Wie viele Stunden arbeitet ihr pro Woche?

  • Für diese Verwaltungsarbeit im Rahmen des Mahnverfahrens beträgt der Zeitaufwand für mich max. 10 Minuten pro Mahnschreiben und Schüler*in (Fehltage aus dem Klassenbuch in den vorgefertigten Mahnbrief eintragen, abspeichern, einmal ausdrucken und unterschreiben, dann ins Sekretariatsfach legen, denn der Versand läuft darüber).

    Naj. Die Daten müssen ja auch irgendwie ins Klassenbuch kommen. je mehr gefehlt wird, umso mehr Arbeit ist das. D. h. die Vielfehlerinnen machen (in dem Punkt) die meiste Arbeit. Das sind hier mal ein Minüthcne, da mal zwei. Das läpperte sich, wenn man es mal aufaddierte. Der springende Punkt: die Schlumpfinen kosten uns Zeit, die nicht zum Lernerfolg beiträgt. Die Zeit fehlt den anderen (oder wir erarbeiten sie zusätzlich).

  • Das läpperte sich, wenn man es mal aufaddierte. Der springende Punkt: die Schlumpfinen kosten uns Zeit, die nicht zum Lernerfolg beiträgt. Die Zeit fehlt den anderen (oder wir erarbeiten sie zusätzlich).

    Naja, dafür wird eine intensivere Betreuung der anderen im Unterricht möglich, weil ja nicht mehr so viele gleichzeitig da sind ;)

  • Naj. Die Daten müssen ja auch irgendwie ins Klassenbuch kommen. je mehr gefehlt wird, umso mehr Arbeit ist das.

    ??? Fehlende SuS werden doch von der jeweils in der Klasse unterrichtenden Lehrkraft eingetragen, nicht von der Klassenlehrkraft. Ich rechne dann nach Ende eines Monats oder zu den Ferien hin die Fehltage und die davon entschuldigten im Klassenbuch meiner Klasse schnell zusammen (das mache ich grundsätzlich während einer Stillarbeitsphase der Klasse). Kostet mich also max. einmal im Monat fünf Minuten, die aber keine zusätzliche Arbeitszeit sind, weil ich ja während dieser Zeit nichts anderes zu tun hätte, als allerhöchstens Fragen meiner SuS zu Arbeitsaufträgen zu beantworten; da kann ich also genauso gut die Zeit für "Verwaltungskram" nutzen.

    Das sind hier mal ein Minüthcne, da mal zwei. Das läpperte sich, wenn man es mal aufaddierte.

    In NDS kommen nur komplette Fehltage ins Zeugnis und sind maßgeblich fürs Mahnverfahren. Fehlstunden und -minuten brauchen wir - als unentschuldigte Verspätungen oder "Abhängen" von Stunden zum Ende des Schultages - nicht zu addieren; das wird höchstens in der Beurteilung des Sozialverhaltens berücksichtigt.


    Vermutlich ist der Arbeitsaufwand für Klassenlehrer*innen in NRW dadurch, dass Fehlzeiten in Stunden und Minuten ausgerechnet werden müssen, viel höher als bei uns in NDS.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ??? Fehlende SuS werden doch von der jeweils in der Klasse unterrichtenden Lehrkraft eingetragen, nicht von der Klassenlehrkraft. Ich rechne dann nach Ende eines Monats oder zu den Ferien hin die Fehltage und die davon entschuldigten im Klassenbuch meiner Klasse schnell zusammen (das mache ich grundsätzlich während einer Stillarbeitsphase der Klasse). Kostet mich also max. einmal im Monat fünf Minuten, die aber keine zusätzliche Arbeitszeit sind, weil ich ja während dieser Zeit nichts anderes zu tun hätte, als allerhöchstens Fragen meiner SuS zu Arbeitsaufträgen zu beantworten; da kann ich also genauso gut die Zeit für "Verwaltungskram" nutzen.

    Die meiste Arbeit bei den Fehlstunden machen nicht die Leute die ganze Tage fehlen, das ist tatsächlich durch die Liste vorn im Klassenbuch relativ einfach. Aufwändig wird es, wenn sich die Damen und Herren nach den ersten zwei Stunden wegen "Bauschmerzen" abmelden. Wenn die SuS dann merken, dass viele meiner KuK zu faul sind diese Stunde mit aufzuaddieren herrscht nach kurzer Zeit ein munteres Kommen und Gehen. Extreme Unterrichtsausfälle tun ihr übriges, kaum ein Tag findet statt wie er im Stundenplan veranschlagt ist. Das muss zur korrekten Erfassung der Fehlzeiten alles mit berücksichtigt werden.

