Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Und es schützt sie nicht vor der Grippe:


    Grippewelle 2019 Japan

    In Deutschland anscheinend schon, erst gestern sagte Wiehler, dass wir erst ca. 100 schwere Fälle in diesem Jahr hatten statt mehreren tausend.


    Meine SL stellte fest, dass trotz Quaratäne noch nie so wenige Lehrer wie Schüler vor Weihnachten gefehlt hätten und auch mir ging es noch nie so gut. Einmal leicht Halsschmerzen vor Weihnachten, kein Norovirus, den ziehe ich irgendwie an, kein grippaler Infekt (sonst mindestens zweimal im Winter). Bei uns äußern sich viele, dass sie die Maske für Notfälle aufheben wollen. (Vor drei Jahren bin ich in an einem Montag in eine Klasse, von der die Hälfte der Schüler bereits erkrankt fehlten und fast alle Kollegen, die am Donnerstag oder Freitag unterrichteten. Am Dienstag waren noch 4 Schüler anwesend, am Donnerstag hatte ich auch hohes Fieber. Das war Erkrankung mit Ansage und genau in solchen Fällen würde ich in Zukunft zur Maske greifen. Maske ist für mich ein Mittel zum Schutz.)

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  • In Deutschland anscheinend schon, erst gestern sagte Wiehler, dass wir erst ca. 100 schwere Fälle in diesem Jahr hatten statt mehreren tausend.

    Ja, das ist gerade überall so, auch in der Schweiz ist die Grippe praktisch ausgestorben. Aber die Situation jetzt ist absolut nicht mit dem ganz normalen Alltag in Tokyo zu vergleichen wenn gerade keine Pandemie ist. Der Effekt von ein paar maskentragenden Menschen in der U-Bahn ist da nicht allzu gross. Es trägt 1. nicht jeder eine Maske, weil es gar keine Verpflichtung dazu gibt und sie wird 2. auch längst nicht in allen relevanten Situationen getragen, normalerweise z. B. nicht in den geschlossenen Räumen einer Schule oder am Arbeitsplatz. Dafür draussen an der frischen Luft wo ein allfälliger Nutzen sowieso stark angezweifelt werden kann. Japan hat genauso jedes Jahr eine Grippewelle wie wir sie in Europa haben. Sie macht sich nur nicht in einer Übersterblichkeit bemerkbar - aus genannten Gründen, Japaner sind insgesamt viel gesünder und leben im Schnitt 5 Jahre länger als der durchschnittliche Deutsche bzw. 2.5 Jahre länger als der durchschnittliche Schweizer. Zudem sind vor allem Japans Alte viel fitter als bei uns in Mitteleuropa. Wenn Du als nicht mal 30-jährige beim Joggen morgens im Park von einer 80-jährigen überholt wirst, weisste Bescheid ;)


    Das unreflektierte Kultur-Nachahmen kenne ich aus dem Kampfsport nur allzu gut. Die allergrössten Knalltüten sind ja immer die, die mit ungewaschenen Füssen, Döner-Mundgeruch und am besten noch Speckrändern am Dobok-Ärmel auflaufen und einem dann was erzählen wie toll nicht die asiatische Kultur sei. Ich habe Japaner und Südkoreaner vor allem als sehr reinliche Menschen erlebt, das wird durchaus dazu beitragen, dass sich Keime weniger über Oberflächenkontakt (Grippe = Schmierinfektion!) verteilen. Auf der anderen Seite habe ich auch nirgendwo sonst mehr Leute mit Hautausschlägen und aufgeplatzten Händen gesehen, zu viel Reinlichkeit ist auch nicht gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Genau. In dem Paper wird davon ausgegangen, dass in jeder Situation genau eine infizierte Person dabei ist. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich in einem 30% gefüllten Theater (mehrere hundert Personen) eine infizierte Person aufhält deutlich größer als in einem zu 50% gefüllten Fernbus (etwa 20 Personen). Daher sollte man aus dem Paper nicht pauschal ableiten, dass die Wahrscheinlichkeit sich bei einer Fahrt im Fernbus zu infizieren 3-mal so groß ist wie ein Theaterbesuch. Darauf bezog sich mein letzter Satz.

