Krankschreibung(en)

  • Guten Tag,


    ich unterrichte in Niedersachsen. Meine Mutter ist schwer an Krebs erkrankt, was sich bereits im März andeutete. Deshalb hatte ich - unmittelbar vor den "Coronaferien" - einige Tage Sonderurlaub beantragt. Da meine Mutter im Ausland wohnhaft ist, hatte sich mein Aufenthalt auf ca. 5 Wochen ausgedehnt. Im Monat Juni hatte sich ihr Zustand neuerlich verschlechtert, weshalb ich mich für vier Wochen krankschreiben ließ. Wie die Krankheit weiterhin verläuft, ist natürlich nicht abzusehen. Aufgrund der stark gedrosselten Kapazitäten im Lande erhält sie jedoch keinerlei Behandlung mehr, da sich Onkologen teils abschotten bzw. coronabedingt niemanden mehr aufnehmen und sie zu allem Überfluss auch noch unter einer Hüftarthrose leidet und daher bettlägerig ist, weshalb ich mit dem Schlimmsten rechne.


    Nun hat mir meine Schulleitung mehrfach damit gedroht, dass eine neuerlich ausgedehnte Krankschreibung meinen Beamtenstatus gefährden könnte, da das Schulamt etc. an meiner Gesundheit bzw. allgemeinen Qualifikation zweifeln könnte. Zunächst einmal: Stimmt das, selbst wenn es dabei niemals um meine eigene Gesundheit ging (und ich außerdem im Laufe meiner ersten 5,5 Jahre Unterrichtszeit auf nicht mehr als vier Fehltage kam)?


    Wie lange kann man sich je Kalender- bzw. Schuljahr krankschreiben lassen, ohne solcherlei Konsequenzen befürchten zu müssen?


    Und was ist von der Aussage meines Hausarztes zu halten, eine Krankschreibung könne sich auf bis zu 3 Jahre belaufen? Ist das eine überspitzte Aussage?


    Ich will an dieser Stelle klarstellen, dass ich nicht beabsichtige, der Schule länger fernzubleiben als nötig. Aber sollte der Tag X eintreffen, müsste ich auch dafür Sorge tragen, unsere ebenfalls dort lebenden fünf Hunde für den Transport nach Deutschland und die Vermittlung vorzubereiten, da mein Vater nicht recht willens ist, sie weiterhin zu versorgen und bereits damit gedroht hat, sie zurückzulassen.

  • Zunächst einmal: Stimmt das, selbst wenn es dabei niemals um meine eigene Gesundheit ging (und ich außerdem im Laufe meiner ersten 5,5 Jahre Unterrichtszeit auf nicht mehr als vier Fehltage kam)?

    Gerade dann. Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du dich wochenlang krank schreiben lassen, ohne überhaupt krank zu sein. Das kann man durchaus als schwere Dienstpflichtverletzung sehen, mit ensprechenden disziplinarrechtlichen Konsequenzen.


    Dass deine Mutter schwer krank ist, tut mir aufrichtig leid. Menschlich kann ich auch nachvollziehen, dass man dann bei ihr sein möchte. Um die oben genannten Probleme zu vermeiden, kann man sich in solchen Fällen unter Umständen freistellen lassen....natürlich ohne Dienstbezüge, sofern die wenigen Tage Sonderurlaub bereits aufgebraucht sind.

  • Hallo dushko,


    erstmal mein Mitgefühl an dich, die Situation ist sicherlich nicht einfach.


    Soweit ich weiß - das beruht jetzt nur auf einer Beobachtung aus meinem Schulalltag - kann die Schulleitung eine Vorstellung beim Amtsarzt erzwingen. Der kann dann deine Erkrankung anerkennen oder eben nicht... mit allen Konsequenzen.


    Ich schließe mich daher Seph an, informiere dich über Freistellung ohne Bezüge... sonst kann das böse enden.