    Bei uns ist es in einigen Klassen mittlerweile so schlimm, dass das Bemerkungsfeld im Klassenbuch nicht mehr ausreicht, um die ganzen spontan erkrankten SuS zu dokumentieren.

  • Humblebee

    ich hatte das Vergnügen einen Kollegen für einen Monat in der Beziehung zu vertreten. Weil das wie Higgs oben beschrieben hat nicht mehr ins Klassenbuch passt, füllt jeder Fachlehrer zu jedem Schüler der fehlt einen Fehlzettel aus. Auf diesem steht dann Gunda Gaukula hat 03.04. in der zweiten und dritten Stunde gefehlt, für die vierte gibts dann einen Zettel dass Gunda Gaukula 10 Minuten zu spät in den Unterricht kam usw usw. Auf diese Art und Weise kamen bei uns wöchentlich etwa 60 Fehlzettel zu Stande, die säuberlich einer Exceltabelle einzupflegen waren. Mit dem Kaffee zwischendurch 1,5 Stunden die Woche und danach kannst Du die Zettel nicht mehr sehen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Kostet mich also max. einmal im Monat fünf Minuten, die aber keine zusätzliche Arbeitszeit sind, weil ich ja während dieser Zeit nichts anderes zu tun hätte, als allerhöchstens Fragen meiner SuS zu Arbeitsaufträgen zu beantworten;

    Besser kann man nicht belegen, dass der Verwaltungsaufwand Lehrqualität kostet.

  • Besser kann man nicht belegen, dass der Verwaltungsaufwand Lehrqualität kostet.

    Kostet es gerade nicht, wie du leider in meinem letzten Kommentar überlesen hast. Die wenigen Minuten werden deutlich wieder aufgewogen durch das bessere Betreuungsverhältnis in den nun kleineren Lerngruppen aufgrund der fehlenden Schüler.

  • Das muss zur korrekten Erfassung der Fehlzeiten alles mit berücksichtigt werden.

    und chemikus08 : Daher mein Hinweis, dass das Ausrechnen von Fehlstunden in NRW ungleich aufwändiger ist als hier in NDS!


    Besser kann man nicht belegen, dass der Verwaltungsaufwand Lehrqualität kostet.

    Wieso jetzt das? Ob ich in der Zeit, wo SuS in Einzelarbeit Aufgaben erledigen, nun Däumchen drehe und aus dem Fenster schaue - Rückfragen an mich sind eher selten -, meine E-Mails checke oder Verwaltungstätigkeiten wie das Ausrechnen von Fehlzeiten erledige, ist doch wohl völlig egal. 'tschuldigung, aber meine "Lehrqualität" ist anscheinend eh so schlecht, dass es in fast jeder Doppelstunde bei mir diese Stillarbeitsphasen gibt, in denen ich als Lehrperson nicht wirklich was zu tun habe...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Besser kann man nicht belegen, dass der Verwaltungsaufwand Lehrqualität kostet.

    Die BK Kollegen mögen mir jetzt verzeihen, es ist nur anekdotisch und hoffentlich nicht repräsentativ.

    Das erinnert mich an meine vorherige Schule. Immm, wenn ich die Treppe runter ging fiel mein Blick auf ein Fenster des benachbarten BK. Die Schüler erledigten mehr oder weniger fleissig ihre Aufgaben und der Kollege lass die Bild-Zeitung (Ja es war die Bild). Ich dachte mir nur, wenn ich das jetzt mit meinen machem gehen die über Tische und Bänke^^

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Die BK Kollegen mögen mir jetzt verzeihen, es ist nur anekdotisch und hoffentlich nicht repräsentativ.

    Das erinnert mich an meine vorherige Schule. Immm, wenn ich die Treppe runter ging fiel mein Blick auf ein Fenster des benachbarten BK. Die Schüler erledigten mehr oder weniger fleissig ihre Aufgaben und der Kollege lass die Bild-Zeitung (Ja es war die Bild). Ich dachte mir nur, wenn ich das jetzt mit meinen machem gehen die über Tische und Bänke^^

    BK Kollege hier: Deckt sich mit meiner Erfahrung! Was einige da abziehen geht wirklich nur dank Verbeamtung a. L...

  • Oder ein gutes Team...

    Vielleicht ein großes Team mit mehr Lehrkräften als die Anzahl der Klassen oder der Fächer oder der Beauftragungen,

    alternativ hat eine Person im Kollegium einfach sehr, sehr viele der Aufgaben übernommen, dann haben die anderen weniger, klar.

