Gehören Lehrer/innen zu den reichsten 10% in Deutschland?

  • in der Regel die Beamtinnen mit Kindern eine deutlich niedrigere Pension erhalten werden, weil sie überwiegend in TZ gearbeitet haben

    Einer von vielen Gründen, warum ich trotz "weiblich und Kind" in VZ arbeite. Aber, wie hier schon oft gesagt: Das muss jeder selber wissen und TZ/VZ/ Hausman oder- frau muss zum jeweiligen Lebensmodell passen und es ist in keiner Weise als Kritik gemeint!


    Wir legen trotz zwei VZ Gehältern (A14 und A13) jeden Monat Geld für die Altersvorsorge beiseite. Zwar glaube ich nicht, dass die Pension auf das Rentenniveau fallen wird, aber ich gehe davon aus, dass beides deutlich nach unten gehen wird (von 71% brauche ich nicht zu träumen).

  • Da wäre noch zu berücksichtigen, dass in der Regel die Beamtinnen mit Kindern eine deutlich niedrigere Pension erhalten werden, weil sie überwiegend in TZ gearbeitet haben. Davon dann ca. 2/3 des Durchschnittsolds (die 71% sind ja unrealistisch) und man ist schneller als einem lieb ist, am Existenzminimum.
    Meine Frau und ich legen daher pro Monat ordentlich etwas beiseite, denn neben der veränderten Ausgabenstruktur ist die Einnahmenstruktur im Alter ja auch eine andere.

    Das trifft generell auf jede Form der Teilzeit zu, ob Beamtin oder nicht. Aber ich denke, vom Existenzminimum ist man selbst dann noch sehr weit entfernt, wenn ich mal an all diejenigen denke, die für den Mindestlohn oder knapp darüber arbeiten (selbst wenn das in Vollzeit geschieht). Dann ist ein Bruchteil von wenig definitiv zu wenig.

  • Habt ihr mal überlegt, was ein einfacher Malocher, KFZ Mechatroniker, Handwerker oder Einzelhandelsmitarbeiter verdient?


    Ein guter Handwerker kommt vielleicht auf 17-20€ Brutto, was als Single um die 2000€ bedeutet. Im Einzelhandel werden Gehälter von 10-17€ bezahlt, wobei 17€ schon sehr gut ist.

    Selbst Industriemitarbeiter - Ausnahme Großkonzerne - verdienen ohne Nachtschichtzulagen nur etwas mehr.


    Da ein großer Teil der Arbeitnehmer keinen Hochschulabschluss hat, zählen wir sicher zu den 10% Topverdienern in Deutschland. Jetzt liegts am persönlichen Ausgaben- und Sparverhalten, ob wir zum reichste Teil gehören.

    Ich kenne Kollegen ohne Kinder, kleiner Wohnung und Billigauto, der seit 20 Jahren viel in Aktien investiert hat und sicher noch vor seiner Pensionsgrenze Millionär ist.

    Andere fahre große Autos, haben schicke Häuser und Kinder. Da bleibt wahrscheinlich zur Pensionierung ein abbezahltes Haus ohne Vermögen, sofern keines geerbt wird.

  • Ich kenne Kollegen ohne Kinder, kleiner Wohnung und Billigauto, der seit 20 Jahren viel in Aktien investiert hat und sicher noch vor seiner Pensionsgrenze Millionär ist.

