Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wenn das ausreichend wäre, müssten wir uns alle keine Sorgen machen und es wäre ein Leichtes die Pandemie in den griff zu bekommen

    Genau das wurde hier im Thread monatelang propagiert. Wir müssten nur alle genug Maske tragen und alles wäre gut. Ich kann bei Bedarf gerne Original-Zitate raussuchen.

  • Wieso Vorgaben von oben? Dafür gibt es doch eine Schulleitung. Bei uns wurden die Aufgaben halbwegs fair verteilt. Natürlich geht das nie auf. Aber es ist klar, dass jemand, der zum Beispiel mit seinem Fächer kaum eingebunden ist, die Notbetreuung macht. Was sollen denn die oben machen? Eine Dienstanweisung: Liebe Schulleiter, setzt euer Personal bitte sinnvoll ein. ?

    Ja, irgendwie hast du recht.

    Aber das läuft an vielen Schulen leider so.

  • Ja ja. Ich mag mich sehr gut an eine Diskussion mit einer Person erinnern in der *ich* zu bedenken gab, dass ich so meine Zweifel habe, dass das mit den Masken wirklich was bringt, wenn in einem Schulzimmer dann mal mehrere infizierte Kinder oder Jugendliche zugleich sitzen. Die Person war da noch völlig überzeugt von der Sache, heute vom genauen Gegenteil. Möglicherweise erkennt sich jemand wieder in diesen Ausführungen.


    Unterdessen weiss ich von mehreren Fällen in denen es tatsächlich so war, dass eine unbemerkt infizierte Person im Raum anwesend war und sich selbst nach 90 min Unterricht keine weiteren Personen angesteckt haben. Mein Zutrauen in Hygienemasken ist bekanntermassen deutlich gestiegen. Plexiglasscheiben helfen hingegen leider nicht. Das haben die Kollegen in Laufen etwas unfreiwillig für uns rausgefunden.

  • Die Person war da noch völlig überzeugt von der Sache, heute vom genauen Gegenteil.


    Mein Zutrauen in Hygienemasken ist bekanntermassen deutlich gestiegen.

    Habt ihr also beide eure Meinung gändert.

    In die entgegengesetzte Richtung.


    Ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie schwierig es für jeden Einzelnen ist, die Situation realistisch einzuschätzen. Wie auch, wenn selbst Menschen, die von der Thematik deutlich mehr Anhnung haben als wir alle zusammen, sich nicht einig sind und zum Teil völlig konträre Meinungen vertreten? Wie, wenn wir alle immerzu mit neuen zum Teil widersprüchlichen Informationen konfrontiert sind? Dazu kommen die ganz individuellen tagtäglichen Erlebnisse. Wie kann sich da irgendwer wirklich sicher sein? Ich trau mir das nicht zu. Und genau darum wundertes mich (nicht nur hier) immer wieder, wie einige mit absoluter Überzeugung ihre Interpretation der Lage verteidigen und alle anderen Möglichkeiten ausschließen.

  • ich habe seit Mai gesagt, Masken können helfen, es ist eine (!) Schutzmaßnahme, aber es man kann sich trotzdem infizieren (ich hoffe nur, nicht so stark und deshalb trage ich sie). Ich habe meine Meinung nicht geändert (was ich später erfahren habe, unterstützte nur mein Anfangsbild).


    Ich habe es ein paar Male hier mit Sicherheitsgurten im Auto verglichen, er kannn mich schützen, er kann mich vor noch schwereren Verletzungen bewahren, ich kann aber bei einem schweren Unfall trotzdem sterben (und deshalb bin ich froh, wenn Geisterfahrten durch die Polizei verhindert werden). Man muss absolut nicht das Risiko suchen (OT : in dem Zusammenhang finde ich Toxoplasmose interessant). Und manchmal habe ich aktuell schon das Gefühl, dass in der Schule nur noch auf Masken als einzige Schutzmaßnahme gesetzt wird und wenn ich dann sehe, wie schlecht sie getragen werden (meine 6. Klasse trägt fast ausnahmslos Erwachsenenmasken, die minütlich rutschen und oft erst nach meiner Erinnerung wieder hoch geschoben werden. Wenn kein Lehrer anwesend ist, trägt sie vielleicht die Hälfte und kuschelt, es sind halt Kinder. Meine großen sind etwas besser, aber mindestens 10 % hat dünnste Stoffmasken und hebt sie ständig von der Nase weg, um besser Luft zu bekommen. Andere Maßnahmen gibt es nicht (es wird aktuell dank neuer Putzfirma so schlecht gereinigt wie noch nie).


