Lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer?

  • Aus deiner Bemerkung mit dem despektierlichen "ei ei" schließe ich kein ernsthaftes Interesse, aber ich versuche dennoch, dir die für Kollegen vorteilhaften Aspekte zu erläutern.

    Bitte tu aviator da nicht unrecht; die ei-ei-Bemerkung kam nicht von ihm.

    • Offizieller Beitrag

    Bitte tu aviator da nicht unrecht; die ei-ei-Bemerkung kam nicht von ihm

    Ich glaube, dass weiß Flupp.

    Trotz des Aviator-Zitates hat er meiner Meinung nach weiter Dr. C. angesprochen.

  • Bei uns gibt es hierfür Abteilungsleiter, die einen Teil der Gespräche übernehmen.

    Das ist an meiner Schule auch so. Es gibt jährlich eine anonyme "Zufriedenheitsbefragung" sowohl unserer Schüler*innen als auch der Lehrkräfte und zudem alle zwei Jahre eine Art "Planungs- und Entwicklungsgespräch" mit der Abteilungsleitung.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)


  • Jetzt machst Du ein neues Fass auf mit Beförderungen. Aus deiner Bemerkung mit dem despektierlichen "ei ei" schließe ich kein ernsthaftes Interesse, aber ich versuche dennoch, dir die für Kollegen vorteilhaften Aspekte zu erläutern.

    Das ist kein neues Fass, um was soll es denn bei Planungs- und Entwicklungsgesprächen sonst gehen?

    „Ei ei“ ist eine passende Abkürzung für „Du machst das hier gut, ich lobe dich aber ich habe keine Beförderungsstelle für dich“. Du hast das auch verstanden, bist ja nicht blöd. Despektierlich? Wem gegenüber denn bitte?

    Hast du dich ertappt gefühlt weil deine SL viel „ei ei“ macht?

  • In unseren Gesprächen geht es nicht um Beförderungen, sondern darum, was in den Teams/Fachgruppen, wo man Mitglied ist, in der nächsten Zeit geplant ist usw. Daher finden diese Gespräche oft auch mit dem gesamten Team statt oder zumindest mit mehreren Teammitgliedern und nicht als Einzelgespräche.

    Wenn ich mich für eine Beförderung interessiere, bewerbe ich mich halt einfach auf eine ausgeschriebene A14-Stelle. Darüber wird aber in den o. g. Gesprächen nicht geredet.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Naja, mit Blick darauf, dass gerade die Funktionsstellen des 1. Beförderungsamts ziemlich maßgeschneidert ausgeschrieben werden, sollte man ein solches Gespräch durchaus auch dazu nutzen, eigene Ambitionen auch zur Sprache zu bringen. Dass das nicht der Hauptinhalt der Gespräche sein muss, steht dazu ja nicht im Widerspruch.

  • Tja, wer das möchte, kann das ja gerne tun. Dazu sind diese Gespräche an meiner Schule aber nicht gedacht. Wenn sich eine Lehrkraft auf eine Funktionsstelle bewerben möchte, macht sie normalerweise nochmal einen Einzelgesprächstermin mit der SL.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das irritiert mich offen gestanden, wenn in einem Personalentwicklungsgespräch nicht auch über persönliche Ziele gesprochen werden kann, sondern dafür ein weiterer Extratermin notwendig ist. Das erscheint mir eine unnötig künstliche Trennung zu sein.


    PS: Ich meine damit nicht ein mögliches Gespräch aus Anlass der Bewerbung auf eine bereits existierende Ausschreibung, sondern tatsächlich das Verbalisieren eigener Karriereziele und Gespräch über mögliche Wege dahin. Aus meiner Sicht gehört so etwas genau in ein solches Personalentwicklungsgespräch hinein.

