Einstieg für eine Lerntheke zu Winkel gesucht

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe nun bald meine Lehrprobe in Mathe und möchte gerne in meiner fünften Klasse eine Lerntheke zeigen. Es handelt sich um eine Übungsstunde am Ende der Sequenz und beinhaltet Übungen zu Winkel klassifizieren, Winkel messen und Winkel zeichnen.


    Nun fehlt mir allerdings ein geeigneter Einstieg. Habt ihr Ideen? Ich habe schon viele kleine Ideen, aber mir fehlt dann immer ein passender Übergang zur Lerntheke. Es fühlt sich nie wirklich rund an.


    Meinem Seminarleiter ist am Anfang einer Mathestunde eine Kopfrechenphase sehr wichtig. Auch hier habe ich noch keine Idee, was gut zu Winkeln passen könnte. Wahrscheinlich etwas in Richtung Kopfgeometrie.


    Ich freue mich über eure Ideen. :victory:


    Liebe Grüße

  • Bzgl. Kopfrechnen:


    SuS sollen mit zwei Würfeln würfeln, daraus einen Winkel bilden (meinetwegen größere Zahl ist die 10er Stelle) und dann jeweils zum rechten Winkel, gestreckten Winkel und Vollwinkel ergänzen. Haste die Begriffe gleich mit drin.


    Ach und...Lerntheke...mach das nur, wenn die Kids schonmal ne Lerntheke gemacht haben.

  • Zum Einstieg vielleicht mit der Winkelscheibe eine Art "Blitzrechnen" machen? (Winkelgröße schnell einschätzen/Winkelarten erkennen) Kann man auch zu zweit machen, wenn man sowas bereits gebastelt hat.


    https://letmegooglethat.com/?q=Winkelscheibe


    Ideal wäre es, wenn du derlei Übungen regelmäßig machst und nicht nur, weil jemand kommt, der das sehen will.


    Andere Möglichkeit wäre ein Rätsel, das man gemeinsam löst. Ich füge mal ein Foto ein von einem Beispiel aus dem Internet. Das ist natürlich zu schwierig, nur grundsätzlich, was ich meine. Das müsstest du aber gut vorbereiten, wie ihr dann gemeinsam auf die Lösung kommt.


    Außerdem muss die Lerntheke gut strukturiert sein. Wenn du den Aufbau derselben und das Vorgehen bei der Abarbeitung gut vorbereitet hast, brauchst du zu Beginn der Arbeitsphase Zeit, das den SuS zu erklären. Für mich wäre es zentral, dass für die Kinder die einzelnen Themen wiederzufinden sind, dass sie nach Selbsteinschätzung beurteilen, welche Aufgaben sie üben sollten (also Differenzierung erkennbar), dass sie wissen, wie und wo sie ihre Lösungen kontrollieren können, dass sie abhaken können, was sie bereits bearbeitet haben und am Ende der Stunde Zeit zur Reflexion bleibt. Jede*r muss am Ende für sich einschätzen können, wo er steht (das und das geschafft, das gewusst, das verstanden, das muss ich noch machen...)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe nun bald meine Lehrprobe in Mathe und möchte gerne in meiner fünften Klasse eine Lerntheke zeigen. Es handelt sich um eine Übungsstunde am Ende der Sequenz und beinhaltet Übungen zu Winkel klassifizieren, Winkel messen und Winkel zeichnen.

    Sorry für den Klassiker, aber das klingt stark nach "Methode first". Nach dem Motto "Heute machen wir mal eine Lerntheke". Überleg dir gut, wieso es ausgerechnet das Format sein sollte, besonders wenn, wie bereits oben erwähnt, bisher keine Lerntheke eingeübt wurde.

  • Vielen Dank für eure Tipps. Die haben mich gerade auf noch ein paar Ideen gebracht.


    Den Schülern ist die Lerntheke schon bekannt. Ich habe diese schon mal in einer UV gezeigt und arbeite auch allgemein im Schullalltag viel damit. Auch in anderen Fächern. Ich möchte in der Vorstunde eine kurze Lernstandserfassung machen. In der Lehrprobenstunde selber sollen die Schüler gezielt an ihren Schwächen arbeiten. Dafür erhalten sie von mir einen Fahrplan (auf Grundlange der Lenrstanderfassung) was sie bereits gut können, was sie noch üben müssen und welche Aufgaben sie zu bearbeiten haben.

    Nach der Erarbeitungsphase sollen sie sich einen ihrer Fehler bzw. eine Schwierigkeit herauspicken und in Partnerarbeit Tipps erarbeiten, wie man diesen Fehler vermeiden kann.


