Online-Unterricht und Kinderbetreuung vereinbar?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe keine Kinder, verstehe aber nicht, wieso die Hemmschwelle so hoch ist die Kinderkrankentage zu nehmen. Die sind doch genau für diese Zeit da. Es ist dann Aufgabe der Schule zu überlegen, ob und wie dein Ausfall vertreten wird.

    Einerseits verstehe ich deinen Einwand, könnte mir aber auch vorstellen (außer, dass ich (auch kinderlos) meine SuS eben nicht "alleine" lassen möchte, schwierige Zeit für uns alle), dass ICH in der Situation denken würde: es ist erst Januar und wir sind wenigstens zu Hause. Wenn es in Februar / März zu Lockdownphasen mit offenen Schulen kommt, dann brauche ich noch die Tage.
    Aber ich bin eh der "Sammeltyp für schlechte Tage" (und Überraschung: am Ende habe ich nichts benutzt, bin komplett am Ende und keinem ist geholfen. Folgt NICHT meinem Beispiel ;) )

  • Mein Kind geht in die Kita.


    Die Kita hat aber gekürze Öffnungszeiten und was wunder, mit 35 Stunden Betreuung ist mein Arbeitspensum natürlich nicht abgedeckt. Sie läfut dann schon mal, wenn ich nachmittags eine VK habe, hier rum und fragt nach allem möglichen. Sie ist auch in dem ein oder anderen Lernvideo zu hören. "Mama? Erklärst du deinen Schülern wie man rechnet?" Die Mühe, das rauszuschneiden mache ich mir nicht und die Schüler finden's eher witzig, als alles andere (kommt auch nicht in jedem Video vor).


    Gerade die Abgaben der kleinen SuS kann ich auch korrgieren, wenn meine Tochter um mich rumtanzt, andere Dinge müssen dann ggf. auf die Zeit verschoben werden, zu der sie im Bett ist.

  • Ja gut, die Kürzung der Betreuungszeiten war ja noch eine Härte, die wir so geregelt bekommen haben. Aber jetzt ist der Laden ganz zu und kein Hinweis, wie man das machen soll.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Wir haben beide zuhause (3. und 6. Klasse) und mein Mann ist jede Woche 3 Tage auf Dienstreise und arbeitet die anderen beiden Tage jeweils 10 Stunden. Urlaub zur Zeit nicht möglich, da die Firma umzieht.

    Tja, wie klappt es.... Ich habe in den Winterferien sehr viel Unterricht vorbereitet, das rettet mich jetzt. Ich genieße den online-Unterricht mit meiner Klasse, aber eigentlich ist es kein Zustand, zusätzlich mit den beiden Kindern gleichzeitig Homeschooling zu machen. Kannst du mir mal das Laptop freischalten, ich kriege den Link nicht angeklickt, mein Download funktioniert nicht, Kannst du mir mal bei dieser Aufgabe helfen, Mama, kannst du mir mal die Anton-App öffnen… Meine Klasse stört das nicht, aber ich habe das Gefühl, mich eigentlich dreiteilen zu müssen.

    Die Kleine leidet sehr unter dem Lockdown und heult wegen jedem Anlass (der kleine Fisch im Aquarium könnte von den anderen Fischen gefressen werden.... heul. Den kleinen Fisch haben wir schon seit Monaten und der ist viel zu groß, um von den anderen gefressen zu werden.... nein, die fressen den bestimmt gleich, kreisch, das ist so schrecklich .... heul), Motivation für Schulaufgaben grösstenteils null. Die Große ist pubertär und leidet auch unter dem Homeschooling, aber auf ganz andere Art und Weise, sie ist eher aggressiv, vorpubertär. Dazu die schlechte Organisation ihrer Schule, total chaotisch, viel zu viele Aufgaben, keine Absprachen unter den Lehrern, kurzfristige Änderungen. Das ist eigentlich das, was mich am meisten stresst. Dass meine Kinder leiden und ich ihnen kaum helfen kann. Auch ich leide unter der Situation, mir fehlen meine sozialen Kontakte sehr. Dazu ein krankes Haustier, ich mag echt nicht mehr. Da ist dann auch nichts mehr mit Mutter als Fels in der Brandung. Mein Mann kommt total müde abends nach Hause und wir streiten ums Wäsche falten, das ich aber wirklich nicht unter der Woche auch noch erledigen kann.


