Innenleben (Gebärmutter und Co)

  • Gegen fehlende Tampons haben wir "Erste-Hilfe-Päckchen" auf den Toiletten in der Schule, da muss auch niemand in die Runde fragen oder aushelfen.

    Und damit ist es getan? Verschmierte Unterschwäsche, evtl durch die Hose durch, stärkere Tampons, Binden, Schmerzmittel...

    Ich erlebe es diese Tage gerade wieder als erwachsene Frau und Lehrerin, wie störend die Blutung sein kann. Ist sie jetzt schon da? Noch Schmierblutung? Slipeinlage hält bei der Hitze nicht, fällt sie schon raus? Wo bekomme ich eine neue her? Die hält wieder nicht. Tampon schon voll? Noch nicht? Wann kann ich aufs Klo? Was brauche ich dort alles? Habe ich eientlich Wechselkleidung? Mir ist sauschwindlig, kann ich kurz 10 Minuten Pause machen? Und ist der Tampon jetzt schon voll? Oder hängt er dann beim Rausziehen wieder blöd fest? Oh, der nächste war schneller voll und jetzt hält die Slipeinlage nicht...

    Jou, dann noch die Schüler und der Unterricht dazu. Halt, ich muss dem Schüler hinterher, der wirft mit Stühlen (heute so geschehen), sieht man das Blut bei mir schon? Oh, der SL will mich sprechen, jetzt gleich, ich hab die Tampons aber in der Tasche im Klassenzimmer und...

    zum Kooooooooooooooooooooooooooooooooooooootzen manchmal

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das empfinde ich bereits als übergriffig, dass sich Lehrkräfte Körperfunktionen ihrer SuS notieren. Und bringt im Zweifelsfall gar nix: Zwischenblutungen kann man immer mal bekommen- oder bei massiver Sportunlust erfinden. (Nein, habe ich nie gemacht, ich hatte aber einige Mitschülerinnen, die vormittags in der Schule angeblich wegen einer Zwischenblutung nicht am Sportunterricht teilnehmen konnten- wobei wir Mitschülerinnen wussten, dass das erfunden war-, nur um Abends fröhlich am Handballtraining im Verein teilzunehmen.)

    Auf die Idee mit der Zwischenblutung sind wir gar nicht gekommen ^^ Aber bei 32 Mädels in der Klasse haben ja rein theoretisch 8 Stück in der Woche ihre Tage gehabt Dass sie sich das irgendwo notiert hat, kann ich schon verstehen.

    Ich selber habe aber deswegen nie den Sportunterricht versäumt, hatte aber auch keine großen Probleme. Einmal haben so extrem viele deswegen nicht mitgemacht, dass die Lehrerin irgendwas von Zyklusanpassung gebrummt hat, was ich damals nicht ganz verstanden habe. Die war eigentlich super: 20 Jahre älter als wir, topfit, hat alles vor - und manchmal auch mitgemacht. Frau Müller hieß sie, habe ich jahrelang gehabt. Diesen Namen kann ich wohl hier nennen ohne Probleme, außerdem ist sie bestimmt längst pensioniert, die Gute.

  • Ich verstehe gerade nicht was du dir zusätzlich wünscht, aber ich glaube, dass du das mit deinem Lehrerrat besprechen müsstest. Das was bei uns umgesetzt worden ist, wurde auf Wunsch von Schülerinnen innerhalb der SV besprochen und ich war als Vertrauenslehrer dabei. Wenn ähnliche Probleme wie deine angesprochen würden, könnten wir sicherlich auch dafür versuchen eine Lösung zu finden, wobei Wechselkleidung aus hygienischen Gründen bei uns vermutlich nicht furchtbar toll angenommen würde, Schmerzmittel dürfen wir nicht ausgeben (das dürfte in Bayern ähnlich sein) und ich würde durchaus Streit mit einem Kollegen anfangen, der Schüler nicht auf den Hof oder in den Saniraum lässt, wenn denen "sauschwindelig" ist, das ist aber unabhängig davon ob sie ihre Tage haben oder das aus anderen Gründen passiert. Was macht ihr denn an eurer Schule für die Schülerinnen zusätzlich? Ich meine, prinzipiell würde ich gute Ideen gerne weitergeben, auch wenn ich nicht betroffen bin, es nicht eklig finde und trotzdem nicht gerne darüber rede, es aber mache, wenn es sinnvoll ist. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • zum Kooooooooooooooooooooooooooooooooooooootzen manchmal

