Woran der Lehrermangel wirklich liegt

  • Entschuldigung vllt Irre ich mich aber du ließt da Sachen in diese Studie hinein die sich laut dem Artikel gar nicht sagen lassen. Der Artikel spricht davon, dass zu wenige Plätze zum Studium bereitgestellt werden. Allerdings sagt er überhaupt nicht aus ob es für die MINT Fächer überhaupt Bewerber gibt. Klar Deutsch, Englisch etc findet man immer. Da ist die Konkurrenz durch die Wirtschaft gering. Aber das Physik Lehramt ist gar nicht Zugangsbeschränkt. Wenn da mehr Leute da wären, dann könnten sofort mehr studieren. Also fällt deine Aussage zur Begrüdnung meiner Ansicht nach flach.


    Also ich finde nicht, dass ich da etwas "hineinlese", was nicht drin steht; ich denke eher, du "liest etwas heraus", was nicht der Kern des Artikels ist. In dem steht nämlich, dass rund 40% zu wenig Lehrer ausgebildet werden im Allgemeinen (Einzelheiten siehe Artikel). Das bedeutet nicht, dass es nicht im Besonderen in einzelnen Fächern nicht auch einen Bewerbermangel geben kann (ist mir z.B. für Musik und Kunst bekannt). Diese Lücken ließen sich jedoch durch fachfremden Unterricht decken (an Grundschulen gang und gäbe), auch wenn das nicht ideal ist, wenn es denn genug Lehrer gäbe. Gibt es aber nicht, da ja 40% zu wenig ausgebildet werden.


    Insofern sehe ich die Aussage des Artikels (es ist ja nicht meine), dass der Lehrermangel durch zu wenig Ausbildung entstanden ist, nicht widerlegt, nur weil es in einigen Fächern zusätzlich auch an Bewerbern mangelt. Das kommt dann noch dazu sozusagen und ist nicht "der eigentliche und wirkliche Grund". ;)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Also ich finde nicht, dass ich da etwas "hineinlese", was nicht drin steht; ich denke eher, du "liest etwas heraus", was nicht der Kern des Artikels ist. In dem steht nämlich, dass rund 40% zu wenig Lehrer ausgebildet werden im Allgemeinen (Einzelheiten siehe Artikel). Das bedeutet nicht, dass es nicht im Besonderen in einzelnen Fächern nicht auch einen Bewerbermangel geben kann (ist mir z.B. für Musik und Kunst bekannt). Diese Lücken ließen sich jedoch durch fachfremden Unterricht decken (an Grundschulen gang und gäbe), auch wenn das nicht ideal ist, wenn es denn genug Lehrer gäbe. Gibt es aber nicht, da ja 40% zu wenig ausgebildet werden.


    Insofern sehe ich die Aussage des Artikels (es ist ja nicht meine), dass der Lehrermangel durch zu wenig Ausbildung entstanden ist, nicht widerlegt, nur weil es in einigen Fächern zusätzlich auch an Bewerbern mangelt. Das kommt dann noch dazu sozusagen und ist nicht "der eigentliche und wirkliche Grund". ;)

    Tja nur leider generalisierst du damit die Aussage des Textes bzw. ignorierst fachliche Schwächen des Artikel. Zur Klärung: Hast du eine eigene Position oder zitierst du nur den Artikel?

    Das mit dem fachfremden Unterricht ignoriere ich jetzt mal weil es eine neue Position ist die durch nichts belegt ist und deren Nutzen umstritten ist.

    Die Studie, so wie sie wiedergegeben wird, hat alle Fächer über einen Haufen geworfen und ist damit nicht geeignet eine valide Aussage zu treffen. Ich erkläre es einfach. Sagen wir pro Jahr wollen 100 junge Leute Physik auf Lehramt studieren. Aktuell gibt es 150 Plätze da es nirgends einen NC darauf gibt. Jetzt kommt die Studie und behauptet es wird nicht genug ausgebildet und deshalb erhöht man die Anzahl der Studienplätze auf 300. Jetzt meine Frage an dich. Was genau bringt die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze und wo liegt der Wert der Studie.