  • Vielleicht ein großes Team mit mehr Lehrkräften als die Anzahl der Klassen oder der Fächer oder der Beauftragungen,

    alternativ hat eine Person im Kollegium einfach sehr, sehr viele der Aufgaben übernommen, dann haben die anderen weniger, klar.

    Solche Situationen sind natürlich toll, aber in der Praxis selten. Letztlich bleibt es dabei, dass bestimmte Aufgaben einfach erledigt werden müssen. Und da sollte man sehen, dass man es fair verteilt. Im Endeffekt ist das nichts anderes als Pausenaufsichten oder unbeliebter Nachmittagsunterricht. Ein gutes Kollegium schafft es die Aufgaben fair zu verteilen. In anderen Kollegien muss die SL das von oben verteilen. Das ist aus vielen Gründen nicht sinnvoll.

    Wir tauschen uns auch mit anderen Grundschulen aus. Einer macht etwas fertig und gibt es an die anderen. Von einer guten Zusammenarbeit profitieren fast alle. Das letzte größere Konzept hat unsere kleinste Grundschule weniger als 10 Mitarbeiten gemacht. Die anderen Grundschulen haben es dann für ihre Verhältnisse überarbeitet und angepasst. Spart viel Arbeit.

  • Letztlich bleibt es dabei, dass bestimmte Aufgaben einfach erledigt werden müssen. Und da sollte man sehen, dass man es fair verteilt. Im Endeffekt ist das nichts anderes als Pausenaufsichten oder unbeliebter Nachmittagsunterricht. Ein gutes Kollegium schafft es die Aufgaben fair zu verteilen

    Ja, stimmt, die meisten Aufgaben müssen erledigt werden. Aber die Arbeit wird letztlich nicht weniger ... sondern dank vieler Ansprüche immer mehr - ohne Ausgleich.

    Und ein Kollegium ist nicht per se schlecht oder unfair, wenn man allgemein beobachtet, dass zu viele Aufgaben zu verteilen sind, es keinen Ausgleich gibt und es viel Zeit und Kraft benötigt, diese Aufgaben zu erledigen.


    Gefragt wurde nach der Arbeitszeit und wir alle wissen, dass die vielen geforderten Aufgaben gar nicht in der angesetzten Zeit zu schaffen sind. Dazu gibt es auch Studien. https://www.isf-bremen.de/


    Wenn Lehrkräfte sich sehr deutlich abgrenzen, ist es ihr gutes Recht,

    aber es bedeutet häufig auch, dass andere Lehrkräfte dann (noch) mehr Aufgaben übernehmen (müssen).

    Das kann delegiert sein oder innerhalb des Kollegiums miteinander aufgefangen werden, wenn KollegInnen (zeitweise) weniger belastbar sind oder ausfallen.

    Auch kann ich verstehen, dass es Möglichkeiten/Fächer/Positionen gibt, die es einem eher ermöglichen, sich zu distanzieren. Aber sehr vielen oder zu vielen Lehrkräften ist es nicht möglich oder es gelingt ihnen nicht - seit Jahren - und das Land weiß das.


    Das Land regelt dies nicht. Trotz der Arbeitszeitstudie und der Arbeitszeitkommission gibt es weiterhin keinen Ausgleich und ich sehe auch die Bemühungen nicht, mehr Lehrkräfte und weiteres Personal in die Schulen zu stellen und eine Vertretungsreserve zu gewähren.

    Es gibt weiterhin so gut wie keine Entlastungsstunden in Grundschulen und es gibt auch keinen Ausgleich, wenn das Team einer Schule nur aus 4-5 Leuten besteht oder wenn eine Schule so knapp versorgt ist, dass es mehr Stunden über Abordnungen als im Stamm gibt. Den Abordnungen überträgt man selten weitere Aufgaben.

    Bei der Versorgung geht es inzwischen allein um die Zahlen für die Pflichtstunden und die DezernentInnen sagen offen, dass die vorhandenen Personen dafür nicht ausreichen und auch im Sommer nicht ausreichen werden.

    Wenn also die Pflichtstunden schon nicht besetzt werden können und das Kollegium mehr schaffen muss, als mit dieser Anzahl an Stunden vorgesehen, wie kann man da auf die Idee kommen, dass die Zeit und Kraft für die anderen Aufgaben reichen wird?


    Wenn also jemand nach der Arbeitszeit fragt, muss man doch auch sagen, dass diese zwar offiziell nach dem Deputat bemessen ist, tatsächlich aber nicht daran orientiert ist, dass sich das Deputat nicht verändert hat, die zusätzlichen Aufgaben aber durchaus.