    Ich hoffe, meine FFP2-Maske ist kein Fake und es kommt nicht noch schlimmer.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ja ja. Ich mag mich sehr gut an eine Diskussion mit einer Person erinnern in der *ich* zu bedenken gab, dass ich so meine Zweifel habe, dass das mit den Masken wirklich was bringt, wenn in einem Schulzimmer dann mal mehrere infizierte Kinder oder Jugendliche zugleich sitzen. Die Person war da noch völlig überzeugt von der Sache, heute vom genauen Gegenteil.

    Zwischen "Masken bringen nichts" auf der einen Seite und "Mit Masken passiert nichts" liegen aber auch Welten ... Ich denke noch an die Studie, dass OP-Masken vorausssichtlich 80% der Infektionen verhindern.

  • Zwischen "Masken bringen nichts" auf der einen Seite und "Mit Masken passiert nichts" liegen aber auch Welten ... Ich denke noch an die Studie, dass OP-Masken vorausssichtlich 80% der Infektionen verhindern.

    Und es ist ein Unterschied, ob der Infizierte sie trägt oder der Gesunde. (Aber darüber haben wir im Sommer gesprochen. Sonst beschweren sich hier einige, dass immer dasselbe gesagt wird.)

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  • Da sind die Kids geschickter als ihre Lehrer, die Arbeiten mit geteilten Bildschirmen und spielen nebenher Minecraft.

    Ich beschäftige mich grundsätzlich nebenbei anderweitig, wenn wir Sitzungen oder Schulungen in Videokonferenz haben. Davon haben alle was. Ich kann in Ruhe nebenbei arbeiten und die Kollegen werden nicht dadurch gestört, dass ich mit Korrekturstapel in der Konferenz sitze. Bei Schülern funktioniert das so ähnlich. Die stören mit ihrem "Geschwätz" und den Nebentätigkeiten wenigstens keine Mitschüler.


    Zitat

    Ich muss sagen, ich kann das verstehen. Ich hatte unlängst einen Onlinefortbildung und hab nebenbei mit alten Bekannten gechattet (das war echt cool), Kaffee gekocht, E-Mails gecheckt etc. Es fiel mir tatsächlich extrem schwer, meine Aufmerksamkeit länger aufrechtzuerhalten. Da gehts den Kids nicht anders.

    Meistens ist eine 100%ige Aufmerksamkeit nicht erforderlich. Weder in der Schule, noch in Schulungen. Das passt schon.

    Zitat

    Also Fazit: teilweise sicher ok, aber durchgehend nicht. Man könnte aber natürlich auch zwischendurch Arbeitsaufträge geben, die „analog“ bearbeitet werden und anschließend geteilt werden sollen oder so. Damit die SuS nicht nur auf den Bildschirm starren.

    So mache ich das und es funktioniert meistens ganz gut.

  • Habt ihr also beide eure Meinung gändert.

    In die entgegengesetzte Richtung

    Ich habe eigentlich nicht so viel "Meinung" geändert. Zur Erinnerung: Ich war die allererste, die direkt nach den Sommerferien einen infizierten Schüler in der Klasse hatte. Und für mich war völlig klar, wenn wir davon ausgehen, dass Masken eine geeignete Schutzmassnahme sind, dann gehe *ich* nicht in Quarantäne. Für unseren Kantonsarzt ist das eben so klar. Hier im Forum brach direkt Empörung aus die offensichtlich bis heute anhält. Ich hielt es in der Tat nicht für möglich, dass Masken doch so viel abhalten können, aber offensichtlich ist das so. Insofern ist es absolut gerechtfertigt auf die Quarantäne zu verzichten, wenn diese getragen wurden. Einziger Unterschied an der Stelle ist, dass bei uns die meisten Leute Hygienemasken tragen und keine selbstgemachten aus Stoff. Dazu gibt es unterdessen auch zahlreiche technische Studien die zeigen, dass die Dinger aus Stoff sehr unzuverlässig im Vergleich zu Hygienemasken sind. An dem Punkt habe ich wirklich meine "Meinung" geändert und trage nur noch Hygienemasken.