    Um auf die Aussage des Textes zurückzukommen. Der Text hätte für eine sinnvolle Aussage getaugt, wenn die Studie sich angesehen hätte wie groß die Reserve in den einzelnen Fächern ist und warum es in manchen Fächern keine Reserve gibt. Das wäre dann aber Arbeit gewesen. Richtig viel Arbeit.

  • Und ich dachte es heißt einfach Humble Bee, also bescheidene Biene :D

    Das dachte ich auch. :D

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • ... Diese Lücken ließen sich jedoch durch fachfremden Unterricht decken (an Grundschulen gang und gäbe), auch wenn das nicht ideal ist, wenn es denn genug Lehrer gäbe. Gibt es aber nicht, da ja 40% zu wenig ausgebildet werden.

    Also wäre deine favorisierte Lösung, mehr Deutsch- und Geographielehrer*innen auszubilden, damit diese dann fachfremd Kunst und Physik erteilen?

  • Also wäre deine favorisierte Lösung, mehr Deutsch- und Geographielehrer*innen auszubilden, damit diese dann fachfremd Kunst und Physik erteilen?

    Vor allem gibt es diese Lehrer ja oft schon. Sie werden aber logischerweise nicht als Kunst- und Physik-Lehrer eingestellt, sondern nur als Vertretungslehrer für ihre Fächer (oder oft gar nicht bzw. an GS).

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  • Aber normale Bienen summen doch auch. ?(

    Stimmt; warum Charles Darwin die Hummeln als "humblebees" bezeichnet hat, weiß ich nicht. Habe dazu bisher leider keine Erklärung gefunden (außer, dass sich so etwa nach dem 1. Weltkrieg die Bezeichnung "bumblebee" durchgesetzt hat) :weissnicht:...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • s3g4 , state_of_Trance und Fallen Angel : Nein, "humblebee" ist einfach eine ältere Bezeichnung für "bumblebee", also "Hummel" :)! Das stammt von dem "hum" für "summen" und "bee".

    Ein interessanter Artikel dazu: https://www.theguardian.com/en…umblebee-bumblebee-darwin

    Danke für die Info. Hummeln sind echt niedlich, nach denen hätte ich mich auch benannt, wenn ich kein Fallen Angel geworden wäre.

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  • Reiner und realer als Mathematik wirst Du kein Fach vorfinden. Das was die Mathematiker in ihren Sätzen beweisen ist die Realität und die wird sich nicht wie in der Pädagogik je nach Lust und Laune des Autors ändern.

    Das ist leider falsch. Die Mathematik ist keine empirische Wissenschaft, sondern sehr nah an der Philosophie. Sie entwickelt sehr umfangreiche Konstrukte, die sich oft *nicht* an einer messbaren Realität messen lassen. Und die Naturwissenschaften verwenden diese Konstrukte dann, um Modelle der Realität zu entwickeln.

    Dazu kommt, dass die Mathematik aktuell davon ausgeht, dass sie nicht vollständig ist. Dazu empfehle ich den wirklich hervorragenden Videobeitrag von Dr. Muller:

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    (Dr. Muller ist natürlich der beste Wissenschaftler, den es gibt: Er ist schließlich Physikdidaktiker. ;) )


    Davon ab, wer auf wen im Studium herabguckt, ist eh kein Kriterium. Meine Physikkollegen haben große Töne gespuckt, als ich mit denen zusammen Atomphysik-Praktika gemacht habe. Allerdings war es dann doch ich, der Lehrämtler, der uns durchs Kolloquium brachte. Und wenn ich dir sage, was die Leute aus der physikalischen Chemie so erzählt haben über Studenten mit deiner Kombination... Und trotzdem war meine Referendariats-Fachleiterin mit Bio/Chemie fachlich so manchem Chemie-Dozenten weit überlegen.

  • Ich weiß nicht genau wo diese Einstellung von manchen Lehrern herkommt den fachlichen Anspruch so überhöhen zu müssen. Lehrer sein ist nunmal ein extrem simpler Job was die theoretischen Anforderungen angeht. Das ist überhaupt nicht schlimm. Unser Ziel ist auch nicht, dass wir möglichst viel wissen, sondern dass wir das Wissen möglichst effizient an unsere SuS weitergeben. Der Erfolg unserer SuS ist unser Erfolg! Wir müssen kein Spezialwissen haben, sondern können in der Zeit, in der wir dieses erwerben würden, besser für den Erfolg unserer SuS arbeiten!

