Geplante Reduktion auf 16 Stunden / Anspruch auf freie Tage?

  • Warum um alles in der Welt sollte sie das tun? Das würde sie im Zweifel selbst Zeit und Energie kosten.


    Ich frage mich, warum du dir einen Haufen Zusatzaufgaben aufdrücken lässt, um dann Unterrichtszeiten und somit Bezahlung und Rente zu kürzen. Ich weiß nicht, was du oben für Abkürzungen genannt hast, aber vielleicht solltest du das nächste mal klipp und klar sagen, dass du das als Berufsanfängerin mit Kind nicht schaffst. Oder auch ohne Begründung nicht bei jedem 'Job' *hier* schreien. Wende dich im Zweifel an den Personalrat und bitte um Unterstützung, wie man sowas macht.

    Ich befand mich in der Probezeit, als mir die Zusatzaufgaben "aufgedrückt" worden sind. Dass ich Klassenlehrerin werden würde, wusste ich, dass ich Stammkursleiterin bin, habe ich am 1. Schultag erfahren dieses Jahr. Da war ich auch noch in der Probezeit.


    Und ja - ich bin, ebenso wie andere neue, junge Kollegen gerade eher sauer. Die Leistungskurse werden bevorzugt Neuen gegeben, begehrte Klassen an der Berufsschule werden Anfängern überhaupt nicht gegeben, auch wenn sie, wie ich, über jahrzehntelange Berufserfahrung verfügen. Gerade vor diesem Hintergrund bin ich eigentlich überhaupt gar nicht bereit, mich Vollzeit über die Maßen weiter zu engagieren, wenn mir die Teilzeit bewilligt werden muss. Die Frage ist eben nur, was mir diese bringt, wenn die Zeiten ungünstig liegen..

  • Zudem es einen Anspruch auf Teilzeit gibt, wenn man Kinder hat.

    Da kann sich jede Schulleitung querstellen, wie sie will.


    Notfalls geht es auch über eine Versetzung, wenn die Schulleitung nicht mitspielen will.

    Klar gibt es den Anspruch auf Teilzeit. Nur wir wissen alle, dass ein guter Vollzeit-Stundenplan im Zweifel sogar besser ist als ein schlechter Stundenplan mit einer 70%-Stelle. Der noch weniger Geld bringt. Eine Versetzung ist bei uns in RLP in den ersten 3 Jahren nicht möglich. Steht im Arbeitsvertrag.

  • Ich befand mich in der Probezeit, als mir die Zusatzaufgaben "aufgedrückt" worden sind. Dass ich Klassenlehrerin werden würde, wusste ich, dass ich Stammkursleiterin bin, habe ich am 1. Schultag erfahren dieses Jahr. Da war ich auch noch in der Probezeit.

    Und?

    Nur wir wissen alle, dass ein guter Vollzeit-Stundenplan im Zweifel sogar besser ist als ein schlechter Stundenplan mit einer 70%-Stelle.

    Was ein guter Stundenplan ist, ist individuell sehr verschieden. Ich mag zum Beispiel Hohlstunden, andere hassen das. Der eine will früh anfangen, der andere lieber spät. Der eigentliche Sinn von TZ ist weniger zu arbeiten, das ist aber faktisch kaum der Fall, eben weil viele Aufgaben nicht teilbar sind. Deswegen arbeite ich nicht in TZ.


    Der freie Tag wäre das einzige, was mich dazu bewegen könnte, wenn du deutlich reduzierst, sollte das wohl machbar sein. Wie gesagt, stell dich mit dem PR gut.

  • Quittengelee, ich nehme an, dass du wenig zu korrigieren hast. In meinem Job bringt TZ schon eine deutliche Entlastung, da eine Deutschklasse und auch eine Geschichtsklasse in der Oberstufe weniger einfach eine starke Reduktion meiner Korrekturen bedeutet. Da ist der freue Tag dann gar nicht so entscheidend.

  • Was spricht dagegen es einfach auszuprobieren mit der Teilzeit? Beim derzeitigen Lehrermangel kann man doch ohne Probleme auch wieder aufstocken.

    Ich würde der SL sagen, wie es dir geht, dass du dich überlastet fühlst und deshalb reduzierst und auch einen freien Tag in Stundenplan wünscht.


