Nur digitaler Unterricht ist guter Unterricht?

  • Sicher, aber nicht in den einschlägigen Bereichen. Notenverwaltung und co. um nur mal ein Beispiel zu nennen.

    Das ist richtig. Aber dann schreibe das doch bitte auch, dass du dich nicht auf alle Bereiche beziehst.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Meine Güte! Beim Stift kann auch die Patrone leer sein.

    Man kann aber auch wirklich das Haar in der Suppe finden.


    Wer beschwert sich denn über den leeren Akku? Du oder Deine KuK?

    Der Kollege, der nicht mit einem Tablet umgehen kann und deshalb nicht kapiert, dass es sowas wie einen leeren Akku geben kann. Du hast das Grundproblem nicht verstanden.

  • Das ist richtig. Aber dann schreibe das doch bitte auch, dass du dich nicht auf alle Bereiche beziehst.

    Naja, nach 22 Seiten Diskussion über besagte Bereiche sollte klar sein, worauf sich hier bezogen wird. Da kommt man mit Whataboutismus auch nicht weiter.

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du Glück. Im Allgemeinen ist das aber wohl leider nicht so.

    Geht schon los beim digitalen Noteneintragen, hört auf beim "Mein IPad (Zusatz von mir: ...das ich nutzen muss, weil ich in einer Ipad-Klasse eingesetzt bin, sonst hätte ich das Ding niemals angefasst) funktioniert nicht." Stellt sich raus: Der Akku ist leer

    Das schrieb er doch genauso.

    Verweigerer sind kein Problem.

    Arbeit machen die, die digital arbeiten möchten, sich aber keine Kenntnisse aneignen wollen (schrieb O. Meier): also die, die nicht wissen, dass der Akku leer gehen kann

  • Das schrieb er doch genauso.

    Verweigerer sind kein Problem.

    Arbeit machen die, die digital arbeiten möchten, sich aber keine Kenntnisse aneignen wollen (schrieb O. Meier): also die, die nicht wissen, dass der Akku leer gehen kann

    Möglich. Aber auch Verweigerer müssen ja teilweise. Auch die machen Arbeit.



    Kieselsteinchen : Na, wenn du meinst.

    Ich lese überheblichen Sarkasmus heraus. Mit viel Wohlwollen Resignation. Aber Augenverdrehen und Kopfschütteln gibt es bei euch ja nicht. Ich vergaß.

  • Ich habe die Frage schon öfter gestellt - ob sie vielleicht mal von einem Betroffenen beantwortet wird?

    Also nochmal: Wo bzw. wann hat eine heute ca. 60 Jahre alte Lehrkraft den Digitalisierungszug verpasst? [1] Mit ca. 30, Mitte der 90er? Oder erst mit 40, Mitte der 00er, als in den Schulen schon flächendeckend Smartboards und Konsorten Einzug hielten und auch der letzte Almöhi seine Arbeitsblätter mit dem Computer erstellte?

    Aber gut, wir Jungen haben gut reden, wir sind ja mit dem Kram aufgewachsen. Für viele ist das Internet ja immer noch Neuland.


    [1] edit: Wenn sie ihn verpasst hat, versteht sich!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich lese überheblichen Sarkasmus heraus. Mit viel Wohlwollen Resignation.

    Lies' heraus, was du herauslesen möchtest.

    Meine Meinung zum Threadthema werde ich hier nicht noch einmal darstellen, denn das haben - wie gesagt - bereits Moebius und Seph zu Beginn dieses Threads passend in Worte gefasst; siehe Beiträge vom 05.03.


    Aber Augenverdrehen und Kopfschütteln gibt es bei euch ja nicht. Ich vergaß.

    Aber klar doch! Bitte sehr: :rolleyes: (mit einem kopfschüttelndem Emoji kann ich aber tatsächlich nicht dienen).

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  • Und es ist müßig zu fordern "Dann machen wir halt Analoges und Digitales parallel". Nein. In dieser Welt leben wir einfach (überwiegend) nicht mehr.

    Tut mir leid für die "Digitalen", aber in meiner Welt ist noch sehr vieles analog.

    Solange es nicht ordentlich klappt mit den digitalen Möglichkeiten, kann ich entweder täglich digital+analog vorbereiten ... oder mangels Zeit auch einfach mal auf analoges Bewährtes setzen, weil ich weiß, dass DAS funktionieren wird und ich nicht improvisieren muss, weil die Technik versagt. (Das WLan bzw. Internet generell ist im gesamten Schulhaus ein Glücksspiel, die Kapazität des Anschlusses reicht nicht aus. Gerade ist zudem der Beamer im eigenen Klassenraum kaputt - mal sehen, wie lange. Der ITler des Schulträgers, der sehr viel fitter und eifriger ist als die Firma, die wir zuvor hatten, hat vergeblich versucht, den Beamer auszutauschen (Ultrakurzdistanz gegen Kurzdistanz - passt nicht).