  • Palim


    Es braucht den Mut, etwas liegen zu lassen. Sowohl bei jeder einzelnen Kollegin als auch bei den Leitungen und deren Wasserträgerinnen. So lange eine ausgefallene Stunde als individuelles Dilemma verstanden wird, machen wir uns kaputt. Wir müssen sie als das sehen, was sie ist. Eine ausgefallene Stunde, ein Rundungsfehler in der Statistik, eine Nachkommakleinigkeit. Abhaken, weiter machen.

  • Wenn Lehrkräfte sich sehr deutlich abgrenzen, ist es ihr gutes Recht,

    aber es bedeutet häufig auch, dass andere Lehrkräfte dann (noch) mehr Aufgaben übernehmen (müssen).

    Du hast in vielen Dingen vollkommen Recht. Aber es ging um die Aussage, dass man keine "Gemeinschaftsaufgaben" übernehmen kann, weil man die Zeit für adäquate Unterrichtsvorbereitung braucht. Und das ist halt nicht so. Letztlich entscheidet nicht die Lehrkraft sondern der Arbeitgeber. Und ggf. muss dann auch mal der Unterricht leiden. Wobei ich natürlich auch bei dir bin, dass man lieber andere Dinge liegen lassen sollte. Nur manche Dinge müssen halt gemacht werden...

  • Das hörte sich aber schon komisch bei dir an. Letztlich sind das keine freiwilligen Aufgaben sondern gehören zum Job. Ich kann auch im Einzelhandel nicht sagen, dass ich nur an der Kasse arbeite aber keine Ware einsortieren möchte, weil ich nicht einfach der Type für körperliche Arbeit bin. Wenn so was dann angeordnet werden muss, ist das schade. Im Idealfall ist sich das Kollegium einige, was gemacht werden muss und versucht es fair zu verteilen. Dann kommt halt auch mal auf der entsprechende DV die Aussage "Ich mach das, ich habe ja noch nichts." Das ist dann ideal. Mit Zwang ist in unserem Beruf immer doof.

    Das ist nicht ganz falsch. Zunächst aber sehe ich es mal so, dass Zusatzaufgaben auch bevorzugt Kollegen ohne Korrekturfächer übernehmen könnten, denn die haben für das gleiche Geld ohnehin schonmal generell mehr Freizeit. Und grundsätzlich wäre ich auch durchaus bereit Zusätzliches zu übernehmen, wenn nicht bereits so viel Zeit durch nicht notwendigen Kram gebunden wäre (ständige ausufernde Konferenzen z.B.), sondern man sich auf das Minimum des Notwendigen beschränken würde. Solange das aber nicht der Fall ist, bin ich nicht motiviert noch extra Zeit zu investieren.

    Punkt 3: viele der Aufgaben, die auf der Liste standen, sind perspektivisch Funktionsstellen und mit Beförderungen verbunden. Hier widerstrebt mir, dass es im Schuldienst Usus ist, sowas erstmal unbestimmte Zeit "kommissarisch" (= für umme) zu machen, bevor dann eveeeeentuell mal irgendwann passend dafür ausgeschrieben wird und man eveeeeentuell diese Stelle dann auch bekommt. Korrekt wäre es umgekehrt: die Stelle wird ausgeschrieben, wer Interesse hat bewirbt sich und somit erfolgt auch von Anfang die angemessene Bezahlung dafür. Gibts keine Stelle, kann die Funktion ja nicht so wichtig sein.


    Daher für mich ganz persönlich: unter den gegebenen Rahmenbedingungen bin ich nicht sonderlich willig, freiwillig irgendwelche Extraaufgaben zu übernehmen. In einer anderen Umgebung mit anderen Strukturen und Arbeitsweisen könnte das anders aussehen.

  • Daher für mich ganz persönlich: unter den gegebenen Rahmenbedingungen bin ich nicht sonderlich willig, freiwillig irgendwelche Extraaufgaben zu übernehmen. In einer anderen Umgebung mit anderen Strukturen und Arbeitsweisen könnte das anders aussehen.

    Ich denke, dass das auch der Unterschied zwischen GS und Gym ist. An der GS hat man einen Haufen Aufgaben und versucht die fair zu verteilen. Letztlich muss jeder irgendwo ran.

    Bei euch gibt des genauso viele Aufgaben aber vielmehr Leute. Da gibt es dann halt auch viele, die nichts machen müssen.

Werbung