Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • @Wollsocken80: Vereinzelt hat die Schweiz richtig reagiert gerade die Entscheidung die Fasnacht abzusagen. Ich sage nicht das DE von Anfang an richtig reagiert hat. Das Grenzschließungen für die Schweiz einschneidend sind kann ich mir vorstellen. Aber gerade die Grenze zu Italien so lange offen zu halten war meiner Meinung nach falsch.


    "Das Fahrzeugaufkommen im Privatverkehr von Italien ins Tessin sei um 60 Prozent zurückgegangen, erklärte der Zolldirektor. Bis Samstagmorgen sei 288 Personen die Einreise verweigert worden. Die Zahl der Grenzgänger, die zwischen 4 Uhr morgens und 11.30 Uhr eingereist seien, habe sich bereits von 68'000 auf 28'000 Fahrzeuge reduziert. Die langen Schlangen, die sich während der Woche nach der Einführung verstärkter Kontrollen gebildet hatten, waren praktisch verschwunden."



  • jein. Es sind halt auf keinen Fall weniger als angenommen sondern mehr.

    Was bezgl. der Zahlen für mich der wirkliche Skandal: Es gibt keine Zahlen dazu, wie viele der positiv Getesteten ins Krankenhaus und ggf. auf die Intensivstation müssen.


    Ich habe mich seit Wochen gefragt, ob es dazu Zahlen gibt. Und es war schnell klar, dass auch die Zahlen auf worldometers nicht stimmen können, wie auch, weil hier nicht einmal Daten der Länder vorhanden sind.

  • Was ich auch erstaunlich und beunruhigend fnde: Bei allen Todesfällen in D ist die Infektionskette nicht nachvollziehbar.

    Natürlich nicht. Als die ersten Fälle in Deutschland diagnostiziert wurden, waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits Infizierte in Deutschland unterwegs und haben munter angesteckt. Und selbst die ersten Patienten, bei denen aufgenommen wurde, mit wem sie Kontakt hatten, haben sicher keine vollständigen Angaben machen können. Ein Mal Zug gefahren oder über den Markt gelaufen und die Kette ist nie wieder nachvollziehbar.

  • Aber gerade die Grenze zu Italien so lange offen zu halten war meiner Meinung nach falsch.

    Wie schon erwähnt ... Hätte, hätte, Fahrradkette. Lies mal den oben verlinkten Artikel aus der NZZ, der beschreibt es wirklich gut. Natürlich wissen wir alle, woher die hohen Fallzahlen bei uns kommen. Ich persönlich kann aber nachvollziehen, warum man zunächst versucht hat den Waren- und Personenverkehr offen zu halten. Der Bundesrat hat wohl auch darauf gehofft, dass die Italiener zuerst die Entscheidung fällen, das wäre politisch "hübscher" gewesen. Auch das kann ich nachvollziehen.

  • Natürlich nicht. Als die ersten Fälle in Deutschland diagnostiziert wurden, waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits Infizierte in Deutschland unterwegs und haben munter angesteckt. Und selbst die ersten Patienten, bei denen aufgenommen wurde, mit wem sie Kontakt hatten, haben sicher keine vollständigen Angaben machen können. Ein Mal Zug gefahren oder über den Markt gelaufen und die Kette ist nie wieder nachvollziehbar.

    Ja, aber bei den Fällen in Würzburger Seniorenheim wäre doch der Kreis der Kontaktpersonen eingeschränkter. Die waren sicherlich nicht auf dem Mark oder mit dem Zug unterwegs.


    Ich meinte konkreter: Weder die Pfleger noch die Familien waren positiv getestet, so man es meldet, und das wären die unmittelbaren Kontaktpersonen.

  • Hätte, hätte, Fahrradkette.

    Ich denke auch Fahrradkette bringt jetzt nichts mehr, vor allem weil es um Abwägungen ging. Das habe ich anfangs nicht verstanden oder einsehen wollen, weil für mich persönlich Gesundheit bzw. Leben/Tod wichtiger ist, aber inzwischen ist es wie es ist.


    Aber ein Vorwurf muss sein: Warum wurde nicht viel früher kommuniziert: "Wir wissen es nicht!" Es wird Toten geben, ob viele oder moderat. Wir wissen es nicht. Ob unser Gesundheitssystem kollabiert. Wir wissen es nicht. Ja, es ist besonders gefährlich für Risikogruppen; aber beim Zusammenbruch des Gesundheitssystems betrifft es alle, weil dann auch Notfälle nicht versorgt werden können.


