Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Samu, jetzt habe ich das 2. Mal verwirrt gedrückt, aber ich verstehe dich nicht. Meine Eltern waren Kinder im 2. Weltkrieg, mein Vater ist mit 10 Jahren eingeschult worden und seine Schullaufbahn war schwierig. Meine Mutter musste aus Ostpreußen fliehen, war ausgerechnet in Dresden beim Bombenhagel, lebte dann lange in den genannten Baracken bis sie etwas fanden. Was konnten sie ändern?


    Und es gilt auch für meine Großeltern. Den Vorwurf, den man ihnen machen kann, ist, dass sie zu wenig an der Politik interessiert waren. Aber sie waren einfache Leute. Sie wussten zu wenig, trauten sich gar nichts zu. Ihre Schulbildung hat unter dem 1. Weltkrieg und Folgen gelitten. Beide Großväter kamen verletzt aus dem 2. Weltkrieg, der eine nach langer Gefangenschaft in Russland, der andere erhielt kurz vor seinem Tode eine Auszeichnung, weil er in Griechenland trotz Verbots Menschen dort geholfen hat.


    Meine Oma sagte oft (sie starb erst vor kurzem mit 105), die letzten Jahre seien ihre glücklichsten (bzw. meistens nur leise, ich bin so glücklich), sie ist als armes Kind hungrig auf einem kleinen Bauernhof in Ostpreußen aufgewachsen. Sie wäre gerne länger zur Schule gegangen, musste aber gegen Nahrung als Magd arbeiten und ist dann in eine Ehe geflüchtet, die vom Krieg extrem belastet wurde (mein Großvater wurde schwer verletzt, wae bei Schmerzen anschließend gewalttätig und starb früh). Als Kind war ich selbst noch arm (alles Geld wurde in ein einfaches Haus gesteckt, weil man auf keinen Fall wieder obdachlos werden wollte.) Das waren jetzt die weniger persönlichen Geschichten.


    Mir war immer klar, dass ich es gut habe (und nein, Dankbarkeit wurde von mir nicht verlangt), ich habe es immer als Ansporn genommen, darauf hinzuarbeiten, dass es so bleibt. Und ja, ich teile, was ich habe. Deshalb regt mich auf, wenn genau die Leute (und ich meine ausdrücklich nicht dich oder andere hier, ich kenne euch nicht) jetzt auf die armen Kinder in Hartz4 hinweisen, die vorher im Lehrerzimmer sich darüber lustig gemacht haben und nicht halfen. Es ging vielen Leuten in Deutschland einige Jahre sehr gut und ich hoffe, dass es in einem Jahr wieder so ist. Ich hoffe aber auch, dass viel mehr Menschen anderen helfen (und befürchte, dass es nicht so sein wird).


    Mein großes Thema (Staatsexamenarbeit) ist Klimawandel. Ich fürchte, unsere Jugendliche werden noch viel größere Probleme erleben. Aber einschränken möchte sich da auch kaum einer. Auch da ist es 5 vor 12 (und man kann gut die Augen schließen oder auf andere verweisen).


    Ich unterbreche jetzt abrupt, habe gleich eine Fortbildung auf Zoom.

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  • Und ehrlich gesagt: Ich möchte nach nun 7 Monaten auch wirklich mal wieder andere Leute sehen, als nur meine Familie. Das fehlt mir sehr! Auch Besuche von Konzerten, Geburtstagsfeiern, Museen...Macht Euch allen das gar nichts aus?

    Zum einen habe ich in den letzten Monaten auch andere Leute als nur meine Familie in der Freizeit getroffen. Allerdings nur wenige gute Freunde und seit Oktober nie mehr als zwei Personen gleichzeitig. Im Sommer haben wir uns aber auch einmal mit acht Personen und einmal mit fünf Paaren zum Grillen getroffen (da saßen wir dann natürlich draußen und mit Abstand an zwei bis drei Tischen). Auch im Zoo und im Museum (mit Maske) und auf einem kleinen "corona-konformen" Konzert - mit Sitzplätzen in weitem Abstand und Maskenpflicht, sobald man aufstand - waren wir im Sommer.

    Jetzt fehlen mir diese "Veranstaltungen" nicht, muss ich sagen. Im Winter verbringe ich sowieso am liebsten meine Freizeit gemütlich daheim oder bei einem Spaziergang.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • @Humbleebee, das ist kein sicherer Beleg für die Schutzwirkung der Maske,

    Habe ich das irgendwo behauptet?