    Wenn es dir jetzt akut zu viel ist, darf man auch Mal mit einer Krankschreibung eine kleine Pause einlegen.

  • Was spricht dagegen es einfach auszuprobieren mit der Teilzeit? Beim derzeitigen Lehrermangel kann man doch ohne Probleme auch wieder aufstocken.

    Ich würde der SL sagen, wie es dir geht, dass du dich überlastet fühlst und deshalb reduzierst und auch einen freien Tag in Stundenplan wünscht.


    Wenn es dir jetzt akut zu viel ist, darf man auch Mal mit einer Krankschreibung eine kleine Pause einlegen.

    Eine Frage: Zusätzlich zur Abgabe des Antrags würdet ihr das der Schulleitung auch noch erklären? Ich habe es indes jetzt bei der Stundenplanung für das nächste Schuljahr auch schon kommuniziert...

  • Quittengelee, ich nehme an, dass du wenig zu korrigieren hast. In meinem Job bringt TZ schon eine deutliche Entlastung, da eine Deutschklasse und auch eine Geschichtsklasse in der Oberstufe weniger einfach eine starke Reduktion meiner Korrekturen bedeutet. Da ist der freue Tag dann gar nicht so entscheidend.

    Das stimmt natürlich, aber was der gute bzw. miese Stundenplan ist, das kommt doch ganz darauf an. Und wenn die TE gleich mehrere Zusatzaufgaben im ersten Jahr bekommt, die sie überlasten, frage ich mich, ob das Reduzieren so viel bringt. Da geht es doch auch gnz stark um Kommunikation und darum, nicht alles mit sich machen zu lassen.

    • Offizieller Beitrag

    1) Teilzeitkonzept der Schule anschauen / anfragen. Wäre doof, wenn du dich um eine Stunde im Antrag verzählst. (Bei uns stand mal 18 Stunden -> soll nach Möglichkeit..., bedenke, dass der freie Tag womöglich der Konferenztag ist, so dass du trotzdem kommen müsstest (also auch das durch Gespräche oder Blick auf Stundenpläne abchecken)

    2) TZ-Antrag bei Schulleitung mit ausdrücklichem Wunsch nach TZ

    3) Mit dem Stundenplaner (JETZT!) sprechen und erklären, dass bei dir höchste Priorität der freie Tag ist. Womöglich rät er dir zu einer Kursumwahl (weil du zwei Klassen hast, die sich ergänzen (mo/mi/fr und di/do) und es also einfach nicht möglich ist, wegen Blockungen. Bist du für den Rest flexibler oder brauchst du an den 4 anderen Tagen auch die erste Stunde frei, macht auch einen Unterschied.
    Es wurde aber hier im Forum oft genug gesagt: Sprecht mit dem Stundenplaner! Er kann sagen, was er machen kann und er kann realistisch einschätzen, was möglich ist. SL versprechen immer etwas, machen aber nicht den Stundenplan. Die SL müsste trotzdem den Wunsch kennen (Dienstweg)

    • Offizieller Beitrag

    Das darf man, wenn man krank ist. Im ersten Berufsjahr mit Krankschreibung zu winken, weil man überlastet ist, halte ich für keine gute Idee.

    auch wenn ich mit dem Satz d'accord gehen würde: es hat genau dieselbe Ebene wie "im ersten Berufsjahr "Nein" zu Zusatzaufgaben zu sagen, weil man überlastet ist, halte ich für keine gute Idee".

    Was man als einzelne Person als Zusatzaufgabe wahrnimmt (nicht Unterricht), ist eigentlich eine der vielen Aufgaben, die das System Schule an sich zu erledigen hat.

    Man muss auf sich aufpassen und auf sich hören. Wenn man krank ist, ist man krank. Aber ob 1-2 Wochen helfen, wenn der Rhythmus an sich das Problem ist, sei dahingestellt.

