Leistungsstarke bayerische Abiturientinnen?

  • Das ist ein Skandal und gehört verboten.

    Magst du das vlt. mal näher begründen? Die "Sonstige Mitarbeit" umfasst alle Leistungserhebungen außer den normalen Klausuren. Ich finde es überhaupt nicht skandalös, die Fachleistung nicht ausschließlich durch schriftliche Klausuren zu erheben.

  • Das Lernzielkontrollen in der SoMi erlaubt sind, sollte man in dieser Fächergruppe ausnutzen.

    Wenn du diese in der SoMi überbewertest (z.B. Habe ich Kollegen die im klausurfreien Fach Biologie ihre Tests zu 50% einfließen lassen), machst du dich rechtlich angreifbar.


    Das System SoMi ist einfach Mist. Meiner Meinung nach dürfte es so etwas nicht geben, sondern wirklich nur konkrete mündliche Anfragen, Tests, Präsentationen, etc.


    Aber alles für die Abiquote in NRW. Dafür ist die SoMi nämlich gut. Schriftlich alles miserabel, "aber er hat doch gut mitgemacht", bamm, kommt trotzdem eine vier oder sogar besseres bei raus.

  • Wenn du diese in der SoMi überbewertest (z.B. Habe ich Kollegen die im klausurfreien Fach Biologie ihre Tests zu 50% einfließen lassen), machst du dich rechtlich angreifbar.


    Das System SoMi ist einfach Mist. Meiner Meinung nach dürfte es so etwas nicht geben, sondern wirklich nur konkrete mündliche Anfragen, Tests, Präsentationen, etc.


    Aber alles für die Abiquote in NRW. Dafür ist die SoMi nämlich gut. Schriftlich alles miserabel, "aber er hat doch gut mitgemacht", bamm, kommt trotzdem eine vier oder sogar besseres bei raus.

    Was ist denn ein klausurfreies Fach? NRW scheint ja immer wieder was Besonderes zu sein in puncto Notenwürfeln.


    Edit: Ich sehe gerade, Chili schrieb das oben auch schon. Naja, dann...

  • Wenn du diese in der SoMi überbewertest (z.B. Habe ich Kollegen die im klausurfreien Fach Biologie ihre Tests zu 50% einfließen lassen), machst du dich rechtlich angreifbar.

    Korrekt, hier man aber ausnutzen, dass sich das Wubbelsystem selber in den Hintern beißt: Wer soll nachweisen, zu welchem Prozentsatz die LZK einfließt? Man darf einfach vorher keine Auskunft zur "mündlichen" Beteiligung an die SuS geben.

    Aber alles für die Abiquote in NRW. Dafür ist die SoMi nämlich gut. Schriftlich alles miserabel, "aber er hat doch gut mitgemacht", bamm, kommt trotzdem eine vier oder sogar besseres bei raus.

    Gern wird auf der Notenkonferenz der Oberstufe dann auch der ein oder andere Kollege gebeten, sein Defizit doch nochmal zu überdenken. Bei nem Hauptschulabschluss kann ich das verstehen, aber in der Oberstufe...

    • Offizieller Beitrag

    Wir brauchen auch ein NRW-Wörterbuch (ähnlich den ganzen Bavaria-Einträgen).

    Ich glaube, wir hatten es schon genügend und ausführlich: in NRW schreibt man in der Klausur nur in den (4) Abiturfächern Klausuren sowie in Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache, wenn sie nicht zu den Abiturfächern gehören.
    Alle anderen Fächer sind klausurfrei und es ist genauso, wie es da steht: KEINE Klausuren.
    und Tests dürfen eben nicht höher gewichtet sein wie eine Einzelstunde. Das heißt: man "müsste" JEDE einzelne Stunde einen Test schreiben (oder eine mündliche Abfrage durchführen, eine bewertete Präsentation, usw..), um die "SoMi-Note" auf 50% runterzudrücken.

    Es bedeutet also: in sehr vielen Kursen (Bio, Chemie, Reli, SoWi...) sitzen in einem Kurs ein paar (oder mehr) Klausurschreibende und viele (oder weniger) "mündliche" SuS.