    Es ist aber ja wohl übertrieben zu sagen, dass sich letztenendes sowieso alle Beteiligten infizieren, wenn man ständig zusammen im selben Raum ist. Das ist das, was ich geschrieben habe. Abstandhalten plus Masketragen wirken aber wohl auch als zusätzlicher Schutz, oder nicht?

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  • das finde ich beeindruckend, dass du dich diesem Thema schon zu einer Zeit gewidmet hast, als sich kaum jemand dafür interessiert hat.


    Ich finde es beindruckend, wie nachvollziehbar, vernünftig und emotional packend Kris24 oben seine Familengeschichte im Weltzusammenhang sieht und darstellt. Ja, die großen Themen Bevölkerungsentwicklung, Welternährung, Umweltzerstörung und die Folgen waren durchaus - neben der wachsenden atomaren Bedrohung - schon Themen der 60er. Daraus haben sich die Studenten-, die Friedens- und die Ökobewegung entwickelt. Dank hier besonders den Grünen (die ich selber jedoch nicht immer und auf allen Ebenen wähle)!

    Als wäre es gestern gewesen, ist mir noch die Reaktion meines damaligen Klassen-, Deutsch-, Geschichts- und SoWi-Lehrers in Personalunion in Erinnerung auf einen Erörterungsaufsatz als Klassenarbeit in der 9 zu einer Zusammenschau dieser Thematiken: Ich schrieb damals, da war ich 15/16, dass ich, deutsch-national erzogen, die Lösung der Bevölkerungsentwicklung darin sähe, "alle Neger in einen Kral zu sperren und ne Atombombe drauf zu werfen". Die Reaktion meines Klassenlehrers war phänomenal und hat damals mich und mein Leben verändert.

    Dank auch an Kris für seinen Anstoß oben!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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  • Ich reiße das jetzt gänzlich aus dem Kontext, aber wow, das finde ich beeindruckend, dass du dich diesem Thema schon zu einer Zeit gewidmet hast, als sich kaum jemand dafür interessiert hat.

    Da war bereits Mitte der 90er Jahre Thema, Al Gore ist noch länger dran (er war damals Vizepräsident der USA und es tut mir heute noch weh, dass er in dieser seltsamen Wahl 2000 nicht Präsident wurde auch wenn es dadurch zu den zwei Filmen kam. An die Auszählung und Gespräche im Lehrerzimmer erinnere ich mich noch heute.)


    (Aber wenn sich etwas langsam ändert, dann gewöhnen sich Menschen daran, dann bemerkt es die Allgemeinheit nicht, schimpft auf die warnende Elite und sucht Heilsversprecher, auch wenn sie von der Gegenseite bezahlt wird. Ich habe das Thema seit 1994 unterrichtet und es hat sich seit Greta etwas in den Worten geändert, aber noch nicht im Handeln, kurze Fernreisen etc. sind wichtiger (ich nehme ausdrücklich längere Fahrten, um Land und Leute kennenzulernen, aus). Es ist frustrierend. Wenn selbst volle Krankenhäuser zu abstrakt sind, was ist dann der Klimawandel? )

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  • Kris24 , ich beschäftige mich schon länger mit der Kriegskinder- und Kriegsenkenkelthematik und weiß dazu einiges, nicht zuletzt, weil es meine Familie betrifft. Du musst mir also -in diesem Kontext- nichts dazu erzählen. Wir können dazu aber gerne einen anderen Thread aufmachen.


    Und was du nicht verstehst ist mir noch nicht klar. Ein "Corona-Demonstrant" sagte mir, er sei es unseren Eltern, also die, von denen du schreibst, der Generation von 30-45-Geborenen, schuldig, auf die Straße zu gehen und gegen den von ihm befürchteten Zerfall der Demokratie zu demonstrieren. Das ist absoluter Ernst. Menschen, die das Gegenteil wollen, von dem was du willst, argumentieren mit unserer Elterngeneration. Also bitte, lass die Ahnen aus dem Argumentewettstreit, sie können sich nicht mehr äußern. Zumal das Argument "stellt euch nicht so an" mit dafür gesorgt hat, dass viele ihre Traumata nicht verarbeiten konnten und sie 1:1 an uns weitergereicht haben.


    Und was der Klimawandel damit zu tun hat ist mir jetzt echt ein Rätsel. Zumal du da bei vielen hier offene Türen einrennen dürftest.

  • @samu


    Ich bin sicher von Kriegskinderproblematik betroffen und habe es vor ein paar Jahren, als mir das klar wurde, bewusst aufgearbeitet. Ich bin älter, ich rede von der Generation Mitte 50 (und unsere Eltern sind über 80). Ich denke, es ist für meine Generation und die unserer Eltern wichtig, ob sie in der BRD oder DDR aufgewachsen ist. Die 68er spielten im Westen eine große Rolle. Meine Fragen wurden altersgerecht beantwortet.