  • Nein, es ist ein fundamentaler Unterschied, ob ich zwei Klassenleitungen und 'mehrere Jobs' übernehme, ohne mit der Wimper zu zucken und davon ausgehe, dass doch alle wissen müssten, dass ich ein Kind habe und mir alles zu viel ist und noch mutmaßen, dass der Stundenplaner mir wahrscheinlich einen ganz gemeinen Stundenplan reindrücken wird, um mich zu ärgern, oder ob ich zum Arzt gehe, weil ich krank vor Überlastung bin. Bis man krank ist, weil man unter Burnout leidet, gibt's sowohl psychische Vorstufen als auch Kommunikationsstufen am Arbeitsplatz.

    • Offizieller Beitrag

    So wie ich es hier oft im Forum gelesen habe: 2 Klassenleitungen an berufsbildenden Schulen scheinen ganz normaler Usus zu sein.
    und ohne mehr über die "zusätzlichen Jobs" zu wissen: natürlich muss man kommunizieren. Aber 1) sowohl in der Probezeit, in der man sich nicht unbedingt traut, zu schnell "nein" zu sagen als auch 2) generell: die Aufgaben müssen nunmal verteilt werden. Also ist es wichtig zu differenzieren: nutzt man mich wirklich aus, oder hätte ich erwartet, in den ersten Jahren und mit Kind verschont zu werden? Erst recht, wenn die Person schon jahrelange Erfahrung aus vorherigen Arbeitsverhältnissen hat (also kein reiner Berufsanfänger*in) und das Ref hinter sich hat, wüsste ich nicht, was für *besondere* Samthandschuhe spricht (außer man kommuniziert es).
    und so wichtig ich es finde, dass wir alle lernen, was unsere Grenzen sind und auch wie man nein sagt: auch müssen wir differenzieren zwischen: sind es besonders fiese Umstände oder hatte ich nur gehofft, dass der Kelch an mir vorübergeht. Das mit den beliebten/unbeliebten Kursen: ja, kann sein, dass durch eine Tradition einige Kolleg*innen immer bestimmten Abteilungen sind und deswegen die "unbeliebte" ABteilung automatisch an neue geht, weil sie gerade unbesetzt war. Es ist aber keine Vorleistung für später.

    Ich musste es auf die harte Tour lernen (und bin noch dabei, leider leider...): Es gibt kein Karma im Berufsleben. Man zahlt ein, ausgezahlt wird es nie. Sprechen und Kommunizieren bringen im Zweifel mehr. und wenn man gute ( = rechtlich anerkannte) Gründe wie ein Kind hat, erst recht.

  • 1) Teilzeitkonzept der Schule anschauen / anfragen. Wäre doof, wenn du dich um eine Stunde im Antrag verzählst. (Bei uns stand mal 18 Stunden -> soll nach Möglichkeit..., bedenke, dass der freie Tag womöglich der Konferenztag ist, so dass du trotzdem kommen müsstest (also auch das durch Gespräche oder Blick auf Stundenpläne abchecken)

    2) TZ-Antrag bei Schulleitung mit ausdrücklichem Wunsch nach TZ

    3) Mit dem Stundenplaner (JETZT!) sprechen und erklären, dass bei dir höchste Priorität der freie Tag ist. Womöglich rät er dir zu einer Kursumwahl (weil du zwei Klassen hast, die sich ergänzen (mo/mi/fr und di/do) und es also einfach nicht möglich ist, wegen Blockungen. Bist du für den Rest flexibler oder brauchst du an den 4 anderen Tagen auch die erste Stunde frei, macht auch einen Unterschied.
    Es wurde aber hier im Forum oft genug gesagt: Sprecht mit dem Stundenplaner! Er kann sagen, was er machen kann und er kann realistisch einschätzen, was möglich ist. SL versprechen immer etwas, machen aber nicht den Stundenplan. Die SL müsste trotzdem den Wunsch kennen (Dienstweg)

  • Hallo Haubsi,

    bis vor kurzem war ich auch der Überzeugung, dass TZ in unserem Job wenig Sinn macht und eine Reduktion finanziell nicht das wiederspiegelt, was man im Endeffekt dann doch arbeitet. Dieser Überzeugung sind zurecht auch viele hier im Forum. Ich habe sehr (zu?) lange damit gewartet, mich aber letztlich doch dazu entschieden und bin nun sehr froh darüber. Die TZ kommt nämlich absolut derjenigen entgegen, die auch der Grund dafür war/ist: meiner Tochter.

