Videokonferenz kann von SL erzwungen werden - oder gibt es Möglichkeiten sich zu wehren?

  • Ich möchte schlicht von mir keine Bilder im digitalen Raum, wenn ich keinerlei Kontrolle darüber habe, wer wie wann wo Screenshots etc. erstellt und was damit weiter geschieht. Ganz grundsätzlich.

    Diese Bilder werden nicht gespeichert - und alle Kollegen wissen (zumindest sollten sie das), dass keine Mitschnitte gemacht werden dürfen.

    Im dienstlichen Kontext sehe ich da keine reelle Gefahr.

    Streng genommen könnte auch jemand heimlich auf einer Konferenz in Präsenz Bilder oder Videos von Dir anfertigen. Ich halte solche Situationen jedoch für arg konstruiert.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Die Frage ist, ob meine Befindlichkeit, dass ich grundsätzlich keine Bilder von mir im digitalen Raum möchte, oder deine Befindlichkeit, dass du grundsätzlich gerne siehst, wer spricht und du persönlich keine Gefahr siehst, hier mehr zählt.

    Am Ende bleibt beides eine Befindlichkeit. Gefühlt denke ich, dass mein Recht am eigenen Bild hier mehr wiegt.

  • Verpflichtend aktive Kamera ist mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit nicht vereinbart. Kurze Bitte an die Schulleitung das Vorgehen mit dem Datenschutzbeauftragten zu besprechen, dürfte das Problem mit der Verpflichtung zügig beheben.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich finde es interessant, dass Videokonferenzen inzwischen in vielen Kollegien üblich zu sein scheinen. Bei uns hat sich das nicht eingebürgert.

    Ich würde den Chef fragen, warum ihm das Bild wichtig ist. Geht's um Kontrolle? Oder darum, nicht ins Schwarze zu sülzen? Vielleicht kann man sich ja einigen, dass man bei Wortmeldungen das Bild anmacht?

    Rechtlich weiß ich es nicht, ich würde aber stark anzweifeln, dass man es erzwingen kann. Je nach Leitung wird sie möglicherweise beim Streit aus Trotz die Präsenz erzwingen und damit muss man dann leben.

  • Je nach Leitung wird sie möglicherweise beim Streit aus Trotz die Präsenz erzwingen und damit muss man dann leben.

    Ja, aber man kennt ja seine Pappenheimer. Solche Reaktionen sind immer Ausdruck eklatanter Führungsschwäche und wenn man eine Leitung mit diesem Problem hat, das weiß man das, dann tritt das nicht erst bei dieser Problematik auf.

  • Ja, aber man kennt ja seine Pappenheimer. Solche Reaktionen sind immer Ausdruck eklatanter Führungsschwäche und wenn man eine Leitung mit diesem Problem hat, das weiß man das, dann tritt das nicht erst bei dieser Problematik auf.

    Meine Frau und ich haben jeweils solche Schulleitungen erlebt - gleichzeitig war meine letzte Schulleitung ein absolutes Vorbild hinsichtlich ihrer Führungskompetenz. Das war sicherlich auch ein Faktor, weshalb dieses Problem gar nicht auftrat.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ja, aber man kennt ja seine Pappenheimer. Solche Reaktionen sind immer Ausdruck eklatanter Führungsschwäche und wenn man eine Leitung mit diesem Problem hat, das weiß man das, dann tritt das nicht erst bei dieser Problematik auf.

    Stimmt, allerdings vermute ich, dass man so eine Frage erst stellt, wenn es bereits Konflikte gibt...

  • Hast du denn deine Dienstkamera?

    Sobald es ein Dienstgerät gibt (was an den meisten Schulen in BW über Tablets gesichert sein dürfte) gibt es auch eine „Dienstkamera“, wobei ich persönlich mich in der Frage nicht an dem Aspekt aufhängen wollen würde, sondern die Präsenzfrage priorisieren würde.

    Wenn ihr das Thema zu eurem Konfliktfeld machen wollt, solltet ihr euch die Frage stellen, ob ihr wirklich alle Konferenzen wieder in Präsenz abhalten wollt. Das wird vermutlich nämlich dann die Konsequenz sein.

    Genau das war die Wahl, die wir nach der Pandemie durch die SL bekommen haben: Konferenzen auch online als Entlastung, dafür aber mit eingeschalteter Kamera oder alternativ in Präsenz teilnehmen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aus meiner persönlichen Sicht:
    Onlinekonferenzen bzw. Hypridkonferenzen ermöglichen mehr Kollegen die Teilnahme, die sonst vielleicht wegen Betreuungsmöglichkeiten oder aus anderen Gründen (Kindkranktage) gar nicht teilnehmen könnten.

    Sie machen es andererseits auch Kollegen leichter, die sich gern ausklinken - aber das machen die ohnehin, auch in Präsenz.

    Unterm Strich gewinnt man also die Kollegen, die motiviert sind und nach einer Möglichkeit suchen, trotz ihrer Abwesenheit teilzunehme, und man verliert überwiegend die Kollegen, die man sowieso verlieren würde.

