Ist die Bildung in Bayern und Sachsen wirklich so viel besser?

  • Auswendiglernen? Warum?


    Selbst bei Vokabeln ist das ja nur der erste Schritt

    Wir mussten vorne zum Lehrer und wurden abgefragt. In jedem Fach, es kamen jeweils ein paar Kinder dran und wir bekamen dafür eine Note. Ich glaube, wir hatten einfach keine Zeit für was anderes als auswendig lernen. Musste auch mit dem Rad fahren mehrere Kilometer oder zu Fuß laufen.

  • da sie jeden Tag in irgendeiner Form Leistungsnachweise zu erbringen haben, entweder große oder kleine schriftliche Arbeiten und mündliche, unangekündigte "Abfragen" sind ebenfalls an der Tagesordnung

    So war es schon vor 30 Jahren und so wird es wohl immer sein in Bayern. Psychoterror. Meine Erinnerungen sind nicht die besten und ich war keine schlechte Schülerin. Auswendig lernen und Spicken, damit bin ich in den Fächern, die mir am Allerwertesten vorbei gingen, gut über die Runden gekommen.


    Mag sein, dass das bayrische System effizienter funktioniert. Meine Vorstellung von guter Schule aus meiner heutigen Perspektive trifft es nicht.

  • Wir mussten vorne zum Lehrer und wurden abgefragt. In jedem Fach, es kamen jeweils ein paar Kinder dran und wir bekamen dafür eine Note. Ich glaube, wir hatten einfach keine Zeit für was anderes als auswendig lernen. Musste auch mit dem Rad fahren mehrere Kilometer oder zu Fuß laufen.

    War das in Bayern oder Sachsen? Dieses tägliche mündliche Abfragen kenne ich nur von dort (hab ich oben schon geschrieben).

  • So war es schon vor 30 Jahren und so wird es wohl immer sein in Bayern. Psychoterror. Meine Erinnerungen sind nicht die besten und ich war keine schlechte Schülerin. Auswendig lernen und Spicken, damit bin ich in den Fächern, die mir am Allerwertesten vorbei gingen, gut über die Runden gekommen.


    Mag sein, dass das bayrische System effizienter funktioniert. Meine Vorstellung von guter Schule aus meiner heutigen Perspektive trifft es nicht.

    Es ist sehr schwer, ein System mit möglichst vielen Vor- und möglichst wenigen Nachteilen zu wählen. Auch außerhalb der Schule, in der privaten Erziehung der Kinder gibt es keine eindeutige Lösung. Eine zu lockere Erziehung und du hast Kinder, die dir buchstäblich über Tische und Bänke gehen. Bei einer sehr strengen Erziehung hast du zwar Kinder, die auf die Menschheit losgelassen werden können, aber das im schlechtesten Fall zum Preis einer verletzten Kinderseele.

    Gerade das bayerische Schulsystem ist so erfolgreich, weil es auf Leistung basiert, die wiederum das Ergebnis von Druck und Stress ist. Dass das nicht unbedingt kinderfreundlich ist, ist klar. Die Situation von Zauberwald s Schülern erscheint mir da aber nicht unbedingt erstrebenswerter, wenn ich ehrlich bin.

  • Das ist mir jetzt aber viel zu schwarz/weiss. Ich bin mit unserem Schulsystem im Baselland in der Sek II eigentlich recht zufrieden. Ich bin auch mit dem, was "meine" Jugendlichen am Ende können, recht zufrieden.

  • Vielleicht bin ich zu lange im Job, aber mir kommt es gerade so vor, als ginge eine Menge Zeit in Erziehungsarbeit/seelischen Aufbau/Zuwendung. Vielleicht bilde ich mir das nur ein. Aber es dauert oft so lange, bis zwischenmenschliche Dinge geklärt und die Kinder aufnahmebereit sind. Und dann lässt wieder schnell die Konzentration nach.

  • Darf ich jetzt ganz naiv fragen: Werden die Schüler in den anderen Bundesländer nicht regelmäßig abgefragt?