  • Man bekommt 2 Tage Sonderurlaub beim Tod eines Elternteils, man darf sich selbstredend nicht monatelang krankschreiben lassen, wenn man nicht krank ist. Und das Argument mit den Hunden hast du hoffentlich nirgends laut geäußert.

  • Du lässt Dich ernsthaft wochenlang krankschreiben, ohne selbst krank zu sein? Und erwartest auch noch Verständnis vom SL und Kollegen (und nicht zuletzt vom Steuerzahler)?!! Krass. In jedem Unternehmen wärst Du schon längst raus geflogen. Und für die Betreuung der Hunde willst Du Dich am liebsten gleich auch noch weiter krank schreiben lassen (habe ich so aus dem Text herausgelesen)?


    Ich finde diese Erwartungshaltung schon reichlich unverschämt (würde ich eigentlich fast schon als Trollbeitrag einstufen). Als Hundebesitzer kann ich Dir nur sagen: Wenn man sich um seine Tiere nicht mehr kümmern kann, insbes. langfristig nicht mehr, muss man sich von ihnen trennen. So schwer es ist. Es gibt andere Menschen, die das dann können und wollen. Im Übrigen scheinen die Tiere ja wohl vorrangig die Deiner Eltern zu sein (leben bei Deinen Eltern im Ausland), und dann ist das vorrangig auch die Entscheidung Deiner Eltern bzw. Deines Vaters, wenn Deine Mutter diese Entscheidung nicht mehr treffen kann.


    Was die Pflege Deiner Mutter betrifft, versuche besser, sie nach Deutschland zu holen, sofern das geht. Dafür gibt es sicher Sonderurlaub, den Du ja auch schon genommen hattest. Das wäre sicher der Zeitpunkt gewesen, um über solche Dinge nachzudenken und sie zu organisieren und einzuleiten.


    Ansonsten bleibt Dir, Dich ohne Bezüge beurlauben zu lassen. Alternativ kannst Du Dich auch aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen. Dann müsstest Du eine Weile von Ersparnissen leben und Dir später einen Job als Angestellter (oder was auch immer) suchen. Als Grund Pflege enger Angehöriger geht sicher (habe die einzelnen Bestimmungen jetzt nicht im Kopf). Die Entscheidung Deiner SL, Dich zum Amtsarzt zu schicken (mit allen Folgen), finde ich richtig und entspricht im geg. Fall auch dem korrekten Vorgehen.


    Was stellst Du Dir denn sonst vor? Soll Dein Vorgehen jetzt monate- oder jahrelang so weitergehen?!

  • Vielen Dank für eure Rückmeldung. Darauf hatte ich mich innerlich bereits eingestellt.


    Catania:

    Ich hatte ein Detail unterschlagen: Als ich mich zum zweiten Mal freistellen ließ, hatte ich meiner Schulleitung sogar selbst vorgeschlagen, mich ohne Bezüge freizustellen. Allerdings kam man mir entgegen und "flüsterte" mir, ich solle es alternativ mit einer Krankschreibung versuchen. Auf die Idee war ich in der Hitze des Gefechts gar nicht gekommen und, ehrlich gesagt, hatte ich die Gegebenheiten zu diesem Zeitpunkt auch nicht weiter hinterfragt, da ich der Schulleitung in diesen Angelegenheiten grundsätzlich vertraute.


    Es besteht also kein Grund zur Empörung - außer es trägt zu deiner Kurzweil bei.


    Meine Mutter weigert sich, hierher transportiert zu werden, da sie auch die Hunde nicht missen möchte. Und mein Vater ist zunehmend weniger zurechnungsfähig, weshalb ich ihm Entscheidungen mit auch nur der geringsten Tragweite kaum mehr zutraue - darunter fiele auch das Schicksal unserer Hunde (die vorher übrigens mit uns allen in Deutschland gelebt hatten). Sie dem dortigen Tierschutz zu überlassen, würde ihren baldigen Tod garantieren. Aber das kannst du als Hundebesitzer sicher nachvollziehen...