    Mir bereitet noch immer der Übergang vom Einstieg in die Lerntheke Schwierigkeiten, fühlt sich einfach noch nicht ganz rund an.

  • In der Vorstunde erst Lernstandserfassung zu machen ist riskant, was machst du, wenn 3 Leute fehlen? Künftig ist das Ziel, so strukturiert zu arbeiten, dass die SuS lernen, ihren Lernstand einzuschätzen, weil sie wissen, wo sie stehen und was als nächstes kommt. Aber das funktioniert natürlich nicht immer und nicht von Anfang an. Ich würde daher die Lerntheke gut strukturieren und sinnvoll aufbauen. Der Übergang besteht m.E. darin, dass du ihnen das erläuterst und Kinder das noch mal wiederholen.


    Umgekehrt: falsch wäre es, wahllos Kram zu kopieren, 5 Stapel zu machen und zu sagen: so, ihr kennt das ja schon, los geht's. Und alle stürmen vor und holen sich ein AB, das dann nur zur Hälfte gemacht wird.

  • Ich weiß nicht, ob es für eine Übungsstunde einen dezidierten Einstieg braucht. Nach der Lernstandserhebung dürfte klar sein, dass man üben muss Ideen für Warm-ups wurden genannt.


    Wenn es einen Einstieg ins Thema „ Winkel“ gegeben hat, kann man den aufgreifen, man kann zusammentragen, was man schon über Winkel gelernt hat. Zusammen mit der Lernstandserhebung ist dann klar, was man üben der wiederholen sollte.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich würde da auch nicht so ein Bohei drum machen. Bemühe dich um eine klare Zielorientierung "Wir haben unseren Lernstand erhoben, ihr habt individuelle Rückmeldung erhalten, Ziel der heutigen Stunde sollte sein, dass ihr alle.... könnt.

    Wer noch Probleme mit XYZ hat, beginnt am besten dort.".


    Denk eher an sowas wie gestufte Hilfen, Differenzierung (Schwierigkeitsgrad angeben oder Fundamentum und Additum oder so)...

  • Stimmt, an die Schüler, die bei der Lernstandserfassung nicht da sind, hab ich jetzt nicht gedacht, dann doch lieber etwas vorher.

    Mit dem "selbst einschätzen" hab ich es auch schon versucht, aber das funktioniert leider noch nicht. Ich arbeite auch schon mit Lernlandkarten, damit die Schüler ganz genau sehen, was haben wir gemacht und was kommt noch. Aber diese Selbst-Reflexion schaffen sie bis jetzt nicht. Deshalb hab ich mich dazu entschlossen, mir selbst vorher ein Bild zu machen und ihnen genau rückzumelden, was sie noch üben müssen. Mit welchen Übungen sie dann tatsächlich anfangen, ist ihnen überlassen.


    Ich hätte gerne einen lebensweltbezogenen Einstieg, wobei auch die Frage geklärt ist, warum brauche ich das überhaupt? Warum muss ich mich mit Winkeln auskennen? Was dann auch wirklich die Lebenswelt eines 5 Klässlers betrifft. Und dann eine Überleitung a la "deshalb ist es so wichtig, dass du dich gut mit Winkeln auskennst und heute genau das übst, was dir noch schwer fällt".

  • Was wir zu sagen versuchen, ist: der Einstieg ins Thema Winkel ist längst gemacht. Du willst in der Lerntheke üben, um auf die Klassenarbeit vorzubereiten. Ziel ist es, Wissenslücken zu schließen oder schlicht zu üben. Jetzt mit einer runden 'Story' zu kommen passt nicht zur Stunde. Du musst wissen, was du mit der Stunde willst und das sagst du den Kindern. Wenn ihr mir Lernlandkarten arbeitet, dann beziehst du die ein und verknüpfst mit deiner Lerntheke. Gib ihnen Struktur und überlege nicht, was der Prüfer sehen will. Der will sehen, dass die Kinder verstehen, was du ihnen erklärt hast.

  • Der Lebensweltbezug von Winkeln aus Sicht eines 5. Klässlers? Ich würde spontan sagen, den gibt es nicht wirklich. Ich selbst sehe auch nur einen einzigen Lebensweltbezug für mich, wenn ich z.B. Möbel aufbaue. Allerdings brauche ich dazu nur den rechten Winkel, in dem z.B. zwei Bretter aufeinanderstehen. Sonst komme ich sehr gut zurecht, ohne Winkelsummen berechnen zu können und verschiedene Winkel benennen und zeichnen zu können. Außer im Matheunterricht hatte ich persönlich nie Gelegenheit, mein Wissen über Winkel zu nutzen. Ich will jetzt nicht damit sagen, dass das Thema Winkel unnütz ist, doch ob es möglich ist, einen echten Lebensweltbezug bei 10- bis 11-jährigen zu finden? Ich würde dir von diesem Einstieg abraten.