  • Seph : Es handelt sich nicht um "Personalentwicklungsgespräche". Das habe ich nirgends geschrieben. Bei uns sind das "Planungs- und Entwicklungsgespräche" für die Arbeit in den einzelnen Teams/Fachgruppen und Abteilungen. Die haben einen anderen Hintergrund als die, von denen u. a. Flupp hier berichtete.

    Was die Ziele eines Personalentwicklungsgesprächs angeht, hast du natürlich recht. Die gibt es aber in solch einer Form nicht an meiner Schule (oder nur auf Wunsch der Lehrkräfte).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Also ich finde das überhaupt nicht verwirrend. Ich habe von Anfang an meiner Schulleitung signalisiert, dass ich Beförderungsambitionen habe. Im letzten Jahr kam sie dann ja auch.

  • Also ich finde das überhaupt nicht verwirrend. Ich habe von Anfang an meiner Schulleitung signalisiert, dass ich Beförderungsambitionen habe. Im letzten Jahr kam sie dann ja auch.

    Mich verwirrt lediglich, dass Seph auf einmal von "Personalentwicklungsgesprächen" schrieb. Dazu dienen die von mir genannten nicht (und das hatte ich auch nicht geschrieben).

    Also haben wir dahingehend wohl irgendwie aneinander vorbei geredet.


    So, schönes Wochenende euch allen! Ich hoffe, ihr habt genauso viel Sonne, wie hier angesagt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • ,... tatsächlich das Verbalisieren eigener Karriereziele und Gespräch über mögliche Wege dahin. Aus meiner Sicht gehört so etwas genau in ein solches Personalentwicklungsgespräch hinein.

    OT aber was macht man eigentlich, wenn eine Schulleitung bewusst jedes Ansinnen diesbezüglich vom Tisch wischt? Aus persönlichen Gründen, man könnte es auch Mobbing nennen. Da bleibt einem doch nur die Bewerbung an eine andere Schule, oder? Letztlich kann man ja nicht erzwingen, in seinen Ambitionen gefördert zu werden.

  • Frage:

    Das ist kein neues Fass, um was soll es denn bei Planungs- und Entwicklungsgesprächen sonst gehen?

    Antwort:

    Darüberhinaus geht es - eine Erkenntnis aus diesen Gesprächen - vielen (nicht allen) Kollegen gar nicht um das Hinterherhecheln hinter den wenigen Karotten der Beförderung. Die meisten wollen sich gerne an ihnen passenden Stellen für die Schulgemeinschaft einbringen. Passend bedeutet dabei zeitlich, räumlich und inhaltlich. Hier können Gespräche stark dazu beitragen, die Passung zu erhöhen und damit zur Berufszufriedenheit beizutragen.

    Das heißt ja nicht, dass mein bei PEGs nicht auch über Beförderungsoptionen sprechen kann, das überschneidet sich ja oft mit der Frage, wo man sich einbringen kann. Aber PEGs sind jetzt wirklich nicht ausschließlich dafür da, um Beförderungen abzusprechen.

    Extremes Gegenbeispiel: Der Kollege oder die Kollegin, die krankheitsbedingt viel fehlt, könnte bei einem PEG auch über Stundenplanwünsche sprechen oder darüber, in welchen Bereichen sie sich einbringen kann, ohne sich zusätzlich zu belasten.

  • Ich glaube, dass weiß Flupp.

    Trotz des Aviator-Zitates hat er meiner Meinung nach weiter Dr. C. angesprochen.

    Richtig.

    Das ist kein neues Fass, um was soll es denn bei Planungs- und Entwicklungsgesprächen sonst gehen?

    „Ei ei“ ist eine passende Abkürzung für „Du machst das hier gut, ich lobe dich aber ich habe keine Beförderungsstelle für dich“. Du hast das auch verstanden, bist ja nicht blöd. Despektierlich? Wem gegenüber denn bitte?

    Hast du dich ertappt gefühlt weil deine SL viel „ei ei“ macht?

    Wie du meinst.

