Falsche Lernmethoden ursächlich für Bildungsprobleme?

  • Um konkreter zu werden: Lernbüro/Wochenpläne etc. Die SuS dürfen sich das Fach frei aussuchen und bearbeiten Aufgaben.

    So arbeiten bei uns eher die Gemeinschaftsschulen ab Klasse 5. In den Grundschulen ist das weniger die Regel, es sei denn in jahrgangsgemischten Gruppen. Aber selbst da läuft der Unterricht vllt. mal ein paar Stunden in der Woche so ab. Kolleginnen, die gerne mit dem Wochenplan arbeiten sind bei mir oft die noch älteren als ich, oder die, die jetzt schon pensioniert sind und wie ich es mitbekommen habe, waren das meist nur 1 oder 2 Stunden am Tag. Den Rest des Tages hat man ganz normal Unterricht gemacht.

    Aber ist, wie so oft, anekdotische Evidenz.

  • In der Klasse (5) meines Kindes gibt es von 31 Kinder genau 3 ohne Handy. Ich denke nicht, dass man in diesem Alter eines braucht. Natürlich haben wir zuhause einen PC (bzw mehrere) und das Kind zum Arbeiten einen eigenen, damit kann es auch in teams und mebis (der bayerisches Kram der digitalen Schule). Handy? Wozu? Wenn es eine App für die Schule gibt, kann man diese auch am PC abrufen, dafür ist kein Handy nötig.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • PS Natürlich das Christkind. Das andre sind höchstens Zuarbeiter.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ist bei uns so ähnlich, Wochenpläne kommen mal vor, eher in Übungsphasen, dann wieder nicht,

    es gibt eine Lehrkraft, die durchgängiger damit arbeitet, da sind aber tageweise die Aufgaben eingetragen und ein Teil dieser Aufgaben wird miteinander erarbeitet.


    Ich finde gut, wenn die Kinder sich selbst organisieren müssen, das übt man ab Klasse 1, dann geht es in Klasse 2 bei vielen. Auch die Herangehensweise an Wochenpläne kann man differenzieren und bestimmten Kindern helfen, Aufgaben zu wählen oder zu bearbeiten, was vorgegeben wird.


    Unsere DaZ-Kinder haben Aufgabenpläne, sodass in jedem Unterricht darauf zurückgegriffen werden kann, wenn andere Mitarbeit nicht möglich ist. Das geht bei vielen Kindern, bei DaZ-GE aber nicht.

  • Weil die Einheimischen nicht genug Kinder machen, um alle alten Menschen versorgen und die Wirtschaft am Laufen halten zu können.


    Die Frage ist aber trotzdem, ob starke Zuwanderung da wirklich die Lösung sein muss.


    In diesem Zusammenhang finde ich es wichtig, auch einen anderen Aspekt zu betrachten:


    - Technische Innovationen in der Arbeitswelt:


    Durch diese werden in Zukunft viele Stellen, für die heute noch echtes Personal nötig ist, von Robotern, Maschinen und KI angedeckt werden können. Es ist also in meinen Augen ein Fehlschluss zu glauben, die Personalanforderungen in vielen Bereichen würden in Zukunft gleich bleiben oder sogar zunehmen. Dieses wiederum schafft dann automatisch auch Umverteilungen in andere Arbeitsbereiche, wo der Personalbedarf eher zunehmen wird.

    Und natürlich sind das wirtschaftliche Wachstum einer Volkswirtschaft und damit auch die höhe der Steuereinnahmen nur bedingt an die Anzahl der Beschäftigten gekoppelt. Es ist somit nicht abwegig, dass in Zukunft die Wirtschaft weiter wächst und die Staatseinnahmen steigen, auch wenn insgesamt weniger Personen beschäftigt sind. (hier müsste dann eben eine Umverteilung in die Rentenkassen und sonstigen Sozialsysteme bzw. eine andere Finanzierungsstrategie erfolgen - wobei ja viele Experten schon heute sagen, dass das Rentensystem in seiner jetzigen Form kaum mehr tragbar ist).


