Wofür nutzt ihr die Lehrer-Ipads

  • An den wenigsten Grundschulen sollte es Informatiklehrer geben..

    Das halte ich zumindest in Berlin, wo viele Oberschullehrer an Grundschulen geschickt wurden für eine gewagte Aussage, aber du sprachst ja von Schulen, nicht von "Grundschulen".

    Zumal zumindest zu meiner Schulzeit auch Informatikunterricht häufiger als Pädagogikunterricht war, das also zur Grundsbildung gehörte.

  • Und wo, malst du das an die Wand?!?

    Mit Fingerfarben ans Fenster oder mit Spielplatzkreide auf den Schulhof. Also, so machen wir das am BK. In der Grundschule wird das nicht gehen.

    Du fragst besser diejenige, die entschieden hat, dass ihr keine analogen Tafeln mehr habt. Die wird sich das schon überlegt haben.

  • Du fragst besser diejenige, die entschieden hat, dass ihr keine analogen Tafeln mehr habt.

    Das Land Berlin mit seinem Programm "Kreidefreie Tafeln", immerhin haben sie die noch funktionsfähigen analogen Tafeln mit Gewalt zerstört, damit man sie nicht mehr nutzen kann.

    Und was sie sich dabei gedacht haben, vermutlich, wie so oft, nicht viel. Haben mal gehört, dass Kreidestaub nicht gesund ist.

  • Das halte ich zumindest in Berlin, wo viele Oberschullehrer an Grundschulen geschickt wurden für eine gewagte Aussage, aber du sprachst ja von Schulen, nicht von "Grundschulen".

    Zumal zumindest zu meiner Schulzeit auch Informatikunterricht häufiger als Pädagogikunterricht war, das also zur Grundsbildung gehörte.

    Außerhalb von Berlin sind die meisten allgemeinbildenden Schulen Grundschulen. Und außerhalb von Berlin sind die wenigsten Grundschulen mit Informatiklehrkräften gesegnet. Dazu ist auch nicht jede Informatiklehrkraft gleich als Systemadministrator geeignet. Die haben halt auch "nur" irgendwann mal Informatik studiert. Als Profi muss ich dir ja nicht sagen, dass man als Systemadmin doch noch ein paar weitere Kompetenzen und aktuelle Fortbildungen braucht.

  • Was ist wohl einfacher: Einem Informatiker Pädagogik erklären oder einem Lehrer Informatikkenntnisse draufschaffen?

    Warum meinen einige Lehrkräfte eigentlich immer, dass sie Profis für einfach alles sind? Lehrrer, Informatiker, Reinigungskraft, Reiseveranstalter... Das grenzt ja fast an Selbstüberschätzung.

    Wenn Dinge nicht funktionieren, benutze ich sie nicht. Ist dann kein Unterricht möglich, schreibe ich das ins Klassenbuch und spiele meinetwegen Hangman mit Fachbegriffen mit den Klassen.

    Die meisten Lehrer besitzen (mindestens) rudimentäre EDV-Kenntnisse. Mit Selbstüberschätzung hat das nichts zu tun. Ich gebe zu, dass ich mir die Administration eines Netzes mit einem Hardwarezoo weder zutrauen noch antun wollte. Mit reiner Kaufsoftware, bei der ich bei jedem Update ein unsägliches Lizenzgefrickel hätte, sowieso nicht.

    Wenn man jedoch gleichartige Hardware und das passende Serversystem hat, ist das machbar.

    Und genau den letzten deiner Sätze konnte ich nie akzeptieren. Unterricht MUSS möglich sein. Und besonders an Schulen mit "abgehängter Klientel". Wenn man den Schülern (und Eltern) vermittelt, dass man sich um sie kümmert und ihnen Chancen und eine gute Ausbildung gibt, ist das die erste Maßnahme gegen "Brennpunkt". Dazu kommen Schulfeste, Gemeinschaftsaktionen, Klassenweihnacht, Ausflüge und Lerngänge, Hausaufgabenbetreuung, Schulbegleiter, Vorleseaktionen und Spielnachmittage in Altersheimen. Sehr gut funktioniert haben Klassenpatenschaften. Jedes Jahr haben die Klassen 8 die Patenschaft für die Ersties übernommen und mit denen Spielnachmittage sowie die Spielbetreuung in der großen Pause übernommen. Das ging dann über 2 Jahre, dann waren die "Patenkinder" bei der Schulentlassfeier der Neuntklässler dabei.

