Fleisch-, Arbeitsbedingungen- und Bürgerkriegs-Diskussion (aus: Schulöffnungen)

  • Bei uns gibt's in verschiedenen Supermärkten eine ganze Reihe von Produkten regionaler Anbieter: z. B. Milchprodukte eines Bio-Milchhofes hier aus der Stadt (eigene Kühe und eigene kleine Molkerei) wie auch einer Bio-Hofmolkerei, die 50 km entfernt ist - wenn man das noch als regional bezeichnen möchte. Außerdem beispielsweise Bio-Eier, Kartoffeln, Kohl verschiedener Art oder Spargel aus den angrenzenden Landkreisen (ebenfalls in Bio-Qualität) und viele andere Produkte, die zwar nicht unbedingt "bio" sind, gleichwohl aber "von nebenan" stammen, wie Fisch aus einer Räucherei im Nachbarort.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn man in einen Supermarkt geht und nicht zum Discounter hat man deutlich mehr Chancen auf regionale Produkte. Rewe und Edeka setzen ja zum Teil drauf.


    Aber das bewusst machen ist der erste Schritt. Und es ist klar, dass nicht alles von heute auf morgen geht.

    Sissymaus Wenn du zB jedes 3. Mal zum Hofladen fährst ist das schon gut. Oder in den Ferien den Wochenmarkt nutzt. Kleine Schritte sind besser, als große Schritte, die nicht zu bewältigen sind.


    Ich stelle seit circa 2 Jahren um.

    Immer ein Schritt mehr. Niemand ist perfekt, niemand muss perfekt sein! Aber jede Person kann einen Beitrag leisten.

  • Find ich eben auch. Wenn einfach alle die Finger vom Pfund Hackfleisch für 2.49 € liessen, wäre schon sehr viel gewonnen. Das ist für absolut niemanden eine wirkliche Einschränkung, das zu behaupten ist einfach nur eine billige Ausrede.

  • Ich habe hier eine Statistik über die Aufsplittung der monatlichen Ausgaben für Lebensmittel gefunden:

    Alkohol, Süßigkeiten, Tabak - 61€

    Gemüse, Obst, Fisch - 60€

    Getränke - 58€ (davon 26€ Alkohol, 32€ Nicht-Alkohol)

    Fleisch - 50€

    Brot und Getride - 41€

    Milchprodukte und Eier - 37€


    Da Geld nicht auf Bäumen wächst, wäre immer eine Umlegung nötig, wenn ein Posten erhöht wird. Ich würde mal behaupten, dass der Deutsche mehr als 2,49€ pro Pfund Hackfleisch ausgeben könnte, wenn er insbesondere für Alkohol, Süßigkeiten und Tabak weniger ausgeben würde. Leider sind diese 3 Punkte für viele Menschen fast schon heilig. Sie zu überzeugen, sich hier einzuschränken, dürfte eher schwierig werden...

    • Offizieller Beitrag

    warum schwingt bei dir immer ein Hauch Klassismus mit?...

    und eine sehr interessante Darstellung der Kosten. Ich nehme mir zwar immer wieder vor, eine halb reale Auflistung zu machen, aber wir passen eindeutig in keiner Kategorie.
    Kaum Alkohol (die 60 Euro sprengen wir im Haushalt im Jahr nicht mal), wenig Süssigkeiten, kein Tabak, wenig Getränke (die Geld kosten), wesentlich weniger für Fleisch, wesentlich mehr für Gemüse, Obst, Milchprodukte und Eier ... Lustig, wie statistsiche Mitteln zustande kommen.

  • Es wäre in der Tat interessant zu wissen, wie dieses Mittel zustande kommt. Ich bin recht überzeugt davon, dass gerade beim Fleischkonsum ein Teil der Bevölkerung extrem über diesem Mittel liegen muss, den die müssen ja die ganzen Vegetarier und Veganer "ausgleichen", von denen es immerhin gut 8 Millionen in Deutschland gibt. Und dann gilt eben umso mehr, dass es keine wirkliche Einschränkung ist, wenn man diesen extremen Konsum nur geringfügig reduziert. Da braucht auch keiner mit Kosten etc. daherkommen.

  • Bezüglich "bio" fällt mir immer mal wieder eine lustige Anekdote ein, die sich in meiner ehemaligen Wahlheimat Heidelberg zugetragen hat: Es gab da bei mir in der Nähe so einen Hofladen, in dem Gemüse aus eigenem Anbau verkauft wurde und hinter dem Laden gab es ein paar Hühner, die Eier legen. Kommt ein Typ in den Laden und fragt, ob die Eier denn bio sind. Nein, die haben kein Bio-Siegel, die kommen von den Hühner da hinten auf der Wiese. Na wenn die nicht bio sind, dann kauft er die nicht. :autsch:

    Naja, das kann ich schon nachvollziehen. Es kommt ja auch auf das Futter an, sonst schmecken die Eier komisch.

    Bei einer knappen Antwort würde ich im Zweifel dann auch davon ausgehen, dass solche Hühner mit irgendwas, z.B. Fischmehl, zugefüttert werden und die Eier nicht kaufen. Das ist auch eine Frage welches Risiko man beim Geschmack eingehen will.