    Vielleicht fehlt mir gerade die Phantasie, aber was hat man davon eine Million auf der hohen Kante zu haben, wenn man diese weder dem eigenen Nachwuchs hinterlassen kann, noch sich selbst davon etwas gönnen würde? Einfach nur haben um des Habens willen wirkt auf mich ganz persönlich irgendwie sinnbefreit. Ich spare natürlich auch für größere Anschaffungen, Urlaub, mal eine Autoreparatur (das Blechfröschle hat schon seine 12 Jährlen auf dem Buckel), lege natürlich zusätzlich etwas fürs Alter beiseite, da ich eben erst spät in den Schuldienst gewechselt bin, nur TZ arbeite und meine vorher erworbenen Rentenansprüche mal ein nettes Zubrot zur Pension sind, alleine betrachtet aber weit unter dem Existenzminimum liegen und eben auch nie volle Pensionsansprüche erwerben werde, aber eine Million auf der hohen Kante wäre für mich überhaupt kein erstrebenswertes Ziel. Da fallen mir dann einfach zu viele karitative Zwecke ein, die ich sinnvoll mit dem Geld unterstützen könnte, wo dieses mehr bewirken kann, als wenn ich das einfach nur sinnbefreit horte und gut.:weissnicht:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielleicht fehlt mir gerade die Phantasie, aber was hat man davon eine Million auf der hohen Kante zu haben, wenn man diese weder dem eigenen Nachwuchs hinterlassen kann, noch sich selbst davon etwas gönnen würde? Einfach nur haben um des Habens willen wirkt auf mich ganz persönlich irgendwie sinnbefreit. Ich spare natürlich auch für größere Anschaffungen, Urlaub, mal eine Autoreparatur (das Blechfröschle hat schon seine 12 Jährlen auf dem Buckel), lege natürlich zusätzlich etwas fürs Alter beiseite, da ich eben erst spät in den Schuldienst gewechselt bin, nur TZ arbeite und meine vorher erworbenen Rentenansprüche mal ein nettes Zubrot zur Pension sind, alleine betrachtet aber weit unter dem Existenzminimum liegen und eben auch nie volle Pensionsansprüche erwerben werde, aber eine Million auf der hohen Kante wäre für mich überhaupt kein erstrebenswertes Ziel. Da fallen mir dann einfach zu viele karitative Zwecke ein, die ich sinnvoll mit dem Geld unterstützen könnte, wo dieses mehr bewirken kann, als wenn ich das einfach nur sinnbefreit horte und gut.:weissnicht:

    Vielleicht spart die Person ja auch gerade für karitative Zwecke. Erst das Geld investieren, hoffentlich Gewinn machen und dann später mehr spenden als sonst möglich wäre. Ähnliches habe ich mir auch überlegt, wenn ich dann Mal mit dem Studium und dem Ref fertig bin.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Vielleicht spart die Person ja auch gerade für karitative Zwecke.

    Ja, ausschließen sollte man es nicht - es hat auch schon mal im August geschneit...


    - Noch was zu der IMHO absolut müßigen Diskussion um persönlichen Reichtum: Was diese so schwierig macht, ist natürlich in erster Linie das persönliche Empfinden jedes Einzelnen.

    Anekdotisch 1: Als ich meine erste (Vertretungs-80%-)Stelle angetreten habe, habe ich dann ca. 1800 netto heimgebracht - wow, waren wir plötzlich REICH! Wir haben dann erstmal den Investitionsstau in unserem Haushalt aufgelöst und uns mal wieder mit Bettwäsche und Handtüchern und so ausstaffiert.

    Anekdotisch 2: Ich kenne ein pensioniertes Lehrerehepaar (A13/A14), Kollegen meines Vaters, mit nur einem Kind; beide waren selbst schon Einzelkinder und haben schon vor Jahrzehnten üppig geerbt (u.a. Mehrfamlienhäuser in einer Großstadt). Sprich: Wir reden hier von mehrfachen Millionären. Die beiden haben allein durch die Pensionen ca. 6500 Euro im Monat... aber sie fühlen sich (ohne jeden Flachs!) arm. Sie sind entsetzt, wenn sie hören, dass meine Eltern ab und zu essen gehen (und dafür Geld bezahlen!). Sie wohnen in einer schäbigen Mietwohnung und beschweren sich ständig, dass der Vermieter nichts macht (aber die Miete ist halt günstig). Sie kaufen keine Kleidung mehr, sondern tragen ihr altes Zeug auf (was man auch sieht). Ihre Möbel stammen teilweise aus den 60er/70er Jahren (wer Möbel von damals kennt, weiß, was das optisch und qualitativ bedeutet) - dem örtlichen Schreiner sind sie gram, weil er sich mal geweigert hat, an der Quelle-Einbauküche von 1969 etwas zu reparieren (aus Angst, das Ding bricht ihm unter dem Akkuschrauber zusammen).

    Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre... leider stimmt jedes Wort.


