Es geht los - Schulöffnungen in/nach/trotz Corona-Krise

  • Und die 1. Klasse wird nun doppelt besetzt?

    Länger in der Kita lassen ist wohl keine Option.

    Da hast du leider Recht.

    Und bei dem Lehrermangel gerade in der Grundschule dürfte es tatsächlich schwierig sein, die 1. Klasse doppelt laufen zu lassen.


    Vielleicht wäre es ja ein Ansatz, im kommenden Schuljahr den sogenannten "teacher assistant" auf den Weg zu bringen.

    Kein Arzt ohne Arzthelferin, kein Ingenieur ohne Teamassistenz - aber warum haben Lehrer so eine Assistenz nicht?

  • meldung aus dem Lokalradio bzgl. Schulexit

    - Kultusminister beraten heute abend über weiteres Vorgehen bzgl. Schulen

    - Merkel ab 14 Uhr mit Minister der Länder

    - Bund empfiehlt Schulen noch dicht zu halten, aber Schulöffnungen mit Blick auf die Länder jetzt zu planen

    - Kultusminister sollen bis zum 27.4 ein Konzept entwickeln wie es weitergeht, Zeitpläne bleiben regional, z.B. NRW: Anfang Mai öffnen, Bayern Wochen später

  • Mit Abschlussklassen kann doch auch schon nächste Woche begonnen werden.


    Zum Beispiel die Projektarbeiten können doch schon vorgestellt werden. Dies findet auch so in kleinen Gruppen statt. Die Zeit sollte dohc nicht verschenkt werden.


    In kleine Gruppen können in den Prüfungsfächern Probleme und Fragen von Schülern beantwortet werden.

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du leider Recht.

    Und bei dem Lehrermangel gerade in der Grundschule dürfte es tatsächlich schwierig sein, die 1. Klasse doppelt laufen zu lassen.


    Vielleicht wäre es ja ein Ansatz, im kommenden Schuljahr den sogenannten "teacher assistant" auf den Weg zu bringen.

    Kein Arzt ohne Arzthelferin, kein Ingenieur ohne Teamassistenz - aber warum haben Lehrer so eine Assistenz nicht?

    Was soll die Assistenz bringen? 1. Klassen unterrichten? Wohl kaum. (Vielleicht habe ich dich jetzt falsch verstanden.)

    Selbst wenn wir genug Lehrer hätten, es würden die Räume fehlen für neue 1. Klassen.

  • Also wenn ich an Mathematik in der Grundschule denke, gibt es viele Themen in den Bereichen Größen und Gewichte, Stochastik und Geometrie, die ich zwar mache und auch wichtig finde, die man aber auch weglassen könnte. Ein Beispiel ist auch die schriftliche Division. Die machen wir uns anschließend macht das örtliche Gymnasium es noch mal. Eine Zeit lang haben wir die schriftliche Subtraktion nach den Abziehverfahren gelehrt. Das Gymnasium hat das dann als falsch angesehen und alle auf das Ergänzungsverfahren umgestellt. In Deutsch machen sie es heute noch mit der Ausgangsschrift. Ich stecke da nicht drin, aber einige Schüler müssen da umlernen weil sie die "falsche" Schrift an der Schule gelernt haben.

    Ich selber war erst auf der Realschule. Wir haben niemals das Thema Logarithmus gemacht. Ich musste es mir dann am Anfang des Mathestudiums selber ansehen. Aber auch sonst.Ich hatte einen sehr guten Tutor. Am Ende von Klasse 13 waren wir mindestens ein halbes Jahr vor dem anderen Kurs. Die haben Sachen am Ende der 13. gemacht, was wir in der 11. bzw. Anfang 12 gemacht haben. Die haben trotzdem ihr Abitur gemacht. Oder alleine hier. Mein Patenkind ist in Mathematik mindestens ein halbes Jahr hinter meiner eigen Klasse (Grundschule). Und wir sind vom Einzugsgebiet deutlich schlechter. Aber die Lehrerin ist eher etwas weniger fordernd. Vor ein paar Jahren war ich an eine Nachbarschule abgeordnet. Etwas schwierigeres Einzugsgebiet. Da hatte ich dann eine schwierige dritte Klasse. Die waren mind. 1 Jahr hinter meinen. Und wenn ich jetzt sehe, was die machen, dann schaffen deren Viertklässler nicht meine Arbeiten aus dem dritten Schuljahr. Wenn man die Problem der Kinder sieht versteht man das auch. Trotzdem gibt es an der Schule auch wenige gute Kinder und die gehen ans Gymnasium und schaffen es trotzdem. Ich will sagen, Bildung hängt so viel ab. Welche Schule, welche Klasse, welcher Lehrkraft, Glück und Zufall, ... Natürlich kann man da auch Themen rausstreichen. In Sachkunde schafft bei uns kaum eine Lehrkraft alle vorgesehenen Themen. Da wird immer etwas gestrichen.

