Tarifrunde eingeläutet

  • Eine Kopplung der Abgeordnetendiäten an den Nominallohnindex erscheint mir auf den ersten Blick legitim. Verrätst du mir, nachdem dir die den Schaum vom Mund gewischt hast, worin hier das Empörungspotenzial liegt?

    Übrigens ist der Bund der Steuerzahler ein einfacher, FDP-naher Lobbyverein.

  • "außer höheren Preisen" ... naja, das reicht ja fast schon. Nur ... Energie? Klar, äußert sich auch in höheren Preisen aber eben nicht nur. China und Digitalisierung sind noch gar nicht für den Großteil sooo bemerkbar, das kommt noch.

    Dass viele Probleme hausgemacht sind, Zustimmung. Nur merken tun wir es halt jetzt erst so richtig.

    Greifbar ist China und Digitalisierung in der Regel nur indirekt, wenn Preise steigen, die Wirtschaft bergab geht oder Lieferketten nicht passen. Ich sage mal fehlende Medikamente. Oder bei E-Autos. Die Leute schimpfen darüber, dass die Regierung E-Autos fördert. Aber das große Problem ist doch, dass China uns in Sachen E-Autos inzwischen fast überlegen ist. Früher haben sie schlechte Autos zu guten Preisen gebaut. Heute bauen sie bessere Autos zu billigeren Preisen.


    Aber um beim Thema zu bleiben: Das sind alles langfristig oder mittelfristige Dinge. Das sind keine Krisen, durch die man nun die Schuldenbremse schnell lösen. Da muss man auch langfristige Lösungen suchen.

  • Update: 8 von 15 Bundesländern übernehmen den Tarifabschluss für Landesbeamte:


    Niedersachsen

    Niedersachsen ist gestern noch zurückgerudert, dass man es erst prüft. Heute hieß es dann im Landtag, dass man doch überträgt. Ich bin mal gespannt.

  • Gerade wenn wir uns von internationalen oder globalen Krisen geschüttelt fühlen, dann sollte das doch andernorts auch so sein.

    Empfinden unsere Nachbarn auch Krise?

    Unter anderem genau deshalb überlege ich ernsthalft eine Übersiedlung.


    Die Klimakrise gibt es schon.

    Ich denke nicht, dass der Durchschnitt 30-jähriger Wetterdaten eine Krise kriegen kann.


    Letztlich hat auch der Ukrainekrieg außer höheren Preisen wenig Einfluss auf uns.

    Schön, dass dir die massiven Preiserhöhungen nichts ausmachen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich bin mal gespannt, wie die Tarifrunde demnächst in Hessen ausgehen wird. Ich kann mir vorstellen, dass es auf ein sehr ähnliches Ergebnis hinauslaufen wird. Dann stellt sich die Frage, ob man zeit- und wirkungsgleich übertragen wird. Gerade da Hessen ja bekanntlich eine Sondererhöhung der Besoldung in zwei Schritten (2x3%) beschlossen hat, die Januar 24 erfolgt sein wird. In der Regierungserklärung selbst hieß es, dass es „ein richtiger Schritt in die richtige Richtung [zur Herstellung der verfassungskonformen amtsangemessenen Alimentation]“ sein soll. Doch das war noch vor den Wahlen.

  • Eine Kopplung der Abgeordnetendiäten an den Nominallohnindex erscheint mir auf den ersten Blick legitim. Verrätst du mir, nachdem dir die den Schaum vom Mund gewischt hast, worin hier das Empörungspotenzial liegt?

    Übrigens ist der Bund der Steuerzahler ein einfacher, FDP-

    Schaum hab ich gar nicht vor dem Mund, ich denke mir nur, wenn das bei den Abgeordneteneinfach sang und klanglos so ist, warum sollten wir dann keine Erhöhung bekommen??

    Ich las hier was von Krisen, deshalb müsse es weniger sein … Achja?? Warum dann nicht bei den Abgeordneten, den Bundesbeamten, etc.


    Ich bin doch hier nicht der Märtyrer für das Unglück der Welt.