    Ich habe mal, neu an einer Schule seiend (heißt das so) nach der ersten (laaangen) Dienstbesprechung den mit einem Polster bezogenen Stuhl eingesaut :rotwerd:. Habe ich natürlich erst bemerkt, als ich aufgestanden war. Meine Säuberungsversuche blieben unerhört. Irgendwann war er weg oder gereinigt, jedenfalls sahen alle Stühle wieder gleich aus. Wir hatten feste Sitzplätze, also war es klar, wer es war.

  • Oh je, das klingt z. T. echt übel, was ihr hier so über eure Periode berichtet :( . Ich hatte sie nie sonderlich stark, insbesondere nicht mehr, seit ich die Pille nehme. Allerdings hatte ich in jungen Jahren immer mal wieder mit Kreislaufproblemen und Krämpfen zu tun; das hat sich aber mit Mitte 20 gelegt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe geblutet wie geschlachtet und hatte immer halbe Wattepäckchen in der Hose. Wir durften keine Tasche mit zum WC nehmen, das musste den ganzen Tag reichen. Sehr ätzend. Als Studentin dann starke Tampons und Flügelbinde.

    Beste Entdeckung: Menstruationstassen - wobei es jetzt "im Alter" viel weniger stark ist.

  • Sehr ärgerlich finde ich, dass von medizinischer Seite immer noch zu wenig unternommen wird gegen solche krassen Probleme. Und die sind eben gar nicht so selten. Den meisten Gynäkolog*innen fällt wohl nur "Pille" dazu ein, dabei gibt es durchaus Alternativen. Meine Lebensgefährtin nimmt Cyklokapron, das kann off-label gegen starke Menstruationsblutungen eingesetzt werden. Warum es da jetzt nur ein off-label-Medikament gibt, ist mir schleierhaft, das Problem haben so viele Frauen und die Nebenwirkungen der Pille sind hinlänglich bekannt.


    Ich bin vor allem in jungen Jahren wahrhaftig verreckt vor Schmerzen. Mich hat es zuverlässig immer in den frühen Morgenstunden niedergestreckt und ich mag mich an Stunden mit vor Schmerz gekrümmten und tauben (!) Extremitäten über der Kloschüssel erinnern. Wenn ich es nicht geschafft habe rechtzeitig das Paracetamol reinzustopfen, kam einfach direkt das grosse Kotzen, sprich Schmerzmittel blieb nicht mehr drin, also half nur noch "aushalten". Mit dem Alter ist das zum Glück stetig besser geworden, ich hätte nicht gewusst was tun, als ich dann mal "richtig" berufstätig war, so mit festen Arbeitszeiten und so. Ich habe aber auch an der Schule phasenweise immer die ersten 1 - 2 Tage im Nebel zugebracht weil ich unglücklicherweise auch Schmerzmittel nicht sehr gut vertrage, mir wird von allem sofort schwindlig und schlecht.

  • Ich bin in der Schulzeit auch 2x umgekippt, weil ich wegen der Bauchkrämpfe extreme Kreislaufprobleme bekomme. Deswegen entlasse ich Schülerinnen mit solchen Problemen sehr ungern allein nach Hause.

    Heute weiß ich, was ich tun muss, um das zu verhindern: Krampflösendes Schmerzmittel frühzeitig und kontinuierlich nehmen, dann kann ich "normal" leben. Aber wehe, wenn ich "frühzeitig" oder "kontinuierlich" nicht einhalte.


    Letzte Tage schaute mein Mann ein Fußballspiel. Irgendwann lag einer der Spieler auf dem Boden, mit einem Krampf im Bein. Seine Assoziation bzw. sein Kommentar war tatsächlich: "Die bekommen sofort Hilfe, das Spiel wird angehalten und alle haben Verständnis. Ihr [gemeint waren Frauen] müsst da ständig durch und das auch noch überspielen." Als medizinisch interessierter Mensch kannte er zwar das Symptom theoretisch, hatte aber keine Vorstellung davon, dass mit "Bauchkrämpfen" wirklich "Krämpfe" gemeint sind, weil man da einfach nicht drüber spricht und man (insbesondere Mann) es auch nicht sieht. Inzwischen hat er die Medikamentenschublade immer (mit) im Blick und füllt mein Buscopan auf, wenn es droht auszugehen: Das wird nie auf den nächsten Tag verschoben :rose:.