  • Ich wollte hier eigentlich auch einen längeren Kommentar schreiben, aber - ehrlich gesagt - fällt mir das schwer ohne ausfallend zu werden. Daher nur soviel: deinen Arzt sollte man eigentlich dafür anzeigen, dass er dich vier Wochen krankgeschrieben hat, ohne dass du wirklich krank bist. Und deine Schulleitung tut gut daran, dich zum Amtsarzt zu schicken.

    Nichtsdestotrotz tut es mir für deine Mutter leid, dass sie so krank ist.

    Wie lange kann man sich je Kalender- bzw. Schuljahr krankschreiben lassen, ohne solcherlei Konsequenzen befürchten zu müssen?

    Keine Ahnung, ob es dafür eine Obergrenze gibt. Aber eine "Krankschreibung" gilt für deine eigenen Krankheiten, nicht für die deiner Angehörigen, das sollte dir wohl klar sein.


    By the way: Bist du nicht derjenige, der nach eigenen Angaben schon seit Jahren im Emsland "festsitzt" und dort kaum Kontakt zu KuK hat? Bei deinen Verhaltens- und Denkweisen wundert mich das gar nicht...

    (Edit: 'tschuldigung... laut gedacht...)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Zitat

    Meine Mutter weigert sich, hierher transportiert zu werden, da sie auch die Hunde nicht missen möchte.


    Deswegen kannst DU aber nicht gegen Recht und Gesetz verstoßen bzw. kann Deine Mutter das nicht ernsthaft von Dir erwarten. Dann musst Du Dich jetzt halt beurlauben lassen oder notfalls aus dem Beamtenverhältnis entlassen lassen.


    Für mich klingt die Geschichte mit Deinen Eltern nach so einem Altersruhesitz in Spanien (oder ähnlich). Welche Planungen haben sich Deine Eltern denn VORHER für solche Fälle überlegt? Man macht sich doch vorher Gedanken darum, wie man im Alter im Fall der Fälle versorgt werden könnte, noch dazu im Ausland. Über das Rudel Hunde lasse ich mich jetzt mal nicht weiter aus.


    Das Kind ist nun bereits in den Brunnen gefallen. Finde eine Lösung, aber frage doch bitte hier nicht danach, wie lange man sich ohne irgendwelche Einbußen fake-krankschreiben lassen kann...

  • Als ich mich zum zweiten Mal freistellen ließ, hatte ich meiner Schulleitung sogar selbst vorgeschlagen, mich ohne Bezüge freizustellen. Allerdings kam man mir entgegen und "flüsterte" mir, ich solle es alternativ mit einer Krankschreibung versuchen.

    Das hat dir die SL wirklich vorgeschlagen??? Und nun "droht" sie dir, dich zum Amtsarzt zu schicken? Ah ja... Bist du sicher, dass es sich wirklich alles so zuträgt bzw. zugetragen hat, wie du es uns hier weismachen willst?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wie lange kann man sich je Kalender- bzw. Schuljahr krankschreiben lassen, ohne solcherlei Konsequenzen befürchten zu müssen?


    Und was ist von der Aussage meines Hausarztes zu halten, eine Krankschreibung könne sich auf bis zu 3 Jahre belaufen? Ist das eine überspitzte Aussage?

    So weit ich weiß, muss man spätestens nach 3 Monaten zum Amtsarzt. Der kann dich dann in den vorzeitigen (eventuell vorübergehenden)Ruhestand befördern, wenn eine Genesung nicht abzusehen ist. Die Pension dürfte bei deinem Dienstalter recht mager ausfallen.

    Hört sich jetzt böse an, aber das was dein Hausarzt so lapidar äußert, stimmt so nicht.

  • Good find, Humblebee.


    Vielleicht sollte ich aber noch anmerken, dass in meinem Kollegium derzeit 13 Versetzungsanträge laufen. Von daher kann es nicht nur an meiner Überempflindlichkeit liegen. Aber danke für deine Anteilnahme.


