haben soviele übergriffe auf linke, juden und migranten oder sonstwie nicht ins arische weltbild passende leute wie schon lange nicht mehr

    Was heisst denn "wie schon lange nicht mehr"? Die Frage ist einfach zu beantworten: Es war noch VIEL schlimmer, als Deutschland das letzte mal mit einem grösseren Zulauf an Migranten umgehen musste. Da sind Häuser abgebrannt und Leute gestorben für nur einen Bruchteil des Zulaufs mit dem Deutschland 2015 konfrontiert war. Brandstifter war damals wie heute die CDU. Die Rechtspopulisten (was ist eigentlich die CDU?!) sind damals wie heute erst danach auf den Plan getreten.


    Um noch einmal hierauf zurückzukommen:



    Heißt das jetzt, dass die Schweiz nationalistischer geworden ist und sich deshalb bei den aktuellen Flüchtlingskrisen so zurückhält?

    Nein, rechtspopulistische Tendenzen gab es hier immer schon, genauso wie die in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg niemals verschwunden sind. Die erste Volksabstimmung gegen "Überfremdung" gab es bereits in den 70ern, damals wurde sie deutlich abgelehnt. Die SVP als rechtspopulisitsche Partei ist der legitime und demokratisch gewählte Vertreter eines gewissen Teils der Bevölkerung, der notorisch an Platzangst leidet. Kurioserweise wird sie vor allem dort gewählt, wo es typischerweise mehr Kühe als Menschen und vor allem keine Migranten gibt. Die SVP ist Ende der 90er stark geworden, als die NATO beschloss Bomben auf die Köpfe der Kosovaren zu werfen und seither der halbe Kosovo in der Schweiz residiert. Es ist ein Fakturm dass unsere albanischen Mitbürger überdurchschnittlich häufig IV-Bezüger sind, genauso wie es ein Faktum ist, dass ein Grossteil der syrischen Flüchtlinge in Deutschland zunächst einmal in die Sozialsysteme eingewandert ist. Die Mär vom top ausgebildeten syrischen Arzt oder Ingenieur ist halt ... eine Mär. Vor allem einfach gestrickte Menschen mögen es nicht gerne beschissen zu werden. Das fühlt sich so an, als würden "die da oben" denken, man sei dumm. Was ja tatsächlich auch so ist, es gab da in letzter Zeit die ein oder andere äusserst unrühmliche Äusserung von Politikern der etablierten Parteien in Deutschland.


    Die Appenzeller Bauern haben in den 90ern nicht verstanden, warum wir hier Albaner aufnehmen sollen, die Schweiz hat denen keine Bomben an die Rübe geknallt. Sie haben später auch nicht verstanden, was die Schweiz mit der Personenfreizügigkeit soll, hat doch mit dem Saisoniererstatus jahrelang ganz wunderbar funktioniert. Einfach gestrickte Personen mögen kein intellektuelles Geblubbere, denen muss man auf einfachem Niveau erklären, warum die Dinge jetzt so sein sollen und inwiefern sie selbst davon allenfalls sogar noch profitieren. Manchmal profitiert man eben nicht, dann muss man einfach ehrlich sagen: Hey Leute ... da sind diese Syrer/Kosovaren, die sterben, wenn wir sie nicht reinlassen. Viele von denen können nicht wirklich was zum Wohlergehen unserer Volkswirtschaft beitragen, aber es ist unsere Verantwortung uns um diese Leute zu kümmern, weil die sonst echt STERBEN. Die einfach gestrickten Menschen in Deutschland haben an dieser Stelle nicht verstanden, warum Deutschland als Mitglied und bisweilen Diktator der EU nun ausgerechnet so viele von diesen Syrern aufnehmen soll. Warum gab und gibt es keine gemeinsame Migrationspolitik mit den restlichen EU-Staaten? Das verstehe ich nun als halbwegs intelligenter Mensch auch nicht. Wie sollen das erst die einfacher gestrickten Menschen begreifen.


