Notenmitteilung während Distanzunterricht?

  • @Lindbergh: Sehr gute Argumente! Dem ist nichts hinzuzufügen. Alles ist relativ, auch die Leistungen der Schüler zueinander. Das müssen die Schüler schon wissen.

    Ich fürchte zwar, dass es das ist, aber: Ist das ernst gemeint?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL: Ja, wie es steht. Notenspiegel über die Zeit können SuS schon helfen eigene Leistungen in den Klassenzusammenhang einzuordnen.

    Und das erachtest du für wichtig, weil?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gegenfrage: Warum gibt es Noten in 6 Stufen?

    Wie gesagt, "über die Zeit", d.h. mehrere Male.

    Ich hatte dich nach einer Begründung gefragt für die von dir geäußerte Meinung. Wenn es dafür keine substantielle Begründung, nur eine Gegenfrage gibt ok, kann ich mit leben. Kann ich ja dann einfach entsprechend einordnen unter den diskursiven Leichtgewichten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Anders als in der Oberstufe, wo die SuS vorab zu informieren sind, erfahren die SuS kurz vor den Zeugnissen keine Informationen zu ihrem aktuellen Leistungsstand.

    Wieso sind in der Oberstufe die SuS vorab zu informieren? Dazu gibt die Apo-Gost nichts her.

  • Mama/Papa es hatten eh fast alle ne 5, daher ist meine 5 voll gerechtfertigt.

    Es ist ein sehr klarer Hinweis für Mama/Papa, dass irgendetwas in der gesamten Klasse nicht stimmt. Folge: Entweder das Lernen in eigener Regie übernehmen und/oder mit dem Lehrer reden, woran es liegt, dass "fast alle ne 5" haben. Liebe Kollegen, wir sollten auch etwas selbtskritisch sein.

  • Es ist ein sehr klarer Hinweis für Mama/Papa, dass irgendetwas in der gesamten Klasse nicht stimmt. Folge: Entweder das Lernen in eigener Regie übernehmen und/oder mit dem Lehrer reden, woran es liegt, dass "fast alle ne 5" haben. Liebe Kollegen, wir sollten auch etwas selbtskritisch sein.

    Bin ich,

    kommt nicht selten vor, dass es ne Handvoll 1en und 2en gibt und ne größere Handvoll 5en.

    Wie ich schon schrieb AFB I und II

  • Bin ich,

    kommt nicht selten vor, dass es ne Handvoll 1en und 2en gibt und ne größere Handvoll 5en.

    Oben hast du was anderes gesagt, dass es "fast" nur 5er gegeben wären.


    Wenn eine Hälfte 1-2er und die andere Hälfte 5er haben, ist es auch ein sehr klarer Hinweis für Mama/Papa, dass sich die 5er-Kandidaten anstrengen sollen und dass die Möglichkeit, es innerhalb der Klasse/des Schulunterrichts zu tun, besteht. Neben einem Notenspiegel wird doch die Klassenarbeit besprochen, in der du sagst, dass z.B. in AFBII die meisten Fehler vorlag. Der Hintergrund des Notenspiegels muss somit natürlich auch verbal erklärt werden.

  • WAS ist an meiner Aussage bitte falsch? Ich habe nicht gesagt, dass jemand meine Note verändert oder dass abgestimmt wird. Aber die Note wird auf der Konferenz festgesetzt, könnte vorher noch geändert werden.

    Das mag jetzt Wortklauberei sein, aber ich habe deine Ausführung in die gleiche Schublade gepackt wie Aussagen vorher im Thread oder von Kollegen, die sagen, die Konferenz lege die Noten fest. Das ist zumindest missverständlich: Eine Festsetzung auf der Konferenz klingt in der Tat nach Abstimmung, die du ja in deinem Antwortpost korrekterweise ausschließt. Man liest/hört des Öfteren, dass man als Fachlehrer nicht (allein) über die Note entscheide; das ist zumindest in NRW falsch. "Die Noten stehen nach der Zeugniskonferenz fest" wäre vielleicht die trefferende Wortwahl.

    Ganz zutreffend, Asche auf mein Haupt, ist mein Hinweis auf die APO-S I auch nicht: Dort heißt es "in der Versetzungskonferenz" begründe der Fachlehrer seine Note; zum Halbjahr haben wir eine Klassen-/Zeugniskonferenz. Von Begründungsnotwendigkeiten lese ich in der APO-S I nichts; hier gilt SchulG § 71 (Konferenz "berät über den Leistungsstand"). Der zuerst zitierte Satz ("Fachlehrer entscheidet über die Note") gilt aber unabhängig davon.