    • Offizieller Beitrag

    Korrekt, hier man aber ausnutzen, dass sich das Wubbelsystem aber selber in den Hintern beißt: Wer soll nachweisen, zu welchem Prozentsatz die LZK einfließt? Man darf einfach vorher keine Auskunft zur "mündlichen" Beteiligung an die SuS geben.

    Man kann ein System Mist finden (tue ich auch), sollte sich trotzdem an grundlegenden Regeln halten. Dazu gehört die Transparenz (Kriterienorientierung sowie Gewichtung zu Beginn des Halbjahres bekanntgeben und festhalten, aber auch durch regelmäßige Information über den Leistungsstand, spätestens Quartalsnoten...)

  • Es gibt ein paar rühmliche Ausnahmen unter den KuK, die wirklich in der mündlichen Note sehr differenziert bewerten und tatsächlich auch 5en trotz mehrfachen Meldens verteilen. Man kann das tun. Damals legte mir im Ref ein entsprechender Kollege alter Schule einmal dezidiert dar, warum die vom Schüler getätigte Aussage fachsprachlich und inhaltlich wirklich absoluter Müll war. Er legte die Worte wirklich auf die Goldwaage, war streng aber nie ungerecht.


    Hierzu muss man aber nen A***** in der Hose haben und nicht wie die meisten KuK nach Beliebtheit gieren, es verlangt ein wirklich hohes Ausmaß an Professionalität (oder Sadismus wenns leicht von der Hand geht...).

    Ich selbst kann mich leider nicht davon freisprechen, auch zu häufig Gnade vor Recht ergehen zu lassen.


    Erstaunlicherweise wurden derlei essentielle Bestandteile meines Berufes in der Ausbildung niemals thematisiert.

    Vermutlich zu konservativ/oldSchool, aber dazu gehören wichtige Bausteine wie "professionelle Distanz", was nicht gleichzusetzen ist mit "Stock im Hintern".

    Möglicherweise kann man nicht gleichzeitig Smalltalk in der 5min-Pause über die neuesten TikTok-Hypes mit Oberstufenschülern führen und gleichzeitig besagte Distanz wahren.


    Manchmal glaube ich, dass dort einer der Gründe für das Verlorengehen des Bildes des Lehrers als Respektsperson zu suchen ist.

  • Mündliche Leistungsbewertung muss sich schlichtweg an den gleichen Maßstäben wie schriftliche Leistungsbewertung richten. Wer in der Klassenarbeit nur physisch anwesend ist, aber nichts aufschreibt, bekommt ja auch keine Note 4, weil "war bemüht, freundlich und hat nicht gestört". Entsprechend muss auch mündlich Leistung erbracht werden und zwar nicht nur für eine gute Note, sondern bereits um zu bestehen. Das bedeutet je nach Fach die Verwendung der richtigen Fachbegriffe, das Verbalisieren von Lösungswegen, das Verbinden verschiedener Teilaspekte, das Aufzeigen von Grenzfällen/Problemen, die Formulierung von möglichen Lösungen, etc. Reines Melden, um die Aufgabenstellung vorzulesen, ist nett, stellt aber erst einmal keine Leistung zum Nachweis erworbener fachlicher Kompetenzen dar.

  • Man kann ein System Mist finden (tue ich auch), sollte sich trotzdem an grundlegenden Regeln halten. Dazu gehört die Transparenz (Kriterienorientierung sowie Gewichtung zu Beginn des Halbjahres bekanntgeben und festhalten, aber auch durch regelmäßige Information über den Leistungsstand, spätestens Quartalsnoten...)

    Die Übergänge sind aber wirklich schwammig. Wenn du in der LZK nachweist, dass eine entscheidende Schlüsselkompetenz des Halbjahres (Anwendung Genetischer Code/ Beschreiben der Proteinbiosynthese in Bio) nicht vorhanden ist, kann man auch zum Schluss kommen, dass der Eindruck der mündlichen Mitarbeit falsch war. Man kann dem Lernenden dann zur Sicherheit nochmal Gelegenheit geben, die Proteinbiosynthese mündlich doch noch einmal darzulegen, um ein Blackout in der LZK auszuschließen. Wenn aber auch dies nichts nutzt, kann man, so finde ich, auch zum Schluss kommen, dass die Kompetenz des Schülers in den vergangenen Wochen einfach zu gut eingeschätzt worden ist.