    Es wird seine Zeit brauchen, bis man nach und nach zum Digitalen wechselt. Wer die Möglichkeiten gerne nutzt, wird darin schneller sein, andere langsamer oder sehr, sehr langsam.

    Darum muss der Unterricht nicht schlechter sein, nein.

    Darum müssen andere Lehrkräfte auch keine Mehrarbeit haben, warum?


    Wenn man etwas Neues angehen möchte, kann man das tun. Wie immer (auch wenn es nicht um Digitales geht) wird man andere überzeugen müssen.

    Dazu muss es aber genial und faszinierend und erfolgsversprechend sein oder zumindest praktikabel und zeitsparend, hilfreicher als Vorheriges oder irgendwie besser sein, damit andere einen Grund sehen, sich umzustellen. Ansonsten ist es Aufwand, der durch nichts gerechtfertigt wird, außer dass andere Menschen auf mehr Technik setzen möchten und persönlich Vorteile sehen, die nicht jeder als solche wahrnimmt oder annimmt.


    Man wird, wenn man überzeugend sein will, andere bei den Neuerungen an die Hand nehmen müssen, immer und immer wieder. Da reicht es nicht, sie als "doof" darzustellen und zu verurteilen. Dann erreicht man sie nie, kann sich aber weiterhin darin sonnen, wie toll man selbst die Digitalisierung für sich selbst nutzt.


    Dazu gehören vielleicht auch Ideen, die früher nicht umsetzbar waren. Wenn man schon das x. Mal das Konzept umgestrickt und Neuerungen eingepflegt hat, ist man dessen womöglich müde. Das kommt, früher oder später, weil man schon sehr häufig aktiv verändert hat, weil man gesehen hat, wie Veränderungen mit viel Einsatz geschafft werden, sich aber nach 5-10 Jahren überleben, weil man derzeit überlastet ist, weil die Zeit nicht für alle Begehrlichkeiten ausreicht, weil...


    Sollen die, die auf Neues setzen wollen, es ausprobieren und zeigen, wie es geht ... andere werden skeptisch sein, Fragen stellen, abwarten, zusehen und nach und nach das adaptieren, was ihnen eine sinnvolle Ergänzung zu sein scheint.

  • Ich habe die Frage schon öfter gestellt - ob sie vielleicht mal von einem Betroffenen beantwortet wird?

    Also nochmal: Wo bzw. wann hat eine heute ca. 60 Jahre alte Lehrkraft den Digitalisierungszug verpasst? [1] Mit ca. 30, Mitte der 90er? Oder erst mit 40, Mitte der 00er, als in den Schulen schon flächendeckend Smartboards und Konsorten Einzug hielten und auch der letzte Almöhi seine Arbeitsblätter mit dem Computer erstellte?

    Aber gut, wir Jungen haben gut reden, wir sind ja mit dem Kram aufgewachsen. Für viele ist das Internet ja immer noch Neuland.


    [1] edit: Wenn sie ihn verpasst hat, versteht sich!

    Es gibt ja auch durchaus die Leute, die am Anfang noch alles mitgemacht haben, dann aber nicht weiter was machen mussten, weil die Schulträger einfach nullkommanichts an der Ausstattung gemacht haben. Und dann kam Corona und die Überforderung ist nun da.

    Verstehen kann ich das schon ein bißchen.

  • fossi74 : Das kann ich dir leider nicht beantworten, würde mich aber auch mal interessieren. An meiner Schule bzw. in meiner Abteilung (wie die weiteren ca. 100 KuK in ihren Abteilungen arbeiten, kann ich nicht wirklich beurteilen) sind auch die KuK, die um die 60 sind, gut bis sehr gut im Bereich "Digitalisierung" unterwegs.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Welchen Technologien haben sich damals z.B. ihre Väter verweigert?

    Ich sage denen immer nur: Mit einem Bankautomaten kommt ihr ja auch klar. Das Thema „Geld am Bankautomaten holen“ war jedenfalls das, wo es in meinem familiären Umfeld vor 30 Jahren ordentlich gescheppert hat, weil man kein Bargeld am Schalter mehr bekam.

  • Hm, mein Vater ist 2016 verstorben, hat aber zeitlebens noch am Schalter Bargeld ausgezahlt bekommen (wie viele ältere Kund*innen dieser Sparkasse auch). Den Automaten hat er nur zum Ausdrucken von Kontoauszügen benutzt. War das eine besondere Serviceleistung dieser Sparkasse, die es anderswo schon lange nicht mehr gibt?


    Mal wieder EDIT: Nein, das scheint keine Besonderheit dieser einen Sparkasse zu sein. Auf "sparkasse.de" findet sich die Aussage "Um an Bargeld zu gelangen, können Sie auch an den Schalter in einer Ihrer Sparkassen gehen."