  • Okay, jetzt hab ich verstanden was ihr meint. Aber ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich suche nicht nach einem Einstieg in das Thema, sondern in die Stunde. Jede Stunde braucht laut meinem Seminarleiter eine Kopfrechenphase, einen Einstieg und dann die Erarbeitung. Ich kann mich ja nicht einfach hinstellen und sagen: "Guten Morgen, heute machen wir das und das." Da braucht es doch was Kreatives und Motivierendes. Und dann geht es an die Erarbeitung, also Lerntheke.

  • Eine Lerntheke ist keine Erarbeitung.

    Ich kann mich ja nicht einfach hinstellen und sagen: "Guten Morgen, heute machen wir das und das."

    Doch, das kannst du. Meiner Meinung nach ist der Aufbau der Lerntheke das A und O. Der Prüfer will sehen, dass du eine runde Stunde machen kannst, das bedeutet aber nicht, dass es zwingend notwendig ist, einen Comic oder Lied oder sowas als Einstieg zu suchen. Einstiege können verschieden sein.


    Wichtig ist immer das Ziel, das du hast. Wenn der Prüfer fragt: "Warum haben Sie jetzt ein Beispiel gebracht, wo man Winkel im Alltag braucht, obwohl die Klasse seit 4 Wochen am Thema arbeitet?" kannst du schlecht antworten 'aber Sie meinten doch, ich soll irgendwas Motivierendes sagen.' Was motiviert kommt sehr auf Klientel, Thema, die Situation an.

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  • Also Lerntheke bietet sich tendenziell eher für Übungsstunden an (genauso wie Stationen lernen).


    Ich würde dir eigentlich davon abraten bei UB eine reine Übungsstunde zu zeigen.


    Gibt es denn noch irgendeinen Themenbereich für "Winkel" der noch offen ist? Falls ja dann würde ich dieses offene Thema zeigen ( kopfrechenphase - Einstieg - Erarbeitung - Sicherung)

  • Lass mal deine Lerntheke stehen, lass dich nicht kirre machen, bleib dabei.

    Wenn du unbedingt eine Kopfrechenphase, Kopfgeometrie an den Anfang setzen möchtest, kannst du ja aus der Lernstandserhebung Übungen dafür ableiten, etwa so wie MarPhy das oben beschrieben hat.

    Lass doch die SUS am Ende der Lernstandserhebung einen Selbsteinschätzungsbogen ausfüllen, den du dann nach der Kontrolle um deine Einschätzung ergänzt. Dann ist für den Einstieg das das Thema verbunden mit der Frage, wie die SuS die Selbsteinschätzung verbessern können.

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Der Lebensweltbezug von Winkeln aus Sicht eines 5. Klässlers? Ich würde spontan sagen, den gibt es nicht wirklich. Ich selbst sehe auch nur einen einzigen Lebensweltbezug für mich, wenn ich z.B. Möbel aufbaue. Allerdings brauche ich dazu nur den rechten Winkel, in dem z.B. zwei Bretter aufeinanderstehen. Sonst komme ich sehr gut zurecht, ohne Winkelsummen berechnen zu können und verschiedene Winkel benennen und zeichnen zu können. Außer im Matheunterricht hatte ich persönlich nie Gelegenheit, mein Wissen über Winkel zu nutzen. Ich will jetzt nicht damit sagen, dass das Thema Winkel unnütz ist, doch ob es möglich ist, einen echten Lebensweltbezug bei 10- bis 11-jährigen zu finden? Ich würde dir von diesem Einstieg abraten.

    Den rechten Winkel brauchen Kinder auch beim Fahrradfahren. Wenn sie zu spitz auf den Bordstein fahren, rutscht das Rad weg und sie stürzen. Und beim Origamifalten tauchen in den Anleitungen auch manchmal Winkel auf: falte im 90° oder 45° Winkel und drehe um 180°


    LG DFU

  • Der Lebensweltbezug von Winkeln aus Sicht eines 5. Klässlers?

    Ich habe im Herbst den Fußballtrainern der F-Jugend dabei zugesehen und zugehört, wie sie versucht haben Grundschülern klar zu machen, warum es schwierig ist ein Tor zu schießen, wenn man ganz am seitlichen Rand bis fast zur Torlinie nach vorne läuft und dann versucht direkt zu schießen.

    Es ging um den Schusswinkel - direkt vor dem Tor und seitlich vor dem Tor.

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