    Ja. Da "kostet" Zeit. Bringt jedoch Gemeinschaft und weniger Stress, sowie ein sozialeres Miteinander an der Schule und Identifikation mit dieser.
    Ja. Ich hab' dafür, dass die EDV funktioniert, einige Stunden investiert. Die "Investition" hat sich jedoch verzinst. Anerkennung und Dankbarkeit durch Schüler und KuK - sowie eine didaktische Möglichkeit, moderne Technik in den eigenen Unterricht zu integrieren. Es gibt so viele kostenfreie Angebote zum Lernen für Schüler. Das sofortige Feedback bei Übungsaufgaben in Mathe, Englisch oder Deutsch für Schüler entlastet mich als Lehrer und fördert die Lernkurve. Auf der Suche nach derartigen Angeboten ist meine Website entstanden.
    Hangman spielen war nie das Niveau, auf dem ich unterrichten wollte. Hauptschüler haben guten Unterricht verdient. Das ist (bzw. war) meine Aufgabe als Lehrer.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Und wo, malst du das an die Wand?!?

    Also, ich schreibe es an die Tafel. Ich habe nämlich lediglich einen Beamer und ein Whiteboard. Das ist zwar ebenfalls eine Fehlinvestition in meinen Augen, funktioniert aber wenigstens autark.

    Wenn das bei dir nicht geht, weil keine mehr da sind und die smarten Teile nicht mehr smart sind, dann musst nicht mich fragen, wo du das hinschreibst, sondern denjenigen, der das verbockt hat.

  • Die meisten Lehrer besitzen (mindestens) rudimentäre EDV-Kenntnisse.

    Die sich auf die Nutzung und Anwendung von Software beschränken. Von administrativen Sachen oder sogar Programmierung haben wohl nur wenige Ahnung. Ist aber auch egal, denn das ist keine Aufgabe von Lehrern. Oder steht das in BW bei den Aufgaben dabei?

    und was macht deine alte Schule eigentlich, seitdem du weg bist? Hat sich jemand neues gefunden, der das übernommen hat oder liegt jetzt alles brach, weil der Schulträger seine Aufgabe nie übernehmen musste, da du ihm das ja abgenommen hast?

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Wer keine Tafel mehr hat, muss eine Lösung finden, wer eine hat, schreibt zur Not oder immer daran. Wer an Kabeln wackeln will und kann, tut das, wer es nicht will oder nicht kann, lässt es.

    Was bringt mir denn der Kollege in Niedersachsen an der BBS, der eine tolle Ausstattung hat aber keine Administration oder die Kollegin in einer saarländischen Grundschule, die immer gerufen werden kann, wenn irgendwo der Bildschirm schwarz bleibt?

    Die Länder haben ein ganz grundsätzliches Problem, das da heißt: Digitalisierung kostet Geld und zwar dauerhaft. Das können Lehrkräfte nicht einzeln lösen.

  • Die Länder haben ein ganz grundsätzliches Problem, das da heißt: Digitalisierung kostet Geld und zwar dauerhaft. Das können Lehrkräfte nicht einzeln lösen.

    Richtig. Leider wird es kein Schulträger einsehen, wenn Lehrer immer überall Feuerwehr spielen.

  • Was ist wohl einfacher: Einem Informatiker Pädagogik erklären oder einem Lehrer Informatikkenntnisse draufschaffen?

    Unser Schulnetzwerk ist viel zu komplex als dass es von Laien richtig administiert werden könnte. Es sind drei getrennte Netze mit vielen weiteren VLANs. Es laufen die unterschiedlichsten Dienste für die Verwaltung von Lizenzen und weiteres. Mehrer Router, Firewalls, dutzende APs und zugehörige Controller. Dann eben noch die ganzen Geräte. Mit ein paar Stunden pro Woche von einer Lehrkraft wäre das alles nur brennender Misthaufen. Wieso man hier päd. Verständnis braucht erschließt sich mir nicht.

