Karlsruhe vs. Berlin?

  • Hallo alle miteinander,


    ich stehe vor der schweren Entscheidung entweder nach Berlin oder Karlsruhe für mein Ref zu ziehen und wäre super dankbar für jeden Input.


    Hauptsächlich geht es mir darum, wie so die Unterschiede sind in Bezug auf Betreuung und Schulpraxis.

    Habe gehört, dass die SeminarleiterInnen und LehrerInnen in Berlin zum Teil wegen des in Berlin scheinbar allgegenwärtigen Lehrermangels krasser eingespannt sind und somit weniger Unterstützung/Feedback leisten können. Auch habe ich gehört, dass ReferendarInnen dann eher für die ganzen Vertretungsstunden herhalten müssen.


    Zusätzlich würde mich interessieren, ob ihr generell das Referendariat an einem "Inner-City-Hauptstadt-Gymnasium" als anstrengender einschätzen würdet als in einer baden-württembergischen Kleinstadt, sei es wegen Schülerschaft oder sonstigen Gründen.


    Meinungen, Erfahrungen und Tipps zu beiden Städten und Seminaren generell nehme ich natürlich auch dankend entgegen, ihr würdet mir damit echt helfen in meiner Entscheidungsfindung, da ich in meinem Bekanntenkreis leider keinerlei LehrerInnen aus Berlin habe.


    LG Manu

  • Kenne beides nicht.


    Ich habe aber einen Kollegen, der nach ein paar Monaten seine feste Stelle in Berlin entsetzt wieder gekündigt hat und trotz Gehaltsabstieg (Gym --> Real) und zunächst nur Aussicht auf befristete Einstellung wieder zu uns zurück kam.

  • Zusätzlich würde mich interessieren, ob ihr generell das Referendariat an einem "Inner-City-Hauptstadt-Gymnasium" als anstrengender einschätzen würdet als in einer baden-württembergischen Kleinstadt, sei es wegen Schülerschaft oder sonstigen Gründen.

    Abgesehen davon, dass Karlsruhe keine Kleinstadt ist, hast du die Tendenz ja selbst schon benannt. Natürlich ist Berlin anstrengender als Karlsruhe. Natürlich kannst du hier und da Glück oder Pech mit der konkreten Schule haben.


    Ich wollte trotzdem lieber in Berlin leben.

  • Und ich lieber in Karlsruh. Kommt halt auf die persönlichen Präferenzen an. Berlin ist mir ganz einfach zu groß und unorganisiert. Hat schon auch Vorteile, wo zu leben, wo man weiß, was Kehrwoch ist.

  • Möchtest du verbeamtet werden? Dann würde ich es gleich sein lassen mit Berlin. Wechsel nach dem Referendariat sind zwar möglich, aber es ist immer angenehmer, das Referendariat bereits in dem System gemacht zu haben, in dem man auch in Zukunft arbeiten möchte.

  • Und ich lieber in Karlsruh. Kommt halt auf die persönlichen Präferenzen an. Berlin ist mir ganz einfach zu groß und unorganisiert. Hat schon auch Vorteile, wo zu leben, wo man weiß, was Kehrwoch ist.

    Schwaben =/= Baden (ganz dünnes Eis^^)

    Wäre mir neu, dass man in Karlsruhe die Kehrwoche kennt ;)


    Zum Thema:

    Ich würde das Referendariat auch in Karlsruhe absolvieren und danach nach Berlin gehen. Das gilt vor allem, wenn du evtl. nicht für immer in Berlin bleiben willst. Andersherum könnte es Probleme mit der Anerkennung des Abschlusses geben (die südlichen Bundesländer sind da manchmal etwas speziell)


    Ich habe mein Ref (für Realschulen) auch in KA absolviert und meine Schule war tatsächlich in einer Kleinstadt. Man darf nicht vergessen, dass die Seminare ein größeres Einzugsgebiet haben. Inwiefern das auch für Berlin gilt, kann ich aber nicht beurteilen.

    • Offizieller Beitrag

    Zusätzlich würde mich interessieren, ob ihr generell das Referendariat an einem "Inner-City-Hauptstadt-Gymnasium" als anstrengender einschätzen würdet als in einer baden-württembergischen Kleinstadt, sei es wegen Schülerschaft oder sonstigen Gründen.

    Freundin von mir war vor 20 Jahren an einem Inner-City-Gymnasium und hat danach in einer südlichen Kleinstadt (Mittelstadt?) eine Stelle gefunden. Sie hat diesen Schritt niemals bereut. Randbezirke Berlins sind nicht zwingend besser.

    Es kommt einfach darauf an, welche Herausforderungen du so zusätzlich zum "Ref-Sein" noch möchtest.

    Kenne Karlsruhe natürlich nicht. Bestimmt gibt es da auch bessere und nicht so bessere Gegenden.

  • in einer südlichen Kleinstadt (Mittelstadt?)

    Aus Berliner Sicht ist alles <1.000.000 Einwohnern maximal eine Mittelstadt, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Aus Berliner Sicht ist alles <1.000.000 Einwohnern maximal eine Mittelstadt, oder?

    Na jetzt habe ich extra für dich gegooglet: 7500 Einwohner hat die Stadt, auf die ich mich bezog und in die meine Freundin gezogen ist. Also eigentlich nur eine Kleinstansiedlung, kurz über "Einödhof". Muss man sich wundern, dass die da schon Strom und fließend Wasser haben. Und? Klischee bestätigt? :victory:

  • Strom, fließend Wasser UND Internet etwa?


    Ich war mal im Vogtland, da konnte man praktisch nirgends mit Karte zahlen. Ziemlich bekloppt, wenn man an der Eissporthalle 30 min ansteht, um dann am Einlass gesagt zu kriegen, dass man mit dem Auto zum nächsten Geldautomaten fahren muss, weil man kein Kartenlesegerät hat. Ist da mangelndes Internet Schuld?