    Die etwas jüngeren in meinem Kollegium denken auch anders. Vielleicht haben wir dank verschiedenen Alter (du scheinst jünger zu sein) aneinander vorbei geredet.

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  • @samu Falls Du's noch nicht kennst:


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    Lohnt sich sehr. Poste ich hier mal OT denn was sich meiner Meinung nach nicht lohnt, ist ein eigener Thread dafür 😉

  • Nein, haben wir nicht Kris24 , meine Eltern sind Kriegskinder, meine Großeltern Kinder des ersten WK bzw. Soldaten in WK I und II. Bitte, hole nicht diese Problematik hierher, um irgendwas zu erklären, was mit Corona zu tun hat. Und psychische Probleme wurden noch nie besser, weil einer sagte, "stell dich nicht so an", im Gegenteil. Und um zu wissen, wie schlecht es anderen geht müssen wir nur "Flüchtlingslager" googeln, dafür braucht's nicht mal die Vergangenheit.

  • Kris24 , ich beschäftige mich schon länger mit der Kriegskinder- und Kriegsenkenkelthematik und weiß dazu einiges, nicht zuletzt, weil es meine Familie betrifft. Du musst mir also -in diesem Kontext- nichts dazu erzählen. Wir können dazu aber gerne einen anderen Thread aufmachen.


    Und was du nicht verstehst ist mir noch nicht klar. Ein "Corona-Demonstrant" sagte mir, er sei es unseren Eltern, also die, von denen du schreibst, der Generation von 30-45-Geborenen, schuldig, auf die Straße zu gehen und gegen den von ihm befürchteten Zerfall der Demokratie zu demonstrieren. Das ist absoluter Ernst. Menschen, die das Gegenteil wollen, von dem was du willst, argumentieren mit unserer Elterngeneration. Also bitte, lass die Ahnen aus dem Argumentewettstreit, sie können sich nicht mehr äußern. Zumal das Argument "stellt euch nicht so an" mit dafür gesorgt hat, dass viele ihre Traumata nicht verarbeiten konnten und sie 1:1 an uns weitergereicht haben.


    Und was der Klimawandel damit zu tun hat ist mir jetzt echt ein Rätsel. Zumal du da bei vielen hier offene Türen einrennen dürftest.

    den letzten Satz habe ich vorher übersehen, ich war anfangs in einer Zoom-Konferenz und dann div. Dinge neben dem Lehrerforum getätigt.


    Für mich gibt es sehr viele und große Übereinstimmungen. Anfangs (bis ca. 2005) wurde ich belächelt, meine Meinung wurde als eine von vielen abgetan, es wurden Experten genannt, die entweder auf anderem Gebiet Experte waren oder wie man heute weiß, von der Gegenseite gekauft wurden. Es wurden andere Begründungen genannt (ich habe alles nachgefragt und nachgelesen). Aber es hatte kaum Einfluss auf meine Umgebung (und auch Politik). Viel weniger Einfluss als heute Coronamaßnahmen. Kaum jemand hat auf einen Kurzttrip mit dem Flugzeug verzichtet. Mein letzter Flug war 1987.


    Und auch jetzt ist es viel zu abstrakt. Du schriebst vorher, dass Menschen intelligent genug seien, um sinnvolle Maßnahmen in ihrer Umgebung abschätzen zu können. Ich bin da seit Jahren anderer Meinung und Anlass war die Nichtbeachtung des Klimawandels. All die 30 Jahre, die ich bewusst verfolge, haben wir dieses Jahr bei Corona im Zeitraffer erlebt. Es ist nicht schlimm, wir sind nicht betroffen, wenige freiwillige Maßnahmen reichen und dann plötzlich, oh es ist doch schlimm. Und genauso wie wir sehendes Auge in den 2. Lockdown herein gelaufen sind und manche meinen, es betrifft sie immer noch nicht, werden wir in die Katastrophe (und da stimmt das Wort) Klimawandel hereinlaufen (und da hilft uns keine Impfung) . Auch da werden Menschen und Politiker bis zuletzt leugnen, auch da wird es (anfangs) keine oder nur wenige Betroffene geben, es wird sogar Menschen und Länder geben, die voraussichtlich profitieren, aber an geht von Milliarden Kriegsflüchtlinge aus, wir sind aktuell von 65 Millionen überfordert.


