Strategien zum Umgang mit persönlichen Kränkungen

  • Meine Kolleginnen wissen, dass sie mich jederzeot anmailen können und dass es die Antwort gibt, wenn es sie gibt.

    Ignorierst du auch konsequent Anrufe Deiner Kollegen zur Unzeit? Das mit den Bürostunden klingt immer so schön strukturiert und work-life-balanced, aber im echten Leben ist halt doch mal etwas am Sonntagabend zu klären. Betonung liegt aber ganz klar auf "mal"!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ignorierst du auch konsequent Anrufe Deiner Kollegen zur Unzeit? Das mit den Bürostunden klingt immer so schön strukturiert und work-life-balanced, aber im echten Leben ist halt doch mal etwas am Sonntagabend zu klären. Betonung liegt aber ganz klar auf "mal"!

    Gerade aktuell noch mehr. Ich rufe oft abends noch Mails ab. Aber man muss sie ja nicht lesen, meist reicht der Betreff. Wenn es um Coronafälle geht zum Beispiel.


    Und ich bin ein Typ, der nachmittags weniger arbeitet und dafür abends dann wieder. Auch das wird hier immer nicht berücksichtigt. Ich schreibe daher häufig abends (auch um 22 Uhr) noch Mails. Erwarte aber nicht, dass diese auch gelesen werden.

  • Ignorierst du auch konsequent Anrufe Deiner Kollegen zur Unzeit?

    Ignorieren fällt aufgrund des akustischen Signals des Fernsprechendgerätes schwer. Aber ich geh‘ halt nicht ‘ran.


    Wie machst du das?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Was soll das sein, das weder Freitag hätte geklärt sein können, noch bis Montag warten kann?

    Schrieb ich schon - Coronafälle.

    Oder auch wichtige Klausuraufsichten, Lehrer werden auch noch am Samstag oder Sonntag krank.

  • Schrieb ich schon - Coronafälle.

    Reichte mir, wenn ich Montag früh erführe, dass ich in Karantäne muss.

    Oder auch wichtige Klausuraufsichten, Lehrer werden auch noch am Samstag oder Sonntag krank.

    ... rufen Montag früh in der Schule an. Die Vertretungsplanerin schaut dann, wer da ist, und arbeitet mit denen.

  • Ignorierst du auch konsequent Anrufe Deiner Kollegen zur Unzeit? Das mit den Bürostunden klingt immer so schön strukturiert und work-life-balanced, aber im echten Leben ist halt doch mal etwas am Sonntagabend zu klären. Betonung liegt aber ganz klar auf "mal"!

    Am Sonntag Abend habe ich Freizeit. Mein Arbeitshandy (eigenes Gerät, wird immer getauscht, wenn ich ein neues privates Gerät erwerbe) ist dann ausgeschaltet. Wenn ich nicht anderweitig beschäftigt bin, schaue ich auch am Wochenende in meine dienstlichen Mails (könnte ja was Interessantes geben), beantworte diese aber nicht. Montag früh bin ich ab ca. 6:30 Uhr ansprechbar. Das reicht für alle Notfälle, für die ich zuständig sein könnte.

  • alle Notfälle,

    Es gibt an der Schule keine "Notfälle". Allein solche, die durch "112" zu regeln sind. Das macht man aber nicht per E-Mail. Alles andere sind Fehlplanungen. Oder soll ich mich demnächste mit "Nine one one. What's your emergency?" melden, wenn die Schule anruft?

  • Ach Leute... ich spreche doch gar nicht von Notfällen. Es gibt einfach Situationen, in denen es sinnvoller ist, nicht erst am Montagmorgen informiert zu sein. Immerhin arbeiten wir im Team. Zumindest sollte das so sein. Und zwischen "ich tausche am Sonntagabend noch eine wichtige Info aus" und "ich rufe meinen Kollegen an und erwarte, dass er adhoc eine Stunde Zeit für mich hat" gibt es schon einen Unterschied.

