Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es ging um Lockerungen und das sind Schulöffnungen doch wohl auch. Und ich ging völlig naiv davon aus, dass es in einem Lehrerforum vorrangig um Schule geht.

    Mein Fehler. (Ironie - so weit ist es also gekommen, dass ich mich gezwungen sehe, das dazu zu schreiben.)

  • silja: Ich verstand diesen Thread und den Impfthread bislang als allumfassender und auch über den Schulkontext hinausgehend. Es gibt Threads, in denen es auch nach dem Threadtitel gehend primär/ausschließlich um den Schulkontext geht (z.B. die spezifischen Threads zu NRW, Bayern oder Hessen). Aber vlt. können die Moderatoren dazu mehr sagen. kleiner gruener frosch ?

  • Da fragt man sich "wieso" :P

    Das verwirrt mich, dass du dich das noch fragst :zungeraus:


    @Landkreise: Im Vogtland sind die GS und Kigä wohl wieder zu. Wer mir echt Leid tut, sind die Erst- und Zweitklässler*innen, die (fast) noch gar keine normale Schule erlebt haben...


    Gibt's eigentlich inzwischen neue Daten dazu, inwieweit Kinder "Treiber" sind?

  • Seid ihr nicht Lindbergh kürzlich ziemlich angegangen dafür? Nun, jetzt äußert sich auch Wieler in so eine Richtung. Spiegelt übrigens auch die Situation in USA und UK wieder, wo Minderheiten von Covid besonders schwer betroffen sind.


    Vielleicht sollte man echt mal mehr zielgruppenangepasste Aufklärung betreiben und z.B. auch jungen Menschen klar machen, dass Corona für sie auch nicht grade harmlos ist.

  • Eine Kollegin erzählte mir das bereits vor wenigen Wochen. Ich bin ehrlich, damals glaubte ich ihr das nicht so recht...

  • Eine Kollegin erzählte mir das bereits vor wenigen Wochen. Ich bin ehrlich, damals glaubte ich ihr das nicht so recht...

    Ich hielt das auch erst für übertrieben, als Du davon schriebst. Aber jetzt wo ich lese was Wieler dazu sagt (der Prof. Vosshaar aus Berlin spricht von 90% Migrationshintergrund bei den momentan an seiner Klinik intubierten) bin ich überrascht, dass das so krass ist. Scheint echt so als würden die medialen Warnungen da einfach vorbeiziehen.

    • Offizieller Beitrag

    Wieler macht die Sprachbarriere Sorgen, die dafür sorgt, dass man Mitbürgern ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse die Regeln nicht erklären kann. Es geht ihm nicht darum, dass die Mitbürger ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse die Regeln nicht einhalten wollen. Das sagt er nicht.
    (Außerdem: Auf Anfrage des Blatts erklärte Lothar Wieler: „Es handelte sich nicht um ein öffentliches Expertengespräch, sondern um einen persönlichen, informellen Austausch.“ Es seien nur Überlegungen - keine „abschließenden Feststellungen“ geäußert worden. (ta))


    Lindbergh hatte am Sonntag die Frage(?) in den Raum gestellt, ob "es eine Bevölkerungsgruppe mit erhöhtem Grad Impfunwilliger" gibt? (Oder meinst du eine andere Situation?) Da unterstellt man den Personen erst einmal eine gewisse Absicht. (Möglicherweise war die Unterstellung nicht so gemeint, keine Ahnung. Ich kann nicht in Lindberghs Kopf gucken. Aber das Problem mit den "fragenden Aussagen, damit eine These im Raum steht", wurde hier ja auch angesprochen.


    Kleiner Unterschied. Finde ich.


    kl. gr. frosch

  • Eine Kollegin erzählte mir das bereits vor wenigen Wochen. Ich bin ehrlich, damals glaubte ich ihr das nicht so recht...

    Auf was bezieht ihr euch denn, ich bin mir nicht sicher, ob Herr Frosch nicht eine andere Aussage meint.

  • Die Leute, die Bürger, das Volk, die Politik...

    Ich stelle konstatierend fest.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ja mag sein, dass die insofern Kritik berechtigt war, wenn er das so meinte. Ich halte ich jetzt im Nachhinein nur den Tonfall für ziemlich scharf, dafür, dass das ja offenbar wirklich in die Richtung geht, dass es da ein Problem mit der Coronaprävention gibt (die Ursache bleibt jedenfalls erstmal unklar).Jedenfalls halte ich es für sinnhaft das Thema offen zu diskutieren und mit DITIB oder so abzuklären, dass beispielsweise Imame oder so Teile der Coronaaufklärung übernehmen. Das kann doch so nicht weitergehen, auch grade im Interesse der Betroffenen. 90% ist echt heftig.

