Kinderbetreuung in Kitas (ausgelagert aus "Bin ich doch zu alt")

  • Spalter!!!!


    Ok Scherz bei Seite:
    Meine Geschwister und ich wurden durch zwei VZ arbeitende Eltern mitgezogen deswegen finde ich die Diskussion hier an einigen Stellen sehr seltsam.
    Eltern in VZ ist für die Kinder (von dem was ich beurteilen kann) durchaus förderlich hinsichtlich der Selbstständigkeit

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • @Schmidt: Ich alleine kann die Geburtenrate unseres Landes nicht erhöhen, da braucht es mehr Leute - da ist klar. Aber das geht auch nur, wenn diese auch bereit sind, ggf. durch entsprechende politische Weichenstellung, ein weiteres Kind in Betracht zu ziehen. Es gibt dabei ja die zwei Ansätze 1. finanzielle Besserstellung von kinderreichen Familien und 2. finanzielle Schlechterstellung von kinderlosen Familien. Ganz aus der Affäre kann sich da der Staat nicht ziehen, da er zur Förderung von (auch großen) Familien, gesetzlich verpflichtet ist. Ich bin bereits mit der Partnersuche beschäftigt und würde, wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle, das Thema "Familienplanung" mit Ende 20 angehen ;) .

    Das beantwortet meine Frage nicht.


    Hattest du denn überhaupt schon mal eine Freundin? Oder auch nur Geschlechtverkehr? Wenn nicht, warum nicht? Wenn ja, warum bist du nicht mit deiner Freundin zusammen geblieben und hast Kinder in die Welt gesetzt, wie es eure Pflicht als gute Deutsche ist? Für die Allgemeinheit muss man eben mal in seinem Privatleben Abstriche machen und mit jemandem zusammen bleiben, mit dem es nicht mehr passt. Finanzielle Sicherheit ist auch irrelevant, wenn es darum geht, das herausragende deutsche Erbgut zu verbreiten. Es ist schon sehr egoistisch von dir, dass du nicht schon längst Kinder hast.





    Wenn dir das übergriffig, unangebracht persönlich und schlicht abstrus vorkommt, dann hast du damit recht. Das ist aber genau das, was du machst. Menschen in ihre privatesten Bereiche reinzureden und sie zu Rechtfertigungen drängen ist nicht in Ordnung. Es geht niemanden außer die Menschen selbst (und sicher auch den Partner) etwas an.

  • ich muss sagen, lehramtsstudent, das macht mich ein bisschen sprachlos. das ist übergriffig, das wurde ja schon gesagt. es ist aber auch ein extrem (!) undemokratisches und mit grundrechten nicht vereinbares verhältnis zwischen bürger und politik, das du da explizierst: der staat soll auf die ureigensten (!) lebensbereiche des einzelnen durchgreifen. das ist ein definitionsmerkmal mindestens faschistischer, eher totalitärer staaten. denk das szenario mal aus der sicht einer frau zu ende... oder schau's dir an, "handmaid's tale" (atwood) gibt es mittlerweile auch als serie, nicht mehr nur als buch.


    kinderlose, nicht-heteronormative grüße.

  • Zu den finanziellen Anreizen (von Lehramtsstudent erwähnt):
    Es ist tatsächlich so, dass es jetzt wieder mehr Kinder gibt, weil die Betreuung der Kinder jetzt schon ziemlich früh klappt. Bei uns merkt man das regional ganz deutlich. Die Schülerzahlen gehen hoch, die Kitas haben enorme Platzprobleme, es müssen neue gebaut werden.


    Ansonsten kann ich schon verstehen, wenn jemand, der als Einzelkind aufgewachsen ist, selbst eine größere Familie als erstrebenswert ansieht. Ich bin jedenfalls froh um meine Geschwister.