    Das war schon Ende Februar klar. Da geht es nicht um Wirtschaft oder Zahlen, sondern um Eventualitäten, die vielleicht das Bewusstsein (früher) geändert hätten.

  • Was ich auch erstaunlich und beunruhigend fnde: Bei allen Todesfällen in D ist die Infektionskette nicht nachvollziehbar.

    also drei der Todesfälle in Bayern sind betagte Bewohner des gleichen Pflegeheims. Ich schätze da gibts schon einen Zusammenhang...

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • also drei der Todesfälle in Bayern sind betagte Bewohner des gleichen Pflegeheims. Ich schätze da gibts schon einen Zusammenhang...

    Richtig, aber zeigt das nicht, dass die Testung zur Unterbrechung der Infektionsketten nichts (mehr) bringt? Teilweise wurde das Virus erst post mortem festgestellt. Also müssen alle Kontaktpersonen und ich gehe weiterhin von einem begrenzten Kreis von Kontaktpersonen aus wegen Seniorenheim ohne Symptome länger infiziert gewesen sein. Dabei wurde bisher gesagt, das ist die Ausnahme und nicht die Regel bei der Ansteckung.

  • Aber ein Vorwurf muss sein: Warum wurde nicht viel früher kommuniziert: "Wir wissen es nicht!" Es wird Toten geben, ob viele oder moderat. Wir wissen es nicht. Ob unser Gesundheitssystem kollabiert. Wir wissen es nicht. Ja, es ist besonders gefährlich für Risikogruppen; aber beim Zusammenbruch des Gesundheitssystems betrifft es alle, weil dann auch Notfälle nicht versorgt werden können.

    Den Vorwurf richte ich nicht an den Bundesrat der Schweiz denn der hat das von Anfang an genau so kommuniziert. Die Situation ist neu, wir beobachten sie, es könnte schlimm werden, aber wir wissen es nicht. Genau mit dem Satz, den ich im Zitat fett markiert habe, wurden auch die drastischen Massnahmen begründet.

  • Was bezgl. der Zahlen für mich der wirkliche Skandal: Es gibt keine Zahlen dazu, wie viele der positiv Getesteten ins Krankenhaus und ggf. auf die Intensivstation müssen.

    Und das würde dich persönlich wie genau weiterbringen?


    Ich habe jetzt eben den Aufgabenberg für die Kinder ausgedruckt und helfe ihnen, sich einen Lernplan zu erstellen. Wohl den Kindern, deren Eltern helfen können.

  • Den Vorwurf richte ich nicht an den Bundesrat der Schweiz denn der hat das von Anfang an genau so kommuniziert. Die Situation ist neu, wir beobachten sie, es könnte schlimm werden, aber wir wissen es nicht. Genau mit dem Satz, den ich im Zitat fett markiert habe, wurden auch die drastischen Massnahmen begründet.

    Alles klar! Dann hätte ich mir das auch für D gewünscht!

  • Aber ein Vorwurf muss sein: Warum wurde nicht viel früher kommuniziert: "Wir wissen es nicht!" Es wird Toten geben, ob viele oder moderat. Wir wissen es nicht. Ob unser Gesundheitssystem kollabiert. Wir wissen es nicht.

    Weil das Wasser auf den Mühlen der üblichen Bekloppten gewesen wäre.

    Ich genieße es zur Zeit maßlos, nix von AfD und Co. zu hören (außer Lindner natürlich, die Pfeife muss ja wieder dazwischenquaken...)

  • Und das würde dich persönlich wie genau weiterbringen?

    Es geht nicht um mein persönliches Interesse. Wenn diese Zahlen veröffentlicht würden, wäre die Situation transparent. RKI-Pressekonferenz heute: Risikostufe hoch, weil schon viele Krankenhäuser von Engpässen berichten. Davon hört man nichts bzw. zu wenig oder in solche Pauschalaussagen, alle schauen auf die Infektionszahlen. Dazu noch: "Ich will nochmal sagen, dass die meisten nur mild erkranken" (RKI) und wir haben hier bei nächsten Tag mit schönem Wetter wieder alles voll und zwar solange bis wie in Italien patrouilliert wird.


    Das würde dann auch den Blick weg von der verdammten Klopapierdiskussion und der sinnlosen Frage nach "Wie lange wird das noch dauern" führen.


    Oder wir belassen es bei meinem Unwort des Jahres, dynamisch. Ja, die Situation ist wirklich sehr dynamisch.