    Die Schweiz hat - wie bereits erwähnt - bereits in den 80ern eine grössere Anzahl an Kriegsflüchtlingen aus Sri Lanka aufgenommen. Das fanden die Appenzeller Bauern initial auch doof. Nachdem man aber schnell festgestellt hat, dass die Tamilen äusserst fleissige Bienchen sind und bis heute tatsächlich überdurchschnittlich selten IV-Bezüger sind (die Kinder der Tamilen sind auch am Gymnasium absolut überrepräsentiert ... alles in allem eine wirklich bemerkenswerte Bevölkerungsgruppe) war direkt wieder Ruhe. Kein rechtspopulistisches Geschrei, einfach weiter im Programm. Insgesamt läuft aber auch die Integration unserer Kosovaren immer noch drölfzig mal besser als das, was in Deutschland gerade abgeht und deswegen ist hier insgesamt alles relativ ruhig. Die SVP stänkert halt hin und wieder, aber das sollen sie ruhig tun. Als Gegengewicht zu sozialdemokratischen Utopien finde ich die hin und wieder gar nicht so schlecht. Wenn nur das hier nicht passiert wäre:


    Masseneinwanderungsinitiative


    Ein wahres Desaster für ein Land mit 25 % Ausländeranteil und obendrein noch praktisch ein "Versehen". Die SVP ist gut im Stimmung machen während die Sozen mit ihrem intellektuellem Geblubbere bei den bereits erwähnten Appenzeller Bauern halt keinen Fuss auf den Boden bekommen. So kam es dazu, dass viele Wahlberechtigte (zu denen 25 % der Bevölkerung ja per Definition schon mal nicht gehören ...) gefunden habe "ach ... so ein Käse ist ja noch nie angenommen worden, da brauch ich gar nicht hingehen". Zabauz. Die Kantone Basel-Stadt, Zürich und Genf - also dort wo etwa 80 % der Ausländer wohnen - haben den Schmarrn natürlich mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Am Ende stand es dann aber 51 % zu 49 % bei einer Wahlbeteiligung von peinlichen 56 % (was für schweizer Verhältnisse schon als überdurchschnittlich hoch gilt, das sei an dieser Stelle auch mal erwähnt). Ihr glaub ja nicht, wie gut seither die Sozen und vor allem die Grünen im Stimmung machen geworden sind. So eine Scheisse passiert denen sicher nicht noch mal.


    Und das ist der entscheidende Unterschied zwischen hüben und drüben: Wenn's jemanden interessiert, wie man mit Rechtspopulisten vernünftig umgeht, empfehle ich dieses Video zu schauen:


    Ein Volksentscheid und seine Folgen


    Vorsicht, nicht synchronisiert (ist halt eine original SRF-Doku) und auch ganz ohne Krawall und markige Aussprüche, könnte den ein oder anderen hier relativ schnell langweilen. So funktioniert aber Demokratie. Ich wüsste spontan nicht einen einzigen Fall von gezielten Ausschreitungen gegen Migranten in der Schweiz zu benennen. Falls jemand es besser weiss, lasse ich mich gerne aufklären. Hier wird gewählt und polemisiert und dann halt gegengewählt und gegenpolemisiert. Wer pro Jahr nicht eine bestimmte Anzahl von abgegebenen Stimmzetteln vorweisen kann, wir in manchen Kantonen übrigens immer noch gebüsst. Die Wahl ist keine Option sondern eine Bürgerpflicht.


    Abschliessend möchte ich mich bei allen Appenzeller Bauern dafür entschuldigen, dass ich sie als Synonym für "einfach gestrickte Personen" ausgewählt habe. Das ist die gleiche dumme Polemik wie "alle Sachsen sind rechts" und "alle Bayern sind Hinterwäldler". Es ist schön im Appenzell, dieses Jahr schaffe ich sicher endlich mal den Lisengrat.

  • Das ist nicht das erste und nicht das einzige mal. Erstaunlich, dass Dir gleich noch 7 Leute Beifall klatschen für Deine implizite Behauptung, es gäbe da keine Probleme. Das zeigt noch einmal sehr schön, auf welchem Niveau wir hier diskutieren. Die AfD muss weg - notfalls auch mit Gewalt. Nazis kann man ruhigen Gewissens aufs Maul hauen.