    Da wir übrigens ja aus dem "Corona-Thread" kommen: Nach meiner 2. Impfung hat mir Buscopan die Nacht gleich doppelt "gerettet": Ich hatte es eingenommen, weil meine Tage am Tag der Impfung eingesetzt hatten. Nachts wurde mir ungewöhnlich (und für die Sommertemperaturen: unangemessen) kalt; als ich dann gegen Mittag das Buscopan absetzte, habe ich tatsächlich aufgefiebert. Mein Mann erklärt es sich so, dass das Paracetamol im Buscopan wohl in der Nacht das Fieber unterdrückt habe, welches dann aber aufkam, sobald ich das Medikament "absetzte". Fieber bei der Hitze fand ich echt nicht angenehm, insofern ziehe ich das Fazit: "Gut, dass ich gerade meine Tage bekommen hatte, so war wenigstens die Nacht noch halbwegs okay.

    Zitat

    Ich habe mal, neu an einer Schule seiend (heißt das so) nach der ersten (laaangen) Dienstbesprechung den mit einem Polster bezogenen Stuhl eingesaut :rotwerd:. Habe ich natürlich erst bemerkt, als ich aufgestanden war. Meine Säuberungsversuche blieben unerhört. Irgendwann war er weg oder gereinigt, jedenfalls sahen alle Stühle wieder gleich aus. Wir hatten feste Sitzplätze, also war es klar, wer es war.

    Das wäre mein absoluter Horror!!!! Mir ist das mal mit dem Klavierhocker zu Hause passiert, beiger Bezug. Die Flecken sind trotz aller panischer Säuberungsversuche bis heute zu sehen, ich habe aber nie jemandem erzählt, wie es dazu kam.... das ist für mich unglaublich schambesetzt.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Und später hatte ich dann unbemerkte Fehlgeburten, die "einfach" nur superkrasse Blutungen waren und ich immer dachte, ich müsse gleich sterben. Es waren sicher 7-8 Fehlgeburten im frühen Stadium, aber ich dachte immer "ahja, starke Periode". Fehlgeburten während des Unterrichts, des Ausflugs, des Urlaubs...

    Leute, ich erziehe meine Tochter anders.

    Wer kann ihr denn den Gebrauch von Menstruationstassen erklären? Also ich meine nicht von euch, sondern generell? Darüber habe ich heute beim Heimradeln nachgedacht.

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    Aldous Huxley

  • Und später hatte ich dann unbemerkte Fehlgeburten

    Oh ja, auch so ein Thema, über das nicht gesprochen wird. Und dabei kommt es gar nicht so selten vor. Es wäre so hilfreich für alle Frauen zu wissen, dass das eben passieren kann und man absolut nicht alleine damit ist. Stattdessen denken sich dann viele Frauen, mit ihrem Körper ist was falsch oder sie haben sich falsch verhalten oder ernährt oder was auch immer. Ich weiss von mehreren Freundinnen/Kolleginnen, denen das passiert ist und die völlig deprimiert davon waren. Dazu kommen dann noch Ärzt*innen, die auch nicht auf die Idee kommen, mal auf Ursachenforschung zu gehen. Prädiabetes kann das z. B. verursachen ohne dass die betroffene Frau selbst was davon weiss.

  • Sehr ärgerlich finde ich, dass von medizinischer Seite immer noch zu wenig unternommen wird gegen solche krassen Probleme.