    Achja, was ich noch ergänzen möchte, ob es sich hierbei um einen FDP nahen Verein handelt ist doch gar nicht von Belang. Es ging doch nur darum, dass es eine automatische Kopplung bei den Abgeordneten gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von NRW-Lehrerin ()

  • Schaum hab ich gar nicht vor dem Mund, ich denke mir nur, wenn das bei den Abgeordneteneinfach sang und klanglos so ist, warum sollten wir dann keine Erhöhung bekommen??

    Ich las hier was von Krisen, deshalb müsse es weniger sein … Achja?? Warum dann nicht bei den Abgeordneten, den Bundesbeamten, etc.


    Ich bin doch hier nicht der Märtyrer für das Unglück der Welt.

    Wir bekommen doch eine Erhöhung.

    Laut dem Bericht, den du hier gepostet hast, wurden die Abgeordnetendiäten zum 01.07.2023 um 2,6 % (!) erhöht. Also eine Erhöhung, die ungefähr im Rahmen unserer letzten Besoldungserhöhung von Dezember 2022 liegt. Ich erkenne her immer noch kein Empörungspotenzial.


    Ich bin übrigens ebenfalls nicht zufrieden mit dem Tarifabschluss. Einmalzahlungen sind gegenüber tabellenwirksamen Erhöhungen immer Mist. Dass wir somit de facto für ein Jahr eine Nullrunde haben finde ich gewerkschaftsseitig schlecht verhandelt. Aber man muss doch auch mal die Kirche im Dorf lassen und nicht jedes populistische Gewäsch wiedergeben, dass man am nächstbesten Stammtisch mal aufgegabelt hat. Sich über Abgeordnetendiäten aufregen ist halt immer einfach, weil sich alle gerne über "die da oben" auslassen. Und dann am besten noch die Sozialschmarotzer*innen (aka Bürgergeldempfänger*innen) mit in den Topf schmeißen, und schon können sich alle gemeinsam aufregen. Dabei werden die Regelbedarfe (nachvollziehbarerweise) anhand eines Preisindex festgelegt. Es ist also (genau wie bei den Abgeordnetendiäten) ein objektives Verfahren und keine politische Entscheidung.

    Das Bürgergeld wird – ebenso wie früher die Hartz-IV-Regelsätze – über die Jahre an die Entwicklung der Löhne und Preise angepasst. Dabei wird die Inflation mit 70 Prozent stärker gewichtet als die Lohnentwicklung mit 30 Prozent. Beide Entwicklungen werden ebenfalls vom Statistischen Bundesamt erhoben. In der Vergangenheit geschah dies mit großem zeitlichem Verzug von bis zu 18 Monaten. Dies führte unter anderem dazu, dass 2022 die Regelsätze lediglich um drei Euro angehoben wurden, obwohl die Preise um fast acht Prozent stiegen.

    Vermutlich hast du dich anno 2022 sehr über die zu geringe Anhebung des Bürgergeldes geärgert, richtig?

  • Ich denke nicht, dass der Durchschnitt 30-jähriger Wetterdaten eine Krise kriegen kann.

    Da beschreibst Du schon das Problem. Die meisten verstehen nicht den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Die Unwetter, Hochwasser, Starkregenereignisse, Dürren, etc. sind (wahrscheinlich) alles Folgen der globalen Erwärmung. Trotzdem können wir dadurch auch harte Winter bekommen. Wir bekommen halt mehr Extremwetterlagen. Das hat Einfluss auf viele Bereiche unseres Lebens. Aber man merkt es nur indirekt. Das führt übrigens auch zu höheren Lebensmittelpreisen etc..

  • mal ehrlich, die jeweiligen Ministerpräsidenten werden den Abschluss schneller übernehmen als wir bis 3 zählen können. Die lachen sich doch darüber ins Fäustchen was für einen Abschluss unsere Gewerkschaften da herausgeholt haben. Das kann man doch wirklich niemanden als Erfolg verkaufen.

  • kleiner gruener frosch

    Februar 2025? Das sind noch 14 Monate! Mehr als ein Jahr!


    Allein sich auf die Zeit dazwischen einzulassen, also faktisch eine einjährige Nullrunde zu akzeptieren, macht mich in Anbetracht des letzten schlechten Abschlusses und der davonrennenden Preise sprachlos.


    Freilich bleibt Dir unbenommen, zufrieden zu sein. Ich glaube und hoffe jedoch nicht, dass diese Leidensfähigkeit und -bereitschaft von vielen geteilt wird.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

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