    Vielleicht verwechsele ich etwas? Ging nicht auch die Raumgröße mit ein (10 m2 pro Person)? Mal davon abgesehen, ist die Bushöhe viel geringer als die Raumhöhe im Theater. Unser sehr großes Theater umfasst 400 Plätze (30 % sind knapp über 100, erlaubt vor dem Lockdown waren für diese Saison 98, über 1000 Plätze hat kaum ein geschlossenes Theater, von daher sind es nicht mehrere 100 (und vermutlich bessere Lüftung).


    Problematisch ist auch, ob der Infizierte spricht. Im Theater schweigt der Zuschauer (beim Schauspieler ist es problematisch), im Reisebus kaum. Deshalb ist Schule/ Unterricht auch gefährlicher, vor allem wenn der Lehrer infiziert ist.


    Ich bin sicher, dass unser Theater mit 30 % Auslastung sicherer (hohe Raumhöhe, gute Lüftung) ist als ein Reisebus mit 30 Personen (unsere Reisebusse umfassen immer über 50 Plätze (bis 66 oder gar 72). 40 Plätze ist ein sehr kleiner Bus und gibt es bei uns kaum.

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  • "zur Belüftung von Innenräumen die personenbezogenen Zuluftvolumenströme für Räume unterschiedlicher Nutzung verwendet werden."


    Gehe davon aus, dass hierrüber doch die Raumgröße indirekt einfaktoriert wird, oder nicht?

  • Vielleicht verwechsele ich etwas? Ging nicht auch die Raumgröße mit ein (10 m2 pro Person)? Mal davon abgesehen, ist die Bushöhe viel geringer als die Raumhöhe im Theater. Unser sehr großes Theater umfasst 400 Plätze (30 % sind knapp über 100, erlaubt vor dem Lockdown waren für diese Saison 98, über 1000 Plätze hat kaum ein geschlossenes Theater, von daher sind es nicht mehrere 100 (und vermutlich bessere Lüftung).


    Problematisch ist auch, ob der Infizierte spricht. Im Theater schweigt der Zuschauer (beim Schauspieler ist es problematisch), im Reisebus kaum. Deshalb ist Schule/ Unterricht auch gefährlicher, vor allem wenn der Lehrer infiziert ist.


    Ich bin sicher, dass unser Theater mit 30 % Auslastung sicherer (hohe Raumhöhe, gute Lüftung) ist als ein Reisebus mit 30 Personen (unsere Reisebusse umfassen immer über 50 Plätze (bis 66 oder gar 72). 40 Plätze ist ein sehr kleiner Bus und gibt es bei uns kaum.

    Die Personendichte wurde, wenn ich das richtig sehe, nicht direkt beachtet - dürfte sich aber etwa aus den entsprechenden Räumlichkeiten ergeben (jeder Bus dürfte eine ähnliche Personendichte aufweisen etc.). Die Emmisionsrate (also wie viel zB. gesprochen wird) wurde bereits berücksichtigt, ebenso die Belüftung. Um die Zahlen im Paper dazu zu überprüfen fehlt mir Zeit und Expertise, aber wir können ja einfach mal abwarten, was sich im Reviewprozess ergibt...ist bislang ja nur ein Preprint.


    Zugegeben, die Personenzahlen waren nur geschätzt, aber das hiesige Theater hätte bei 30%-Belegung immer noch 250 Plätze und laut Wikipedia hat ein einstöckiger Reisebus (=Fernbus) 30-59 Plätze. Aber die genauen Zahlen sind eigtl. egal...in ein Theater passt ein Vielfaches an Personen und entsprechend verhält es sich mit der Wahrscheinlichkeit ob eine infizierte Person unter ihnen ist. Ob das nun Faktor 3 oder 15 ist spielt für meine Anmerkung nur eine untergeordnete Rolle.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Die Personendichte wurde, wenn ich das richtig sehe, nicht direkt beachtet - dürfte sich aber etwa aus den entsprechenden Räumlichkeiten ergeben (jeder Bus dürfte eine ähnliche Personendichte aufweisen etc.). Die Emmisionsrate (also wie viel zB. gesprochen wird) wurde bereits berücksichtigt, ebenso die Belüftung. Um die Zahlen im Paper dazu zu überprüfen fehlt mir Zeit und Expertise, aber wir können ja einfach mal abwarten, was sich im Reviewprozess ergibt...ist bislang ja nur ein Preprint.


