Wiedereinstieg nach Ez an neuer Schule. Wie ging es euch damit?

  • Hallo ihr Lieben,

    da mein Wiedereinstieg nun allmählich immer näher rückt, wächst nicht nur die Vorfreude sondern ich mache mir auch Gedanken, ob alles klappt und ich das hinbekomme. Ich war jetzt gut 2 Jahre in Elternzeit. Da wir kürzlich in unser Haus gezogen sind, musste ich schweren Herzens einen Versetzungsantrag stellen, der sehr sicher auch bewilligt wird. Diese Kombi macht mir aber jetzt irgendwie Sorgen. Ich liebe meinen Beruf und habe noch nie Probleme oder Zweifel gehabt. Aber je näher der Start rückt, desto mehr Gedsnken mache ich mir. Ich bin nach zwei Jahren einfach auch komplett raus. An meiner bisherigen Schule hätte ich natürlich ausreichend Kollegen gehabt und vor allem kenne ich mich dort ohnehin aus. Ich war bisher nur an dieser einen Schule und habe deshalb noch keine Erfahrung, wie es ist irgendwo neu anzufangen. Hatte hier jemand eine ähnliche Situation und kennt diese gegensätzlichen Gefühle? Waren eure Sorgen berechtigt?

  • Hallo Lara,

    ja, ich kenne das. Ich war einmal ein Jahr beurlaubt raus (Weltreise), zweimal durch Elternzeit und einmal durch Umzug. Nur beim letzten Mal habe ich auch die Schule gewechselt. Jedesmal aber war ich eher erstaunt, wie schnell man wieder "drin" ist. Da du vor deiner Elternzeit vermutlich nicht so kurz im Beruf und auch zufrieden warst, hat man so viele Routinen, die man nach kurzer Eingewöhnung wieder automatisch abruft, dass es einem erstaunlich leicht fällt. Anfangs hat die Vorbereitung etwas länger gedauert, aber dafür fängt man ja auch meist nicht mit voller Stelle wieder an. Und wenn man offen ist, mal die Kollegen um Hilfe bittet und seine Freistunden z.B. zur Erkundung der Sammlung nutzt, dann ist das Meiste schnell vertraut. Mich hatte es auch beruhigt, als endlich die Schule feststand und mein zukünftiger Chef vor den Ferien ein Gespräch mit mir geführt hat. Wenn es konkreter geworden ist, macht man sich nicht mehr mit allerlei Hirngespinsten verrückt. Geholfen hat auch, dass es an meiner neuen Schule viele Sachen digital erfasst waren (Pläne für Aufsichten, Klausuren, Ansprechpartner etc). Vielleicht gibt es das nach Corona auch vermehrt, dann sucht man nicht mehr hinter all diesen Sachen hinterher. KLar, vieles läuft anders, aber dadurch gewinnt man auch einen neuen Blick für Dinge, die gut oder schlecht laufen.

    Ich drück`dir die Daumen,

    viele Grüße

  • Ich habe nach 7 Jahren Elternzeit die Schule gewechselt, freiwillig, wollte nicht an die alte Schule zurück, die aber auch ok war.

    Ja, es ist schon krass, was man als Lehrer alles leistet, das merkt man nach einer Pause umso mehr.

    Nach der Anfangskonfi schwirrte mir der Kopf vor Infos. Ich traf am Nachmittag zufällig eine Gymkollegin, die nach 1 Jahr EZ wieder angefangen hatte und sie sprach mich an mit den Worten: Boa, ich hatte heute Anfangskonfi, mir schwirrt der Kopf...

    Aber alles ging gut, alle Kollegen waren äußerst hilfsbereit, freundlich, kompetent, offen.

    Das schaffst du!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • "Wieder rein kommen" hat bei mir ca. eine Minute gedauert, wobei ich allerdings auch nicht die Schule gewechselt habe und auch nur 11 Monate in Elternzeit war.


    Was mich allerdings richtig fertig gemacht hat, war, dass man mich (trotz Vollzeitstelle wohlgemerkt) sofort in die Ecke "Mutti, kann eh nicht, meldet sich ständig krank, wird eh bald schwanger, absolut unzuverlässig" gestellt hat.