    Die meisten Lehrer besitzen (mindestens) rudimentäre EDV-Kenntnisse.

    Das reicht aber bei weitem nicht um es richtig zu machen. Sollte man sich wirklich mit den Fähigkeiten des Admins einschränken lassen? Auch mit freier Software hat man sehr viel zutun. Die ist meistens nicht so benutzerfreundlich wie kommerzielle Software.

  • Mit ein paar Stunden pro Woche von einer Lehrkraft wäre das alles nur brennender Misthaufen.

    Aber mit ein paar Stunden Fachleuten schon (teilweise eben zeitlich noch viel eingeschränkter, sprich nur an einem bestimmten Tag in der Woche)?

    Wieso man hier päd. Verständnis braucht erschließt sich mir nicht.

    Das ist traurig.

    Das reicht aber bei weitem nicht um es richtig zu machen.

    Aha.

  • Und deine Hoffnung ist, dass der Schulträger es einsieht, wenn niemand Feuerwehr spielt? Der Schulträger ist eine träge Behörde. Ich fürchte, die sieht gar nichts, sondern wartet auf Anweisungen.

    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wenn man ihn natürlich nicht in die Pflicht nimmt und eine Schulleitung hat, die da nicht auf den Sack geht, wird es schwierig. Trotzdem wäre ich dann nicht diejenige, die da was rumrepariert. Hinter heißt es noch, ich hätte was kaputt gemacht.

  • Wolfgang Autenrieth Danke für den ausführlichen Beitrag, der aber überhaupt nicht erklärt, warum die Welt implodiert, wenn technisches Personal die Rechnerwartung übernimmt.

    Nach meinem Weggang nach der Umwandlung zur reinen Grundschule hat es der "Fachinformatiker der Stadtverwaltung" geschafft, die Schule vom Internet abzukoppeln. Für länger als ein Jahr. :autsch:

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  • Das Land Berlin mit seinem Programm "Kreidefreie Tafeln", immerhin haben sie die noch funktionsfähigen analogen Tafeln mit Gewalt zerstört, damit man sie nicht mehr nutzen kann.

    Und was sie sich dabei gedacht haben, vermutlich, wie so oft, nicht viel. Haben mal gehört, dass Kreidestaub nicht gesund ist.

    Technische Geräte fallen nun mal aus oder haben Fehlfunktionen. Tut mir leid für euch, dass die einfachste Lösung "Smartboards mit White-Board-Flügeln" bei euch irgendwie wohl hinten runtergefallen sind.

    Als es hieß "es gibt neue Boards!" haben wir sofort in der Konferenz einstimmig abgestimmt, dass alle neuen Smartboards wie die alten Boards White-Board-Teile haben, an die man normal schreiben kann. Unsere Boards laufen erstaunlich rund, trotzdem gibt es immer die Analog-Alternative, wenn man sie braucht. In meiner einen Klasse fällt zB dauernd der Touch aus, da schreibe ich lieber gleich analog an, um keine Zeit zu verlieren. Keine Ahnung, ob das SO viel im Budget macht, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Der teure Teil ist ja der Smart-Teil.


    Ich finde, dass der Alltag oft schwerer gemacht wird als er müsste. Anscheinend haben viele/alle (?) Schulen den Vertrag mit Apple. Ich kenne keine, die was anderes hat. Heißt aber, dass Android keine Chance hat. Während alle Apple-Handynutzer locker eine Verbindung zum Board kriegen, bekommen Android-Nutzer keine. Für mich, die viel Material auf dem Handy hat, superblöd. Ich behelfe mir mittlerweile einfach anders, würde mir da aber eine Nachbesserung wünschen, dass alle digitalen Geräte akzeptiert sind. Ich habe auch keine Lust, mit drei Geräten rumzuhantieren, weil jedes sich woanders einloggen kann. Da ist schon noch Optimierungsbedarf.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

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