Mathe zu leicht? Ein Prof regt sich auf...

  • Hm ja. Im Lehrplan Mathe Sek II steht einfach nur nicht explizit drin, dass man durch a^7 teilen können muss. Das ist es!

  • Naja, wer an der FH studiert, sollte sich Prozentrechnung und Brüche aneignen können, meinst du nicht?

    Nein. Du willst es nicht verstehen, oder? Wer eine Zugangsberechtigung zu einer Hochschule erworben hat, hat damit nachgewiesen, dass er unter anderem Prozentrechnung und Bruchrechnung beherrscht. Genauer gesagt, hat man das schon mit einem mittleren Schulabschluss nachgewiesen. In der Theorie.


    An wem aber 10 bis 13 Jahre Schule spurlos vorbeigegangen sind, der kann sich auch die Prozentrechnung nicht eben mal aneignen. An der Hochschule ist für sowas auch keine Zeit.


    Das Problem sind Abschlüsse, die etwas vorgaukeln, was nicht vorhanden ist.

  • Das Problem sind Abschlüsse, die etwas vorgaukeln, was nicht vorhanden ist.

    Der Prof sagt doch selbst, dass Soundsviele die Klausuren und den Anschluss schaffen! Entweder sind die Leute alle nicht auf Hauptschulniveau, dann sollte sich das Problem nach dem ersten Semester erledigt haben. Oder aber sie sind auf Hauptschulniveau, dann macht der Professor denselben Fehler, indem er Abschlüsse verschenkt, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Oder, am wahrscheinlichsten, er jammert rum, so wie auch hier immer wieder Kolleginnen und Kollegen, dass die Jugend immer dümmer/schlechter/unerzogener wird und dann nervt das einfach nur.


    Oder anders: wie viele 6en hast du bereits in Mathe gegeben, weil ein Schüler so schwach war, dass er das Abi nicht schaffen kann und nicht in der Lage ist, zu begreifen was 19% sind?

  • wie viele 6en hast du bereits in Mathe gegeben

    Bist du nicht diejenige, die alle Ritt lang die Notengebung so allgemein in Frage stellt? Dann weisst du natürlich auch, dass eine 1 oder eine 3 oder eine 6 heute nicht die gleiche Leistung beurteilt wie vor 10 oder 20 Jahren. Dass die Benotung von Schülerleistungen schon seit Jahren immer besser wird, ist kein Geheimnis. Ich kann dir gerne unsere statistischen Jahresberichte hier verlinken, aus denen geht ganz klar hervor, dass eine 5.5er Matura vor 20 Jahren noch eine Besonderheit war, da gab es mal *eine* Person mit dieser Note pro Jahrgang. Heute sind es mysteriöserweise 10 Personen mit diesem Schnitt. Meinst echt, die sind so viel schlauer geworden?

  • Meinst echt, die sind so viel schlauer geworden?


    Nicht nur schlauer, auch klüger aufgrund des massiven Inputs durch die "neuen" Medien und speziell die gesteigerte Konzentrations- und Transferleistungsfähigkeit durch E-Sports.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich habe mich übrigens gerade selbst in meinem Verdacht bestätigt, dass ich einfach nur altersmilde werde. Bin mal alle Notenbögen der vergangenen Jahre durchgegangen. Mein erster Maturjahrgang hatte einen Klassenschnitt von einer 4.0 in der 4. Klasse. Dieses Jahr entlasse ich einen Kurs mit einer 4.8 im Schnitt. Natürlich lernen die nix für die Abschlussprüfung, die bestehen ja eh alle bei den Vornoten ... :P

  • [...] Mein erster Maturjahrgang hatte einen Klassenschnitt von einer 4.0 in der 4. Klasse. Dieses Jahr entlasse ich einen Kurs mit einer 4.8 im Schnitt. [..]

    Das sagt ja so erstmal nohc nichts.

    Vielleicht bist du in den letzten Jahren einfach besser geworden im Unterrichten und kannst es den Leuten besser beibringen.

    Viellleicht nimmt du immer zu ähnliche Aufgaben und die Schüler lernen nur mit den Arbeiten der letzen Jahre.

    Vielleicht stellt du immer leichtere Arbeiten.

    Vielleicht werden die Schüler immer besser.

    ...

  • Ich nehme mich selbst nicht so ernst wie du meinen Beitrag ;)



    die Schüler lernen nur mit den Arbeiten der letzen Jahre

    Das tun sie leider nicht. Das wäre ja schlau, aber die wenigsten kommen auf die Idee das zu tun. Ich unterrichte nicht selten Geschwisterkinder und selbst in der Konstellation klappt das nicht wirklich.



    Vielleicht stellt du immer leichtere Arbeiten.

    In der Tat sind die Aufgaben leichter geworden, zugleich korrigiere ich aber strenger.



    Vielleicht werden die Schüler immer besser.

    Ich bin mir sicher, dass nicht. Tatsächlich war nur mein allererster Jahrgang formal deutlich schlechter als alle folgenden Jahrgängen. Plausibel ist daher vermutlich das hier:



    Vielleicht bist du in den letzten Jahren einfach besser geworden im Unterrichten und kannst es den Leuten besser beibringen.

    Ich habe jetzt eigentlich noch mehr schreiben wollen, aber ich glaube, das bringt hier nichts mehr. Mathe scheint aus irgendwelchen Gründen ein Problem zu sein, das ich aber nur für ein Symptom halte. Vermutungen für die Ursachen hätte ich. Man könnte auch drüber philosophieren, aber das ist nicht wirklich lustig hier. Vor allem nicht konstruktiv. Vom weiter rumnölen hab ich ja nichts, das ist doof.