    In manchen Fächern geht das, weil sich Kernkompetenzen, auf denen alles andere fußt, sich mit mini-schnellen Aufgaben in einer Minute prüfen lassen.

  • Mündliche Leistungsbewertung muss sich schlichtweg an den gleichen Maßstäben wie schriftliche Leistungsbewertung richten. Wer in der Klassenarbeit nur physisch anwesend ist, aber nichts aufschreibt, bekommt ja auch keine Note 4, weil "war bemüht, freundlich und hat nicht gestört". Entsprechend muss auch mündlich Leistung erbracht werden und zwar nicht nur für eine gute Note, sondern bereits um zu bestehen. Das bedeutet je nach Fach die Verwendung der richtigen Fachbegriffe, das Verbalisieren von Lösungswegen, das Verbinden verschiedener Teilaspekte, das Aufzeigen von Grenzfällen/Problemen, die Formulierung von möglichen Lösungen, etc. Reines Melden, um die Aufgabenstellung vorzulesen, ist nett, stellt aber erst einmal keine Leistung zum Nachweis erworbener fachlicher Kompetenzen dar.

    Völlig richtig. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, bei locker der Hälfte (eher mehr) der NRW-KuK in Fächern ohne Klausurpflicht bedeutet Anweisenheit = 5 Punkte (ausreichend).

  • Gern wird auf der Notenkonferenz der Oberstufe dann auch der ein oder andere Kollege gebeten, sein Defizit doch nochmal zu überdenken. Bei nem Hauptschulabschluss kann ich das verstehen, aber in der Oberstufe...

    Ich frage mich ja immer, wozu wir überhaut Notenkonferenzen abhalten, genau sowas dürfen wir da gar nicht. Die Note ist zum fraglichen Zeitpunkt gemacht und wird nicht mehr "verhandelt". Finde ich jetzt auch nicht wirklich gut, weil es mich eben ggf. vorher schon zum "Pfuschen" nötigt. Ich lasse jetzt mal offen, was das bedeutet.


    Notenkonferenzen laufen bei uns daher üblicherweise so ab:


    Mitglied der SL: "M. (unterrichtet Französisch), kannst du dich bitte dazu äussern, warum die Klasse einen ungenügenden Schnitt hat?"

    M.: "Naja, sie können kein Französisch und sie wollen es auch nicht lernen."

    Mitglied der SL: "OK, ich muss halt fürs Protokoll fragen."

    Mitglied der SL: "A. (unterrichtet Chemie), kannst du dich bitte dazu äussern, warum die Klasse einen Schnitt über 5.0 hat?"

    A.: "Naja, es ist halt Profil A (Mathe/Physik), sie interessieren sich für Naturwissenschaften."

    Mitglied der SL: "OK, ich muss halt fürs Protokoll fragen."


    tbc


    Möglicherweise kann man nicht gleichzeitig Smalltalk in der 5min-Pause über die neuesten TikTok-Hypes mit Oberstufenschülern führen und gleichzeitig besagte Distanz wahren.

    Doch, doch, man kann. Man sollte das Verhältnis aber auch wirklich einmal offen mit den Jugendlichen ansprechen damit sie wissen, was Sache ist. Gerade am Gymnasium setzte ich an der Stelle ausreichende Intelligenz voraus um das zu verstehen. Der Grat ist schmal, das ist vollkommen richtig. Hin und wieder mag es vorkommen, dass man runterfällt, auch das gehört zum Leben dazu.

  • Völlig richtig. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, bei locker der Hälfte (eher mehr) der NRW-KuK in Fächern ohne Klausurpflicht bedeutet Anweisenheit = 5 Punkte (ausreichend).