    Zugegeben, die Personenzahlen waren nur geschätzt, aber das hiesige Theater hätte bei 30%-Belegung immer noch 250 Plätze und laut Wikipedia hat ein einstöckiger Reisebus (=Fernbus) 30-59 Plätze. Aber die genauen Zahlen sind eigtl. egal...in ein Theater passt ein Vielfaches an Personen und entsprechend verhält es sich mit der Wahrscheinlichkeit ob eine infizierte Person unter ihnen ist. Ob das nun Faktor 3 oder 15 ist spielt für meine Anmerkung nur eine untergeordnete Rolle.

    Letztes Jahr gab es in einem amerikanischen Krankenhaus eine Studie, wie weit noch infizierende Aerosole. Es waren unter 8 Meter.


    Deshalb ist es für mich egal, wenn jemand 30 Meter von mir infiziert ist, außer ich sitze irgendwie dumm im Luftsstrom (und dann ist es vermutlich zu verdünnt). Kurz, ich halte diese Zahlen der Studie für glaubwürdig (für mich wichtig war aber Vergleich Einkauf und Schule, ich habe nie verstanden, warum Verkäufer so gefährdet sein sollen. Sie haben zwar viele Kontakte, aber nur sehr kurzfristig (viel kürzer als die berühmten 15 Minuten des RKI), das ändert sich vielleicht jetzt durch die Mutationen? Wenn wirklich 2 Minuten reichen sollten, dann werden auch kleine Unachtsamkeiten bestraft, dann reicht die Plexiglasscheibe an der Kasse vielleicht nicht mehr.


    Wir werden es sehen. Letztendlich kann nur jeder für sich aufpassen.

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  • Ich wohne übrigens da, wo es mehrere Ausbrüche in Kitas gab...

    In einem benachbarten Landkreis ist die 7-Tage-Inzidenz auf 245 gestiegen (u. a. gab es Ausbrüche in einem Pflegeheim und unter Mitarbeiter*innen eines Verbrauchermarkts). Letzte Woche Freitag lag sie noch unter 100...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Echt erstaunlich, dass du damit solche Probleme hast. Mich stört die Maske am wenigsten von allen Maßnahmen. Manche Leute scheinen da echt nicht abgehärtet zu werden.

    Also, mit "Abhärtung" hat das wohl wenig zu tun. Ich habe mich auch noch immer nicht an das Masketragen gewöhnt und finde es nach wie vor unangenehm. Häufiges Händewaschen oder -Desinfizieren, Lüften, andere Menschen nicht die Hand zu geben usw. stören mich persönlich weit weniger.

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  • Vermutlich Wesermarsch, oder? Ist eine blöde Situation, wenn dort wieder die Zügel stramm gehalten werden müssen, aber man kann ja das Ganze positiv sehen: Es sind nur noch 4 Landkreise über der 200 und ich wünsche mir, dass das Sorgenkind Tirschenreuth bald unter die 300 hüpft. Wir haben schon Landkreise von über 500 unter die 200 drücken können, da sollte es daran nicht scheitern.

  • Diese Regelung hatten wir in Niedersachsen im Herbst auch und das hat auch dazu geführt, dass in dem Landkreis, in dem meine Schule liegt, mehrere Schulen aufgrund von Coronafällen im Szenario B (Wechselunterricht) waren, andere im Szenario A (komplett offen) und im benachbarten Landkreis aufgund sehr hoher Coronazahlen alle Schulen im Szenario C (Distanzunterricht). Bei uns kommen ebenfalls einige KuK und auch einige SuS aus diesem Landkreis; die durften aber trotzdem zur Schule kommen (und haben auch nichts "eingeschleppt").