    Ach so, um das nochmal zu erwähnen: Ja, ich bin wirklich und wahrhaftig der Überzeugung, dass ein verbeamteter Lehrer keine zusätzliche Altersvorsorge treffen muss, unter folgenden Prämissen:

    1. Unter AV in diesem Sinne verstehe ich irgendwelche Zusatzrenten à la Riester.

    2. Das Vorhandensein von Wohneigentum setze ich natürlich voraus (wenn meine Eltern kein abbezahltes Haus hätten, an dem keine größeren Sachen anstehen, wären sie nicht so gut gestellt, eh klar). Wenn das wegfällt, mag eine Zusatzrente allein für die Miete im Alter sinnvoll sein.

    3. Ich setze weiterhin voraus, dass natürlich trotzdem Sparen und Vermögensaufbau stattfindet. Aber das ist doch selbstverständlich. Nur muss man das nicht unbedingt als "fürs Alter" deklarieren.

  • Mit 45 zu erben, finde ich nun übrigens nicht besonders früh. Mein Vater war 77, als er verstarb. Das ist nun zwar nicht sehr alt, aber auch nicht mehr wirklich jung, oder?

    Ich habe im Übrigen nie behauptet, dass ich mich zu den reichsten 10% zählen würde. Wie kommst du darauf? [Edit: Oder habe ich dich falsch verstanden und du meinst, dass wir auf jeden Fall zu den reichsten 10% gehören würden? Das fände ich ich absoluten Quatsch! Sooo groß war mein Erbe nun auch wieder nicht und sind auch unsere Mieteinnahmen nicht, s. o.]

    Entschuldige, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich bin nur von mir ausgegangen (jetzt 46 und hoffentlich noch lange kein Erbe).


    Das mit den reichsten 10% habe ich Dir übrigens nicht unterstellt, aber es ist halt das Thema dieser Diskussion.

    Vorausgesetzt, dass du Wohneigentum besitzt: Legst du denn tatsächlich gar nichts zusätzlich zurück?

    Doch, natürlich. Siehe mein anderes Posting. Ich beziehe diese Diskussion immer auf sogenannte Zusatzrenten.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Entschuldige, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich bin nur von mir ausgegangen (jetzt 46 und hoffentlich noch lange kein Erbe).

    Zu nahe getreten bist du mir nicht, keine Sorge! Meine Eltern sind halt auch relativ spät (für damalige Verhältnisse) Eltern geworden; beide waren schon über 30.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Was Anekdote 2 angeht: Was treibt diese Menschen an, derart sparsam geizig zu sein? Ich weiß, dass gerade die Generation, die in oder kurz nach dem Krieg aufwuchs, sehr darauf achtet, bloß nicht zu verschwenderisch zu sein. Dass das aber irrationale Extreme annehmen kann, zeigt dein Beispiel. Ich bin auch ein sparsamer Mensch, aber ab und an gönne ich mir auch etwas - so ganz auf Sparflamme zu leben, macht doch gar keinen Spaß!

    Wenn ich dann auch noch lese beides Einzelkinder und dann auch noch nur ein Kind: Dadurch setzt man sich selbst und den Nachwuchs völlig unter Druck. Sich stets dem Risiko, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, was dazu führt, dass der Familienstammbaum nicht fortgesetzt werden oder es keinen Erben für das Familienvermächtnis geben könnte, auszusetzen, wäre für mich auf Dauer sehr belastend. Alleine aus dem Grund würde ich schon gerne mehr als nur ein Kind haben wollen.

  • Alleine aus dem Grund würde ich schon gerne mehr als nur ein Kind haben wollen.

    Aber was das kostet! :grimmig:


    - Das das von mir zitierte Ehepaar ganz nüchtern betrachtet psychisch krank ist, steht wohl außer Zweifel. Das ist schon nicht mehr "schrullig".

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Wenn ich dann auch noch lese beides Einzelkinder und dann auch noch nur ein Kind: Dadurch setzt man sich selbst und den Nachwuchs völlig unter Druck. Sich stets dem Risiko, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, was dazu führt, dass der Familienstammbaum nicht fortgesetzt werden kann oder es keinen Erben für das Familienvermächtnis geben könne, auszusetzen, wäre für mich auf Dauer sehr belastend. Alleine aus dem Grund würde ich schon gerne mehr als nur ein Kind haben wollen.

    Sind wir jetzt wieder im Mittelalter? Ist es denn so wichtig, dass deine Blutlinie fortgeführt wird? Wenn es mal keinen Erben gibt, dann bekommt eben eine Stiftung oder NGO der Wahl das Erbe...