    Also, ich weiß ja nicht, warum dich dieses Thema so unfassbar aufregt, aber das ist kein Grund, hier ungenau zu argumentieren.
    Nele hat darauf hingewiesen, dass niemand die AfD-Politiker an ihrer Arbeit hindert, dass man aber natürlich über das Wahlergebnis diskutieren kann. Das haben 7 Leute geliket.
    Dass du jetzt daraus machst, dass diese 7 Leute (inkl. mir selbst) ihre Zustimmung zur Gewalt ausgedrückt haben, nachdem DU das gewaltsame Beispiel im Nachgang ins Spiel gebracht hast, ist argumentativ höchst unsauber. An eine Akademikerin habe ich hier andere Ansprüche.


    Inhaltlich: Aus meiner Sicht muss die AfD tatsächlich weg - mit demokratischen Mitteln. Jede gewaltsame Auseinandersetzung, sei es ein Bombenanschlag oder ein Milchshake (wie in GB zur Zeit sehr beliebt) ist indiskutabel. Und natürlich ist es Aufgabe der mittig oder links orientieren Teile der Gesellschaft, nicht nur (demokratisch) gegen die AfD anzukämpfen, sondern auch deutlich zu machen, mit welchen Mitteln dies geschehen muss.

  • "Niemand" ist nun mal nachweislich falsch. Ich weiss ja nicht, warum ihr euch so sehr über die AfD aufregt. Objektiv betrachtet gibt's dafür keinen Grund. Die AfD ist keine Gefahr, sie ist eine Chance sich auf angemessenem Niveau mit dem ohnehin vorhandenen Rechtspopulismus in der deutschen Bevölkerung auseinander zu setzen.

  • Urdemokratische Grundhaltung wäre zunächst mal zu akzeptieren, dass die AFD eben auch gewählt wurde, auch wenn einem selbst das nicht gefällt.

    Da liegt ein Missverständnis zur Natur der Demokratie vor: Diese erwartet mitnichten von ihren Bürgern sich mit einer bestimmten Partei abzufinden, lediglich das demokratische Wahlergebnis an sich muss akzeptiert werden. Nachdem die AfD in allen Landesparlamenten, dem Bundestag und dem Europaparlament sitzt, darf man dieses demokratische Grundprinzip getrost als erfüllt betrachten und das obgleich weite Teile der AfD - der konstant stärker werdende nationalistische Flügel, wie auch die Jungen Alternativen- klar rechtsradikal sind und damit gegen fundamentale, unumstößliche Werte unserer Grundgesetzes verstoßen. Wer allerdings dieses Grundgesetz nicht achtet, wird von diesem auch nicht geschützt (nennt sich wehrhafte Demokratie), nicht grundlos werden die genannten Teile der AfD vom Verfassungsschutz beobachtet. Vor diesem Hintergrund bin ich dankbar für jeden Bürger eines jeden Bundeslandes, der/die sich nicht einfach mit Wahlergebnissen abfindet, sondern auf demokratischem Weg gegen ein Aushöhlen des Grundgesetzes infolge eines weiteren Erstarkens der AfD kämpft. Genau das ist es, was eine urdemokratische Grundhaltung mit sich bringt und unser GG auch von jedem von uns fordert.


    Kann man anders sehen- hat dann aber unter Umständen nicht mehr viel mit den Werten unseres Grundgesetzes zu tun. Und nur das ist die Basis meiner demokratischen Grundhaltung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wer allerdings dieses Grundgesetz nicht achtet, wird von diesem auch nicht geschützt (nennt sich wehrhafte Demokratie), nicht grundlos werden die genannten Teile der AfD vom Verfassungsschutz beobachtet.


    Ein weit verbreitetes Missverständnis in linken Kreisen ist, das Grundgesetz sei eine unumstössliche Konstante. Das ist es nicht. Das Grundgesezt widerspiegelt den Wertekonsens der Deutschen und wird im Idealfall von einer Mehrheit getragen. Die Werte einer Gesellschaft unterliegen stetem Wandel und so ist auch das Grundgesetz wandelbar. Ein besonders markantes Beispiel wird wohl die sogenannte "Drittstaatenregelung" sein, eine einschneidende Änderung des Artikel 16 GG.