  • Naja, das kann ich schon nachvollziehen. Es kommt ja auch auf das Futter an, sonst schmecken die Eier komisch.

    Bei einer knappen Antwort würde ich im Zweifel dann auch davon ausgehen, dass solche Hühner mit irgendwas, z.B. Fischmehl, zugefüttert werden und die Eier nicht kaufen. Das ist auch eine Frage welches Risiko man beim Geschmack eingehen will.

    Dann kann man einfach nachfragen, was die Hühner zu futtern bekommen. Bei unserem Eier"lieferanten" (der auch kein Bio-Siegel hat), kann man die Tiere auch besuchen und sich ganz genau angucken, wie sie leben.

    Bio-Siegel sind für ein anonymes Geschäft durchaus sinnvoll, sie kosten aber auch einen Haufen Geld. Wenn man persönlich zum Hofladen gehen kann, braucht es solche Siegel aber nicht.

  • Es ist genug Geld da, es ist nur völlig falsch verteilt.

    Zumeist ist das nicht der Falll.

    Ich habe mal angefangen bei Berichten über vermeindlich zu hühe Gehälter in der Führungsetage diese Gehälter auf die jeweilige Mitarbeiterzahl des Unternehmens umzulegen. Das ist im Ergebnis meist ein Witz.



    Wer mal richtig Spaß haben möchte, macht mal folgendes:


    1. Gewinn vor Steuern von Amazon ermitteln.
    2. Diesen nach den Bereichen Versandhandel und Datenhosting aufdröseln.
    3. 10-20% von dem mickrigen Anteil aus dem Versandhandel abziehen (für Neuinvestitionen)
    4. Das restliche Geld mal auf die weltweite Mitarbeiteranzahl im Versandhandel (dürften derzeit >99,5% der Gesamt-MA sein) verteilen und daraus das Plus im Stundenlohn ermitteln.

  • Es wäre in der Tat interessant zu wissen, wie dieses Mittel zustande kommt. Ich bin recht überzeugt davon, dass gerade beim Fleischkonsum ein Teil der Bevölkerung extrem über diesem Mittel liegen muss, den die müssen ja die ganzen Vegetarier und Veganer "ausgleichen", von denen es immerhin gut 8 Millionen in Deutschland gibt. Und dann gilt eben umso mehr, dass es keine wirkliche Einschränkung ist, wenn man diesen extremen Konsum nur geringfügig reduziert. Da braucht auch keiner mit Kosten etc. daherkommen.


    Ich finde die reine Aufstellung der Kosten schwierig.

    Ich kaufe Fleisch, selten eben, aber dann sehr hochwertig und entsprechend teurer.


    Die Ausgaben für Getränken sind heftig.

    Ich passe auf jeden Fall gar nicht ins Schema.

  • Ist Alkohol doppelt enthalten?

    Ansonsten schaffe ich die Ausgaben für die nichtalkoholischen Getränke fast, v.a. durch hochwertigen Kaffee.

    Das hat mich auch irritiert, wird aber wohl so sein, da es vermutlich in Getränke und Genussmittel eingeteilt wurde und Alkohol in beides fällt. Bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass auf Süßigkeiten und Tabak 29€ entfallen.

  • oh, Kaffee...
    Mein Tee ist der günstige Bio FairTrade, allerdings sehr viel davon, der Kaffee vom Ehemann dafür nicht besonders günstig und auch viel. Da nähern wir uns dem Wert ohne Alkohol doch ...

    Ups, ja Kaffee und Tee (beides Bio/FairTrade) macht bei mir auch einiges aus, hatte ich bei Getränken so nicht auf dem Schirm.

    Habe aber auch kein Haushaltsbuch.

    Muss aber auch nicht drauf schauen und will an Lebensmitteln nicht sparen.

  • Wir stellen auch gerade etwas um, halt in kleinen Schritten.

    Aber manches ist auch echt komisch. Auf dem Weg zur Kita kann ich den Weg durch den Wald an einem Bauernhof vorbei nehmen. Die Kinder gucken sich so gerne die Hühner an, die direkt auf den Feldern rechts und links des Weges gehalten werden. Wir kaufen da ab und zu Milch und ernten Erdbeeren selbst, holen auch mal Fleisch.

    Letztens hab ich am Hof gehalten und wollte Eier am Automaten holen. Fanden die Kinder auch toll, weil sie die Hühner ja täglich sehen. Blöd nur, dass am Automaten stand, dass die Eier aus Bodenhaltung kommen :( waren also wohl andere Hühner...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das kann x Gründe haben. Z. B. den, dass die artgerecht gehaltenen Freilandhühner derzeit nicht legen, der Bauer den Automaten aber nicht leerstehen lassen kann, weil die Kunden dann denken würden, es gibt nix mehr und nicht mehr kommen würden.

    Geht nicht immer von Euch als gebildeten, kritischen und preisbewussten (im Sinne von "sich bewusst sein, dass Qualität ihren Preis hat") Verbrauchern aus. Der Kunde an sich ist ein sensibles, unberechenbare Wesen, das man nicht verwirren darf.


    PS. Ruf doch dort mal an und frag nach.

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