    • Offizieller Beitrag

    vielleicht können wir uns einfach darauf einigen, dass es jedem Lehrer ungeheuer guttut, sich Auszeiten von dienstlichen Mails zu nehmen. Wann wer für wen nicht erreichbar sein möchte, muss doch jeder selbst entscheiden.
    Wichtig ist in meinen Augen, sich überhaupt dem oft selbstgemachten Druck einer ständigen Verfügbarkeit zu widersetzen. Und das dann auch zu genießen;)
    Übrigens nicht nur dienstlich!

  • Es gibt einfach Situationen, in denen es sinnvoller ist, nicht erst am Montagmorgen informiert zu sein. Immerhin arbeiten wir im Team. Zumindest sollte das so sein.

    Trotzdem sehe ich jetzt für den Feld-Wald-und-Wiesen-Lehrer auch nicht unbedingt, was dringend am Sonntagabend besprochen werden muss, auch wenn es nur "mal" ist - meinetwegen mit Ausnahmen während der Pandemie, dann aber von der Größenordnung "Schulschließungen" etc.

    Vertretungen, Klausuraufsichten oder Infos zu Schülern etc. zählen da definitiv nicht dazu - wenn es nicht buchstäblich um Leben und Tod geht.


    Zu Emails: Wir haben an unserer Schule die Vereinbarung, dass Emails als "gelesen" angenommen werden können, wenn davon ausgegangen werden kann, dass eine Kollege Zugriff auf einen Dienstrechner hatte, wenn er also stundeplanmäßig an der Schule anwesend war. Manchmal haben Kollegen, die am Abend oder am Sonntag ihre Mails abrufen einen längeren zeitlichen Vorlauf, um sich auf besondere Situationen einstellen zu können, aber niemand sollte davon ausgehen, dass diese Infos bei allen angekommen ist.


    Ich stimme O. Meier hier zu 90% zu. Im Schulbetrieb gibt es einfach nur sehr, sehr selten Situationen, in denen eine sofortige Info relevant ist. Da ich an einer Schule arbeite, wo dies ernst genommen wird, würde ich auch am Sonntagabend ans Telefon gehen, wenn mein Chef anruft, weil das so absolut außergewöhnlich wäre, dass ich davon ausgehen würde, dass wirklich etwas Schwerwiegendes den Anruf notwendig macht. Hätte ich Kollegen, die so übergriffig sind, dass wiederholt Bagatellen zu solchen Anrufen führen, würde ich es konsequent verweigern, ans Telefon zu gehen, egal wer dann anruft.


    Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn man mit bestimmten Aufgaben betraut ist, die dies vielleicht rechtfertigen: Schulleitungsaufgaben, Personalvertretung etc. Aber auch da muss man das für sich sehr genau abklären.

  • Reichte mir, wenn ich Montag früh erführe, dass ich in Karantäne muss.

    Montag früh werfe ich mich innerhalb von 20-30 Minuten aufs Fahrrad und in die Bahn, da rufe ich keine Mails oder dergleichen ab. Ich wäre dann also schon in der Schule.

  • Schwerwiegendes den Anruf notwendig macht. Hätte ich Kollegen, die so übergriffig sind, dass wiederholt Bagatellen zu solchen Anrufen führen, würde ich es konsequent verweigern, ans Telefon zu gehen, egal wer dann anruft

    Iterum atque iterum, ad nauseam: Auch zwischen "echter Notfall" und "Bagatelle" gibt es großen Spielraum.

    Einen Kollegen, der einen gelegentlichen Anruf am Wochenende als übergriffig empfindet, würde ich wohl bald unter s (wie "strange") ablegen.

  • Na, dann werd doch mal konkret. Wir reden ja auch ganz speziell vom Sonntagabend. Was wäre denn so eine Angelegenheit, die kein Notfall ist und nicht bis Montag warten könnte?