  • Gerade das Fachabi/ Abi ist doch praktisch durch, da muss nicht viel verschoben werden. Prüfungen abnehmen. Fertig. die 2 Wochen Unterricht, die in NRW fehlen...


    Mit meiner 11/ 12 mache ich halt online weiter. Dann kommen die am Ende ein paar Tage in die Schule um ihre Klausuren in 3 Räumen zu schreiben. Noten geben. Fertig. Am BK machen viele eh noch Praktikum. Bei 13 Wochen ohne Präsenzunterricht würden hier vielfach 4 Wochen wegen Praktika und 1-2 Woche wegen Abiturprüfungen/ Feiertagen/ Prä-Ferienstimmung ausfallen. Zack sind es nur 7 Wochen, also wirklich nicht die Welt.

    Für die Oberstufe/ BK sehe ich da in NRW kein Problem bei mehrjährigen Bildungsgängen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Was soll die Assistenz bringen? 1. Klassen unterrichten? Wohl kaum.

    Die Lehrerassistenz unterrichtet nicht, genauso wenig wie die OP-Schwester selber schnippelt.


    Ein gewisses Grundverständnis für die Arbeit des "Hauptakteurs" ist natürlich da, damit man eben sinnvoll unterstützen kann, aber es liegt kein vertieftes akademisches Studium zugrunde. Es gibt doch neben den ganzen medizinischen Ausrichtungen auch sowas wie "Anwaltsgehilfe" oder so ähnlich, möglicherweise heißen diese Berufe heute nicht mehr so, aber du weißt schon, was ich meine, oder?

    Also eine pädagogische Grundausbildung, ohne die Inhalte in der Tiefe und Breite verstehen zu müssen.

    Trotzdem ist der teacher assistant in der Lage, nach Absprache auch mal eine Stunde alleine zu halten.

    Selbst wenn wir genug Lehrer hätten, es würden die Räume fehlen für neue 1. Klassen.

    Und da hätte ich nun keine Hemmungen, mit Klassenraum-Containern auf dem Schulhof zu arbeiten.

    Schließlich geht es nur um die doppelt besetzten Eingangsklassen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Lehrerassistenz unterrichtet nicht, genauso wenig wie die OP-Schwester selber schnippelt.


    Und da hätte ich nun keine Hemmungen, mit Klassenraum-Containern auf dem Schulhof zu arbeiten.

    Schließlich geht es nur um die doppelt besetzten Eingangsklassen.

    Wer soll die Kinder dann unterrichten? Es gibt nicht ausreichend Grundschullehrer. Es werden händeringend Seiteneinsteiger und Studienräte eingesetzt, z.T. auch in 1. Klassen, wo das nicht mal so einfach umzusetzen ist.


    Container: Die kommen nicht hinterher mit dem Containerbau und mit der Renovierung und Instandsetzung der alten Container, die schon vor ein paar Jahren gebaut wurden, um den Schüleransturm zu überbrücken.

    Ich habe den Eindruck, dass in deinem Landkreis paradiesische Zustände bzgl. Schulbauten, Baufirmen, Geldern und Grundschullehrern herrschen. Die gibt es nicht überall.

  • Ich habe den Eindruck, dass in deinem Landkreis paradiesische Zustände bzgl. Schulbauten, Baufirmen, Geldern und Grundschullehrern herrschen. Die gibt es nicht überall.

    Mist, ich hab vergessen, dass du aus Berlin kommst... arm, aber sexy... ja richtig. Verzeih. :hammer:


    Mal im Ernst - ich hab ja auch nur laut vor mich hingeträumt, weil doch alle rumtönen: "Jetzt muss aber alles anders werden!"

    DAS wäre jetzt die historische Chance, 40 Jahre Versäumnisse langsam aber sicher aufzuarbeiten.

    Also gut, dann geh ich mal weiterträumen... :lach:

  • Gerade das Fachabi/ Abi ist doch praktisch durch, da muss nicht viel verschoben werden. Prüfungen abnehmen. Fertig. die 2 Wochen Unterricht, die in NRW fehlen...