    "Despektierlich" gegenüber denjenigen, denen zwischenmenschlich geäußerte Wertschätzung etwas bedeutet.
    Es gibt Kollegen, die brauchen das, es gibt Kollegen, denen ist es völlig egal. Und es gibt auch Kollegen, denen Kritikgespräche völlig egal sind.

    Zum Glück bin ich nicht auf das "ei ei" angewiesen, weil ich selbst diejenige bin, die im Zweifelsfall nur "ei ei" bieten kann. Ich habe das System nicht erfunden, für gute oder über die Regelaufgaben hinausgehende Tätigkeiten gibt es bei uns halt nur die vier Währungen:

    - "Ei ei"

    - Beurteilungen mit dem das konventionelle Beförderungsverfahren angegangen werden kann (in BW braucht man dafür grob 17 Jahre Dienst nach dem Ref und gute Beurteilungen

    - Beförderungsämter mit Übernahme einer Tätigkeit (die aber eigentlich kein Lohn für gute Arbeit, sondern eine Versprechen auf zukünftig gute Arbeit sein sollten)

    - Funktionsstellen

    - Anrechnungsstunden (die dafür in der Regel jemand anderes weggenommen werden müssen)


    Das System funktioniert, weil hinreichend vielen Kollegen das "ei ei" genügt. Mir wäre es grundsätzlich auch lieber, Leistung auch anderweitig honorieren, aber auch auf offensichtliche Minderleistung mehr Instrumente als nur das "Du du" zur Verfügung zu haben.


    Für viele Schularten fallen übrigens mindestens zweieinhalb von den oben genannten Währungen dann auch noch aus. Wie wird da eigentlich gute Arbeit honoriert und wie schaffen es da die Kollegen noch ihren Dienst motiviert anzutreten?

    Zitat

    „Du machst das hier gut, ich lobe dich aber ich habe keine Beförderungsstelle für dich“.

    Andersherum: Warum verbindest Du eigentlich eine gute Tätigkeitserfüllung mit einem Beförderungsanspruch?
    Eigentlich heißt ja ein "Gut gemacht" erstmal nur, dass man im richtigen Job ist und keinen Nachbesserungsbedarf hat.

  • Anstrengung für/im Unterricht: Lohnt sich meiner Meinung nach! Das macht sich im Unterrichtsfluss und der Lehrer-Schüler-Beziehung sowie der Zufriedenheit direkt und dauerhaft bemerkbar.


    Anstrengung darüber hinaus. D.h. Zusatzämter, AGs, Projekte usw: Tendenziell lohnt sich das mehr an Arbeit hier eher nicht! Hier ist zumindest meine individuelle Erfahrung, dass das nicht dementsprechend von der Schulleitung gewertschätzt wird. Ich habe jetzt mehrere Jahre ein Zusatzamt innegehabt (IT und Netzwerkbetreung), welches mit extremer Mehrarbeit in den Ferien und während der Schulzeit einherging. Habe Anrechnungsstunden bekommen. Das war aber im Schnitt stressiger als nur mit vollem Deputat zu unterrichten! Von der Schulleitung wurden aber eigentlich nur Steine in den Weg gelegt in Form von ihr geforderter zusätzlicher Präsenzzeiten, nur dass auf dem Plan steht, dass ein Netzwerkbetreuer irgendwo im Haus seine Zeit absitzt. Zusätzlich will und wollte sie die Anrechnungsstunden dafür reduzieren und wir mussten darlegen, wann wir was gemacht haben und wie viel Zeit das in Anspruch genommen hat. Und das, obwohl bei uns die Technik wohl überdurchschnittlich gut läuft. D.h. die Arbeit ansich kann/konnte sie abgesehen von Kleinigkeiten nicht kritisieren. Ich habe dann für mich nochmal Revuepassieren lassen, ob es sich gelohnt hat 1. Das Zusatzamt überhaupt jahrelang zu erfüllen und 2. es so zu erfüllen, dass die Technik möglichst reibungslos läuft ohne dass meine dahinterliegende Arbeit auffällt. Bin zu einem klaren Schluss gekommen: Abseits vom Lob von Kollegen hat es mir nur Nachteile gebracht!