    Kann man anders sehen- hat dann aber unter Umständen nicht mehr viel mit den Werten unseres Grundgesetzes zu tun. Und nur das ist die Basis meiner demokratischen Grundhaltung.

    Und wenn eine Mehrheit die Dinge anders sieht als Du, dann bist Du eben in der Minderheit und auch das gehört zu einer Demokratie dazu, dass man das am Ende akzeptieren kann.


    Bislang sind weder die NPD noch die AfD verboten, das entscheidet allein das Bundesverfassungsgericht. Das entscheidet übrigens auch nicht immer nach *meinem* Demokratieverständnis. Eine Klage gegen den von mir bereits genannten § 175 StGB hat es 1957 beispielsweise abgelehnt. Auch wird um das möglicherweise nicht verfassungskonforme Verhalten von Politikern der etablierten Parteien immer wieder diskutiert. Die Beteiligung der Bundeswehr am Kosovo-Einsatz der NATO wird von manchen gar als völkerrechtswidrig angesehen.


    Was sollte man nun tun um geneigte AfD-Wähler davon zu überzeugen, dass sie das Kreuzchen an anderer Stelle machen sollten? Remeber: Intellektuelles Gebrabbel, das das Gefühl von "wir sind dumm" erzeugt, kommt nicht gut an. Die Leute als "angry old white men" zu beschimpfen wird wohl auch eher nicht ziehen. Selbst wenn sie das sind und man noch so wenig mit den Überzeugungen dieser Leute konform geht, beschimpft man sie besser nicht. Den die gehen wählen, ganz sicher. Die Leute müssen verstehen, dass die Politik der AfD ihnen langfristig schaden wird. Aber dazu müssen die etablierten Parteien mal ganz dringend was anbieten, was von erkennbarem Nutzen für diese Menschen ist. Ich persönlich weiss ehrlich gesagt nicht mehr, welche deutsche Partei ich noch wählen soll. In 2 Jahren kann ich das Einbürgerungsgesuch stellen, hier ist es bedeutend einfacher sich zu entscheiden.


    P. S.:

    Anschnallen, Grüne bei neuester Umfrage zur Bundestagswahl auf Platz eins:

    Die Grünen finde ich zwar auch blöd, aber es wäre immerhin mal was *wirklich* anderes. Hoffentlich. Vielleicht wähle ich die dann sogar, nur damit die CDU den Posten endlich räumen muss.

  • Die Grünen finde ich zwar auch blöd, aber es wäre immerhin mal was *wirklich* anderes. Hoffentlich. Vielleicht wähle ich die dann sogar, nur damit die CDU den Posten endlich räumen muss.

    '98 war solch ein Wechsel ja auch dringend nötig. Man stelle sich mal vor Kohl hätte den Auslandseinsatz der Bundeswehr legitimieren müssen.
    Falls die Grünen den nächsten Kanzler stellen bin ich schon gespannt mit welchen frischen Argumenten die fortdauernde Umweltzerstörung begründet wird. Auf sowas geniales wie "nie wieder Ausschwitz" muss man ja erstmal kommen. Vielleicht mal die Leute vom Kretschmann in Baden-Württemberg fragen.

  • Ein weit verbreitetes Missverständnis in linken Kreisen ist, das Grundgesetz sei eine unumstössliche Konstante. Das ist es nicht. Das Grundgesezt widerspiegelt den Wertekonsens der Deutschen und wird im Idealfall von einer Mehrheit getragen. Die Werte einer Gesellschaft unterliegen stetem Wandel und so ist auch das Grundgesetz wandelbar. Ein besonders markantes Beispiel wird wohl die sogenannte "Drittstaatenregelung" sein, eine einschneidende Änderung des Artikel 16 GG.


