Gendergerechte Sprache in NRW-Schulen

  • Nein. Eine Augenfarbe ist wesentlich klarer zuzuordnen und ist keine Empfindungs-Sache.

    Wenn ich das so empfinden würde, wäre es auch eine Empfindungssache. Hör bitte auf, mich zu diskriminieren, weil ich empfinde, dass meine Augenfarbe weder braun noch grün noch blau ist (und ich auch kein Albino bin).

    Wenn ich alle Personen, die sich dem dritten Geschlecht zugehörig fühlen, nackt sehen würde, könnte ich ganz sicher auch 95+ % optisch zuordnen.

    Würde ich hingegen eine Sonnenbrille tragen, könnte man meine Augenfarbe auch nicht zuordnen.

  • Eine Diskussion ist auch etwas anderes als Aufoktroyieren.

    Ach, eine Banane ist etwas anderes als eine Wurst. Mir wird nichts dergleichen oktroyiert. Wie kriegen sie es bei dir hin?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wenn ich alle Personen, die sich dem dritten Geschlecht zugehörig fühlen, nackt sehen würde, könnte ich ganz sicher auch 95+ % optisch zuordnen.

    Die Zahl ist ausgedacht. Du hast nichts Belastbares. Aber sollte man so eine Teremonie veranstalten? Warum sollten sich Menschen vor dir ausziehen? Wie kommst du zu solchen Gedanken?


    Ob die Augenfarbe dringend im Ausweis stehen muss, weiß ich auch nicht. Sie dient aber wohl ganz pragmatisch der Identifikation. Insofern passt sie da schon ganz gut hin. Die Sonnenbrille kannste grad mal abnehmen, das fordern Polizistinnen auch schon mal ein. Mich ausziehen musste ich noch nicht. Was macht eigentlich das Geschlecht im Ausweis? Muss ich den vorzeigen, wenn ich mich fortpflanzen möchte?


    Mittlerweile übrigens ist aber der Eintrag „divers“ im Ausweis möglich. Dazu gab es wohl mal ein Verfassungsgerichtsurteil Wenn so etwas erhoeben wird, muss es auch eine Möglichkeit für diejenigen geben, die nicht ins binäre Geschlechterschema passen. Das wäre insofern geklärt.


    Damit könnten wir wieder den Bogen zum Thema des Threads nehmen. Als öffentliche Einrichtung tun wir gut daran, uns an das zu halten, was uns die kleine Pseudo-Elite von Verfassungsrichterinnen uns da oktroyiert. Allerdings vermisse ich da Vorgaben. Was schreiben wir denn als Anrede bei einem divers-geschlechtlichen aufs Zeugnis, wo da sonst „Herr“ oder „Frau“ steht?


    „Divers“ ist übrigens kein drittes Geschlecht, sondern lediglich eine Sammelbezeichnung für all diejenigen, die nicht ins binäre Geschlechterschema passen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich könnte einfach behaupten, ich fühle mich mit den gängigen drei Augenfarben nicht eingeschlossen, und suche mir dann ne Lobby.

    Mach' das.


    Alerdings ist dein Augenfarben-Beispiel ausgedacht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nein, das würde Darwin auch sagen

    Nein. "Um zu" ist nicht Darwin, auch nicht moderne Evolutionstheorie. Das ist das teleologische Argument, von dem ich sprach. (Tatsächlich kann ich eine Lektüre von "The Origin of Species" nur empfehlen. Spannendes Buch, geschickt aufgebaut. Vor allem spannend die Stellen, wo er weiß, dass da noch etwas ist, das er nicht erklären kann: die Gene, wissen wir als moderne Leser.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • ein. Eine Augenfarbe ist wesentlich klarer zuzuordnen und ist keine Empfindungs-Sache. Wie gesagt, schwaches Beispiel.

    das Problem entsteht doch erst, wenn man die Personen nicht von außen einem Geschlecht zuzuordnen kann (auch wenn es so aussieht), sondern das subjektiv Gefühlte vom Wahrgenommenen abweicht. insofern ist das Augenfarbenbeispiel gut geeignet, vonmiraus auch das Wurstbeispiel. Es kommt einem halt absurd vor, aber "I identify as" ist doch letztlich genau das. auch wenn es 27 Geschlechter gibt, dann kann man sich immer noch nicht repräsentiert fühlen oder heute als Nummer 12 und morgen als Nummer 27 identifizieren. letztlich ist dann halt Geschlecht überhaupt keine sinnhafte soziale Kategorie mehr.

  • Meier

    Falls du mich meinst, verwendest du bitte meinen vollständigen Namen als Anrede. Danke. Ansonsten möchte ich dich bitten, bei der Sache zu bleiben. Äußerungen zur Person bringen uns nicht weiter. Und falls du meinen Beitrag nicht lustig fandest, kann ich dir nicht weiter helfen. Humor zu kaufen, dürfte nämlich nicht funktionieren.

  • Ich finde schade, dass es gerade nur um das "dritte Geschlecht" geht, was auch immer das sein soll, während Gendern ja auch bedeuten kann, die "klassischen" beiden Geschlechter eben auch beide sprachlich zu berücksichtigen. Wie man sich dagegen so sträuben kann, ist mir nicht begreiflich. Ich "gendere" auch nicht durchgängig, aber kann doch anerkennen, dass es Menschen gibt, die sich wünschen, dass z.B. auch Frauen mitgenannt werden. Da breche ich mir doch keinen Zacken aus der Krone?


    Ich persönlich sehe es so, dass ich es wichtig finde, sich einfach bewusst zu sein, dass es diese Problematiken gibt, und selbst ein wenig sensibler damit umzugehen. Beispielsweise ist es interessant, Aufgaben aus älteren Mathebüchern auf diese Aspekte hin zu betrachten. Das Muster "Sabine hat bei ihrer Rechnung einen Fehler gemacht; Max hat die Aufgabe richtig gelöst" (also offenbar mathematisch inkompetente Schülerin gegenüber natürlich mathematisch kompetentem männlichen Gegenpart) kommt da z.B. gern mal vor und das muss ja nun wirklich nicht sein. Auch bei Berufsbildern darf gerne abgebildet werden, dass auch Frauen alle Berufe ergreifen können - und Männer ebenso, auch den umgekehrten Fall gibt es schließlich durchaus.


    Man muss das Thema ja nicht immer gleich komplett in die Extreme ziehen, von wegen "eine komplette Sprache muss geändert werden".

  • Die unterschiedlichen Geschlechter sind zur Fortpflanzung da, nicht mehr und nicht weniger!

    Weil die intelligente Designerin das so geplant hat? Nein. Die (biologischen) Geschlechter ermöglichen, dass die weiblichen Individuen sich fortpflanzen können. Also bei bestimmten Lebewesen. Z. B. bei den Säugetieren ist das so.


    Die Auswirkung des sozialen Konstruktes Geschlecht auf unsere Gesellschaft ist übrigens viel weitgehender.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Was ich witzig finde, diejenigen die nicht gendern wollen sind die gleichen, die auch keinen Bock mehr auf Masken haben.


    Aber die, die beides toll finden, das sind die Korrekt*innen.

  • Scheint zu passen. Ich gendere nicht und habe kein Bock mehr auf Maske, trage aber eine. „Bock auf“ ist nicht immer das gleiche wie vernünftig, ratsam oder sinnvoll.

    Interessante Auffassung von "nicht gendern" mit deinem generischen Femininum.

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