    Japan z.B. geht einen völlig anderen Weg als Deutschland: Dort ist die Bevölkerung im Schnitt auch sehr alt. Trotzdem verzichtet man auf starke Zuwanderung und setzt lieber auf technische Lösungen, wie z.B. Heberoboter oder Roboter, die Tabletten austeilen in der Altenpflege.


    Welcher Ansatz letztendlich der erfolgsversprechendere sein wird, kann man mMn heute noch nicht beurteilen - dazu bräuchte man eine Glaskugel.

    In meinen Augen ist es jedoch offensichtlich, dass wenn man sich für den "Lösungsweg" der Zuwanderung entscheidet, dass diese dann auch gezielt gesteuert werden muss.

  • Die Frage ist aber trotzdem, ob starke Zuwanderung da wirklich die Lösung sein muss.

    Ja


    Japan hat ganz andere Voraussetzungen als Deutschland. Für Japanwissenschaften 101 ist hier leider kein Platz.

  • Nein, die Vereinfachungen kommen von dir, lies deinen Ausgangspost. Und Studien einfach nicht zu glauben und dafür was anderes glauben, kann man natürlich machen, bringt aber halt nichts.

    Der Ausgangspost dient ja dazu, eine Diskussion anzuregen. ;)


    Zu glauben, dass der Ausgangspost darauf hindeutet, dass ich rein frontalen Unterricht befürworte oder vom "Gleichschritt" zu sprechen, zeugt nun nicht gerade von einer objektiven Auseinandersetzung. Ich spekuliere schließlich auch nicht über dich.


    Bezogen auf Hattie: Wenn man nur auf die "Zahlen" aus seiner Studie schaut, würde die Klassengröße keine große Auswirkung auf den Lernerfolg der Kinder haben.

    Hier findet sich z. B. eine kritische Auseinandersetzung zur Studie: https://eductechalogy.org/2018…itics-just-being-critics/


    Dass z. B. der Personalmangel ein Problem darstellt, das erheblich zu den Defiziten im Schulsystem beiträgt, ist mir bewusst. Jedoch sollte das ja nicht heißen, dass man nicht auch andere mögliche Ursachen diskutiert. Die Schwierigkeiten, die sich zeigen, haben ja nicht nur eine Ursache.


    Ich finde, dass wir uns gerade auch mit der "Boulevardpresse" beschäftigen müssen. Die gängigen Meinungen im öffentlichen Diskurs sollte man nicht ignorieren, nur weil sie einem nicht wissenschaftlich genug erscheinen.


    edit:

    Die Einwanderung hat zu vielen, neuen Herausforderungen geführt und die Lehr- und Lernmethoden halte ich bei mangelnden Sprachkenntnissen auch nicht für ausschlaggebend: Da sollte der Schwerpunkt bei der Sprache und dem Verständnis liegen.

    Ich wundere mich sowieso, wieso SuS mit unzureichenden Deutschkenntnissen nicht viel länger intensiv deutsch lernen. Bei "uns" werden die SuS m.E. viel zu schnell in die Regelklassen gesteckt, obwohl ihre Kenntnisse einfach noch nicht ausreichen. Da spart man definitiv an der falschen Stelle.

  • So arbeiten bei uns eher die Gemeinschaftsschulen ab Klasse 5. In den Grundschulen ist das weniger die Regel, es sei denn in jahrgangsgemischten Gruppen. Aber selbst da läuft der Unterricht vllt. mal ein paar Stunden in der Woche so ab. Kolleginnen, die gerne mit dem Wochenplan arbeiten sind bei mir oft die noch älteren als ich, oder die, die jetzt schon pensioniert sind und wie ich es mitbekommen habe, waren das meist nur 1 oder 2 Stunden am Tag. Den Rest des Tages hat man ganz normal Unterricht gemacht.

    Aber ist, wie so oft, anekdotische Evidenz.

    Naja, jeder - wie auch ich - ist wohl in seiner "Bubble". Ich spreche natürlich auch aufgrund von Erfahrungen, die ich in den unteren Jahrgangsstufen der Sek1 gemacht habe. Den Planungsaufwand finde ich dort recht hoch, wenn die SuS das zu bearbeitende Fach wählen (dürfen), dies notiert wird, am Ende aufschreiben, was sie wie verstanden haben und ggf. alles noch zu Hause unterschreiben lassen müssen.