    Jeder hat einen anderen Lebensentwurf. Daraus ergeben sich Kinderwünsche oder auch nicht. Es gibt genug, die gerne Kinder gehabt hätten, denen es verwehrt blieb oder die nur unter großen medizinischen Anstrengungen Kinder bekommen. Dann gibt es wieder andere, die Kinder ungeplant bekamen und sich damit arrangieren. Und es gibt auch solche, die aus irgendwelchen Gründen einen Schwangerschaftsabbruch machen.
    Man kann sich unter vertrautem Kreis gerne über die eigenen Problematiken unterhalten - und das macht man auch. Als Frau wahrscheinlich öfter als ein Mann. Ich kenne alle Varianten aus Gesprächen mit näheren Bekannten/Freunden. Fremden gegenüber sind diese Dinge privat, weil das eben der eigene freiwillige oder unfreiwillige Lebensentwurf ist und da ist man niemandem Rechenschaft schuldig.

    Einmal editiert, zuletzt von Caro07 () aus folgendem Grund: süddeutsche Falle: wie - als

  • Letztens gab es ein sehr interessantes Gespräch im Lehrerzimmer, bei dem wahrscheinlich mehreren Kolleginnen und Kollegen die damit keine Erfahrung haben ein bisschen anders wurde, als mehrere Leute mal ausgepackt haben wer jetzt wie viele Fehlgeburten hatte und wer nur mit Hilfe von oder trotz IVF (nicht) schwanger wurde.
    Ich glaube wer da keine Ahnung von hat kann gar nicht verstehen warum Leute die Frage nach Kinderlosigkeit oder Geschwistern als übergriffig sehen und plötzlich heulend vor einem stehen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Deshalb sage ich ja, es ist ein sehr persönliches und intimes Thema, bei dem man auch schnell viel verkehrt machen kann.


    Sei es, weil Menschen vielleicht gar keine Kinder haben können, schon mit der Familienplanung abgeschlossen haben, Fehlgeburten hatten oder keine Kinder haben wollen.


    Ich kenne auch ein Ehepaar. Sie Lehrerin, er hohes Tier bei der Feuerwehr Als sie sich kennen lernten war sie 37 und er 32. Es klappte aber einfach nicht. Ich hätte es ihnen wirklich von Herzen gewünscht, aber egal was sie auch anstellten, der Kinderwunsch blieb unerfüllt. Mittlerweile haben sie sich entschlossen ein Pflegekind anzunehmen, aber was ich damit sagen will: Das Thema ist echt speziell und man sollte es mit Samthandschuhen anfassen. Die arme Frau hat wirklich gelitten wie sonst etwas. Mein Sohn war damals 5 und wenn man ein Kind hat und Menschen kennt, tut es einem in der Seele weh.
    Da weiß man auch oft nicht, wie man es richtig macht. Man will ja auch nicht noch Salz in die Wunde schütten, wenn man das eigene Kind zum Babysitten anbietet.


    Umso heftiger ist, dass einem einige Personaler unterstellen, man würde im gewissen Alter Kinder bekommen. Nun kann man in die Bewerbungen ja aber nicht schreiben: Kein Kinderwunsch vorhanden. Das kommt auch wieder nicht toll herüber.


    Nun stellt euch aber mal vor, eine Frau mit Kinderwunsch sitzt vorm Personaler und wird deshalb nicht eingestellt, weil sie im gebärfähigen Alter ist, gerne wollen würde, aber keine Kinder bekommen kann. Das ist böse. Sehr böse.

  • V.a. würde es der Personaler nicht verstehen, wenn man direkt in die Bewerbung schreibt, dass kein Kinderwunsch vorhanden ist. :)
    Oder das andere Extrem: Wenn man in einen bestimmten Alter noch Kinder bekommt (jenseits der 40): Risikoschwangerschaft, Dir ist schon klar, dass Riksiko, dass das Kind dann das Down-Syndrom hat, erhöht ist??? Wenn dein Kind Abi hat, bist du schon ...
    und dann will es noch studieren. Wie willst du ihm das denn in DEM Alter noch zahlen.


    Apropos: Wehe das Kind hat ne Behinderung ... und es war absehbar ... Boah warum hast du nicht abgetrieben?


    Öhm ... :autsch:

  • V.a. würde es der Personaler nicht verstehen, wenn man direkt in die Bewerbung schreibt, dass kein Kinderwunsch vorhanden ist

    Ich hab eine Bekannte, die im sozialen Bereich arbeitet und die will keine Kinder. Mach das mal einem Personaler klar, dass du damit keine Kinder willst.