    Zu Chaos hat das aber überhaupt nicht geführt. Ich finde solche Stufenpläne daher durchaus praktiikabel.

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  • ich habe nie verstanden, warum Verkäufer so gefährdet sein sollen.

    Ich habe auch am Anfang über diese und andere Aussagen unendlich nachgegrübelt, weil Sie mir sinnlos vorkamen. Irgendwan fing ich aber an, die Aussagen nicht mehr nach ihrer inneren Logik zu werten, sondern nach der Frage:

    Inwiefern dient diese unsinnige Aussage dazu, die Schulen und Arbeitsstellen aufzuhalten? Und dann ergibt plötzlich jeder Schwachsinn sinn.

    Lehrer waren von Anfang an einer der potenziell am stärksten exponierten und vorallem größten Berufsgruppen, wenn man Sie als im Vergleich zu "beliebteren" Berufsgruppen als überprivilegierte Jammerlappen framed, fällt es leichter Stimmung gegen Schulschließung zu machen. Die Schulschließungen waren von Anfang an der Dreh- und Angelpunkt der Herdenimmunitäts-Durchseucher, wie man glasklar aus den geleakten Mails Anders Tegnells lesen konnte, weil man die jungen Leute nirgendwo effizienter "exponieren " kann und gleichzeitig eine symptomarme Immunisierung zu erreichen hoffte. Die Great-Barrington Leute hängen sich so sehr daran auf, weil der Unterschied zwischen hingenommener Durchseuchung junger Menschen im Grunde den Unterschied zwischen rascher Durchseuchung und ewigen "Hammer & Dance" ausmacht. In UK hat man das anfangs auch versucht, Niederlande genauso, ist dann aber auf die Nase gefallen. Klingt total abgefahren, aber solche Überlegungen wurden in den auf Bürgerbehren rausgegebenen Mails der schwedischen Verantwortlichen wirklich angestellt.


    Die frühen Abwehr der eigentlich glasklar offensichtlichen Aerosolübertragung und den angeblich schützenden Abständen gehen in eine ähnliche Richtung, wenn die Leute das Gefühl haben das Ansteckungsrisiko in Räumen kontrollieren zu können lässt sich eine natürliche Hintergrundimmunität ohne viel Panik eher erreichen. Da gab es auch eine Mail, wo Tegnell davon abriet Masken zu empfehlen, um eine "Panik" und damit einergehend (das ist meine Vermutung) eine steigende Zahl von Menschen zu vermeiden, die sich weigern zur Arbeit zu gehen.

  • Die Great-Barrington Leute hängen sich so sehr daran auf, weil der Unterschied zwischen hingenommener Durchseuchung junger Menschen im Grunde den Unterschied zwischen rascher Durchseuchung und ewigen "Hammer & Dance" ausmacht. In UK hat man das anfangs auch versucht, Niederlande genauso, ist dann aber auf die Nase gefallen. Klingt total abgefahren, aber solche Überlegungen wurden in den auf Bürgerbehren rausgegebenen Mails der schwedischen Verantwortlichen wirklich angestellt.

    Ich kann mich noch sehr gut an die Ansage "Corona ist eine milde Erkrankung" erinnern (vor ca. einem Jahr wurde das mantramäßig in den Medien immer wieder wiederholt). Ich fand das damals schon mehr als gewagt, hinsichtlich der Tatsache, dass es sich um ein komplett neuartiges Virus handelt und man überhaupt keine Erkenntnisse hatte, zum damaligen Zeitpunkt, inwiefern es den menschlichen Körper evtl nachhaltigen zu schädigen imstande ist.

    Denke auch, dass von Anfang an ganz klar ein immenser Druck aufgebaut wurde, Schulschließungen unbedingt zu verhindern, damit die Leute weiter in die Arbeit gehen können. Da man bis dato sowieso extrem niedrige Inzidenzen hatte, konnte man sowieso darauf bauen, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis das Virus sozusagen "sichtbar" in der Bevölkerung ankäme.