  • Strom, fließend Wasser UND Internet etwa?


    Ich war mal im Vogtland, da konnte man praktisch nirgends mit Karte zahlen. Ziemlich bekloppt, wenn man an der Eissporthalle 30 min ansteht, um dann am Einlass gesagt zu kriegen, dass man mit dem Auto zum nächsten Geldautomaten fahren muss, weil man kein Kartenlesegerät hat. Ist da mangelndes Internet Schuld?

    Das oder vielleicht auch die Kosten. Das Lesegerät muss ja nicht nur angeschafft und gewartet werden, weitere Kosten kommen dazu. Die Anschaffung schlägt einmalig zu Buche, für jede Nutzung des Geräts fällt eine Transaktionsgebühr für die Händler an (ca.7-11 Cent), bei Nutzung einer Girokarte fällt außerdem ein Autorisierungsentgelt an (ca. 0,18% der Transaktionssumme) und bei Kreditkartenzahlung ein sogenanntes "Kreditkartendiagio" in Höhe von durchschnittlich (hängt vom Kreditkartenanbieter und Abrechnungsmodell ab) 1,5% der Transaktionssumme. Dazu kommen die Wartungskosten für das Kartenlesegerät, Kosten für Papierrollen, Strom. Alternativ zur Komplettanschaffung könnten die Geräte gemietet werden mit anfallenden Mietkosten, Servicegebühr z.B. für eine technische Hotline, etc. Auch Barzahlung verursacht allerdings Kosten für Händler für z.B. Bargeldbeschaffung, Transport, Sicherheit, Abwicklung (Sortieren, Zählen nach Geschäftsschluss,...).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Kai-Uwe kauft ein -z.

  • Das oder vielleicht auch die Kosten. Das Lesegerät muss ja nicht nur angeschafft und gewartet werden, weitere Kosten kommen dazu. Die Anschaffung schlägz einmalig zu Buche, für jede Nutzung des Geräts fällt eine Transaktionsgebühr für die Händler an (ca.7-11 Cent), bei Nutzung einer Girokarte fällt außerdem ein Autorisierungsentgelt an (ca. 0,18% der Transaktionssumme) und bei Kreditkartenzahlung ein sogenanntes "Kreditkartendiagio" in Höhe von durchschnittlich (hängt vom Kreditkartenanbieter und Abrechnungsmodell ab) 1,5% der Transaktonssumme. Dazu kommem die Wartungskosten für das Kartenlesegerät, Kosten für Papierrollen, Strom. Alternativ zur Komplettanschaffung könnten die Geräte gemietet werden mit anfallenden Mietkosten, Servicegebühr z.B. für eine technische Hotline, etc. Auch Barzahlung verursacht allerdings Kosten für Händler für z.B. Bargeldbeschaffung, Transport, Sicherheit, Abwicklung (Sortieren, Zählen nach Geschäftsschluss,...).

    Trotzdem wollen hier selbst kleine Geschäfte lieber Karte. Ich sprach darüber mal lange mit meinem Bäcker. Ihm war bei gut 6 Euro (meine Summe, ich kramte nach Bargeld und schob die Karte beiseite) die Karte lieber. Das Geld ist dann direkt auf dem Konto, es kann nicht abhanden kommen, sagte er zu mir. Und auch Bargeld kostet wie du schreibst. Kreditkartenbezahlung wurde dagegen günstiger (es wird deshalb häufiger angeboten, früher gab es fast nur ec-Karte). Seitdem frage ich nach.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Trotzdem wollen hier selbst kleine Geschäfte lieber Karte.

    Tja, so unterschiedlich ist das. Hier möchten scheinbar einige kleinere - insbesondere Lebensmittel- - Geschäfe lieber Bargeld. Wurde mir in mehreren Bäckereien, bei einer kleinen Fleischerei und in zwei Hofläden schon gesagt. Hier gibt es sogar eine kleine Landbäckerei, die ausschließlich Bargeld annimmt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Trotzdem wollen hier selbst kleine Geschäfte lieber Karte. Ich sprach darüber mal lange mit meinem Bäcker. Ihm war bei gut 6 Euro (meine Summe, ich kramte nach Bargeld und schob die Karte beiseite) die Karte lieber. Das Geld ist dann direkt auf dem Konto, es kann nicht abhanden kommen, sagte er zu mir. Und auch Bargeld kostet wie du schreibst. Kreditkartenbezahlung wurde dagegen günstiger (es wird deshalb häufiger angeboten, früher gab es fast nur ec-Karte). Seitdem frage ich nach.

    Es gibt eben für beide Varianten gute Gründe. Auch die Kundenorientierung kann ein Grund sein, weil es eben für viele heutzutage dazugehört mit Karte zahlen zu können. Letztlich rechnen sich sicherlich auch sehr viele Händler gar nicht komplett durch, welches Modell rein finanziell gesehen vor dem Hintergrund ihres Umsatzes günstiger wäre, weil es entweder im Hinblick auf die Kundschaft einfach dazu gehört oder angesichts der Folgekosten der Kartenzahlung für kleine Händler erst einmal so abschreckend wirkt, dass sie aus dem Bauch heraus diese nicht anbieten wollen. Gerade Bäckereien haben angesichts der vielen Kleinstbeträge in Relation zu den jeweils anfallenden Transaktionskosten vor Covid mehrheitlich ja keine Kartenlesegeräte gehabt (inzwischen hat mein Bäcker das auch, die Bäckerei gegenüber hat erst einige Monate später nachgezogen, weil sie Kunden verloren hat an die Konkurrenz gegenüber, die Kartenzahlung angeboten hat).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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