    Deswegen bin ich da jetzt raus. Von der Schulleitung kommen noch Sprüche wie "irgendjemand muss den Laden ja am Laufen halten", "wir brauchen für solch ein Amt jemanden, der sich mit IT auskennt" oder "wir hatten noch mehr mit Ihnen vor". Die Realität bzw das Verhalten der Schulleitung sah aber anderst aus. Deswegen liegt mein Fokus jetzt auf dem Unterricht.

  • Letztendlich macht ihr durch euer Verhalten die Zusatzarbeiten unattraktiv. Ihr dokumentiert diese nicht und fordert auch nicht die dafür notwendigen Entlastungsstunden an. Anschließend werft ihr hin und die Schulleitung sucht sich den nächsten Dummen.


    Ich bin auch gefragt worden und habe dankend abgelehnt. Werde aber längerfristig nicht drumherum kommen und mache das nur mit einer ordentlichen Arbeitszeitdokumentation mit entsprechender Entlastung. Ansonsten bleibe ich bei meiner Weigerung.

  • Letztendlich macht ihr durch euer Verhalten die Zusatzarbeiten unattraktiv. Ihr dokumentiert diese nicht und fordert auch nicht die dafür notwendigen Entlastungsstunden an. Anschließend werft ihr hin und die Schulleitung sucht sich den nächsten Dummen.


    Ich bin auch gefragt worden und habe dankend abgelehnt. Werde aber längerfristig nicht drumherum kommen und mache das nur mit einer ordentlichen Arbeitszeitdokumentation mit entsprechender Entlastung. Ansonsten bleibe ich bei meiner Weigerung.

    Die Anrechnungsstunden haben wir. Und zwar so wie vom RP vorgesehen. Mehr kann man nicht anfordern.


    Davon mussten wir schon 1,5 Stunden abgeben. Zusätzlich hat uns die Schulleitung ins Gesicht gelogen und behauptet, dass es die Anrechnungsstunden so nicht gibt. Dabei gibt es diesbezüglich eine offen zugängliche Anfrage und Antwort aus dem Landtag. Dort ist exakt aufgeschlüsselt, unter welchen Bedingungen es welche Anrechnungsstunden gibt.


    Glaub mir: eine lückenlose Arbeitszeitdokumentation ist im Netzwerk mehr Belastung als Hilfe. Das wird wenn dann ne Pi mal Daumen Sache. Während Corona, Umbaumassnahmen sind/ fallen unendlich viele spontane Dinge zwischen Tür und Angel in Pausen und auch während des eigenen Unterrichts an. Aber viel Spaß dabei.


    Zusätzlich haben wir unsere Tätigkeiten überschlagen und ne riesen Excel gebastelt. Dabei kam raus, dass unsere Anrechnungsstunden mehr als gerechtfertigt sind. Und da ist der Bereitschaftsdienst noch nichtmal drin.

  • Danke für die näheren Infos und die Warnung, so einen Posten anzunehmen. Bleibe bei meiner Ablehnung.

    Kein Problem.


    Das Grundproblem an der IT ist:

    Wenn sie läuft, dann fällt es keinem auf. Wenn es Probleme gibt, dann motzt jeder.


    Heisst: je besser die Arbeit erledigt wird, desto weniger fällt sie auf.


    Meine Schulleitung ist evtl auch das Negativbeispiel bzgl Wertschätzung diesbezüglich. Von Bekannten an anderen Schulen bekomme ich mit, dass dafür schon nach wenigen Jahren A14 verteilt wird und auch weitere Vorteile gewährt werden. D.h. es gibt auch Schulleiter, die ihren Netzwerkern den Allerwertesten Pudern.

Werbung