- Offizieller Beitrag
Parallelunterricht kann dich überall treffen, aber auch an der Realschule wäre es doch kein Leben. Im realen Alltag würde man dir womöglich eine Klasse geben, fachfremden Unterricht (existiert sowas in Bayern?), und eine große Bandbreite an Kursen. Und anders als von dir dargestellt würdest du vielleicht nicht die ganze Zeit frontal unterrichten.
Eine Aushilfe-Zeit ist nie real aussagekräftig, außer die Schule hat eine*n komplett eingebunden, alle Aufgaben gegeben, usw. Aber auch da hat man eine ganz andere Situation, als wenn man sich gerade im Ref oder im lebenslangen Beruf befindet.
Die Berufsschule ist einfach eine ganz andere Welt, von der zu wenige eine Ahnung haben (ich inklusive, was ich bereue). 1-2 Tage hospitieren, einen realistischeren Eindruck davon erhalten (ich bin ehrlich gesagt ein bisschen von deinem "humanistischen Gedöns" irritiert. War es wirklich so, dass in der Corona-Zeit die Kids Bildung aufgesaugt haben und du keinen Realitäts- und Anwendungsbezug brauchtest? Deine Fächer haben keine nahe Verwertbarkeit?
Man kann bestimmte Kompetenzen und Inhalte kritisch sehen (sehe ich definitiv so, ich bin kein Fan von einigen Inhalten, die ich in Wirtschaft unterrichte, zb.), aber man soll auch realistisch sein. Wer glaubt, dass Schule eine reine humanistische Bildungsanstalt ist/sein kann, der hat von Anfang an verloren. Ich empfehle die Lektüre von Fendts Theorie der Schule. Die Schule hat weit über die Vermittlung von Bildung hinaus die Funktion auch den Platz in der Gesellschaft zuzuweisen, damit muss man sich auch ein Stück weit abfinden. (und sich noch mehr in den Bereichen engagieren, die auf das Leben in der Gesellschaft, auf die Partizipationsfähigkeiten und -möglichkeiten vorbereiten...)
Womöglich habe ich als Nicht-Bayerin ein zu abgebrühtes Bild des Schulsystems, aber ich kann mir vorstellen: es liegt dazwischen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du dir einiges anschauen kannst, um deinen Weg herauszufinden. Schließ nichts von vornerein aus!