    Was Erfolg ist, ist vermutlich von Schulart zu Schulart verschieden. Für mich am Gymnasium ist das schwierig zu messen. Wenn alle eine verdiente 1 kriegen, zählt das Erfolg unserer Schüler und Schülerinnen? Einerseits ja. Andererseits: Erfolgreich sind sie für mich dann, wenn, sie ihr zukünftiges Leben und das der Gesellschaft mündig gestalten können - das sollte das Ziel der Schule sein, und da ist die Fachnote oft relativ unwichtig.


    Mein Ziel ist jedenfalls nicht allein, und vielleicht nicht einmal hauptsächlich, mein Fachwissen möglichst effizient weiterzugeben, sondern auch: Haltungen.

    Und zu meiner Haltung gehört ein gewisser fachlicher Anspruch. So simpel sind die fachlichen Ansprüche in meinen Fächern auch gar nicht - wenn ich mich auf das Minimum beschränke, wohl schon; nicht aber, wenn ich verschiedene Grammatikmodelle präsentieren will (um zu zeigen, dass es nicht *die* Grammatik einer Sprache gibt, ein sinnvolles Lernziel) oder das Halteproblem der Informatik veranschaulichen will. Richtig hoch ist auch da der wissenschaftliche Anspruch nicht, zugegeben, aber höher, als er mir mitunter im Kollegium begegnet.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Was Erfolg ist, ist vermutlich von Schulart zu Schulart verschieden. Für mich am Gymnasium ist das schwierig zu messen. Wenn alle eine verdiente 1 kriegen, zählt das Erfolg unserer Schüler und Schülerinnen? Einerseits ja. Andererseits: Erfolgreich sind sie für mich dann, wenn, sie ihr zukünftiges Leben und das der Gesellschaft mündig gestalten können - das sollte das Ziel der Schule sein, und da ist die Fachnote oft relativ unwichtig.


    Mein Ziel ist jedenfalls nicht allein, und vielleicht nicht einmal hauptsächlich, mein Fachwissen möglichst effizient weiterzugeben, sondern auch: Haltungen.

    Und zu meiner Haltung gehört ein gewisser fachlicher Anspruch. So simpel sind die fachlichen Ansprüche in meinen Fächern auch gar nicht - wenn ich mich auf das Minimum beschränke, wohl schon; nicht aber, wenn ich verschiedene Grammatikmodelle präsentieren will (um zu zeigen, dass es nicht *die* Grammatik einer Sprache gibt, ein sinnvolles Lernziel) oder das Halteproblem der Informatik veranschaulichen will. Richtig hoch ist auch da der wissenschaftliche Anspruch nicht, zugegeben, aber höher, als er mir mitunter im Kollegium begegnet.

    Ich möchte jetzt keine theoretische Debatte um die Aufgaben der Schule anfangen. Vor allem da ich nicht in der Position bin etwas zu entscheiden. Wir alle wissen dass die Schule mehrere Aufgaben hat und wir als Lehrer relativ frei sind, solange wir uns an den Anweisungen der KM entlanghangeln. Den Rest kann ich leider nicht beurteilen, da mir für Sprachen und Informatik absolut die Kompetenz fehlt.

  • Du hast das Konzept des NC nicht verstanden. Der NC ist keine Eignungsprüfung, sondern eine Begrenzung der Studienplätze, die dann nach der Note vergeben werden.

    Das war mir schon klar, macht nur keinen Sinn, wenn man doch Lehrkräfte sucht. Das Resultat ist dasselbe, Abiturienten mit weniger guten Noten bekommen den begehrten Studienplatz nicht.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

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  • Wem sein Beruf/Verdienst nicht passt, muss gucken, ob er irgendwas ändern kann.

    Oder er verbringt seine Zeit damit, unbekannten Kolleg*innen im Lehrerforum darüber zu informieren, dass ihm sein Beruf oder Verdienst nicht passt.

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