    Muss sagen, dass ich es absolut erstaunlich fand, wie groß der Widerstand war gegen Schulschließungen - obwohl man im Prinzip eine eher durchschnittliche naturwissenschaftliche Auffassungsgabe benötigt, um den Sinn und Nutzen sofort zu erkennen.

    Kann mich in diesem Zusammenhang auch gut an Diskussionen in sozialen Netzwerken erinnern - da haben Laien im Prinzip erörtert, wie sich die Lage darstellt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind (großer Konsens damals, Großveranstaltungen unbedingt unterbinden). Da Schulen im Vollbetrieb natürlich auch eine Großveranstaltung sind, noch dazu eine täglich stattfindende, war natürlich auch klar, dass man diese schließen muss.

    Was auch total bemerkenswert war - Drosten als offizieller Berater der Bundesregierung hatte eine ganze Weile lang Bedenken dagegen, bzw. hat gezögert. Erst, als auch in den social media Kanälen Diskussionen mit dem Diagramm, das die Wirkung von Schulschließungen zu Zeiten der spanischen Grippe aufzeigte, aufkamen, wurde quasi über Nacht der Shutdown/Lockdown mit den entsprechenden Schließungen beschlossen. Interessant fand ich auch damals Drostens Begründung, dass eine Kollegin ihm diese Darstellung geschickt hätte und er dadurch zu seinem Sinneswandel gelangt wäre. Da war aber eben jene Darstellung schon Gegenstand reger Diskussion abseits der wissenschaftlichen Community.

    Denke, dass schon damals der Druck, die Schulen in jedem Fall offen zu halten, sehr groß war. Ich denke nach wie vor, dass dies ein Baustein war, der uns dann im Sommer, bis in den Herbst hinein, mit verhältnismäßig sehr wenigen Infektionen und Todesfällen durch die Krise geführt hat.

    Bis jetzt ist mir unverständlich geblieben, weshalb man dann im Herbst bei stetig steigenden Inzidenzen und entgegen des vorher entwickelten und gut greifenden Konzepts der RKI Empfehlungen den Laden einfach auf Vollbetrieb hat fahren lassen. Das lässt sich tatsächlich nur dadurch erklären, dass sich hier eine bestimmte Gruppe politisch durchgesetzt hatte.

  • In einem benachbarten Landkreis ist die 7-Tage-Inzidenz auf 245 gestiegen (u. a. gab es Ausbrüche in einem Pflegeheim und unter Mitarbeiter*innen eines Verbrauchermarkts). Letzte Woche Freitag lag sie noch unter 100...

    Wesermarsch? Ich wollte schon fragen, ob jemand weiss, was da passiert ist. Die Basler Statistik wird gerade von kleinen Kindern kaputt gemacht. Ist irgendwie noch sympathischer.

  • Es gibt nicht genug Interessenten. Kaum jemand möchte diesen harten Job zu solchen Löhnen und Bedingungen machen.

    Das heißt doch, dass es keinen Arbeitsmarkt gibt. Sonst müssten ja die Preise für diese Arbeit soweit steigen, bis es genug Interessenten gibt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Das heißt doch, dass es keinen Arbeitsmarkt gibt. Sonst müssten ja die Preise für diese Arbeit soweit steigen, bis es genug Interessenten gibt.

    Es gibt doch genug Interessenten. Tschechen und Polen eben. Ich lass mal irgendwo, dass mehrheitlich die Rumänen die Verlierer des Spiels sind. Norwegen und die Schweiz (zum Teil auch Island) nehmen Deutsche und Franzosen, Deutschland nimmt Tschechen und Polen (Frankreich war schlau... die hatten mal Kolonien!), Tschechien und Polen nimmt Rumänen und dort gibt's dann keine Pfleger und Ärzte.

  • Ich kann mich noch sehr gut an die Ansage "Corona ist eine milde Erkrankung" erinnern (vor ca. einem Jahr wurde das mantramäßig in den Medien immer wieder wiederholt).

    Stimmt diese Aussage nicht für die meisten Infizierten?