    Notabene: Ich gehe hier von Kollegen aus, mit denen ich nicht in einem freundschaftlichen Verhältnis stehe. Dass ich einen Kollgen, mit dem ich öfter mal ein Bier trinken gehe, auch am Sonntagabend kurz mal anrufen kann, um ihn zu bitten, mir Material XY mitzubringen oder meine Aufsicht in der großen Pause zu übernehmen, ist da eine andere Frage.

  • Iterum atque iterum, ad nauseam: Auch zwischen "echter Notfall" und "Bagatelle" gibt es großen Spielraum.

    Einen Kollegen, der einen gelegentlichen Anruf am Wochenende als übergriffig empfindet, würde ich wohl bald unter s (wie "strange") ablegen.

    Kommt eben auf den Standpunkt an. Vielleicht könnte man eben auch den einen Kollegen unter S ablegen, der es nicht schafft Kollegen am Wochenende mit ,,Arbeit’’ zu belästigen.


    Ich bin über solche Anrufe immer irritiert, denn meistens war es bisher Bullshit. Wenn Auszeit ist, ist Auszeit und da geht Arbeit eben nicht. Nicht einmal Anrufe. So eine Regel religiös zu befolgen finde ich für die Psychohygiene wichtig, völlig egal, wie schwerwiegend das Anliegen.

  • Bei uns ist das Kollegium so klein, da ist es überhaupt nicht seltsam, wenn mal einer fragt, ob man noch Klopapierrollen für Adventskalender übrig hat oder so :D


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das so kompliziert ist. Wenn O. Meier mein*r Kolleg*in wäre wüsste ich ganz sicher, dass er/sie Anrufe am Sonntagabend hasst oder SMS nicht beantwortet oder wie auch immer. Von fossi74 wüsste ich dann eben, dass ich mich nur melde, wenn es einigermaßen wichtig ist.


    Ein mir bekannter Referendar (mwd) antwortete einfach 2 ganze Wochen in den Herbstferien nicht. Das nenne ich die work-life-Balance der heutigen Jugend:aufgepasst:

  • Na ich weiß nicht. Ich kann mir auf Anhieb entsprechende Situationen vorstellen. Wenn ich z.B. spontan Montag früh eine Vertretungsstunde abhalten soll (und ich im Normalfall erst viel später in der Schule wäre), würde ich mir einen Anruf spätestens (wenn es nicht schon früher geht!) am Sonntag-Abend WÜNSCHEN. Auf gar keinen Fall will ich solch einen Anruf Montag früh vor dem Aufstehen bekommen - wenn ich mich (als ausgemachter Langschläfer) darauf einstelle, eigentlich erst eine oder zwei Stunden später aufzustehen.

    Nur mal so als Beispiel.


    Ich persönlich empfinde den Sonntag-Abend jetzt auch nicht als SO heilig, dass mich da niemand anrufen dürfte. Wenn ich allerdings merke, dass das zur Dauerlösung wird - und eigentlich so nicht unbedingt notwendig - würde ich dann halt nicht mehr dran gehen.


    Und ehrlich, wir jammern mal wieder auf hohem Niveau. Mein Mann in einer Führungsposition in der Industrie bekommt Anrufe spät Abend, am Wochenende, am Wochenende spät Abends, im Urlaub... Arbeiten - auch schon vor Corona - findet regelmäßig zusätzlich zu den üblichen Geschäftszeiten statt (die sowieso schon viel breiter liegen, irgendwo zwischen 5:30 Uhr und 19:00/20:00 Uhr).

  • ... Mein Mann in einer Führungsposition in der Industrie bekommt Anrufe spät Abend, am Wochenende, am Wochenende spät Abends, im Urlaub...

    1.Wieso stellt dein Mann nicht das Telefon aus? Niemand ist unersetzbar.

    2. Wie viel verdient er? Nur so zum Vergleich, wenn wir schon Berufe vergleichen :P

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