  • Zu der Sache, ob Bürger mit geringen Sprachkenntnissen häufiger Intensivbehandlungen benötigen: Ohne konkrete Daten bleibt es bei Vermutungen und selbst die überdachte ich mehrfach im letzten Jahr. Anfangs dachte ich da an einen Zusammenhang, weil die Zahlen zunächst in Vierteln mit hohem Migrantenanteil überdurchschnittlich hoch waren. Dann wich ich davon ab als längere Zeit ländlich gelegene Landkreise (idR geringere Migrantenanteile) zu den Hotspots wurden. Eine Kollegin meinte vor wenigen Wochen, dass ein sehr großer Teil der Intensivbehandelten in meinem LK mit Migrationshintergrund sei, aber das schloss ich mit dem Hintergrund der ländlichen Hotspots eher aus. Jetzt mit dem Artikel... Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht.


    Was die Impfunwilligen betrifft: Da schrieb ich ja, dass es eine reine Behauptung eines Users aus einem anderen Forum ist und ich nichts zu dessen Wahrheitsgehalt sagen kann. Einen Zusammenhang zum kulturellen Hintergrund kann ich weder ausschließen noch bestätigen. Einen Zusammenhang zum Alter kann ich auch nur vermuten, aber ich schätze, dass die Impfbereitschaft bei den Alten (80+) am höchsten ist und dann in der Sparte 35-50 am niedrigsten. Interessant wären auch Zusammenhänge mit dem Beruf. Bekannterweise ist die Impfwilligkeit bei Pflegepersonal relativ gering.

    • Offizieller Beitrag

    Samu: im Oktober hatte Lindbergh mal auf die türkischen Hochzeiten angespielt, die die Beschränkungen unterlaufen. Vielleicht war auch das gemeint.

    Aber auch im Vergleich dazu hatte Wieler eine andere Aussage getätigt: er sieht keine Absicht dahinter.


    Nymphicus: gebe dir da recht. Aufgrund der sprachlichen Probleme muss man versuchen, die entsprechenden Personen anders zu erreichen. Auf der Homepage vom Land NRW steht zumindest eine Version der Corona-Schutz-Verordnung in leichter Sprachezur Verfügung. Ob es sie auch übersetzt gibt? Müsste ich mal suchen.


    Edit: Beim Land NRW gibt es auch multilinguae FAQs

  • Das ganze ist auch sicherlich eine Frage der Kultur. Die meisten Fälle, die wir an der Schule haben, betreffen auch Kinder mit Migrationshintergrund. Oft auch durch Familienfeiern etc.. Ich würde vermuten, dass es anderen Kulturkreisen einfach schwieriger ist, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten. Das soll natürlich keine Entschuldigung sein. Aber wenn ich die Großfamilie gewöhnt bin und es einfach dazu gehört, dass sich verschiedene Familien regelmäßig treffen, dann setzen viele wahrscheinlich andere Prioritäten. Andersrum halten viele Deutsche auch vor Corona mehr Abstand zur Familie. Da trifft man sich nicht jeden Tag.

  • Wäre jedenfalls durchaus möglich; ich meine auch ganz ohne böse Absicht. Wenn einfach eine Sprachbarriere da ist, wie soll man dann durch den Prozess der Impfanmeldung so einfach kommen, über den schon reihenweise muttersprachliche Rentner stolpern? Vielleicht sollte man bei solchen Themen nicht immer gleich was böses unterstellen, wenn es jemand anspricht, wie man an diesem überraschenden Beispiel sieht.


    Aber noch etwas anderes Schlimmes:

    In der ersten Welle gab es im Land der geöffneten Primarschulen, in Schweden, offenbar eine Übersterblichkeit bei Kindern zwischen 6-15 von 68(!)% (Werte wie wir sie erst in der Winterwelle erreichten, also durchaus erheblich erhöht). Das kommt erst jetzt raus, weil in Schweden Privatleute aufgrund der Transparenzgesetze Korrespondenz von öffentlich Beschäftigten anfordern können. Ein Experte der direkt mit Tegnell zusammenarbeit hat an den Zahlen gedreht und den gegenteiligen Schluss, nämlich keine Übersterblichkeit, behauptet.

    Ein Beispiel wie skrupellos manche vorgehen, da bleibt mir die Spucke weg. Der Skandal entfaltet sich jetzt.

    Hier die Quelle:

    https://www.sciencemag.org/new…ed-covid-19-risks-swedish

  • Das Einhalten der Regeln hat ganz sicher mit dem Bildungshintergrund zu tun. Und da Deutschland seinerzeit gezielt ungelernte und einfache Arbeiter angeworben hat, und sich Bildungsstellung leider weiter "vererbt", sind viele der türkischen Deutschen hier in D leider auch weiter unten auf der Bildungslinie.

    Migrationshintergrundkinder GS: sicher abhängig nach Viertel bis zu 90%

    Migrationshintergrundkinder Gymnasium: ? die Gymmis, die ich kenne, haben einen Anteil an zB türkischem Migrationshintergrund von 2% (in einer Stadt, die einen hohen türkischen Bevölkerungsanteil hat).

    Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Dass die Zahlen, wenn man mehr testet, zumindest erst einmal ansteigen, ist doch aber erwartbar und logisch, oder nicht?

    Das heißt ja nicht, dass es mehr Infizierte gibt, sondern nur, dass man mehr Infizierte identifiziert.

    Das trifft vor allem zu, wenn man mit Schnelltests Schüler testet, die man zuvor nicht beachtet oder max. 2 Wochen nach Hause geschickt hat.

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