    In den Fremdsprachen ist das Ganze noch problematischer, da dort die SuS auch sprechen und die Sprache hören müssen und dafür weniger Zeit bleibt.

  • In der Klasse (5) meines Kindes gibt es von 31 Kinder genau 3 ohne Handy. Ich denke nicht, dass man in diesem Alter eines braucht. Natürlich haben wir zuhause einen PC (bzw mehrere) und das Kind zum Arbeiten einen eigenen, damit kann es auch in teams und mebis (der bayerisches Kram der digitalen Schule). Handy? Wozu? Wenn es eine App für die Schule gibt, kann man diese auch am PC abrufen, dafür ist kein Handy nötig.

    Jepp. Ich bin auch der Meinung, dass man so früh eigentlich keins braucht. Dann sind das die Graustufen beim eigenen Handeln und das Kind bekommt dann doch eins. Dann hat es aber kein Whatsapp drauf (und wenn wir sehen, wie da drüber kommuniziert wird: Zum Glück).

    Die Plattformen im Netz/auf dem PC sind zwar auch da, aber nicht so bequem wie auf dem Handy und dann wird aus einem eigentlich überzeugten: "Nee, das ist zu früh." dann ein "oookay, aber..."

  • Japan hat ganz andere Voraussetzungen als Deutschland.


    Die wären? Und selbst, wenn dem so sein sollte, kannst du damit trotzdem nicht einfach die Bedeutung von technischen Innovationen am Arbeitsmarkt für unbedeutend erklären.

    Auch ändern sich die Arten der Beschäftigung. Als die Gastarbeiter damals hier her kamen, konnten sie auch ohne große Sprachkenntnisse oder eine gute Ausbildung hier leicht Arbeit finden, weil Arbeitsplätze, die dem Bereich der einfachen Beschäftigung zuzuordnen sind, noch in erheblich größerer Zahl verfügbar waren.

    Die Arbeitswelt hat sich seitdem aber immer mehr auf den Dienstleistungssektor verlagert (getragen im Rahmen der Globalisierung bzw. dem Outsourcing vieler Tätigkeiten in das Ausland).


    Und selbst wenn starkte Zuwanderung für Deutschland (was ich nicht glaube) die einzige und alleinige Lösung wäre, dann muss diese trotzdem gesteuert werden. Man muss sich fragen, welche Zuwanderung man will, und welche nicht bzw. welche dazu beitragen kann, aktuell vorherrschende Probleme zu lösen, und welche diese eher noch verschärfen wird.

    Und auch hier wird ein Aspekt idR nicht bedacht: Selbst wenn wir Zuwanderung gut steuern würden, und motivierte und gut ausgebildete Personen aus anderen Ländern zu uns kommen würde, um hier zu arbeiten - dann verlieren im Umkehrschluss natürlich die Länder, aus denen sie kommen, diese jungen, gut ausgebildeten Personen - und das ist eben nicht zum Vorteil dieser Länder. Deshalb ist Arbeitszuwanderung aus armen Regionen bzw. Schwellenländern eigentlich eine ziemlich egoistische Sache: Hauptsache unsere Wirtschaft läuft, überweisen wird denen einfach noch ein bisschen mehr Entwicklungshilfe und dann sollen sie ruhig sein.


    Ich möchte hier nochmal anführen, dass neben den bereits schon erwähnten Syrern (~2/3) auch etwa 50% der Migranten aus Afghanistan teilweise oder ganz auf Hartz IV angewiesen sind. Des Weiteren befinden sich in Deutschland über 300.000 Personen, die eigentlich sofort ausreisepflichtig wären. Bei der überwiegenden Mehrheit der Zuwanderer handelt es sich um junge Männer mit niedrigem Bildungsniveau - teilweise noch nicht mal alphabetisiert. Ein sehr großer Teil dieser wird Deutschland nie wieder verlassen und bis zu ihrem Lebensende auf staatliche Hilfen angewiesen sein.