    Mein Stundenplan ist trotz deutlicher Reduktion nicht das, was ich mir wünschen würde. Ich habe einige Hohlstunden, bin in mehreren Schulformen eingesetzt (d.h. auch mehr Konferenzen und ab Ostern Abi/FH-Reife-Prüfungen) und habe -wie alle Kollegen - auch eine Klassenleitung. Was aber eben wegfällt - und das ist in meinem Fall der Zeitfresser schlechthin - ist eine Vielzahl an Korrekturen. Anstatt Klausuren zu bewerten, habe ich nun tatsächlich meist ein 2-tägiges Wochenende und kann Sa vormittags bereits mit meiner Tochter spielen bzw. Zeit verbringen, ohne ständig an die noch zu verrichtende Arbeit zu denken. Auch unter der Woche hole ich sie nun früher aus dem Kindergarten ab und genieße die Zeit mit ihr. Während ich früher immer während ihrer Tanzstunden "effizient" einkaufen war, kann ich heute zusehen. Bei Spielplatzbesuchen endet der Spaß nun wegen der einsetzenden Dunkelheit und eben nicht mehr, weil ich noch etwas für die Schule machen muss.

    Meine Empfehlung an dich wäre daher, dass du für dich herausfindest, was dich so am Schulalltag fordert und Zeit kostet und dann kannst du abwägen, ob eine Reduktion sinnvoll ist. Das Gute an unserem Job ist ja, dass wir nicht in der TZ auf ewig gefangen sind. Ich habe nicht vor die nächsten Jahrzehnte TZ zu sein, sondern nur solange es meine Tochter benötigt.

  • Ich hatte mit der Stundenplanerin gesprochen- die meinte, dass ein Tag bei mir automatisch frei würde, weil ich bestimmte Kurse eines Tages alle an einem Freitag hätte nächstes Jahr. Kann ja aber sein, dass dann an dem Tag neue Stunden hinzukommen. Wo ich euch Recht geben muss: Ich sollte klar den Tag frei und Reduktion priorisieren.

  • chilipaprika Ich habe auch nicht gesagt, dass man mit einer Krankschreibung wegen Überlastung winken soll, oder?

    Aber wenn nichts mehr geht, und so hat Haubsi in einem Post die aktuelle Situation dargestellt, dann kann es durchaus sinnvoll sein auf die Notbremse zu treten.


    Ich wurde im ersten Schuljahr nach dem Ref völlig überlastet und habe 34 Stunden unterrichtet. In Hamburg wurden die Stunden faktorisiert und da wurde bei der Berechnung leider ein Kurs übersehen und die zulässige Höchststundenzahl hat man auch Mal unter den Tisch fallen lassen... Ich stand kurz vor Weihnachten bei der SL und habe gesagt ich stehe freitags zitternd an der Tafel, ich habe keine Kraft mehr. Erst dann haben sie es überprüft und mich sogar gebeten, mich eine Woche krank zu melden, damit ich bis zum Halbjahr und Stundenplan Wechsel durchhalte.

  • Ich hatte mit der Stundenplanerin gesprochen- die meinte, dass ein Tag bei mir automatisch frei würde, weil ich bestimmte Kurse eines Tages alle an einem Freitag hätte nächstes Jahr.

    In Vollzeit? Dann würde ich auf die Reduktion verzichten.

    • Offizieller Beitrag

    EducatedGuess
    verwechselst du Beiträge? Ich habe nicht angenommen, dass jemand gesagt hätte, man sollten winken/drohen. Ich habe sogar gesagt, dass: wenn man krank ist, ist man krank, auch wenn man in der Probezeit ist.
    und ich habe einige Sachen aus Karma-Gründen falsch gemacht, bin nach Jahren an meiner Schule nicht mal irgendwo im Gespräch für eine Beförderungsstelle (jemals gewesen), einen "Danke" habe ich selten oder nie bekommen, ich würde / werde vieles anders machen. Nicht aus Rebellion und Trotz, sondern: aus Selbstschutz. und das empfehle ich jedem.
    Ob man Probleme bekommt, weil man nein sagt oder weil man krank ist: sorry, aber dann ist es das auch nicht wert.
    Trotzdem muss ich mir realistischerweise dessen bewusst sein, ob meine Wahrnehmung verzerrt ist oder nicht.

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