    Mein Resümee der letzten Wochen:

    Diese Situation ist eine riesige Herausforderung und man kann nicht so tun, als ob alles so weiter laufen könnte wie ohne Corona. Daher


    1. machen meine Kinder nicht alle Aufgaben und ich beschwere mich regelmäßig bei den Lehrern über die Fülle, die nicht optimale Organisation etc. Damit bin ich zwar der Buhmann, aber das ist mir egal.

    2. Was meine eigene Arbeit angeht, lasse ich auch hier fünf gerade sein und werde nicht zögern, mir die Tage zu nehmen, wenn es nicht anders geht.

    3. Rausgehen, wann immer es möglich ist, auch bei Regen. Frische Luft wirkt Wunder. Wir gehen sogar ab und zu mit den Kindern joggen seit dem Lockdown. Das hilft.


    Mir ist es wichtiger, psychisch einigermaßen gesund und im Familienfrieden aus dieser Krise heraus zu kommen als Pflichterfüllung.

  • Danke, dass das noch jemand so sieht und es auch nicht alles von den Schulen so hinnimmt.


    UNd oh Wunder, da wir dies ja nun schon seit Ende des letzten Lockdowns so machen, zwei Lehrer schaffen es darauf einzugehen und beim Jüngsten gibt es somit keinerlei Probleme, obwohl erst Klasse 1, nur das Gymnasium ist einfach beratungsresistend und kriegt damit immer wieder entsprechende Antworten von mir. Denn das was die sich rausnehmen ist einfach eine Frechheit.

    Und bei der mittleren läuft nicht alles gut, aber bis auf einen Kollegen (bei dem ist aber auch in Präsenz Hopfen und Malz verloren, der weiß als Quereinsteiger nämlich eh alles besser als Kollegen und Schulleitung) geben sich die anderen wenigstens Mühe, wenn was nicht passt (auch wenn der Informationsfluss immer noch sehr zu wünschen übrig lässt, aber daraus lernen wir ja auch und kontaktieren eben nicht mehr den Klassenlehrer, sondern die Fachlehrer direkt, wenn was nicht passt, weil es sonst nicht ankommt). Mal davon abgesehen, dass sie eben auch ein finanzieller Verlust sind.


    Und warum man die Kind-Krank-Tage nicht nimmt (wenn man sie denn als Lehrer überhaupt hat, denn privatversicherte Kinder haben die nicht in allen Bundesländern!) ist doch ganz einfach, es ist erst Januar und keiner weiß genau, was kommt, also versucht man erstmal ohne auszukommen.

  • (wenn man sie denn als Lehrer überhaupt hat, denn privatversicherte Kinder haben die nicht in allen Bundesländern!)

    Ja, das hab mich auch schon gefragt, auch wenn ich die Tage aktuell nicht brauche, aber wenn, dann ist mir das eben nicht klar, wie das bei mir wäre (privatversichert mit privatversicherten Kindern).

  • 1. machen meine Kinder nicht alle Aufgaben und ich beschwere mich regelmäßig bei den Lehrern über die Fülle, die nicht optimale Organisation etc. Damit bin ich zwar der Buhmann, aber das ist mir egal.

    2. Was meine eigene Arbeit angeht, lasse ich auch hier fünf gerade sein und werde nicht zögern, mir die Tage zu nehmen, wenn es nicht anders geht.

    3. Rausgehen, wann immer es möglich ist, auch bei Regen. Frische Luft wirkt Wunder. Wir gehen sogar ab und zu mit den Kindern joggen seit dem Lockdown. Das hilft.

    Vor allem Punkt 1) finde ich enorm wichtig. Bei uns läuft das ganz gut, aber eben auch, weil wir schon im Juni Rückmeldung der Eltern eingeholt haben und die auch beim Entwurf unseres Konzeptes beachtet haben. Nett nachfragen führt oft zu Lösungen. Und wenn sich nichts ändert, ja dann haben die Kinder halt nicht alle Aufgaben gemacht. Da wird nach dem Abitur (und ggf. Studium) im Vorstellungsgespräch wohl niemand fragen "haben Sie denn im Lockdown 2021 alle Aufgaben bearbeitet?"