    Selbst wenn man jetzt argumentiert, dass deren Kinder dann irgendwann mal in die Bresche springen und dieses Loch im Sozialsystem durch ihre Beiträge wieder wett machen, so dauert dies einerseits sehr lange, und andererseits sieht man doch gerade aktuell schon, dass das Bildungssystem vielfach an seinen Grenzen angekommen ist; ebenso ist der Zusammenhang von Bildungserfolg und Elternhaus in Deutschland leider immer noch recht hoch. Somit halte ich die Annahme, dass die Nachkommen der Flüchtlinge den Karren wieder aus dem Dreck ziehen werden, für sehr optimistisch bis unrealistisch.


    Wenn Zuwanderung also die Lösung sein soll, dann muss man jetzt aktiv werden und die Weichen für die Zuwanderung qualifizierter Kräfte stellen, und wie hier schon erwähnt wurde, endlich Asyl und Einwanderung voneinander trennen.



    PS: Zum Schluss möchte ich noch kurz mein Unbehagen darüber äußern, dass sich offensichtlich sehr viele Personen in diesem Land befinden, die stark traumatisiert sind und eigentlich dringend psychologische Unterstützung oder Behandlung benötigen würden (anders kann man es sich kaum erklären, dass gefühlt alle zwei Wochen irgendwo jemand mit nem Messer Amok läuft), diese aber nicht bekommen. Aber hier ist es dann so, wie in den anderen Bereichen auch, man lässt die Leute herkommen, ohne sicherstellen zu können, dass genügend Wohnungen, Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter, Psychologen für diese verfügbar sind. Das ist in meinen Augen einfach unverantwortlich. Nicht nur diesen Menschen, sondern auch er eigenen Bevölkerung gegenüber. Würde man sich ernsthaft darum bemühen, nur Personen in's Land zu lassen, die Aussicht auf Asyl oder subsidiären Schutz haben, sowie Personen, die als Arbeitskraft die Erlaubnis erhalten, würde sich dadurch die Zahl der Menschen, die man versorgen muss, abnehmen und somit die Qualität der Hilfen für die Personen, die es wirklich brauchen und rechtmäßig hier sind, zunehmen.

  • Der Ausgangspost dient ja dazu, eine Diskussion anzuregen. ;)

    Und deswegen darf man plakativ sein?

    Bezogen auf Hattie: Wenn man nur auf die "Zahlen" aus seiner Studie schaut, würde die Klassengröße keine große Auswirkung auf den Lernerfolg der Kinder haben.

    Ganz so einfach ist es nicht, aber ja, ob 25 oder 30 Kinder da sitzen, macht keinen Unterschied für den Lernerfolg. Es macht aber einen Unterschied für die Arbeit der Lehrkräfte und die sollten auch nicht ganz vergessen werden.

    Ich finde, dass wir uns gerade auch mit der "Boulevardpresse" beschäftigen müssen. Die gängigen Meinungen im öffentlichen Diskurs sollte man nicht ignorieren, nur weil sie einem nicht wissenschaftlich genug erscheinen.

    Wisenschaftlich genug erscheinen? Das schreibt ein*e Kolleg*in mit Universitätsabschluss?


    Mich nervt es, wenn nicht mal unter pädagogischen Fachleuten Interesse daran besteht, Pädagogik als Wissenschaft zu betrachten und ein 'diese Selbstlernerei macht Egoisten' als Diskussionsgrundlage in den Raum zu stellen. Unterricht und sein Erfolg ist sehr individuell, weil er mit Menschen und von Menschen gemacht wird. Er ist aber nicht beliebig.


    Edit: und natürlich hat immer die Grundschule Schuld.

  • [Wall of text]

    Du wirfst da einige Themen durcheinander.

    Vielleicht sortierst du die Themen erstmal und versuchst es dann noch mal strukturiert.


    Wie willst du konkret und zeitnah den Mangel an Fachkräften in Pflege, Handwerk und IT beheben? Das geht nur über Zuwanderung und nicht über irgendwelche technischen Spielereien (unabhängig von deren langfristigen Potential).