    Kann mich in diesem Zusammenhang auch gut an Diskussionen in sozialen Netzwerken erinnern - da haben Laien im Prinzip erörtert, wie sich die Lage darstellt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind

    Das ist doch kein Coronaspezifikum? Auch was z. B. bildungspolitische, umweltpolitische, rentenpolitische, sicherheitspolitische usw. Fragen anbelangt, erörtern in sozialen Netzwerken Laien, wie sich die Lage darstellt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Auch hier im Thread erörtern wir als Laien das. Wo ist das Problem?

    Da Schulen im Vollbetrieb natürlich auch eine Großveranstaltung sind

    "Eine Großveranstaltung ist eine besondere Form der Veranstaltung. Nach den Leitlinien von Ministerien liegt sie vor, wenn mindestens 100.000 Besucher erwartet werden, mehr als 5.000 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände sind oder ein besonders erhöhtes Gefährdungspotenzial vorliegt."

    Veranstaltung – Wikipedia

    Ich weiß ja nicht, an was für einer Schule du arbeitest, aber auf den Großteil dürfte das nicht zutreffen.

    Bis jetzt ist mir unverständlich geblieben, weshalb man dann im Herbst bei stetig steigenden Inzidenzen und entgegen des vorher entwickelten und gut greifenden Konzepts der RKI Empfehlungen den Laden einfach auf Vollbetrieb hat fahren lassen. Das lässt sich tatsächlich nur dadurch erklären, dass sich hier eine bestimmte Gruppe politisch durchgesetzt hatte.

    Mir ist es völlig unverständlich, weshalb man trotz häufiger Beteuerungen, dass sich die Situation aus dem Frühjahr nicht wiederholen dürfen und man Schulen nicht wieder (so lange) schließen würde, genau das dann doch getan hat. Das lässt sich tatsächlich nur dadurch erklären, dass sich hier eine bestimmte Gruppe politisch durchgesetzt hat.

  • ...

    Es wird aber immer nur bemüht, was gegen den Lockdown geht. Und daran erkennt man die Unehrlichkeit.

    Nein, das ist deine verzerrte Wahrnehmung.


    Ich sag dir mal, was ich von Coronademobefürwortern zu hören bekam:

    - Drosten komme viel häufiger zu Wort als irgendwelche anderen Ärzte, die alles nicht dramatisch finden.

    - die "Mainstreammedien" erzählten bewusst Unwahrheiten, um uns Angst zu machen

    - Krankenhäuser sind nicht überlastet, sie haben es mit eigenen Augen gesehen

    - Und dass ich wohl dumm und nicht informiert sei, wenn ich Herrn Bhakdi* nicht zitieren könne, der sei immerhin Professor


    Es ist nicht sachlich, gefühlte Verzerrung der Wahrnehmung als Wahrheit zu verkaufen. Es ist gefährlich.


    *Edit: jetzt musste ich 3 mal gucken, wie man den Mann schreibt. Wen man alles kennen lernt, was man über Impfstoff-Zulassung und Grenzverkehr lernt... Auf alle Fälle lernt man gerade ne Menge!

  • Wobei an Punkt 2 fast noch was dran ist. Ich glaube da allerdings nicht an "bewusst" sondern an sensationsgeile Blödheit. Die Wahrheit ist ja meist sehr viel simpler als Verschwörungstheorien.

  • Es gibt doch genug Interessenten. Tschechen und Polen eben. Ich lass mal irgendwo, dass mehrheitlich die Rumänen die Verlierer des Spiels sind. Norwegen und die Schweiz (zum Teil auch Island) nehmen Deutsche und Franzosen, Deutschland nimmt Tschechen und Polen (Frankreich war schlau... die hatten mal Kolonien!), Tschechien und Polen nimmt Rumänen und dort gibt's dann keine Pfleger und Ärzte.

    Und die EU fördert solche Ungleichheiten noch durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit :( .