  • Morgen rupfe ich ein Huhn. Habe grade vom Mathelehrer einer meiner Physik-Klassen die Unterlagen zur linearen Regression bekommen. Wir denken dann mal drüber nach, ob man das wohl auch in der Physik gebrauchen könnte. Und wie sie überhaupt nur drauf kommen, dass nicht. Mehr als Schimpfen und hoffen, dass es hilft kann ich nicht.

  • Ach... Wir waren heute an der Uni zum Austausch bezüglich der erwarteten "Kompetenzen" im Fach Mathematik. Die sind da sehr bescheiden. Sie hätten gerne, dass Studenten Bruchrechnen und Gleichungen umstellen können. Sagen 3 (!!!) Dozent*innen der Mathematik an der Uni Basel. Ehrlich Leute, den ganzen Kompetenzen-Kram können wir uns einfach mal in den Arsch schieben. Das einzige Lernziel der gymnasialen Oberstufe ist die Studierfähigkeit und die Uni hätte gerne, dass unsere Maturanden Bruchrechnen können. Wir sollten das ernst nehmen, dafür werden wir bezahlt.

  • Zitat

    Ich mache das zwar lange nicht so extrem, aber es stimmt schon. Wenn man Leute, die kaum noch mit Mathematik zu tun haben, nach dem Satz des Pythagoras fragt, hört man oft die Formel a^2+b^2=c^2. Wer es aber nicht mal verstanden hat, dem sagt die Formel auch nichts.


    Antimon, du hast diesen Beitrag geliked, als ich schrieb "mein Reden" sagtest du "nö". Erinnerst du dich? Du widersprichst dir selbst immer wieder. Du sagst auf der einen Seite, etwas zu verstehen, indem man es handelnd

    nachvollzieht, sei lächerliches Basteln, es reiche aus, wenn man derlei Grundlagen auswendig lernt. Dann wiederum klatschtst du Beifall zu einem Beitrag, den ich so oder ähnlich schon 20x verfasst habe, der genau das sagt, man muss den Kram verstehen, sonst vergisst man ihn wieder.


    Und genau das passiert offenbar, denn Brüche, Potenzen und Prozentrechnen sind selbst in der Hauptschule Thema, spätestens nach Klasse 10 am Gym ist das also durch. Entweder es wurde also nicht verstanden und nur auswendig gelernt, oder schlicht wieder vergessen, weil man in der Oberstufe 2 oder 3 Jahre lang was anderes macht.


    Oder aber, das Abi wird verschenkt, die SuS sind alle schwächer als Hauptschüler (natürlich sehr wahrscheinlich), dann liegt das Problem halt im Durchwinken in der Oberstufe. Daher die Frage an die klagende Piksieben, ob sie denn SuS sitzen lässt, indem sie 6en verteilt. Oder ob die SuS doch nicht so schlecht und doof sind, wie hier von einigen wenigen regelmäßig behauptet? Es klagen wirklich immer dieselben über ihre schwachen Schüler, andere kommen offenbar klar mit dem, was an Wissen und Kompetenzen da ist und arbeiten einfach damit.


    Was es mit den Kompetenzbereichen auf sich hat, hast du dir offenbar nie in Ruhe angesehen, daher kann man darüber nicht ernsthaft sprechen.


    Wieso startest du dann diesen Thread?

    Weil ich wissen wollte, was Mathelehrpersonen und ggf. NaWi-Kolleg*innen zu den Aufgabenstellungen sagen. Dazu äußerte sich eigentlich niemand, du am wenigsten. Verzeih, wenn ich nicht an deinen Lippen hänge ;)

  • es reiche aus, wenn man derlei Grundlagen auswendig lernt

    Das habe ich noch nie geschrieben, auch wenn du es noch 5 x behauptest.


    Was es mit den Kompetenzbereichen auf sich hat, hast du dir offenbar nie in Ruhe angesehen

    Ich kann dir gerne mal Lernziellisten von mir schicken, dann wird vielleicht klar, dass ich erheblich mehr von "Kompetenzen" verstehe als das was du dafür hältst. Das Geschwafel vom "sinnentnehmenden Lesen" ohne konkreten Bezug darauf, was da eigentlich sinnentnommen werden soll, kann ich wirklich nicht gebrauchen.


    Dazu äußerte sich eigentlich niemand

    Es schreibt nur keiner das, was du lesen willst. Das ist die Sache mit den hunderten von Geisterfahrern.

  • Weil ich wissen wollte, was Mathelehrpersonen und ggf. NaWi-Kolleg*innen zu den Aufgabenstellungen sagen.

    Du weisst offensichtlich selber schon nicht mehr, was in deinem 1. Beitrag im Thread stand:


    ...was sagen die NaWi-Kolleg*innen?

    Die Mathelehrpersonen hast du gar nichts gefragt, Mathe ist keine Naturwissenschaft. Und nach Aufgabenstellungen hast du auch nicht gefragt.

  • Ging mir genauso, aber ich habe nachgeschaut und es stimmt.

    und das ist so absurd. Der sächsische Lehrplan für die Grundschule sieht ein Verfahren für die schriftliche Subtraktion vor, nämlich das Abziehverfahren mit Entbündeln. Alternativ wird das Ergänzungsverfahren vorgeschlagen.

    Und das ist ein Problem in der Grundschule, was das erreichen der Kernkompetenzen angeht: schlechte oder ungenaue Lehrpläne, verwirrte Lehrkräfte, die das knappe Stundenkontingent damit verschwenden, unnötige Sachen mit den Kindern zu erlernen, statt die Zeit sinnvoll zu nutzen.

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