  • wie einige mit absoluter Überzeugung ihre Interpretation der Lage verteidigen

    Absolutheit ist mir als Naturwissenschaftlerin völlig fremd. Drum stammen folgende Aussprüche auch sicher nicht von mir:



    "Masken bringen nichts" auf der einen Seite und "Mit Masken passiert nichts"

    Wer Lust hat, darf gerne den Thread durchsuchen, es gibt kein einziges Zitat von mir, in dem sowas zu finden ist.



    Ich habe es ein paar Male hier mit Sicherheitsgurten im Auto verglichen, er kannn mich schützen, er kann mich vor noch schwereren Verletzungen bewahren, ich kann aber bei einem schweren Unfall trotzdem sterben (und deshalb bin ich froh, wenn Geisterfahrten durch die Polizei verhindert werden).

    Die Gurt-Analogie ist eigentlich total super. Wenn wir davon ausgehen, dass der Sicherheitsgurt schlimme Verletzungen verhindern kann, ist es OK mit 120 km/h über die Autobahn zu fahren bzw. in Deutschland ja auf manchen Streckenabschnitten sogar mit nach oben unbegrenzter Geschwindigkeit. Übertragen wir das auf die Masken-Diskussion müsste man den gesamten Strassenverkehr ja auf Tempo 30 km/h beschränken weil man ja nie sicher sein kann, dass nicht doch einer mal stirbt, der nicht angegurtet war. Natürlich schützen Masken nicht zu 100 %, selbst eine FFP2-Maske kann auch einfach mal ein Loch in der Filtermembran haben. Hier geht's eben um Wahrscheinlichkeiten und wenn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr gering ist, dann ist der Entscheid der zuständigen Behörde, auf die Quarantäne zu verzichten, absolut richtig.


    Für mich stand ehrlichgesagt nicht von Beginn an fest, dass unser Kantonsarzt genau so entscheiden würde, dass er von der Quarantäne absieht, wenn das Schutzkonzept eingehalten wurde. Tut er aber und macht auch absolut Sinn. Die Maskenpflicht wurde ja jetzt auf die Sek I ausgeweitet, hier mit der expliziten Begründung, man möchte nicht mehr ständig ganze Klassen in Quarantäne schicken.


    Zum Thema Plexiglasscheiben mal ganz konkret, könnte vielleicht noch interessant sein für z. B. Tom123 : Die Scheiben alleine ohne Masken verhindern leider gar nichts. Das Gymnasium Laufen bei uns im Kanton hat das Progymnasium noch mit dabei, also Sek I, und für diese SuS galt bis vor 3 Wochen oder so noch keine Maskenpflicht. Für die Grossen gilt sie aber uneingeschränkt seit nach den Herbstferien. In den Herbstferien wurden in allen Schulhäusern der Sek II im Baselland diese Scheiben montiert und ursprünglich war mal die Idee, die SuS könnten dann auf die Masken verzichten. Man hat dies zum Glück dann noch einmal überdacht und für nach den Ferien die ganz offizielle Weisung herausgegeben, die Masken dürfen auch hinter den Scheiben nicht abgezogen werden. Dummerweise liess sich in Laufen die Schulleitung von den Jugendlichen beschwatzen ... die "Kleinen" müssen ja nicht und wir haben jetzt diese Scheiben etc. Das Ende vom Lied waren 11 Klassen vollständig in Quarantäne, mehrere infizierte Lehrpersonen (zwei Kollegen geht es nach meiner Kenntnis wirklich nicht gut) und der ganze Laden für 2 Wochen im Fernunterricht. Meines Wissens ist das der grösste Ausbruch an einer Schule, der im ganzen Land überhaupt medial bekannt geworden ist und das nur weil Teile des Schutzkonzepts ganz offensichtlich nicht eingehalten wurden.