  • Ich hatte mal eine Klasse an einer Gesamtschule in NRW, in der ein paar Schwache und Faule den Ton angaben. Vor einer Mathearbeit beschlossen sie, ein leeres Blatt abzugeben und setzten andere unter Druck. Es gab also viele 6en, in NRW ein Problem, aber zum Glück gab es auch ein paar, die es mir mitteilten und auch die SL wusste Bescheid. Die Arbeit zählte also trotzdem.


    In Baden-Württemberg hatte ich mal eine 11. Klasse, in der 8 Schüler eigentlich nach Kl. 10 abgehen wollten, aber keine Lehrstelle aufgrund schlechter Leistungen und zu wenig Engagement fanden und blieben. Sie schrieben in Mathe nie besser als 4 - 5. Ich hatte aber in derselben Klasse 6 extrem leistungsstarke Schüler, die immer besser als 2 schrieben (in BW gibt es Viertelnoten). Der Durchschnitt war nichtssagend irgendwo zwischen 3 und 4. In BW ist das kein Problem. (Es gibt kein Automatismus/Regel, wann welche Arbeit zählt usw.)


    Was ich sagen will: Noten alleine sagen über einen Lehrer/Arbeit etc. wenig aus.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • ... Endnoten müssen "verklausuliert" formuliert werden...

    "Du hast durchaus ordentlich mitgearbeitet dieses Jahr. Deine Beiträge waren oft richtig und durchdacht. Deine Note entspricht zahlenmäßig dem doppelten dessen, was Susi bekommen hat und du weißt ja, die war richtig spitze." :victory:


    Zur Ausgangsfrage: ich vermute, wir verschicken die Halbjahresinformationen.

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Was ich sagen will: Noten alleine sagen über einen Lehrer/Arbeit etc. wenig aus.

    Super Beispiele! Deswegen schrieb ich auch, dass es wahrscheinlichere und unwahrscheinlichere (aber nicht unmögliche) Ausgänge gibt.

  • "Du hast durchaus ordentlich mitgearbeitet dieses Jahr. Deine Beiträge waren oft richtig und durchdacht. Deine Note entspricht zahlenmäßig dem doppelten dessen, was Susi bekommen hat und du weißt ja, die war richtig spitze." :victory:

    Ich las meinen Namen und dachte, ich melde mich jetzt auch mal zu Wort.


    Also, ich frag mich grad wieder, warum hier so rumdiskutiert wird über Dinge, die doch eindeutig Ländersache sind.

    In Bayern ist das Mitteilen des Notenspiegels offensichtlich verboten - in Rheinland-Pfalz, zumindest an BBS bei Klassenarbeiten, Pflicht.

    In manchen Bundesländern und an manchen Schularten haben die Sus das Recht, stets über ihren Leistungsstand informiert zu werden (bei uns zum Beispiel) - anderswo nicht.

    Bei uns dürfen Zeugnisnoten nicht der rechnerische Durchschnitt der Einzelnoten sein - woanders müssen sie das.


    Es bringt ja jetzt nun nichts, wenn wir hier aufeinander losargumentieren und mit Paragraphen aus unseren eigenen Bundesländern und Schularten um uns werfen, um andere Diskussionsteilnehmer von irgendwas zu überzeugen. Also, ich weiß nicht, warum das manche hier einfach nicht checken.


    Zur Ausgangsfrage, die ja eigentlich mittlerweile schon selbst beantwortet wurde:

    Ich habe meine Klassen von meinem Schulmail-Account aus angeschrieben: "Wer seinen derzeitigen Notenstand wissen will, schreibt mir eine Mail." und hab dann den entsprechenden SuS auf Nachfrage geantwortet. Halte ich datenschutztechnisch für unbedenklich, ohne dass ich mich näher damit beschäftigt habe, ob es das tatsächlich wäre.

  • Oben hast du was anderes gesagt, dass es "fast" nur 5er gegeben wären.