    Glaubst du wirklich, dass Menschen wg. Klimawandel eher auf ihre Flugreise verzichten? Sie werden bis zuletzt weigern, Maßnahmen zu ergreifen, werden über die Sinnhaftigkeit diskutieren (Temperatur steigt immer noch, also war die Maßnahme falsch) oder werden frustriert behaupten, dass nichts hilft. Es gibt schon lange den Begriff Umweltdiktatur. Corona und Klimawandel haben sehr viel gemeinsam zu tun.


    Es ist aber auch beim (im Verhältnis) kleinen Problem Sars-Cov-2-coronavirus und dem großen Problem Klimawandel gleich. Wir könnten etwas als Gemeinschaft tun, kriegen es aber nicht gebacken, weil zu viele es nicht verstehen (wollen) und laut protestieren (und die Politiker folgen). Wir Menschen denken in zu kurzen Zeiträumen sehen unseren Nachbarn (da fällt mir ein Film von Schätzing ein, den ich früher gezeigt habe), deshalb bin ich für Greta und Al Gore dankbar. Aber was werden sie genau wie Drosten zerissen (von denselben Menschen, Medien, Parteien).


    Mir ist in solchen Unterrichtsstunden immer wichtig, positiv aufzuhören, am liebsten zitiere ich ein afrikanisches Sprichwort.


    Wenn viele kleine Menschen in vielen kleinen Dörfern kleine Dinge tun, dann wird sich die Welt ändern.

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  • Nein, haben wir nicht Kris24 , meine Eltern sind Kriegskinder, meine Großeltern Kinder des ersten WK bzw. Soldaten in WK I und II. Bitte, hole nicht diese Problematik hierher, um irgendwas zu erklären, was mit Corona zu tun hat. Und psychische Probleme wurden noch nie besser, weil einer sagte, "stell dich nicht so an", im Gegenteil. Und um zu wissen, wie schlecht es anderen geht müssen wir nur "Flüchtlingslager" googeln, dafür braucht's nicht mal die Vergangenheit.

    Mir wurde nie gesagt, stell dich nicht so an, sondern ich sage es zu mir selber, wenn ich Gefahr laufe, wegen Kleinigkeiten in Selbstmitleid zu versinken. Größere Probleme arbeite ich auf. Ich habe hier bewusst immer "die Ichsprache" verwendet (und tue es bei anderen auch, mein kleiner Bruder ist schon völlig anders aufgewachsen).


    Ich habe angefangen, weil es trotz Corona uns so gut geht wie noch nie. Und die Probleme wie Armut und Gewalt waren früher nicht geringer, sie waren tabuisiert.


    Ich helfe übrigens persönlich Flüchtlingen, meine Stadt hat sehr viele aufgenommen (mehr als sie gemusst hätten), bei uns ist es sehr präsent (und es helfen auch viele Ältere, die selbst noch Fluchterfahrung haben). Schön sind die vielen Erfolgsgeschichten, die es inzwischen gibt.

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  • Du schriebst vorher, dass Menschen intelligent genug seien, um sinnvolle Maßnahmen in ihrer Umgebung abschätzen zu können.

    Tat ich das?

    Glaubst du wirklich, dass Menschen wg. Klimawandel eher auf ihre Flugreise verzichten?

    Nein, natürlich nicht, oder nur wenige, sieht man doch. Wir könnten jetzt noch die Arbeitsbedingungen in Bangladesh besprechen und warum wir beide mit einem unter unklaren Umständen hergestellten Gerät Nachrichten schreiben. Unsere Gesellschaft wird untergehen, wenn sie so weitermacht wie bisher, da braucht's kein Virus.


    Ich will nur nicht, dass du meine Eltern in deine Argumentation einbeziehst. Sei froh und dankbar, wenn du eine schöne Kindheit hattest und in eurer Familie Resilienz vorherrscht. Das trifft nicht auf alle zu.

  • Tat ich das?

    Nein, natürlich nicht, oder nur wenige, sieht man doch. Wir könnten jetzt noch die Arbeitsbedingungen in Bangladesh besprechen und warum wir beide mit einem unter unklaren Umständen hergestellten Gerät Nachrichten schreiben. Unsere Gesellschaft wird untergehen, wenn sie so weitermacht wie bisher, da braucht's kein Virus.