    Meine Sonderaufgabe (für die mir vor der EZ eine Beförderung versprochen wurde), hatte jemand anders, die Anfrage dies bezüglich bei der Schulleitung wurde beantwortet mit "du wirst hier nicht mehr gebraucht". Ich war mir immer sicher, dass ich nach der EZ die Schule nicht wechseln wollte, obwohl ich es auf Grund der Entfernung gekonnt hätte. In dem Moment habe ich das ganz, ganz bitter bereut, vor allem, da klar war, dass ich nicht nochmal in EZ gehen werde und mich also nicht noch einmal "so einfach" hätte versetzten lassen können.

    Einen Monat später hat die SL dann festgestellt, dass ich die einzige IF Lehrerin an der ganzen Schule war, die zu dem Zeitpunkt Abiturprüfungen in dem Fach abnehmen durfte. Da wurde ich dann doch wieder gebraucht. Ich habe der SL dann ganz gründlich die Meinung gesagt und herausgehandelt, dass ich im kommenden Schuljahr genau den Unterricht bekomme, den ich wollte. Das ging dann auch.

    Kurz danach hat sich die Person, die meine Sonderaufgabe bekommen hatte, an eine Privatschule verabschiedet und von jetzt auf gleiche hatte ich diese Aufgabe zurück mit den Worten "du bist ja doch sehr verlässlich und fehlst so gut wie nie".

    Gespräche mit Kolleginnen von anderen Schulen (auch anderen Schulformen) haben mir leider gezeigt, dass meine Schule bei weitem nicht die einzige ist, an der Frauen so behandelt werden.


    Die SL hat inzwischen übrigens gewechselt, und die Neubesetzung hat mich auf Grund dieser Sonderaufgabe schon am zweiten Tag zu sich gerufen und so ziemlich der erste Satz war "die nächste Beförderungsstelle hier ist für Sie. Die bekommen Sie, auch wenn Sie noch einmal in Elternzeit gehen sollten". Anscheinend war der neuen SL schon zu Ohren gekommen, wie man mit mir umgegangen war und zumindestens von dieser Person wurde das nicht als akzeptabel angesehen.

    Das ganze ist inzwischen auch schon einige Zeit her. Ich hoffe, dass sich die Einstellungen an den Schulen generell geändert haben.

  • Ich war 2x jeweils ein Jahr in Elternzeit und arbeite aktuell in Elternzeit.

    Kommt ganz auf die SL an. Beim 1. Kind. Mega! Ich bin Vollzeit eingestiegen . Es gab ein wirklich gutes Vorgespräch. Da wurde vieles möglich gemacht und auch ich habe ( angesprochene,für mich leistbare) Kompromisse gemacht. Eine gute, konstruktive Zusammenarbeit war die Folge. Viele Projekte in der Schule konnte ich verwirklichen.

    Dieses Mal ( SL hat gewechselt) bin ich mit 70 % in Elternzeit zurückgekommen. Ein fünfminütiges Gespräch. Auf Wünsche ( wg Betreuung usw.) wurde keinerlei Rücksicht genommen. Überstunden sind an der Tagesordnung. Belastung maximal. Einige Mütter haben die Schule bereits verlassen, weil eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gegeben ist.

    Rückfragen werden abgetan mit Geht nicht anders.“ Mails werden nicht beantwortet, Gesprchswünsche ignoriert.

    Ich krieche aktuell auf dem Zahnfleisch und bin fassungslos, dass das die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein soll. Dass es auch anders geht, habe ich ja bei Kind 1 gesehen.

  • Seit wann gibt es eigentlich die Kinderkrankentage? Bei mir hieß es dann bei der Rückkehr aus der Elternzeit: "Sie müssen sich absichern. Sie brauchen mehr als eine Betreuungsperson, die einspringt, wenn ihre Tochter krank sein sollte." Das ist mir im Gedächtnis geblieben und so ein Satz dürfte heute wohl auch nicht mehr fallen.