    Zur Macht der Worte: https://www.faz.net/aktuell/po…s-den-krieg-16682743.html

  • @Wollsocken80 : Es gibt ja bereits länger Kritik an der EU und die aktuellen Zustände sollten Denkanstoß dafür sein, nach der Krise die Nationalstaaten wieder zu stärken. Dass deine Lebensgefährtin überhaupt in so eine Abhängigkeit geriet, zeigt ja, dass die Schweiz zu lange von dem Vorhandensein bestimmter Variablen ausging, ohne zu überlegen, was passiert, wenn diese wegfallen.

    Zukünftig muss aus verschiedenen Gründen weniger, dafür bewusster gereist werden und da muss die Schweiz mehr Arbeitsstellen durch Inländer als durch grenznah lebende Ausländer besetzen.

  • Das Tool geht auch von einer exponentiellen Entwicklung aus. Und das ist ja deiner Meinung nach falsch.


    Du benutzt ein angenommenes Modell, das du mit falschen Daten fütterst.


    Die Annahme einer exponentiellen Zunahme ist doch erstmal richtig, bis es einen begrenzen Faktor gibt. Hier also Immunität von vielen Menschen (oder viele tot).

    Das Tool verwendet ein verfeinertes logistisches Modell, die von mir genannten Daten lassen sich auch da erzeugen, je nach dem, was man (im wesentlichen) als R_0 und als Korrekturfaktor für Infektionskontrolle wählt. Und das exponentielle Modell ist nicht falsch, sondern eben nur für einen begrenzten Ausschnitt des realen Prozessen aussagekräftig.

  • da muss die Schweiz mehr Arbeitsstellen durch Inländer als durch grenznah lebende Ausländer besetzen.

    :rofl:


    Ja, alles klar. Was Du schreibst zeigt eigentlich nur, dass Du von den Zusammenhängen, von der Funktion des Schengen-Raums und all diesem Zeug, überhaupt keinen Blassen hast.


    Corona wird eine Zäsur fürs komplette System sein. Aber darüber würde ich gerne mit Leuten diskutieren, die gewillt sind dies ohne nationalistische Floskeln zu tun und vor allem überreissen, worum es geht.

  • ...und wir haben hier bei nächsten Tag mit schönem Wetter wieder alles voll und zwar solange bis wie in Italien patrouilliert wird.

    Wir drehen uns im Kreis. Ja, viele Leute nehmen das Problem noch nicht ernst genug und ja, es wird zunehmend offiziell verkündete Einschränkungen geben. Es ist aber immer noch eher kontraproduktiv als hilfreich, wenn einzelne Leute hier panisch werden, deswegen gehen andere Leute trotzdem zum Frisör oder zu Ikea. Und deswegen ist Ikea jetzt offiziell dicht... wir sind eine Gesellschaft im Ausnahmezustand, meine Meinung nach wie vor: überlasst den Fachleuten für Epidemien und Katastrophen die Entscheidungen und geht davon aus, dass das RKI weiß, was es tut, wenn es X oder Y heute oder morgen verkündet. Und wenn sie es nicht wissen, dann ist es so, wir können auch keine Fallzahlen bestimmen. Atmen nicht vergessen :baden:

  • Ich weiß nicht, ob das die richtige Gruppe ist, oder die Coronaferien (unglückliche Bezeichnung) aber ich habe ein Anliegen, dass mir insgesamt zu kurz gekommen ist.

    Die gesamten Massnahmen dienen u.a. dazu, gerade besonders gefährdete Personengruppen zu schützen. Auch wir beschäftigen besonders gefährdete Kollegen. Ich meine damit solche Vorerkrankungen die zu einer besonderen Gefâhrdung bei Infektion führen. Hier erwarte ich im Rahmen des Arbeitsschutzes eine klare Aussage, wer aus Fürsorgegründen dienstbefreit ist. NRW schliesst derzeit diese Personengruppe für die Notdienste aus. Klar umrissen ist das m.E. jedoch nicht. Ich kann nur jedem Betroffenen empfehlen, diesen Schutz vom Arbeitgeber einzufordern. Sollte der Arbeitgeber dies nicht machen, setzt Euch über Eure Arbeitnehmervertretung und/ oder Schwerbehindertenvertretung zur Wehr. Da die Gefâhrdungslage durch das RKI mittlerweile als hoch eingestuft wurde, besteht für besonders gefährdete auch noch die Möglichkeit ärztliche Expertise einzuholen. Eine Krankschreibung ist nämlich nach den Krankschreibung Richtlinien auch dann erlaubt, wenn bei Verbleib im Arbeitsprozess eine Erkrankung droht. Dies zu entscheiden ist dann zunächst einmal eine rein ärztliche Entscheidung.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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