    Kannst ja nicht in die Bewerbung schreiben: Ich bewerbe mich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, will aber keine eigenen.


    Die Erzieherin eines Kindes unserer damaligen Nachbargruppe war kinderlos. Was glaubst du, wie die Mütter abgegangen sind.


    Will andere belehren oder Kinder erziehen und hat selbst keine eigenen. Geht ja mal gar nicht.



    Hab das was du beschreibst mal mitbekommen. Frau um die 40 hat damals Mitte der 90er ein Kind mit Downsyndrom bekommen und war auch Lehrerin.
    War eine Kollegin von ihr schwanger, auch mit 40 und die Lehrerin mit Downkind wollte die 40 Jährige natürlich erstmal maßregeln, wie sie sich einfallen lassen könnte, mit 40 noch ein Baby zu kriegen, wo das doch schon bei ihr nicht geklappt hat. :P

  • Lehrer, Erzieher, Kinderpfleger.
    Das sind ja alles Berufe, bei denen viele im Unterbewusstsein immer voraussetzen: Wenn die andere erziehen wollen, dann müssen sie auch eigene perfekte Kinder haben oder überhaupt Kinder haben.
    Schlimm.

  • nein, das ist eigentlich überhaupt nicht der fall. zumindest ist mir das noch nie begegnet. see? vielleicht sollte man den thread umbenennen in "anekdoten über irgendwas im zusammenhang mit kindern".

    Und es tut manchmal einfach gut, sich über solche Anekdoten auszutauschen!

  • Finde ich doch etwas problematisch hier öffentlich solche Anekdoten deutlich zu beschreiben.
    Ich überlege mir gerade, ich hätte jemand etwas im Vertrauen erzählt und müsste das, was ich erzählt habe, wenn auch anonymisiert, im Internet lesen. Oder jemand Drittes beschreibt eines meiner ureigenen Probleme so, dass ich mich persönlich wiederfinde und feststelle, dass ich gemeint bin.

    • Offizieller Beitrag

    Anekdoten können supi sein, wenn es der Seelenhygiene dient und niemand unbeteiligtes dabei wieder erkannt werden kann. Es wäre aber großartig, wenn dabei Anekdoten nicht als Grundlage/Beweis für allgemeingültige Aussagen über ganze Berufs- oder Geschlechtsgruppen genutzt werden. DAS stößt vielen zur Zeit auf. Die Anzahl der Meldungen in den letzten Tagen lässt jedenfalls darauf schließen.

  • Ihr könnt sicher sein, ich habe die Rahmenedingungen soweit entfremdet, dass sich hier niemand wiederfindet.
    ;)


    Abgesehen davon arbeite ich ja nie mit Namen.
    Und so unüblich sind Kinder mit Downsyndrom oder kinderlose Lehrerinnen ja nun auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Dann ist uns Moderatoren vor allem der zweite Teil meiner Aussage wichtig. Und ich werde jetzt nicht angepampt für diesen Hinweis.

  • Hier ist ja was los :)
    Interessanter als die Lindenstraße.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • ... Und im Kleinen wohl auch, wenn Frau Müller Frau Meier fragt: "Ihr Mann verdient doch gut. Wollen Sie beruflich nicht kürzer treten, um mehr Zeit für die Kinder zu haben?".

    :rofl: Das klingt so abgedroschen hohl!


    Ich bin echt frohfrohfroh, dass ich nicht auf dem Dorf lebe und Frau Müller sich erdreistet, mir ihre vorsintflutlichen Ansichten aufdrücken zu wollen. Ach und, Frau Meier, ihr Mann könnte mal wieder den Rasen mähen, mit einem kürzeren Rasen würden Sie sich doch gleich viel wohler fühlen, gell?



    ... Ich denke, dass bei sowas immer die Hoffnung mitschwingt, durch die richtigen Argumente den Gesprächspartner dazu zu bewegen, seine bisherige Einstellung noch einmal zu überdenken...

    In mir schwingt Hoffnung, dass du nicht anderer Leute Entscheidungen überdenken musst. Frag doch mal alternativ: "wie geht's dir?"

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