  • Wie willst du konkret und zeitnah den Mangel an Fachkräften in Pflege, Handwerk und IT beheben? Das geht nur über Zuwanderung und nicht über irgendwelche technischen Spielereien (unabhängig von deren langfristigen Potential).


    Es geht nicht um "technische Spielereien".... Und ich habe auch nicht gesagt, dass Zuwanderung komplett unnötig ist. Ich stelle viel mehr die Frage, welche Zuwanderung wir brauchen und haben wollen, welche uns wirklich hilft, und welche eher das Gegenteil bewirkt - versteh das bitte endlich. Danke.


    Mal als Beispiel den Bereich Pflege: Es gibt schon heute viele Arbeitskräfte in diesem Bereich, die aus Vietnam oder den Philippinen als Arbeitsmigranten nach Deutschland gekommen sind. Ich sage grundsätzlich nichts dagegen, dass man Arbeitsmigranten aus anderen Ländern holen kann, wenn es der Bedarf erfordert. Nur ganz viele Leute einfach erst mal in's Land zu lassen, und dann zu schauen, was machen wir jetzt mit denen und wie sind die eigentlich (aus-)gebildet - das ist einfach eine ganz, ganz schlechte Idee, um dem Fachkräftemangel in solche Bereichen zu begegnen.


    Vielleicht sortierst du die Themen erstmal und versuchst es dann noch mal strukturiert.


    Ja, für dich persönlich und deine kurz-zeiligen, lapidaren Antworten mache ich das ganz bestimmt.

  • Halte nicht viel von dem Artikel. Eine empirische Studie wird als Aufhänger genommen um davon ausgehend wild herumzuphilosophieren und herumzuspekulieren.

    Gibt einen ähnlichen bescheuerten Artikel in der Zeit, wo man Lösungen vorschlägt, obwohl es ja vorher hieß, es wäre keine Ursachenforschung betrieben worden:
    https://www.zeit.de/gesellscha…-aufholen-leistungsabfall

    Zumal ja auch der Focus erst schreibt, dass man keine Untersuchungen über die Ursachen gemacht hat und dann aber doch alle kennt :sterne:

    Manchmal würde es ja einfach helfen, wenn wir wieder Zeit für Unterricht und auch für die Kinder hätten indem eben genügend Personal da ist, aber das will vermutlich niemand hören :autsch:

  • Bezüglich der Länge oder Kürze eines Postings: Es ist weder als Affront gedacht, wenn jemand lang schreibt, genausowenig ist es als Affront gedacht, wenn jemand kurz schreibt.

    Ich hatte mal eine leidige Diskussion per whatsapp, wo mein Gegenüber immer sehr lange geschrieben hat und ich immer nur einen Satz als Antwort. Ich tat dies, weil ein langer Text - wie ein Monolog - immer mehrere Bereiche anschneidet und dies ins Unendliche führt, Ich bezog mich immer nur auf einen Aspekt und antwortete darauf, damit keine Missverständnisse auftauchen. Mit bestem Gewissen! Mein Gegenüber schrieb mir aber irgendwann beleidigt: Nachdem du es nicht für nötig hältst, dich wirklich mit mir auseinanderzusetzen, beende ich hier das schriftliche Gespräch.

    Dabei wollte ich nur nicht, dass wir uns in der Diskussion verlieren.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich denke nicht, dass man in diesem Alter eines braucht.

    Gibt ja Unterschiede zwischen Handy und Handy, meine Kinder hatten eines, womit sie telefonieren und SMS schreiben konnten, mehr konnte das nicht. Smartphones gab es erst zum Übergang in die Oberschule, also bei uns Klasse 7 und das war völlig ausreichend.

  • Gibt ja Unterschiede zwischen Handy und Handy,


    Knapp die Hälfte der Kinder hat schon in jungen Jahren ein deutlich teureres als ich. :D


    Obwohl ich mir bei ganz vielen davon nicht vorstellen kann, dass die Eltern besonders viel Geld verdienen.