    Genau das prangert auch die oben genannte Ärztin an. Beim Thema Vaginale Atrophie zum Beispiel, wovon sehr viele Frauen betroffen sind, sagte sie sinngemäß "wenn es eine Krankheit gäbe, bei denen der Penis dünner würde, gäbe es schon längst passende Medikamente." Stattdessen wissen oft nicht mal Gyns etwas darüber, sagen nur "ahja, dann müssen Sie künftig mit Schmerzen beim Sex und später ggf. sogar bei anderen alltäglichen Bewegungen leben." Wenn überhaupt darüber gesprochen wird! Es heißt "Scheidentrockenheit", dabei wird die Schleimhaut immer dünner, Ph-Wert ändert sich, Infektionen halten chronisch Einzug...


    Ach und stimmt, dass man solche Schmerzen hatte, bis man erbrechen musste hatte ich ganz vergessen:tot:

  • Es waren sicher 7-8 Fehlgeburten im frühen Stadium, aber ich dachte immer "ahja, starke Periode".

    laleona Das ist jetzt vielleicht eine blöde Frage für diejenigen, die anders als ich was davon verstehen, ist aber wirklich ernst gemeint, ich frage mich das gerade einfach: Woher weißt du denn im Nachhinein, dass es Fehlgeburten waren und nicht nur eine starke Periode? Oder ist es eher ein Verdacht? Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus und hoffe inständig, dich mit der Frage nicht zu verletzen.

  • Oh ja, auch so ein Thema, über das nicht gesprochen wird.

    Dazu hätte ich auch viieeel beizutragen. Aber das schmerzt zu sehr. Und man gestand mir meine Trauer nie zu, weil ich ja trotzdem 3 Kinder bekommen habe mit viel Aufwand und trotz Verständnislosigkeit der Umgebung.

  • Wahrscheinlich bleibt es eine Vermutung bzw. ein Verdacht, aber man merkt, wenn was anders ist als sonst. Ich hatte während der Familienplanungsphase einmal eine ungewöhnlich starke, sehr schmerzende Blutung mit nicht nur einfach Blut, sondern Gewebefetzen/-klumpen drin, was sich einfach sehr von meiner normalen Blutung unterschied. Könnte auch ein Abgang im frühen Stadium gewesen sein.

  • Wahrscheinlich bleibt es eine Vermutung bzw. ein Verdacht, aber man merkt, wenn was anders ist als sonst. Ich hatte während der Familienplanungsphase einmal eine ungewöhnlich starke, sehr schmerzende Blutung mit nicht nur einfach Blut, sondern Gewebefetzen/-klumpen drin, was sich einfach sehr von meiner normalen Blutung unterschied. Könnte auch ein Abgang im frühen Stadium gewesen sein.

    Ja, so war es. Erstmal um Wochen verspätet (1-2-3-4 Wochen, alles dabei), dann krass stark und vorher auch alle möglichen Schwangerschaftsanzeichen. Nachdem mein Mann aber als unfruchtbar galt, konnte das ja gar nicht sein...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    • Offizieller Beitrag

    Sehr ärgerlich finde ich, dass von medizinischer Seite immer noch zu wenig unternommen wird gegen solche krassen Probleme. Und die sind eben gar nicht so selten. Den meisten Gynäkolog*innen fällt wohl nur "Pille" dazu ein, dabei gibt es durchaus Alternativen. ... das Problem haben so viele Frauen und die Nebenwirkungen der Pille sind hinlänglich bekannt.

    Ja, dem kann ich nur zustimmen.

    Bei mir war es damals halt DDR und Eltern, die der Ansicht waren, dass Kinder keine Probleme haben und machen sollten. Ich war dann als als Studentin erstmalig bei einer Frauenärztin. Als ich sagte, ich benutze Tampons, hat sie mich sofort unterbrochen und gesagt, dann ist die Regel nicht zu stark. (Dass ich starke Tampons nahm und die nach ner Stunde durch waren, hat sie nicht interessiert.)

    Gegen die Schmerzen solle ich Ibuprofen nehmen. (Umgekippt bin ich nie, aber zusammengerollt vor Schmerzen gelegen habe ich auch oft.)

    Alle Frauenärzte danach wollten mir die Pille verschreiben gegen die Schmerzen und die starke Regelblutung sowie die Schmierblutungen.

    Irgendwie meinen viele Frauenärzte, mit der Pille sind alle Probleme gelöst.

    • Offizieller Beitrag

    Aufklärung für asiatische Vorschulkinder. Ich äh... bin nicht sicher, ob das Satire sein soll.

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