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • War das eine besondere Serviceleistung dieser Sparkasse, die es anderswo schon lange nicht mehr gibt?

    Mag sein. Bei meiner Volksbank wurde der Panzer-Schalter, an dem es Bargeld gab, 1997 abgeschafft. Seitdem ging alles über die Bankautomaten. Da haben meine Eltern, Onkel, Tante, … dann regelmäßig mit den Großeltern vorm Automaten gestanden, weil die alten Leute das nicht hinbekommen haben.

    Hat man in der Volksbank ein normales Sparbuch und will Geld abheben, geht man zum Schalter und bekommt dort eine Plastikkarte mit Magnetstreifen zur einmaligen Benutzung am Bankautomaten. Der Automat behält die Karte anschließend ein.

  • Wo bzw. wann hat eine heute ca. 60 Jahre alte Lehrkraft den Digitalisierungszug verpasst? [1] Mit ca. 30, Mitte der 90er? Oder erst mit 40, Mitte der 00er, als in den Schulen schon flächendeckend Smartboards und Konsorten Einzug hielten

    Ich kann es für mich ziemlich genau festsetzen, auch ohne 60 Jahre alt zu sein:

    Ich habe die letzten 5-7 Jahre verpasst,

    • weil ich vor 15 Jahren gerne ein Board gehabt hätte, es aber eben nicht flächendeckend verbaut wurde,
    • weil ich zwar um 2010 rum begeistert und gewillt war, privat Convertibles zu kaufen, sie aber im Unterricht nicht einsetzen konnte, weil die Peripherie nicht stimmte,
    • weil die Service-Firma sich nie wirklich um Schulen kümmern wollte und nichts gewartet wurde (warten kommt wohl von abwarten), der Schulträger davon aber nichts wissen wollte,
    • weil ich vor 10 Jahren ein Board hatte, fast allein im Schulhaus, und mit viel Aufwand etliche Charts erstellt habe in unterschiedlicher Software, andere Interessierte gab es damals in meiner Umgebung kaum, selbst das Teilen über das Internet war nicht verbreitet, (die interaktiven Materialien mit der Board-Software sind kaum noch nutzbar, auch, weil man sich nicht auf ein gemeinsames, Board-unabhängiges Datei-Format einigen wollte ... und heute ohne diese auskommen kann(H5P)),
    • weil auch die Verlage sich keinesfalls auf den Weg gemacht haben, sondern das Schulbuch 1:1 abbilden und die Inhalte der DVDs 1:1 übertragen, wobei man digital jährlich die Lizenz bezahlen muss, die DVD aber nur einmal kauft, das muss der Haushalt auch hergeben,
    • weil Inklusion seit 2013 und Integration von Migranten seit spätestens 2015 sehr viel Zeit und Einsatz gefordert haben, sodass das Digitale in den Hintergrund trat, ... und auch erst, wenn man sich eingearbeitet hat, in einem mehrfach zieldifferenten Unterricht sinnvoll ergänzt, - gerade diejenigen, die sich da intensiv einarbeiten (müssen), werden zumeist weniger Zeit in Digitalisierung stecken (können), ... zudem werden gerade diese Schulen schlechter ausgestattet sein,
    • weil unter Corona klar wurde, dass unsere Elternschaft nur zu 20% digital unterwegs ist, die meisten aber bitteschön alles in Papierform herausgegeben haben wollten und die digitalen Angebote nicht einmal angesehen haben,
    • weil die jüngeren Kolleginnen gewohnt sind, alles übers private Handy zu regeln, ohne sich um Datenschutz zu kümmern - schwupp - schnell erledigt, schnell verbreitet ... , da bräuchte es erheblich klarere Regelungen und ich finde, dass man an der Stelle zu Recht skeptisch sein darf.

    Am Ende ist nicht alles, was glänzt, Gold wert, und manches, was als "Digital" verbreitet wird, ist einfach nur Chichi.

  • Mal wieder EDIT: Nein, das scheint keine Besonderheit dieser einen Sparkasse zu sein. Auf "sparkasse.de" findet sich die Aussage "Um an Bargeld zu gelangen, können Sie auch an den Schalter in einer Ihrer Sparkassen gehen."

    Die muss man aber finden. In unserer Stadt 55.000 EW gab es mehrere Klein-SPK in Vororten. Nun gibts nur noch die Haupt-SKP im Ort und die hat Öffnungszeiten, die peinlich sind.Und die hat keinen Bar-Schalter mehr. Also bis in die nächste Großstadt, um Bargeld abzuheben?


    Bargeld einzahlen auf dem Sparkonto vom Sohnemann? Geht auch nicht! Das müsste ich auf mein Konto einzahlen und überweisen.


    Geldautomaten wurden hier mehrmals gesprengt, also sind auch die in den Vororten weg.

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