    Einfach mal einen Blick in Art.79, 3 GG werfen. Nennt sich auch "Ewigkeitsklausel" oder "Wesensgehaltsgarantie". Hat gar nichts mit "linken Kreisen" zu tun, nur mit Verfassungsprinzipien.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Einfach mal einen Blick in Art.79, 3 GG werfen. Nennt sich auch "Ewigkeitsklausel" oder "Wesensgehaltsgarantie". Hat gar nichts mit "linken Kreisen" zu tun, nur mit Verfassungsprinzipien.


    Ich finde Wollsocken hat schon Recht damit, dass es im GAL- und teilweise linken Millieu einen gewissen "Verfassungspatriotismus" gibt, nach dem Motto "eigentlich wäre der Staat hier eine ganz tolle Einrichtung, wenn man sein schriftliches Ideal doch mal zur Geltung bringen würde".
    Dafür hat Sie den, wie ich finde, offensichtlichsten Beleg genannt: § 175.


    Wie man mit ein und demselben Grundgesetz erst Homos verfolgt und dann schützt ist schon beeindruckend.


    Fun fact: in einer Gemeinschaftskunde-Prüfung sollten Schüler aufzeigen, dass Homophobie gegen das GG verstößt. Da die spätere Neu- bzw. 180° Interpretation aussen vorblieb, geht das m.E. fast schon Richtung Geschichtsklitterung. Egal. Hurra Grundgesetz!

  • Niemand hindert AfD-Politiker daran, die Ämter auszuüben, für die sie gewählt wurden. Die urdemokratische Grundhaltung der Gesellschaft ist also gegeben.

    Nicht so ganz. Ich darf nur an die Posse um die Bundestags-Vizepräsidenten erinnern. Normalerweise stehen allen Fraktionen ein Vizeposten zu, nur bei der AFD gibt es seit Jahren Theater.


    --> https://www.faz.net/aktuell/po…rten-anlauf-16131978.html


    Der letzte Satz des FAZ-Artikels sagt alles: "Grundsätzlich steht der AfD der Posten zu: Denn in der Geschäftsordnung des Bundestages heißt es, dass jede Fraktion mindestens einen Vizepräsidenten stellen soll. Allerdings muss dieser vom Plenum gewählt werden."


    Bei allen anderen Parteien sind die Vizeposten im ersten Wahlgang durchgekommen, nur bei der AFD sind wir inzw. im 4. Wahlgang und auch der wird aus Prinzip durchfallen.

  • "Posse"?
    Das Plenum lehnt die AfD eben mehrheitlich ab.
    Und das tut mMn auch die Mehrheit der Bevölkerung.


    Was wäre wohl, wenn die "Mehrheit" demokratisch beschließen würde, keine Nazis mehr im Land zu dulden?
    Natürlich bräuchte das eine Gesetzesänderung, aber ist doch demokratisch möglich, bei etsprechender Mehrheit...?
    Wäre vielleicht mal dringend notwendig, wenn sich die CDU schon bei denen anbiedert...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Die Grünen auf Platz 1 in ersten Wahlprognosen? OK, langsam bekomme ich echt Angst...

  • "Posse"?
    Das Plenum lehnt die AfD eben mehrheitlich ab.

    Ja, das ist in der Tat eine Posse. Gewählt ist gewählt. Volkswille und so.



    Und das tut mMn auch die Mehrheit der Bevölkerung.

    Um einzelne Meinungen geht's eben nicht in einer Demokratie.

  • Und das tut mMn auch die Mehrheit der Bevölkerung.

    Komisch, daß diese blaue Partei in Ostdeutschland dann in einigen Landkreisen bei der Europawahl vor allen anderen Parteien durchs Ziel gegangen ist.


    --> https://interaktiv.waz.de/europawahl-deutschland/


    Wären das Landtagswahlen gewesen, hätte die Alternative in Sachsen und Brandenburg wohl den Regierungsauftrag bekommen. :ohh:

  • Einfach mal einen Blick in Art.79, 3 GG werfen. Nennt sich auch "Ewigkeitsklausel" oder "Wesensgehaltsgarantie". Hat gar nichts mit "linken Kreisen" zu tun, nur mit Verfassungsprinzipien.

    Und für die Ewigkeitsklausel gibt es sehr, sehr gute historische Gründe.

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