    Das hat bestimmt auch etwas mit Gruppendruck zu tun. Früher waren es bestimmte Markenklamotten - heute kommt noch das iPhone etc. hinzu; schlecht für viele Eltern bzw. die Haushaltskasse.


    Ich würde generell ein striktes Handyverbot an Schulen und Schuluniformen begrüßen.

  • Ich würde generell ein striktes Handyverbot an Schulen und Schuluniformen begrüßen.

    Bei allen Regeln muss man natürlich auch schauen, ob und wie man sie durchgesetzt bekommt. Beim Handyverbot habe ich da so meine Bedenken. Auch wenn mir ein Ende der Dauerablenkung behagt, weiß ich nicht, ob ich mir den Stress antun möchte. Ich kenne Schulen, an denen noch nicht mal ein Rauchverbot durchgesetzt wird.


    Die Uniformen dürften dann auch wirklich Uniformen sein. Mit allem, was dazu gehört. Also insbesondere Dienstgradabzeichen für die Lehrerinnen. Hier glaube ich aber noch weniger, dass das kommen wird.

  • Da ich meine digitalen Kenntnisse von meinen Kindern :rotwerd: erklärt bekommen habe, bin ich jetzt mal ausnahmsweise nicht so strikt gegen smartphones & Co. Mein Sohn sollte in der 5. Klasse in Geographie ein Plakat machen und meinte, nö, er bereitet lieber eine PowerPoint Präsentation vor. Das hat ihm niemand gezeigt und er hat alles allein gemacht (bis auf die Korrektur der Rechtschreibfehler). Eigentlich war er als er klein war immer schlecht in Mathe und jetzt studiert er Informatik.

    Ich bewundere immer, was man digital so alles können kann und ohne Möglichkeit, das auszuprobieren, könnte man es auch nicht. Es wurde/wird natürlich auch gedaddelt und gezockt.

    (Smartphone, bzw. Tastenhandy gab es ab Klasse 5).

  • Wir hatten in der Schweiz vor gut 3 Jahren mal eine grosse Diskussion bezüglich einer ganz ähnlichen Evaluation, die Ergebnisse hatte ich damals auch hier im Forum in einem Thread verlinkt. Wenn man genau hinschaut, erkennt man sehr klare Korrelationen zwischen dem Abschneiden der einzelnen Kantone und den dort gültigen Lehrplänen bzw. Stundentafeln. Mit ganz grossem Abstand am schlechtesten kommt bei solchen Erhebungen immer der Kanton Basel-Stadt raus, dicht gefolgt vom Rest der Nordwestschweiz (da gehören wir im Baselland natürlich auch dazu). Was bei uns falsch läuft ist erschreckend einfach zu benennen: Im Vergleich weniger Lektionen in Deutsch und Mathe, Französisch als 1. Fremdsprache ab der 3. Klasse Primarschule mit einem unterirdisch schlechten Lehrmittel, im Vergleich weniger heilpädagogische Unterstützung an der Volksschule. Basel-Stadt ist bei der Integration einfach krachend gescheitert, es schmeissen gerade reihenweise junge Lehrpersonen ihren Job hin, weil sie keine Lust mehr auf Kinder haben, die sich schreiend und um sich schlagend auf den Boden schmeissen aber per Definition in den Regelklassen beschult werden müssen. Bezüglich der Fachkompetenzen ist das Zauberwort einfach nur "Time on Task". Was weniger geübt wird, können die Kinder am Ende halt auch weniger. Da muss man echt keine grossen, philosophischen Fässer aufmachen. Das Tragische dabei ist, wir hätten hier Ergebnisse, die sehr klar zeigen, was man anders machen müsste. Leider interessiert das die Politik nur sehr bedingt. Immerhin hat unser Landrat im Baselland jetzt mal mehr Geld für mehr Matheunterricht in Form von sogenannten "SOS-Lektionen" gesprochen und die Stundentafel an der Primar wurde tatsächlich auch angepasst. Jetzt muss man eben warten und schauen, ob es was bringt. Das Bildungssystem ist träge, die Kinder, die heute mit mehr Mathelektionen eingeschult werden, kommen halt erst in 10 Jahren bei uns am Gymnasium an.

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