  • Ich gehen davon aus, dass Drosten klar gewesen sein muss, dass Schulschließungen natürlich die Ausbreitung eines Virus maßgeblich behindern, ohne dass er diese bestimmte Studie lesen musste. Die Deutsche Botschaft in Peking hat die Bundesregierung in Lageberichten sehr deutlich gewarnt, die wurden auch veröffentlicht. Das damals geleakte Lagebild des Innenministeriums war auch sehr eindeutig. Zusätzlich gab es das Planspiel von 2013, wo dieses Szenario was wir jetzt haben mit einer etwas tödlicheren, aber weniger ansteckenden SARS-Variante mal durchgespielt wurde. Sie wussten mit Sicherheit auch alle, dass Masken natürlich schützen. Sonst gäbe es sie nicht. Es waren nur keine da. Fauci hat ja zugegeben, dass er aus politischen Gründen sowohl hinsichtlich der Masken als auch der nötigen Erkrankungszahlen für Herdenimmunität gelogen hat.


    Ich habe meine erste Fuhre FFP3 Masken noch Ende Januar (!) 2020 bei Ebay bestellt, wusste also schon Bescheid. Fast alles was hier zum Teil jetzt erst rauskommt, war eigentlich schon bekannt und auf englischen Nachrichtenportalen zu finden und wurde von den Chinesen in Form von Studien sehr deutlich kommuniziert. Als dann einfach die Hände in den Schoß gelegt wurden, noch Karneval gefeiert wurden, die Aerosolansteckungen geleugnet wurden, der Nutzen von Masken geleugnet wurde, die Unsicherheit von Schulen zwischenzeitlich hinterfragt wurde, dann die Spätfolgen nicht beachtet wurden und so weiter wurde mein Glauben in "Experten" und die "Resilienz" unserer Gesellschaft und auch in Teile der Politik zutiefst erschüttert.

    Ich bin überzeugt davon, dass man in der Frühphase der Pandemie in mehreren Ländern davon ausging, dass ein Containment, wie in Asien, in den westlichen Gesellschaften nicht durchsetzbar sein würde und die Wirtschaft zu sehr schädigen würde. Man hat dann am Anfang die Krankheit kleingeredet (mit Sicherheit teilweise wider besseren Wissens, Fauci hat es ja zugegeben), weil man an die Herdenimmunität glaubte. Eine zu effiziente Eindämmung der Krankheit ergibt keinen Sinn, wenn ich Herdenimmunität will. Ich muss es zu kontrollierten Ansteckungen kommen lassen, aber möglichst bei Jüngeren. In diesem Lichte ergibt viel von dem "Versagen" am Anfang Sinn. Als es gesellschaftlich noch möglich war sagten Leute wie Chanasit und Streeck ja auch ganz offen, dass man Ansteckungen zulassen müsse und die Schüler durchseuchen sollte.


    Ich denke, dass die Mehrheit der Verantwortlichen dann erkannt hat, dass man nicht Durchseuchung fahren kann und dann hat man versucht den Fehler zu korrigieren. Das Problem ist, dass der Diskurs am Anfang halt in eine andere Richtung ging und aus vielen Köpfen nicht mehr rauszubekommen ist:
    Ist wie Grippe, ungefährlich für Jüngere, 1,5 Meter reicht... ich mache den Leuten die dem anhingen eigentlich garkeinen großen Vorwurf, weil am Anfang leider ein absolutes Kommunikationsdesaster stand und auch in einem schockierenden Ausmaß unehrlich vorgegangen wurde. Schuldig sind eher die, die wider besseren Wissens versuchen die Leute zu riskantem Verhalten zu überreden und verhehlen, dass sie durchseuchen wollen. Wer als junger Professor selbst schon geimpft ist, aber von "mehr Mut / mit dem Virus leben" schwafelt ist unglaubwürdig. Wenn Eltern glauben, dass Kinder kein Corona bekommen können oder dass es Corona ohne Fieber nicht gibt (das habe ich selbst von Kinderärzten mitbekommen!), dann können solche Desinformationen im EInzelfall auch einmal tödlich sein.


    Ich sehe da weniger eine abgesprochene Verschwörung, als eine erschütternde Selbstverständlichkeit damit Politik auf Basis von Verdrehungen und Unwahrheiten zu stützen. Und Teile der Politik haben sich auch nicht daran beteiligt.

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