  • Ist wohl Ansichtssache, s3g4 . Mir wäre wohl meine eigene Familie im Zweifelsfall wichtiger als irgendeine Stiftung. Wird wohl aber Leute geben, die da andere Schwerpunkte setzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Wenn ich dann auch noch lese beides Einzelkinder und dann auch noch nur ein Kind: Dadurch setzt man sich selbst und den Nachwuchs völlig unter Druck. Sich stets dem Risiko, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, was dazu führt, dass der Familienstammbaum nicht fortgesetzt werden kann oder es keinen Erben für das Familienvermächtnis geben könne, auszusetzen, wäre für mich auf Dauer sehr belastend. Alleine aus dem Grund würde ich schon gerne mehr als nur ein Kind haben wollen.

    :staun: Zu solch' einer Aussage fällt mir mal wieder wenig ein außer: Merkwürdige Ansichten haben einige Mitmenschen!


    Ich bin auch Einzelkind und habe keine Kinder, kann aber sehr gut damit leben, dass mein "Familienstammbaum nicht fortgesetzt werden kann" (So what?!?). Und wenn ich mein Geld und andere Vermögensgegenstände an die Nichten und Neffen meines Lebensgefährten vererbe oder karitativen Zwecken zukommen lasse - falls ich nicht selbst alles ausgeben kann ;) -, belastet mich das kein Stück, sondern ich würde mich freuen, jemandem eine Freude damit machen zu können.


    Wenn das Gründe sind, mehrere Kinder haben zu wollen: Gute Nacht, Marie!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Es soll Menschen geben, die keine oder nur ein Kind wollen und damit sehr glücklich sind. Es ist mir persönlich sowas von egal, ob sich mein Stammbaum fortsetzt. Das ist doch wohl nicht sein Grund, mehrere Kinder zu bekommen (und die dann noch unter Druck zu setzen, selbst mehrere Kinder zu bekommen). Es gibt im Leben so viele schöne Dinge, für die ohne Kinder mehr Zeit, Geld und Kraft da ist. Dass man sein Erbe dann einer Stiftung oder Ähnlichem vermachen kann, ohne dass es großartig böses Blut gibt, ist noch ein Vorteil von Kinderlosigkeit.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • fossi74: Das sind aber schon auch Schwaben, die du beschreibst, oder? Da geht sowas echt noch als landestypisch durch und hat nix mit psychischer Erkrankung zu tun. Ich biete eine Siemensküche von 1972, in der in Bälde meine direkten Erben und ich unser Veschper zu uns nehmen werden.

  • fossi74: Das sind aber schon auch Schwaben, die du beschreibst, oder? Da geht sowas echt noch als landestypisch durch und hat nix mit psychischer Erkrankung zu tun. Ich biete eine Siemensküche von 1972, in der in Bälde meine direkten Erben und ich unser Veschper zu uns nehmen werden.

    Reich wird man nicht, indem man viel Geld ausgibt, sondern in dem man viel Geld nicht ausgibt :)


    Aber ich kenne ähnliche Beispiele. Ein ziemlich wohlhabender Onkel von mir fährt mit seinem Seniorenticket gerne mal zwei Stunden in eine benachbarte Stadt, weil man dort ohne Berechtigungsschein bei der Tafel essen kann.

  • Es gibt so Aussagen, da glaub ich einfach nicht, dass die jemand ernsthaft tätigt. Das MUSS ausgedacht sein, um eine müde Diskussion zu würzen:hammer:

  • Es gibt so Aussagen, da glaub ich einfach nicht, dass die jemand ernsthaft tätigt. Das MUSS ausgedacht sein, um eine müde Diskussion zu würzen:hammer:

    Es gibt in den USA eine Show (keine Ahnung, wie sie heißt), in der es sich Leute zum Volkssport machen, so wenig Geld wie möglich auszugeben, mit Socken als Kaffeefilter und sonstigen Sperenzien. Manche Leute sind halt wirklich von der Sorte "geiz ist geil". Und das sind bewusst keine Leute, die am untersten Rand der Gesellschaft sind, sondern sich einen zumindest "normalen" Lebensstandard leisten könnten.

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