Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Auf einen Impfstoff zu warten, halte ich angesichts der Tatsache, dass es für andere Erkrankungen, die bereits deutlich länger im Umlauf sind, noch keinen Impfstoff oder eine Heilung gibt, für eher unbefriedigend. Vlt. gibt es ihn ja auch erst in 10 oder 20 Jahren... oder nie.

    Das Leben muss irgendwann normal wieder weitergehen und wie schon geschrieben wurde, Risiken gehören zum Leben dazu und man muss sie als integralen Bestandteil des Lebens akzeptieren.

  • @Lehramtsstudent Was bitte ist "normal" und wieso "muss" das?

    Leben bedeutet Veränderung. Vielleicht wird es auch bis zum Ende deines Lebens "normal", dass wir mit Drohnen zur Arbeit fliegen. Wer weiß das schon? Für meine Oma war es "normal" jeden Tag auf dem Feld zu arbeiten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand davon, dass er vor dem Computer sitzt, am Ende des Tages satt wird. Vielleicht ist es aber auch das neue Normal Masken zu tragen und das "muss" man akzeptieren. Wer weiß das schon?


    Und zu den Risiken: Ja, die gehören dazu. DU hast aber deswegen noch lange nicht das Recht, weil dir "normal" lieber ist, einer nicht gerade kleinen Risikogruppe Schutz zu verweigern. Vielleicht sind die für dich bislang so "bequemen", "normalen" Jahre einfach vorbei. Stelle ich mich nun hin und sage: Das MUSST du akzeptieren? Nein. Ich würde es mir aber sehr wünschen, dass man hoffentlich zeitweise Einschränkungen auch akzeptieren lernt.

    Und genau da wird Corona so schwer greifbar : Es ist für viele, zumindest gefühlt, keine unmittelbare Bedrohung. Wozu dann schützen? Vielleicht aus Solidarität. Die scheint aber einigen leider abhanden gekommen zu sein... In dieser Hinsicht war mir das alte "Normal" deutlich lieber

  • Was genau wäre denn schlimm daran, notfalls halt 10 oder 20 jahre mit Maske durch den Supermarkt zu laufen? Ich finde die Maske auch nervig, insgesamt ist die dadurch bedingte Einschränkung aber doch faktisch sehr überschaubar und sicher kein Grund, Risikogruppen zu gefährden.

  • Es wird aber vieles an Studien - Streeck ist nur einer von vielen - und Äusserungen aus dem Bereich der Pädiatrie politisch uminterpretiert um Öffnungen in allen gesellschaftlichern Bereichen zu fordern und durchzusetzen.


    Das lässt sich leider schon länger beobachten und hat mit epidemiologisch und auf Prävention als oberste Anforderung im Krisenmanagement, basierten Handlungsforderungen nichts mehr zu tun.

    Ich glaube gar nicht, dass sich die Menschen so uneins über die Interpretation der Ergebnisse sind, sondern über die zu ziehenden Konsequenzen.

    Unsere Republik hat mit der asiatischen, Hongkong- und russischen Grippe schon ein paar Epidemien erlebt, die jetzt durchaus vergleichbar mit der jetzigen sind. Es wurde nie so wie jetzt reagiert. Das muss man sich auch mal vor Augen führen. Es gab gewisse Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen, aber das normale Leben ging größtenteils weiter.


    Woran liegt es, dass die Maßnahmen so unterschiedlich ausfallen? An Unterschieden von Gefährlichkeit und Verbreitungswegen der Erreger sicherlich nicht.

    Obwohl wir in der sichersten Zeit der Menschheitsgeschichte leben (kein Krieg vor der Haustür, wenig Naturkatastrophen hier in Europa, keine Nahrungsmittelknappheit, beste medizinische Versorgung, immer weniger Arbeitsunfälle als früher etc.) sehen wir überall Gefahren und Risiken.

    Unsere Kinder sind kaum einen Moment unbeaufsichtigt, überall immer mehr detaillierte Schutzvorschriften, Helikoptereltern, Safe Spaces an Unis (bloß keine Gegenrede hören), Triggerwarnungen vor "schwierigen" Inhalten, Deplatforming von Menschen mit Meinungen gegen den Mainstream wegen der "Bedrohlichkeit" ihrer Worte usw. usf.

    Wir leben schon in bizarren Zeiten ...

  • Was genau wäre denn schlimm daran, notfalls halt 10 oder 20 jahre mit Maske durch den Supermarkt zu laufen?

    Wir laufen keine 10 Jahre mit Maske durch den Supermarkt. *Wir* haben jetzt schon keine Maskenpflicht und sie kommt auch nicht mehr. Es wird auch keinen zweiten Lockdown mehr geben, allenfalls werden lokal noch einmal Beschränkungen eingeführt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Woran liegt es, dass die Maßnahmen so unterschiedlich ausfallen?

    Die einen gehen halt auf Nummer sicher. Die anderen nicht.