    Bei einem Kollegen hat mal ein Schüler Widerspruch gegen eine 5 in Physik eingelegt mit der Begründung "er wäre doch immer da gewesen".

  • Völlig richtig. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, bei locker der Hälfte (eher mehr) der NRW-KuK in Fächern ohne Klausurpflicht bedeutet Anweisenheit = 5 Punkte (ausreichend).

    ...und das ist genau das, als was du es beschrieben hast: eine Behauptung. Ich finde es tatsächlich lächerlich, wie hier Stimmung gegen eine klare Vorgabe zur Leistungsbewertung gemacht wird, sich gleichzeitig aber gerade nicht damit auseinandergesetzt wird, wie es kriteriengeleitet eben doch gut möglich ist, Fachleistungen auch im Bereich der sonstigen Mitarbeit festzustellen.


    Dann kommt man im Übrigen auch schnell dazu, dass Schüler, die "nur anwesend sind" dennoch mit "ungenügend" bewertet werden und auch stille Schüler, die auch außerhalb von schriftlichen Leistungssituationen erkennbar gute bis sehr gute Fachleistungen bringen, dennoch mit "gut" oder gar "sehr gut" bewertet werden können, selbst wenn sie kaum aktiv zu Unterrichtsgesprächen beitragen.

  • Ich finde es tatsächlich lächerlich, wie hier Stimmung gegen eine klare Vorgabe zur Leistungsbewertung gemacht wird, sich gleichzeitig aber gerade nicht damit auseinandergesetzt wird, wie es kriteriengeleitet eben doch gut möglich ist, Fachleistungen auch im Bereich der sonstigen Mitarbeit festzustellen.

    Wie schön, es ist möglich. Hab ich doch zweimal drauf hingewiesen. Das ist aber unzureichend, solange es nicht verbindlich ist und der Kollege im Nebenzimmer im selben Fach parallel die Noten nach eifrigem Melden vergibt, während ich kriteriengeleitete Leistungsaufgaben erstelle.


    [...] sich gleichzeitig aber gerade nicht damit auseinandergesetzt wird, wie es kriteriengeleitet eben doch gut möglich ist, Fachleistungen auch im Bereich der sonstigen Mitarbeit festzustellen.

    Tat ich doch in

    Der dortige Katalog kann fachspezifisch (Sport/Musik/Kunst) natürlich um filmische Leistungen/Hürdenlauf etc. erweitert werden. Wichtig ist eine konkrete Gewichtung der einzelnen Leistungsbeiträge. Alles andere wäre nicht vergleichbar.

  • Verstehe die Aufregung nicht. Die Schüler kennen die Somi seit der fünften Klasse und spätestens zu den Quartalsnoten wissen die auch, was in der Oberstufe gespielt wird. Wer nichts Vernünftiges beiträgt, hat automatisch 0 Punkte, da brauch ich mir nicht noch Testchen aus den Fingern saugen.

  • Verstehe die Aufregung nicht. Die Schüler kennen die Somi seit der fünften Klasse und spätestens zu den Quartalsnoten wissen die auch, was in der Oberstufe gespielt wird.

    Cool, klingt echt seriös.

    Wer nichts Vernünftiges beiträgt, hat automatisch 0 Punkte, da brauch ich mir nicht noch Testchen aus den Fingern saugen.

    Völlig egal, ob jemand schüchtern ist aber in Wahrheit ein Physikbrain. Wenn der das Maul nicht aufreißt, wird der Prof später an der Uni das nie merken, dann lohnt auch ein Physikstudium nicht. Wer braucht schon Nerds?

  • Ja, das ist seriös. Bei Schülern entsteht in der Notenbesprechung nur deswegen eine Dissonanz, weil sie trotz fehlender aktiver Mitarbeit bis in die Oberstufe gewunken worden sind. Das ist nämlich unseriös. Mal ganz grundsätzlich, in der Oberstufe zu sitzen ist ein Privileg, viele Jugendliche arbeiten in dem Alter schon. Schüler mögen ihr "brain" im Unterricht unter Beweis stellen.

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