Nobelpreise

  • Ein anderer Aspekt, wenn ich so darüber nachdenke, ist der, was manche Preisträger nach ihrem Preis für komische Dinge anstellen. Ich denke da an Linus Pauling und sein Vitamin C oder an Brian Josephson, der anscheinend ganz in irgendwelchen mystischen Hokuspokus abgedriftet ist. Aber das kann man ja nicht vorhersehen … hm, oder vielleicht hat ja Josephson dafür schon die richtige Kristallkugel erfunden 😂

  • Naja, wer sich ständig mit Sachen auseinandersetzt, die die meisten Menschen weder sehen noch verstehen, noch nachempfinden können und einen Nobelpreis für etwas bekommt, was am Anfang nicht mal Fachkollegen nachvollziehen können... Und hat nicht selbst Einstein gesagt, er sei kein Atheist? Wahrscheinlich liegen Physik und Wahnsinn nah beieinander:zahnluecke:

  • Ja, stimmt. Wir Chemiker sind alle ganz vernünftig.


    Einen der bemerkenswertesten Nobelpreisträger in der Chemie finde ich übrigens Paul Sabatier, Preisverleihung 1912, gestorben ist er 1941. Einfach mal "Power to X" und "Sabatier-Reaktion" googeln. So viel zum Thema "Aktualität", man müsste ihn eigentlich wieder ausgraben und was noch übrig ist ein zweites mal vergolden.


    Weiterhin bemerkenswert finde ich, dass Physik-Nobelpreise oft populärwissenschaftlich gehypt werden obwohl eigentlich kein (normalsterblicher) Mensch schnallt, worum es geht. Oooooh ... das Higgs-Teilchen!!! Oooooh ... Gravitationswellen!!! Haben die anwesenden Nicht-Chemiker*innen und Nicht-Physiker*innen registriert, dass es 2019 einen Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung des Lithium-Ionen-Akkus gab? Ich wette, jeder von euch weiss, was das ist ;)

  • Wobei wir beim Thema „gehypt“ schon wieder bei Hawking sind 😂 Populär sind hauptsächlich seine eher spekulativen Arbeiten oder Äusserungen - seine Singularitätentheoreme sind eher nicht nicht so in der Öffentlichkeit präsent 😉

  • Ich war eins dieser seltsamen Kinder, die mit 14 die "Kurze Geschichte der Zeit" gelesen haben. Ich wollte ja Physik studieren. Und dann wurde es doch nur Chemie ^^

  • Ich war eins dieser seltsamen Kinder, die mit 14 die "Kurze Geschichte der Zeit" gelesen haben. Ich wollte ja Physik studieren. Und dann wurde es doch nur Chemie ^^

    Witzig, ich hab sie auch etwa mit 14 gelesen … und dann tatsächlich Physik studiert 😂

  • Was sagt ihr denn zu den Literaturnobelpreisträger*innen der letzten Jahre und wer wäre da für euch mal "an der Reihe"?

    Auch wenn ich sehr gerne lese, muss ich gestehen, dass ich die Preisträger*innen nicht immer kenne bzw. sie erst durch den Nobelpreis für mich entdecke. Als Anglist kenne ich mich halt vorrangig mit englischsprachiger Literatur aus. Daher hat mich Kazuo Ishiguros Sieg sehr gefreut. Seine Werke haben mich während meines Studiums begleitet. Ich würde mich auch sehr für Julian Barnes freuen, sollte er denn mal gewinnen.

  • Als alter Dylan-Fan fand ich den Preis für ihn ziemlich geil, als Amerikanist fand ich ihn sehr angemessen.

    Die Leute, die Dylans Nobelpreis für albern oder unverdient halten, sind meist solche, deren Kenntnis von Dylans Werk nicht wesentlich über "Blowon' in the wind" und allenfalls noch "A hard rain's a-gonna fall" hinausgeht.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • In Physik warte ich immer noch auf den Nobelpreis für Aspect und Zeilinger - der ist schon laaaange überfällig…

    Siehste mal, so schnell kann's gehen :)


    Chemie dieses Jahr für mich wirklich überraschend. Sharpless zum 2., als ob ihnen nichts besseres eingefallen ist. List konnte man letztes Jahr ja noch unter "Green Chemistry" verkaufen aber das Click-Zeug von Sharpless ist ein dermassen alter Hut, damit habe ich mich irgendwann Anfang der 2000er im Hauptstudium rumgequält. Ist nämlich nicht ganz so lustig einfach, wie es klingt.

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