  • Meine Sonderaufgabe (für die mir vor der EZ eine Beförderung versprochen wurde),


    d die Neubesetzung hat mich auf Grund dieser Sonderaufgabe schon am zweiten Tag zu sich gerufen und so ziemlich der erste Satz war "die nächste Beförderungsstelle hier ist für Sie. Die bekommen Sie, auch wenn Sie noch einmal in Elternzeit gehen sollten".


    Dieses Beförderungsstellen "versprechen" oder auf eine Person zurechtschreiben ist zwar üblich, aber trotzdem fragwürdig und man sollte entsprechend hier auch keine Anspruchshaltung haben. Und wenn man sich überlegt, dass Stellen nach Eignung und Befähigung besetzt werden sollen, und hier anscheinend dem Besetzungsverfahren vorgegriffen wird, finde ich das schon etwas unvorsichtig.

  • Seit wann gibt es eigentlich die Kinderkrankentage? Bei mir hieß es dann bei der Rückkehr aus der Elternzeit: "Sie müssen sich absichern. Sie brauchen mehr als eine Betreuungsperson, die einspringt, wenn ihre Tochter krank sein sollte." Das ist mir im Gedächtnis geblieben und so ein Satz dürfte heute wohl auch nicht mehr fallen.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gab es in BW ca. 2010/2011 die Änderung, dass Eltern minderjähriger Kinder bei voller Beihilfe bis zu 15 Jahre unterhälftige Teilzeit machen dürfen. In der Konferenz, in der die Schulleitung das vorgestellt hat, wurden auch die Kinderkranktage für Beamte genannt. Ich meine, auch die wurden damals erhöht, da bin ich mir aber nicht ganz sicher.

  • Dieses Beförderungsstellen "versprechen" oder auf eine Person zurechtschreiben ist zwar üblich, aber trotzdem fragwürdig und man sollte entsprechend hier auch keine Anspruchshaltung haben.

    Da stimme ich dir eigentlich absolut zu. Allerdings hatte man mich vor meiner Elternzeit schon auf nicht ganz kostengünstige Fortbildungen geschickt, so dass ich davon ausgegangen war, dass man diese Kosten nicht zum Fenster rausschmeißt (die Schule hatte die Fortbildungen bezahlt).
    Aber wie gesagt, global gesehen hast du Recht.

  • Kinderkrankentage gibt es gefühlt ewig.

    Nennen sich für Beamte aber " Sonderurlaub ". In der Regel hat man 4 Tage pro Kind ODER du verdienst " so wenig", dass du unter dem Satz für die Befreiung von der gesetzlichen Krankenkasse verdienst. Dann wirst du Angestellten gleichgestellt, um eine Schlechterstellung zu vermeiden. Allerdings steht im Gesetz immer " wenn dienstliche Interessen nicht im Wege stehen, soll...".

    Also keine Garantie...wobei jemand vom VBE mal sagte, dass "soll" im Gesetz eher gleichzusetzen ist mit " muss",..also nur zu sagen geht nicht es fehlen noch zu viele Andere ( als Beispiel) reicht nicht.


    Während Corona wurde ja auch noch mal an der Anzahl der Krankentage für Kinder gedreht. Gilt bis einschließlich zum 12 Jahr des Kindes.

  • Mir steht genau das auch bevor und ich kann deine Sorgen und Gedanken sehr gut nachvollziehen, mir gehts nämlich genau so...Ich werde im September wieder einsteigen, nach 2 Jahren Pause , an einer neuen Schule. Den Chef durfte ich bereits kennenlernen und das Gespräch war sehr positiv.Ich werde mit 20 Stunden wieder einsteigen, um zu sehen, wie es damit klappt. Ich erhoffe mir, dass ich mit den 20 Stunden schnell im Kollegium ankomme, da ich wahrscheinlich täglich an der Schule sein werde.Vollzeit hab ich mir nicht zugetraut, da andere Lehrwerke benutzt werden und ich erstmal schauen muss, was sich geändert hat... ich möchte aber so schnell es geht wieder in VZ arbeiten, da es für mich persönlich zu viele Nachteile in TZ gibt. Ich hoffe, der Stundenplan wird einigermaßen ok, das weiß man ja auch nie....

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