    • Offizieller Beitrag

    Wollsocken, kam von dir nicht die Aussage"Masken helfen nicht, da sich die Menschen im Privatbereich infizieren, wo sie keine Maske tragen"? ich kann mich erinnern, dass diese Position nicht nur bei mir für Verwirrung gesorgt hatte.

    Zitat von Wollsocken am 8.10.

    [...] Eins steht für mich aber definitiv fest: Die Masken bringen gar nichts. Guckst Du nach Spanien, nach Frankreich und auch bei uns halten sie die Leute nicht davon ab, sich zu infizieren. Die meisten Infektionen finden die ganze Zeit schon im Rahmen von privaten Feiern statt und da sitzt man sich halt stundenlang direkt gegenüber und redet miteinander. Ohne Maske natürlich. Beim Coop komme ich und kam noch nie irgendjemandem so lange so nahe, dass ich mich überhaupt infizieren könnte. Auch nicht im Fitnessstudio und in der Regel auch nicht in der Schule.


    kl. gr. frosch

  • Bei dem Schutz durch Masken ist es sicher auch nicht unerheblich, wie viele Menschen sich in welcher Raumgröße (eigentlich in qm) aufhalten. Wie viele sind es denn so bei dir @Wollsocken80 ?


    Bei uns mit bis zu 32 Personen in relativ kleinen Räumen ist das nicht so super duper, zumal die SuS Alltagsmasken tragen und die auch noch partiell unter der Nase. Danach fragt das Gesundheitsamt aber nicht, daher teilen wir es pro aktiv mit und lassen dann doch ganze Klassen zu Hause - je nach unserer Einschätzung des Verhaltens -.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Wollsocken, kam von dir nicht die Aussage"Masken helfen nicht, da sich die Menschen im Privatbereich infizieren, wo sie keine Maske tragen"? ich kann mich erinnern, dass diese Position nicht nur bei mir für Verwirrung gesorgt hatte.


    kl. gr. frosch

    Die Aussagen "Masken helfen nicht, weil Masken generell gar nicht helfen können." und "Masken helfen nicht, weil sich Menschen überwiegend in Situationen anstecken, in denen gar keien Masken getragen werden." sind unterschiedliche Aussagen.

  • Wollsocken, kam von dir nicht die Aussage"Masken helfen nicht, da sich die Menschen im Privatbereich infizieren.

    Jupp. Ist ja auch so, man infiziert sich dort, wo sie nicht getragen werden. Unsere riesigen Infektionszahlen kamen eben nicht durch den Schulbetrieb und sie gehen jetzt auch nur wieder runter weil die "ohne-Maske-Anlässe" erheblich eingeschränkt wurden.

  • Oh, eine Aussage muss ich tatsächlich zurückziehen: Offenbar geht sich infizieren in der Schule ohne Maske sehr einfach, zumindest unter den Jugendlichen, die ja direkt nebeneinander sitzen. Ich habe sogar den Verdacht, dass die Scheiben da hochgradig kontraproduktiv sind, weil sie den Gasaustausch nachweislich verschlechtern. Anders kann ich mir das Laufener Desaster fast nicht erklären.


    MarieJ Wahrscheinlich hast Du recht, es kommt auf die Dichte an Infizierten an. Wir haben maximal 24 Jugendliche im Raum. Die Räume sind so klein, dass nur mit der Hälfte der Jugendlichen im Sitzen die Abstände in alle Richtungen eingehalten werden können. Das Hochbauamt hat uns in den Herbstferien pro Raum zwei Fenster so umgebaut, dass man sie vollständig öffnen kann. Ich habe nen CO2-Messer als Kontrolle, der Gasaustausch funktioniert recht gut.

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