    Die einen haben dann halt weniger Tote (11 auf 100.000, Deutschland). Die anderen haben dann mehr Tote. (66 / 100.000 - GB, 57 /100.000 - Italien, 52 / 100.000 - Schweden)


    Hm, ich bin schon zufrieden damit, dass wir in der Hammer-Phase auf Nummer Sicher gegangen sind. Pokern und mit lokalen Beschränkungen reagieren können wir jetzt immer noch.

  • Nur dass halt die Länder mit den besonders rigorosen Massnahmen ebenfalls sehr viele Tote zu beklagen haben. Nein, das ist bei weitem zu verkürzt dargestellt.


    Die Schweizer sind jetzt übrigens die ganz bösen Burschen, falls ihr es noch nicht mitbekommen habt: Wir haben jetzt sogar weniger Beschränkungen als die Schweden.

  • Ich werde wohl mal rüber fahren müssen um etwas in der Apotheke zu kaufen, was es hier nicht (mehr) gibt. Ansonsten waren die letzten 4 Monate auch ganz heilsam. Was man dann doch nicht alles nicht braucht... ;)

  • Aha. Was willst du mir genau erklären? Die Medien können rufen wie sie wollen, es wird keine Maskenpflicht geben. Wer das Geschehen hier verfolgt hat bzw halt einfach hier lebt, der weiss auch warum.

  • Nein, das ist keine "zusätzliche" Information. Dass es dieses vermeintliche Superspreading in Zürich gab, schrieb ich schon. Wie viele es überhaupt sind, das weiss man noch gar nicht. Allein der Nachbarkanton meldet heute aber schon mal + 20. Dass die Fallzahlen insgesamt wieder steigen, schrieb ich auch schon. Was also war jetzt neu an dem was da steht? Lokale Massnahmen wird es geben, vielleicht werden ja die Clubs wieder geschlossen. Eine allgemeine Maskenpflicht wird es keine geben, darauf traue ich mich sogar zu wetten. Masken sind lediglich für den Schulbetrieb an der Sek II im Gespräch und zuletzt habe ich an der Schule auch schon situativ Maske getragen.


    Edit: Ich würde die Maskenpflicht im ÖV übrigens ausdrücklich begrüssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Nur mal ein paar Eindrücke. Ich stelle für mich, also persönliche Beobachtung, nicht mehr und nicht weniger folgendes fest:


    ca. April-Mai verhielten sich Menschen im öffentlichen Raum überwiegend solidarisch. Abstand wurde eingehalten, ja, man liess anderen sogar den Vortritt, man konnte wirklich eine erhöhte Achtsamkeit, fast schon asiatisch anmutende Höflichkeit beobachten. Menschen trugen Masken und ich empfand eine zwar durchaus bedrückte, aber dennoch eine gefasste, aufmerksame Stimmung.


    Dann schwappten Typen wie W. Wodarg et al. über die Ufer und generierten Millionen views. Man könnte vielleicht auch sagen, aktivierten eine nicht unerheblich Menge an bildungsfernen Menschen die auch gerne mal auf die Kacke hauen.


    Gleichzeitig nahmen die, bekannt verhaltensauffälligen, Ministerpräsidenten und KuMis deutlich an Fahrt auf und Sars-CoV-2 wurde zum Politikum, und zwar auf Ebenen die ich nur noch als absurd bezeichnen kann, Spielball zur Durchsetzung politischer Vorteile.


    Angang Mai knickte die Bundeskanzlerin ein, das sehen viele sicher anders, und gab alles an die Kreise ab. Sie sagte ungefähr "Wenn wir den Ländern und Gesundheitsämtern nicht mehr vertrauen, dann können wir einpacken."


    Zur der Zeit bereits stand ich vielen Veröffentlichungen, und eben auch solchen die nicht veröffentlich werden, und die vom RKI kamen skeptisch gegenüber. Die Meldeverfahren rudimentär, es gibt Tage an denen 85% der Kreise überhaupt nicht melden, ein Unding. Daten zum Testungsaufwand sind nicht einsehbar uvm.


    Diese Solidarität nahm in der Folge immer mehr ab und so langsam glaube ich erreichen wir eine kritische Masse, und zwar nicht im Sinne der Kernphysik, sondern der Spieletheorie, wo es es ausreicht, nur eine relativ kleine Anzahl von Teilnehmern von einer Strategie zu überzeugen um diese selbsttragend durchzusetzen.


    In USA ist die kritische Masse vermutlich erreicht, und wir sind vielleicht auch nicht mehr weit davon weg.


    Ich habe Freunde in USA die mir am Samstag berichtet haben, dass Menschen (Big Apple) die Masken tragen angegriffen wurden. Ich wurde zwar noch nicht angegriffen, aber schon deutlich aggressiv angegangen wenn ich darum bat am Marktstand mir nicht auf die Pelle zu rücken. Ich kann das mit meinem Kampfgewicht und Erscheinung schnell zu meinen Gunsten klären, dass es aber soweit schon kommt ist doch mehr als bedenklich.

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