    Als meine eigenen Kinder noch im Gymnasium waren, schon, aber z.T. auch schriftlich (Vokabeltests). In der Grundschule mache ich das weniger, bzw. rekonstruiere die Inhalte gemeinsam.

    • Offizieller Beitrag

    Darf ich jetzt ganz naiv fragen: Werden die Schüler in den anderen Bundesländer nicht regelmäßig abgefragt?

    ich habe nie ganz verstanden, was unter einer "Abfrage" zu verstehen ist, außer wenn es um Auswendig Gelerntes wie das 1x1, die Quadratzahlen oder zur Not auch um Vokabeln geht:ka:

  • Darf ich jetzt ganz naiv fragen: Werden die Schüler in den anderen Bundesländer nicht regelmäßig abgefragt?

    In Hessen jedenfalls nicht, sie werden sogar NIE abgefragt. Weder in den verschiedenen Schulen meiner Kinder, noch am BK bei mir. Vielleicht gibt es in Hessen Schulen, die das machen. Mir ist jedenfalls keine bekannt.

  • Naja, man kann doch auch in Geschichte, Biologie, ... einzelne Schüler über den Stoff der letzten Stunde abfragen. Ich dachte, das sei überall so üblich. Und natürlich auch Vokabeln, ...

  • Vielleicht bin ich zu lange im Job, aber mir kommt es gerade so vor, als ginge eine Menge Zeit in Erziehungsarbeit/seelischen Aufbau/Zuwendung. Vielleicht bilde ich mir das nur ein. Aber es dauert oft so lange, bis zwischenmenschliche Dinge geklärt und die Kinder aufnahmebereit sind. Und dann lässt wieder schnell die Konzentration nach.

    Ich habe nun von der Primarschule bekanntermassen keine Ahnung. Ich finde aber grundsätzlich "seelischen Aufbau und Zuwendung" erst mal nicht Schlechtes, ganz im Gegenteil. Zu meiner Schulzeit hat es eine Lehrperson am Gymnasium im Wesentlichen einen feuchten Hasenpfurz interessiert, wie es einem als Jugendliche so ging. Wenn ich da vergleiche wie ich heute als Lehrperson mit meinen Jugendlichen kommuniziere bzw was die mir so alles erzählen und wie wir zusammen diese 4 Jahre gestalten, dann muss ich nicht lange überlegen, was ich besser finde. Ja, kann schon mal vorkommen, dass ich eigentlich was über statischen Auftrieb in Flüssigkeiten erzählen wollte, dann aber nachfrage warum mich eigentlich alle mit so kleinen Äuglein anschauen und wir dann die nächsten 15 min irgendein jugendliches Drama diskutieren weil es der allgemeinen Konzentration gerade im Weg steht. Ich kann mich wie gesagt nicht erinnern, dass ich diese zwischenmenschlichen "Happenings" in meiner eigenen Schulzeit je erlebt habe. Ist natürlich anekdotisch.

  • Meine Schüler/Innen sagen mit Vorliebe Gedichte auf. :flieh:


    Aber die machen das gerne und reißen sich drum. Ich glaube, manche lernen erst mit, wenn sie den anderen zuhören und können es dann schnell.

  • Naja, man kann doch auch in Geschichte, Biologie, ... einzelne Schüler über den Stoff der letzten Stunde abfragen. Ich dachte, das sei überall so üblich. Und natürlich auch Vokabeln, ...

    Das ist nicht überall üblich, siehe meine Antwort oben und ich bin auch froh, dass es das bei meinen Kindern nicht gibt, obwohl sie wahrscheinlich weniger Probleme damit hätten als andere - schüchterne oder introvertierte- Kinder. Jene werden durch diese Methode doppelt "bestraft", da sie sich in einer für sie unangenehmen (weil exponierten) Situation vor der Klasse befinden und dadurch schlechtere Leistung zeigen als es ihnen bei einer anderen Leistungskontrolle möglich wäre (Psychologie).

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