    Nein, das hat sich tatsächlich so zugetragen. Sie ist mir wohl menschlich ein wenig entgegengekommen, aber im Nachhinein mutet es wirklich sehr widersprüchlich an.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn deine Mutter zur Zeit eh schon bettlegerig ist und dein Vater kein Interesse an die Hunde hat: hol die Hund zu dir. Dann wird deine Mutter sicher mitkommen und es ist für alle Seiten sicher vom Vorteil.

    Nur weil dein Schulleiter dir irgendwas "Illegales" (eigentlich ohne Einführungszeichen) zuflüstert, musst du das nicht machen. Umgekehrt: als braver Beamter müsstest du dich weigern, einer unangemessenen Dienstanweisung Folge zu leisten.
    Sorg dafür, dass deine Mutter eine gute Betreuung und Pflege bekommt. Wenn sie sich weigert, nach Deutschland zu kommen, dann ist es halt so. Informiere sie darüber, dass du nicht mehr kommen kannst (außer Schulferien und Wochenende, es sei denn es ist vielleicht sogar ein Corona-Risikogebiet), dann hilft es ihr vielleicht in ihrer Entscheidungsfindung.

    Edit: gut, wir denken wohl alle parallel dasselbe mit.

  • Junge, Junge, scheint 'ne tolle Schule zu sein... Tja, dann rate ich dir: nichts wie weg dort, lass' dich ohne Bezüge freistellen und ab zu deinen Eltern, damit du dich um sie kümmern kannst!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Pension dürfte bei deinem Dienstalter recht mager ausfallen.

    Hört sich jetzt böse an, aber das was dein Hausarzt so lapidar äußert, stimmt so nicht.

    Die Abschläge betragen in SH bei Dienstunfähigkeit, die nicht durch einen Dienstunfall verursacht wurden, maximal 10,4 Prozent.

    Außerdem heißt die Begutachtung nicht zwangsläufig, dass man tatsächlich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wird.

    Im Gegenteil, du kannst davon ausgehen, dass die alle Hebel in Bewegung setzen, damit du arbeitest. Wiedereingliederung usw.

  • Im Monat Juni hatte sich ihr Zustand neuerlich verschlechtert, weshalb ich mich für vier Wochen krankschreiben ließ.


    Du scheinst dich momentan in einer massiven Lebenskrise zu befinden und die Krankheitssituation deiner Mutter als traumatisch belastend wahrzunehmen. Sprich darüber mit deinem Hausarzt und lass dich auch zu einem Psychologen/einer Psychologin überweisen.

    Deine ständigen Schlafstörungen, Angstzustände, die Unfähigkeit dich zu konzentrieren, die Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit aufgrund der immer kreisenden Sorgen (Rumination), oder wie auch immer sich deine posttraumatische Belastungsstörung / Depression konkret äußert, wird dann dokumentiert und steht dann solchen Aussagen, die versuchen dir wegen "Blaumachens"


    ein Dienstvergehen anzuhängen, entgegen.

    Es reicht langsam wirklich Firelilly. Dushkoo schreibt doch eindeutig, dass er sich wegen der Zustandsverschlechterung seiner Mutter krank schreiben lassen hat und nicht aufgrund eigener Krankheit. Mir wäre auch neu, dass du als Ärztin approbiert bist und dazu befähigt, Ferndiagnosen durchzuführen. Unterlasse es also bitte, Lehrkräfte weiterhin zu Dienstvergehen anzustiften.

  • Firelilly : Nett von dir, dass du dem TE so viele schöne Krankheitssymptome vorgibst, obwohl er ja bereits im Eingangspost schrieb, dass es nie um seine eigene Gesundheit gegangen sei und außerdem, dass seine SL ihm die Idee mit der vierwöchigen Krankschreibung "zugeflüstert" habe.


    EDIT: Seph war schneller... ;)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Abschläge betragen in SH bei Dienstunfähigkeit, die nicht durch einen Dienstunfall verursacht wurden, maximal 10,4 Prozent.