    Ich will nur nicht, dass du meine Eltern in deine Argumentation einbeziehst. Sei froh und dankbar, wenn du eine schöne Kindheit hattest und in eurer Familie Resilienz vorherrscht. Das trifft nicht auf alle zu.

    ich sprach nicht von deinen Eltern (und deshalb verstehe ich seit einiger Zeit nur Bahnhof). Und nein, ich hatte keine schöne Kindheit, ich habe bewusst auf Ehe und Familie verzichtet. Ich habe irgendwann für mich entschieden, nicht andere haftbar zu machen (und weiß, dass ich zum Glück einige Möglichkeiten habe, für mich zu handeln, die Menschen in Bangladesch können es nicht und zwei Patenkinder bei Plan International ändern auch nicht viel).


    Aber jetzt wird es zu persönlich, es ist zu schwierig, die richtigen Worte zu finden, hier wird zu viel in Worte hinein gedeutet. Wir kennen uns nur durch ein paar Worte, ein (ver-)urteilen steht uns nicht zu (deshalb habe ich auf deinen Wortwechsel vorher nicht geantwortet) . Ich stamme nicht aus dem typischen Lehrerhaushalt, deshalb ist mir vieles fremd (Ergänzung bevor es wieder falsch verstanden wird, ich musste extrem hart arbeiten, mein Studium erkämpfen, ich vermisse bis heute eine Leichtigkeit, die andere haben). Und ich mache grammatikalische Fehler, über die Lehrerkollegen (auch hier im Forum) sich lustig machen.

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  • Die Reaktion meines Klassenlehrers war phänomenal und hat damals mich und mein Leben verändert.

    Du hast uns nicht erzählt wie diese Reaktion war. Das ist ein cliffhanger und ich warte.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Die Reaktion war nach Stundenende unter Ausschluss der Klassenöffentlichkeit etwa so: "Rhetorisch hervorragend, charakterlich spricht hier ne Sau. Eigentlich möchte ich die Arbeit mit 6 bewerten, was aber zu gut wäre; geb dir jetzt gar keine Note."


    Das in Kombination mit einer Bitte seinerseits ein paar Monate später hat mich beruflich auf seine Spur gebracht: "Ich brauch mal nen Rat von dir. Du weißt, ich bin Atheist; aber mein Sohn will sich vom Reli-Unterricht abmelden, was ich für falsch halte. Wie soll ich damit umgehen? Ich frage DICH das, weil ich weiß, dass du mir helfen kannst." - Leute, ich war gerade 16 und erst seit Kurzem geläutert! Damit fing ein neues Leben an.

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • laleona Dass es nicht zu ändern ist, das weiss hoffentlich jeder hier. Mir z. B. geht's in der Diskussion eigentlich nur um die Frage der Empathie, die man allen Seiten entgegenbringen sollte. "Stell dich nicht so an" provoziert bei vielen Leuten Wut und Trotz, das ist wohl etwa das was man gerade nicht gebrauchen kann. Eigentlich kennt man das als Lehrperson von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wenn ich will, dass die tun was ich ihnen sage, sollte ich sie ernst nehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Wie machen das eigentlich die Eltern unter euch mit Weihnachtsgeschenken? schon alles besorgt? Bei uns gibt's heuer vornehmlich Weihnachtsgeschenke gebraucht über Kleinanzeigen:geschenk:


    Sustainable Christmas :geschenke:

  • Wie machen das eigentlich die Eltern unter euch mit Weihnachtsgeschenken? schon alles besorgt? Bei uns gibt's heuer vornehmlich Weihnachtsgeschenke gebraucht über Kleinanzeigen:geschenk:


    Sustainable Christmas :geschenke:

    Vorbildlich! Das 'familiäre Großgeschenk' kommt tatsächlich auch über Kleinanzeugen, weilt aber auch schon seit Oktober? November? Bei uns.

    Der Rest wurde ganz unsolidarisch und entgegen aller Aufrufe bei div. Online Händlern geshoppt,ja,auch bei Amazon... Allerdings: ausser dem heute eingetrudeltem Fotokalender war schon alles vor dem Lockdown hier...

  • Wie machen das eigentlich die Eltern unter euch mit Weihnachtsgeschenken? schon alles besorgt? Bei uns gibt's heuer vornehmlich Weihnachtsgeschenke gebraucht über Kleinanzeigen:geschenk:


    Sustainable Christmas :geschenke:

    Das meiste ja, einige Sachen sind noch von Amazon und sonstigem Online-Versand unterwegs. Andere Sachen haben wir z.B. gerade bei dm geholt (Fotos für Kalender). Also Geschenke sind nicht wirklich anders als sonst, Weihnachten wird auch mit den selben Leuten und an den selben Orten gefeiert, wie immer, nur andere Termine, die Stress machen fallen weg, lediglich die Ausgangssperre, die dafür sorgt, dass wir um 22 Uhr zuhause sein müssen am 25. nervt etwas.

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