    Vor diesem Hintergrund ist die "Befindlichkeit", man möchte nicht in eine schwarze Kachel sprechen, vielleicht nicht zu hoch zu hängen. Und dann bleibt das Bedürfnis nach Kontrolle über etwas, was man ohnehin nicht kontrollieren kann - nämlich, wer denn wirklich konzentriert teilnimmt.

    Ich bin deshalb der Meinung, dass Schulleitungen, die auf angschaltete Kameras bestehen, - oder noch schlimmer die Pseudowahl öffnene, entweder mit Kameras oder in Präsenz - aus eigener Unsicherheit deutlich die falschen Prioritäten setzen.

  • Hybridkonferenzen bedeuten immer Arbeit für diejenigen, die sie technisch vorbereiten, begleiten, wieder abbauen.

    Kamera (und wenn's nur das Tablet ist) so aufbauen, dass sie sprechende und Präsentation erfasst (entsprechender Ständer sollte recherchiert, gekauft & angepasst werden). Und das Mikrofon des Tablets sollte natürlich auch den Ton einfangen. Oder separates Mikrofon bereitstellen. Wenn Sprechbeiträge aus dem "Publikum" kommen sollen, wird dort ein weiteres Mikrofon benötigt - oder Sprechende kommen für die Hörbarkeit in die Nähe des "Übertragungstablets".

    Während der Konferenz sollte eine Person den Chat in der Videokonferenz im Blick haben (für technische Probleme und Wortbeiträge).

    Nach der Konferenz muss der "Technikfuhrpark" wieder abgebaut werden. Und wieder aufgeladen werden für die nächste Konferenz.

    Das ist alles machbar. Und aus guten Gründen macht man das auch. Eine Selbstverständlichkeit sollte es aber nicht sein. Denn die KuK, die die Technik vor- und nachbereiten, haben vielleicht auch Familienangehörige zu betreuen und kommen deshalb später nach Hause.

  • Klar, ist immer eine Abwägungssache - zumindest solange die technische Ausstattung nicht so ist, wie in modernen Tagungshäusern. Aber wird sie wohl nie sein.

    Persönlich bin ich aus PR-Sicht tatsächlich tendenziell eher gegen Videokonfernzen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Teilnahme insgesamt deutlich passiver wird, egal ob mit oder ohne Kamera, einfach weil das Format an sich weniger interaktiv ist oder so wahrgenommen wird. Da ich Konferenzen als wichtige Entscheidungsgremien sehe, in denen vor allem die Kollegen auch ihre eigenen Entscheidungen - im Einzelfall auch mal gegen den Wunsch der Schulleitung - durchsetzen können, gefällt mir das nicht.

    Dem steht natürlich der Vorteil der Vereinbarkeit Familie / Beruf und der Work /Life Balance insgesamt (keine leeren Wartezeiten etc.) gegenüber.

    Für mich ist es also eher die Frage, ob eine Präsenzveranstaltung echten Mehrwert bietet, weil ein aktiver Austausch wichtig und gewünscht ist, oder ob es ein top-down Information Dump ist. Solche können meiner Meinung nach komplett als Online Veranstaltung stattfinden - dann auch ohne Kamera.

  • Hast du denn deine Dienstkamera?

    Bei uns hätte das Dienstgerät meine ich eine. Aber bevor ich digital an der Gesamtkonferenz teilnehmen darf, lässt man mich lieber fehlen, damit man sie nicht hybrid abhalten muss. Ich spreche es noch mal an, der IT-Experte müsste an dem Tag eh da sein und ich als sein Gegenstück zuhause, das sollte passen, aber ist glaube ich trotzdem nicht gewollt.

    Dann eben nicht.

  • Genau das war die Wahl, die wir nach der Pandemie durch die SL bekommen haben: Konferenzen auch online als Entlastung, dafür aber mit eingeschalteter Kamera oder alternativ in Präsenz teilnehmen.

    Und in der Regel sagt auch niemand etwas dagegen, wenn du sie mal ausstellst kurzzeitig, so wie auch niemand bei uns daran gehindert wird zwischendurch schnell aufs Klo zu gehen o.ä.

  • Wie meinst du das? Darf man kein Dienstgerät im WLAN oder auch für private Zwecke nutzen?

    Damit meine ich, dass ich auf dem Dienstgerät, welches vom Schulträger lückenlos überwacht werden kann (Remote-Zugriff) sicher nicht mein privates WLAN-Passwort eingeben werde.

  • Damit meine ich, dass ich auf dem Dienstgerät, welches vom Schulträger lückenlos überwacht werden kann (Remote-Zugriff) sicher nicht mein privates WLAN-Passwort eingeben werde.

    Remote geht bei uns nur, wenn wir dem zustimmen, das Drama hatten wir ja schon mehrmals, dass es dann gar nicht geht, außerdem habe ich auch ein Gast-WLAN, das könnte man dafür nutzen.

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