    Mit meiner 11/ 12 mache ich halt online weiter. Dann kommen die am Ende ein paar Tage in die Schule um ihre Klausuren in 3 Räumen zu schreiben. Noten geben. Fertig. Am BK machen viele eh noch Praktikum. Bei 13 Wochen ohne Präsenzunterricht würden hier vielfach 4 Wochen wegen Praktika und 1-2 Woche wegen Abiturprüfungen/ Feiertagen/ Prä-Ferienstimmung ausfallen. Zack sind es nur 7 Wochen, also wirklich nicht die Welt.

    Für die Oberstufe/ BK sehe ich da in NRW kein Problem bei mehrjährigen Bildungsgängen.

    Das trifft aber für andere Bundesländer tatsächlich so größtenteils nicht zu, denn z. B. in Niedersachsehn würde außer für die Abiturienten am Beruflichen Gymnasium bis Schuljahresende doch noch recht viel Unterricht ausfallen. An meiner Schule sind die Praktika soweit schon durch (die, die vor den Osterferien noch stattgefunden hätten, gelten - soweit ich weiß - als "abgeleistet", obwohl sie gar nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden konnten). Es würden bis zum Beginn der Sommerferien auch nur noch fünf unterrichtsfreie Tage anstehen: 1. Mai, Himmelfahrt plus anschließendem Brückentag sowie Pfingstmontag mit einem Tag Pfingstferien an dem Dienstag.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde es unsinnig, wegen einiger ausgefallener Präsenzwochen das ganze Schuljahr zu annullieren. Es gab in NRW ganz regulär Halbjahreszeugnisse und wir haben auch das 3. Quartal bis auf eine Woche komplett samt Quartalsnoten geschafft. Der Aufwand wäre enorm (und vermutlich sowieso nicht realistisch zu stemmen).

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Aber es bleibt doch dann für immer ein Doppel-Jahrgang oder verstehe ich was falsch?

    Nee, ist richtig.

    Und wenn der Jahrgang durch ist, kommen die Container wieder weg.

    Aber Conni hat schon Recht - die Räumlichkeiten sind wohl das geringste Problem, sondern wohl eher das fehlende Personal. :_o_(

  • Das ganze Schuljahr zu annulieren, fände ich für Niedersachsen auch nicht in Ordnung. Zwar hat bspw. meine eigene Klasse im 2. Halbjahr bis jetzt nur 2,5 Wochen regulären Unterricht gehabt (sie sind direkt nach den beiden Tagen "Zeugnisferien" Anfang Februar für vier Wochen im betrieblichen Praktikum gewesen), aber es liegen ja eben die Noten aus dem 1. Halbjahr vor. Und auch das Lernfeld, in das das betriebliche Praktikum einfließt, konnte ich für's 2. Halbjahr bewerten (durch die "Bewertungsbögen", die die Praktikumsbetriebe ausgefüllt haben, und die Praktikumsmappen, die die SuS am 12./13.03. vor der Schulschließung noch abgegeben haben).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nee, ist richtig.

    Und wenn der Jahrgang durch ist, kommen die Container wieder weg.

    Aber Conni hat schon Recht - die Räumlichkeiten sind wohl das geringste Problem, sondern wohl eher das fehlende Personal. :_o_(

    Zeigt mal wieder, dass die Entscheidung verdammt schwer ist. Und ich froh bin, dass ich nur abwarten muss.

  • Warum überhaupt annullieren? Einfach weiter und gut. 3/4 des Schuljahres ist doch gelaufen. Dann streicht man halt ein paar Themen aus den Curricula. Davon geht die Welt auch nicht unter. Oder man gibt in den nächsten Jahren als Konjunkturprogramm etwas mehr Geld für Bildung aus und gleicht es damit wieder aus. Mehr Lehrkräfte, mehr Förderunterricht, bessere Ganztagsversorgung mit Lehrkräften, bessere Ausstattung in den Schulen, mehr Sozialpädagogen und Förderlehrkräfte, ... da fällt mir ganz viel ein.

    dazu zwei Fragen:

    1. Welche Themen würdest du bei deinen Klassen konkret streichen? Nenn' doch mal unwichtige Beispiele, auf die auch später nichts aufbaut.

    2. Denkst du wirklich, dass nach dieser Weltwirtschaftskrise mehr in Sozialpädagogen und Förderstunden fließt als vorher?

  • Das wäre gut, da man dann ne Vorlaufzeit hätte. Ich hoffe nur auf detaillierte Infos zur Benotung etc von unseren Bildungsministern!

    "If you never try, then you'll never know" - Coldplay

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