  • Ja, das hab mich auch schon gefragt, auch wenn ich die Tage aktuell nicht brauche, aber wenn, dann ist mir das eben nicht klar, wie das bei mir wäre (privatversichert mit privatversicherten Kindern).

    Ich meine nur NRW gibt die trotzdem, dementsprechend bekommst du meines Wissens nach keine zusätzlichen Tage.

  • ist doch ganz einfach, es ist erst Januar und keiner weiß genau, was kommt, also versucht man erstmal ohne auszukommen.

    Jedes Elternteil hat 10 zusätzliche Tage bekommen (also insg. 20 pro Kind). Mir ist unklar, welche Situation schlimmer werden sollte als jetzt (Kita zu, Kinder zuhause), um diese zusätzlichen Tage zu nutzen. Man kann ja, wenn man besonders umsichtig ist, die zehn normalen Kindkrank-Tage aufbewahren, falls im Herbst die Erkältungswelle los geht.


    Wir haben zwei Kinder und sind bis jetzt immer mit den üblichen zehn Tagen pro Kind/Person ausgekommen. Kann sein, dass jetzt eine meiner Töchter im Herbst auf einmal sechs Wochen Betreuung braucht - dann muss ich mir aber da was überlegen (im Zweifel dann halt unbezahlten Sonderurlaub).

  • Jedes Elternteil hat 10 zusätzliche Tage bekommen

    Nein, die hat eben nicht jeder bekommen, die meisten hier haben 4-10 Tage insgesamt!


    Und bei mehreren Kindern hast du die eben auch nicht pro Kind erhalten, weil es eine Grenze gibt.


    Und was schlimmer sein könnte?!?

    Wochenlang die Situation wie jetzt und keine Ferien in Sicht, da braucht man die dann mal und wie gesagt, es soll sogar Leute geben, die sich diesen Einkommensverlust oder gar unbezahlten Urlaub einfach nicht leisten können.


    Solange bei allen noch irgendwas geht und das für uns noch nicht zur Überlastung führt werden wir einen Teufel tun und die nehmen, wenn sich dann der AG beschwert, dass man zu wenig arbeitet o.ä. dann ja oder eben, wenn man merkt es geht einfach physisch und körperlich nicht mehr.


    Vermutlich liegt das aber auch daran, dass ich erlebt habe, wie oft bei uns Kinder in Quarantäne waren usw. bzw. vorsorglich in im Homeschooling und da braucht man dann solche Tage eben noch während der Schulöffnung.

  • Ich meine nur NRW gibt die trotzdem, dementsprechend bekommst du meines Wissens nach keine zusätzlichen Tage.

    Mal ehrlich: dann bin ich selbst krank und spare mit das ganze Theater. Und habe auch keine Probleme damit, dass meine Schulleitung wahrscheinlich noch verlangen würde weiterhin irgendwie online zur Verfügung zu stehen. Ist ja nur das Kind krank...

  • Mal ehrlich: dann bin ich selbst krank und spare mit das ganze Theater. Und habe auch keine Probleme damit, dass meine Schulleitung wahrscheinlich noch verlangen würde weiterhin irgendwie online zur Verfügung zu stehen. Ist ja nur das Kind krank...

    Es ging aber explizit um die zusätzlichen Tage und warum man die nicht nimmt und nicht wie man sich zusätzliche freie Tage verschafft bzw. ging es darum, wie es trotz Kindern Zuhause geht!

  • Nein, die hat eben nicht jeder bekommen, die meisten hier haben 4-10 Tage insgesamt!


    Und bei mehreren Kindern hast du die eben auch nicht pro Kind erhalten, weil es eine Grenze gibt.

    Hier stand vorher ein langer Text, warum du mal wieder unpassende Dinge schreibst. Ich hab ihn gelöscht, weil es mir zu anstrengend ist, immer auf deine Spezialfälle einzugehen. Der TE ist aus NRW. In NRW gilt in der Regel, was ich vorgeschlagen habe.