    Außerdem heißt die Begutachtung nicht zwangsläufig, dass man tatsächlich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wird.

    Im Gegenteil, du kannst davon ausgehen, dass die alle Hebel in Bewegung setzen, damit du arbeitest. Wiedereingliederung usw.

    Allerdings kenne ich jemanden, der auch gerade in SH allerdings VORÜBERGEHEND, das hätte ich einfügen müssen, wegen Krankheit in den Ruhestand befördert wurde. Man sollte nicht so leichtsinnig mit Krankschreibungen umgehen wie der Hausarzt, bzw. auch der SL suggerieren, das wollte ich eigentlich vermitteln.

  • Bevor dieser Thread in eine bürgerkriegsähnliche Grundsatzdiskussion ausartet, würde ich gern deutlich machen, dass keinerlei unnötige Beurlaubung/Krankschreibung/... jemals in meinem Sinne war. Ich bin derzeit eher abgestumpft, bringe es intermittierend aber fertig, im Rahmen der Unterrichtszeit zu 'kompartmentalisieren', sprich: ich blende den Abgrund, auf den mein Leben unaufhaltsam zusteuert, aus. Meiner Mutter hatte ich auch schon vorgeschlagen, zu kündigen, damit ich bis zum letzten Tag an ihrer Seite bleiben kann. Aber natürlich hat sie das eher wütend gemacht, so würde wohl jede Mutter darauf reagieren. Von mir aus könnt ihr den Thread schließen. Sobald es zum Unausweichlichen kommt, lasse ich mich 1-2 Monate ohne Bezüge freistellen. Verläuft die Widereingliederung im Anschluss daran aber zwingend immer reibungslos oder gäbe es hierbei noch das eine oder andere zu beachten?

  • Deine regelmäßige, (gar nicht so) latente Aufrufe zum Krankschreiben werden hier nicht geduldet, unterlasse es bitte.

    Bitte was? Das ist doch wohl eine Frechheit!

    Ich rate einer Person, die sich in einer massiven Lebenskrise befindet, dieses ernst zu nehmen und beim Psychologen vorstellig zu werden!

    Es haben sich schon Leute das Leben genommen, weil sie von solchen Situationen, ohne Hilfe, überfordert waren und ihnen alles über den Kopf gewachsen ist. Stell dir vor da kommt jetzt auch noch ein Verfahren wegen irgendwelcher Dienstpflichtverletzungen hinzu, wenn man eh schon in so einer Ausnahmesituation ist.

    Eine richtiggehende Frechheit, dein Beitrag! Jemandem zu raten, dass er sich mit dem Hausarzt beraten soll und möglichst auch noch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollte, kann ein Lebensretter sein.

    Übrigens hatten wir vor gar nicht langer Zeit einen Schienensuizid in der Schülerschaft. Dem hat sein Klassenkollegium vorher noch eine Attestpflicht aufgebrummt, weil sie der Meinung waren, er würde immer Klausuren schwänzen. Ich merke gleich, dass der tief in einer Krise steckt.

    Auch die Eltern haben sich ihm gegenüber so geäußert, dass er unbedingt jetzt sein Abi durchziehen sollte und entsprechenden Druck ausgeübt auf ihn.

    Ich war die einzige (!) in einem Beratungsgespräch mit Eltern und der Oberstufenleitung, die geäußert hat, er solle das Abi erstmal hintenanstellen und sich für längere Zeit in Behandlung begeben. Da wurde ich belächelt.

    Ein Schuljahr später hat die Schule dann auf einmal ganz bestürzt und fassungsloslos, dass er sich, zwei Tage vor dem schriftlichen Abitur, vor eine Regionalbahn geworfen hat.

    Du kannst mich gerne sperren, das passt zu dieser grauenhaft schlechten Moderation hier, aber ich werde nicht nachlassen Menschen in Krise zu raten auf ihre Gesundheit zu achten und ihr seelisches Wohl!

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