    Wenn eine Hälfte 1-2er und die andere Hälfte 5er haben, ist es auch ein sehr klarer Hinweis für Mama/Papa, dass sich die 5er-Kandidaten anstrengen sollen und dass die Möglichkeit, es innerhalb der Klasse/des Schulunterrichts zu tun, besteht. Neben einem Notenspiegel wird doch die Klassenarbeit besprochen, in der du sagst, dass z.B. in AFBII die meisten Fehler vorlag. Der Hintergrund des Notenspiegels muss somit natürlich auch verbal erklärt werden.

    Das ist das was viele Schüler mit großer Wahrscheinlichkeit draus machen würden. (Kenne ich durchaus auch von mir selbst als Schülerin)


    Da ich selten bis nie mit Mama/Papa arbeite und die Schüler trotz dualer Ausbildung so faul sind, habe ich eh wenig Mitleid.


    Klar besprechen tue ich es meistens, also die relevanten Fehler, nicht die ganze Arbeit. Vor allem nicht AFB I Aufgaben, da verweise ich auf das jeweilige Arbeitsblatt, wo diese oder jene Aufgabe bearbeitet wurde.

  • (...)


    Also, ich frag mich grad wieder, warum hier so rumdiskutiert wird über Dinge, die doch eindeutig Ländersache sind. (...)

    Landesvorgaben sind der eine Aspekt der Debatte, die pädagogische Debatte um Bezugsnormen ein anderer wichtiger Aspekt. Landesvorgaben können sich ja auch ändern, insbesondere, wenn es entsprechende Debatten gibt, die gesellschaftliche Relevanz bekommen. In jedem Fall aber- egal wie welches Land das regelt und vorgibt- sollten wir als Lehrkräfte uns der Implikationen bewusst sein, die bestimmte, erziehungswissenschaftlich/pädagogisch umstrittene Vorgaben, wie gerade die Veröffentlichung eines Klassenspiegels/ Notenspiegels, mit sich bringen und nach sich ziehen, um das durch unser weiteres Feedback zumindest auszugleichen und nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe mindestens bei zwei Usern hier im Thread die sich für Klassenspiegel aussprechen den Eindruck, dass sie diese Implikationen nicht zu sehen willens oder imstande wären.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Landesvorgaben sind der eine Aspekt der Debatte, die pädagogische Debatte um Bezugsnormen ein anderer wichtiger Aspekt. Landesvorgaben können sich ja auch ändern, insbesondere, wenn es entsprechende Debatten gibt, die gesellschaftliche Relevanz bekommen. In jedem Fall aber- egal wie welches Land das regelt und vorgibt- sollten wir als Lehrkräfte uns der Implikationen bewusst sein, die bestimmte, erziehungswissenschaftlich/pädagogisch umstrittene Vorgaben, wie gerade die Veröffentlichung eines Klassenspiegels/ Notenspiegels, mit sich bringen und nach sich ziehen, um das durch unser weiteres Feedback zumindest auszugleichen und nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe mindestens bei zwei Usern hier im Thread die sich für Klassenspiegel aussprechen den Eindruck, dass sie diese Implikationen nicht zu sehen willens oder imstande wären.

    Das würde ich so nicht sagen.


    Ist es nicht müßig, sich mit Usern auseinanderzusetzen, deren Landesvorgaben Handlung X vorschreiben und die diese Handlung X aus irgendeinem Grund gut finden? Meine Landesvorgabe sagt mir eindeutig, dass ich einen Notenspiegel veröffentlichen muss. Es heißt übrigens in unserer Schulordnung auch Notenspiegel: "Bei Klassen-, Kursarbeiten und schriftlichen Überprüfungen wird die Notenverteilung (Notenspiegel) mitgeteilt." (§37(2) Schulordnung BBS RLP)


    Man kann natürlich darüber diskutieren, ob es der Schülerpsyche nun zuträglich ist, die eigene (schlechte) Note im Klassenkontext einordnen zu können. Ich find's jetzt nicht so dramatisch, dass ich irgendwelche größeren psychischen Belastungen befürchte, wenn ich den Notenspiegel nach einer Klassenarbeit an die Tafel schreibe. Ich habe aber auch ältere SuS, denen ich eine gewisse Resilienz unterstellen möchte. Und ich bin selbst von meiner Art her ein eher robusterer Typ, sodass mich manche Vorgehensweisen, die andere KuK emotional umtreiben, eher nicht so sehr beschäftigen.


    (Was nicht heißt, dass ich herzlos oder emotionslos bin! Das muss man hier ja immer nochmal gerne erwähnen.)

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