    Ich glaube auch, dass viele sich die vielleicht noch so lange wie möglich aufheben wollen, weil ja völlig unklar ist, wann und wie es weiter geht mit den

    In NRW ( Susannea, damit es nicht wieder einen Post von dir zu "Klarstellung" braucht) bekommt man für unsere beiden Kinder 20 Tage zusätzlich. Das ist ein ganzer Monat. Keine Ahnung, wie lange die Coronasache noch dauern soll, aber ein ganzer Monat zusätzlich zu den 13 Wochen Ferien ist schon ne stattliche Summe. Würde mich da wirklich nicht durchquälen, wenn es momentan nicht geht. Ich denke, leicht macht es sich hier eh keiner - aber Privat>Beruf.

  • Jedes Elternteil hat 10 zusätzliche Tage bekommen

    Hast du geschrieben und da interessiert auch nicht woher die TE kommt, zumal es darum ging, warum alle sich so schwer tun. Die TE hat gar nicht nach den Tage gefragt ;) Sondern ob arbeiten mit Kindern geht.

    Hier stand vorher ein langer Text, warum du mal wieder unpassende Dinge schreibst. Ich hab ihn gelöscht, weil es mir zu anstrengend ist, immer auf deine Spezialfälle einzugehen. Der TE ist aus NRW. In NRW gilt in der Regel, was ich vorgeschlagen habe.

    Du hast also den Spezialfall NRW mal wieder verallgemeinert, nicht ich ;)


    Und wie gesagt, es ging allgemein (s.o.) um die Tage, die deiner Aussage nach alle erhalten (und das ist und bleibt nun mal vollkommen falsch!).

    20 Tage sind in der Regel übrigens 4 Wochen, also ein Monat!

  • Ich verstehe die Frage garnicht, niemand ist zur VK verpflichtet, du kannst auch Wochenpläne und Projektarbeit anbieten, Fragen per Mail bearbeiten und wenn du es in den Freiräumen nicht schaffst - dann eben die Tage für die Notbetreuung!

  • Hast du geschrieben und da interessiert auch nicht woher die TE kommt, zumal es darum ging, warum alle sich so schwer tun. Die TE hat gar nicht nach den Tage gefragt ;) Sondern ob arbeiten mit Kindern geht.

    Du hast also den Spezialfall NRW mal wieder verallgemeinert, nicht ich ;)


    Und wie gesagt, es ging allgemein (s.o.) um die Tage, die deiner Aussage nach alle erhalten (und das ist und bleibt nun mal vollkommen falsch!).

    20 Tage sind in der Regel übrigens 4 Wochen, also ein Monat!

    Ging es hier nicht um El Capito und wie er/sie es regeln soll? Und da er/ sie aus NRW kommt, muss man doch nicht darüber reden, was man in anderen BL machen würde.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ging es hier nicht um El Capito und wie er/sie es regeln soll?

    Nö, es ging um den Beitrag:

    Ich habe keine Kinder, verstehe aber nicht, wieso die Hemmschwelle so hoch ist die Kinderkrankentage zu nehmen. Die sind doch genau für diese Zeit da. Es ist dann Aufgabe der Schule zu überlegen, ob und wie dein Ausfall vertreten wird.


    Und darauf bezogen sich dann die späteren Antworten.

    Und daraus entwickelte sich dann Kalles Behauptung das ALLE (und nicht alle in NRW) diese Tage bekommen!

  • ... , du kannst auch Wochenpläne und Projektarbeit anbieten,.. .

    Es entsteht hier leicht der Eindruck, dass alle Lehrer*innen von 8-14 Uhr VK machen und das ist definitiv nicht so. Ich würde die Arbeit in den Abend verlegen und schmalspur arbeiten oder die Kranktage nehmen. Normal arbeiten geht mit Kleinkind schlicht nicht.

  • Es entsteht hier leicht der Eindruck, dass alle Lehrer*innen von 8-14 Uhr VK machen und das ist definitiv nicht so. Ich würde die Arbeit in den Abend verlegen und schmalspur arbeiten oder die Kranktage nehmen. Normal arbeiten geht mit Kleinkind schlicht nicht.

    Ich verstehe allerdings nicht, warum es da keine mehr oder weniger einheitliche Regelungen gibt. Bei uns ist es leider so wie von dir beschrieben und wir sind mehr oder weniger von 8-15:30 Uhr online. Sinn und Zweck erschließt sich nicht, aber es wird so erwartet. Ach ja, Notbetreuung müssen wir natürlich auch noch machen.

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