neue Wege zum Lehramt in BaWü

  • Die BaWüBergis werden laut diesem Artikel in der FAZ (noch ist er frei. erfahrungsgemäß wird er irgendwann zum Bezahlartikel) einen neuen Zugang zum Lehramt ausprobieren, bei dem dann mit Bachelorabschluss mit einem Fach als Bildungsamtmann unterrichtet werden darf. Mit Details hält sich der Artikel bedeckt. Start soll im WS 24/25 sein. Zielgruppe sind besondere Mangelfächer. Warum man sich aber als Mangelfächler*in mit schwierigem Fach auf eine solche schlechtere Besoldung einlassen soll, erschließt sich mir nicht. Warum sollte "ich" mit meinem Interesse am Mangelfach diesen Schmalspurweg gehen? Ich bin dann zwar extrem gesucht aber schlechter bezahlt? Für den BBS-Bereich: 20 Plätze für die Fächer Mathe, Elektrotechnik und Informatik. OK, es klingt an, als wäre dann später die Erweiterung auf das zweite Fach möglich.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Wenn du direkt nach dem Bachelor Lehrkraft wirst, dann ist die Besoldung schlechter. So lese sich das da. Das soll ein vereinfachter/schnellerer/billigerer Einstieg mit dann nur einem Fach sein.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Da schweigt sich der Artikel leider aus.


    Weitere Infos vom Land finden sich hier.

    Stichworte: Besoldung während des Studiums, Praxisnähe...

    Vom abgespeckten Abschluss habe ich beim Querlesen nix gesehen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Hatte ich gestern auch gesehen, bin gespannt, ob sie damit jemanden hinterm Ofen vorlocken. Auch bemerkenswert der Hinweis, dass 20% der GS- und SekI-Lehramtsstudierenden das Studium abbrechen, u.a. deshalb, weil sie sich mit der Organisation des Studiums überfordert fühlen. Ich dachte eigentlich, dass bei Bachelor/Master alles vorgegeben ist, bis hin zum Stundenplan. Womit kann man da jemanden überfordern?

  • Tja, das ist eine gute Frage ;) Die Orga kann es ja weniger sein.


    Was ich bisher aus der BaWü-Sache rauslese: Der eine Aspekt Bildungsamtmann mit Bachelor bedeutet schmale Ausbildung und Bezahlung. Der andere Teil mit dem dualen Masterstudium liest sich interessanter.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich dachte eigentlich, dass bei Bachelor/Master alles vorgegeben ist, bis hin zum Stundenplan

    Wie ich nun aus eigener Erfahrung weiß - nein, das ist nicht so. Hinsichtlich der Studienorganisation bin ich gerade praktisch so frei wie im Erststudium vor 25 Jahren.

  • Hatte ich gestern auch gesehen, bin gespannt, ob sie damit jemanden hinterm Ofen vorlocken. Auch bemerkenswert der Hinweis, dass 20% der GS- und SekI-Lehramtsstudierenden das Studium abbrechen, u.a. deshalb, weil sie sich mit der Organisation des Studiums überfordert fühlen. Ich dachte eigentlich, dass bei Bachelor/Master alles vorgegeben ist, bis hin zum Stundenplan. Womit kann man da jemanden überfordern?

    Ich frag mich da ja eher, ob man sich rein systematisch gesehen einen Gefallen damit tut, wenn man Leute, die sich schon von der Organisation eine Studiums überfordert fühlen am Ende in den Schuldienst holt. Trotz aller Teamaspekte steht man am Ende schließlich alleine vor seiner Klasse im Regelfall, muss als Klassenlehrkraft Gott weiß was alles organisieren, dokumentieren und verwalten und mit unerwarteten Freiheiten, wie einer u.U. komplett von der Klassenlehrkraft inhaltlich zu leistenden und zu füllenden Projektwoche umgehen können (da haben dieses Jahr bei uns angesichts einer von zahlreichen KuK gewünschten und von der SL ermöglichten weitgehenden Freiheit bei der Projektwochenplanung einige jüngere KuK Verzweiflungsanfälle bekommen bei der Planung und Vorbereitung, weil sie sich von so viel Freiheit überfordert gefühlt haben).

    Das kommt sicherlich ein klein wenig auf die Gründe für dieses Gefühl der Überforderung an, dennoch sollte man nicht vergessen, was man am Ende als Lehrkraft trotz aller Vorgaben auch schlichtweg alleine hinbekommen können muss und sei es am Ende nur, weil man eben schon im Studium gelernt hat, verschiedene Leute mit mehr Erfahrung zu fragen, wie etwas organisiert werden könne, statt still und leise zu verzweifeln und schließlich aufzugeben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hatte ich gestern auch gesehen, bin gespannt, ob sie damit jemanden hinterm Ofen vorlocken. Auch bemerkenswert der Hinweis, dass 20% der GS- und SekI-Lehramtsstudierenden das Studium abbrechen, u.a. deshalb, weil sie sich mit der Organisation des Studiums überfordert fühlen. Ich dachte eigentlich, dass bei Bachelor/Master alles vorgegeben ist, bis hin zum Stundenplan. Womit kann man da jemanden überfordern?

    Es sind nur Bausteine vorgegeben, zwischen Veranstaltungen muss dann gewählt werden und der Stundenplan erstellt werden. Das ist an sich alles entspannt, aber das Hauptproblem aus Studierendensicht (meiner ehemaligen PH, bin noch nicht lange weg) ist, dass man in der Regel nur zu einem Bruchteil der Veranstaltungen zugelassen wird (weil quasi alles teilnehmerbegrenzt ist), die man besuchen muss und kann (weil sich die Fächer und Bereiche dann gern noch überschneiden bzgl. der Vorlesung) und beispielsweise hier eine Verzögerung von +2 Semestern zur Regelstudienzeit in Fremdsprachen Standard ist, weil man nicht in die Veranstaltungen kommt, die man braucht, selbst wenn man alle Optionen wählt, die es gibt. Und wer sein Studium überwiegend selbst finanziert und dann bspw. durch die Verzögerung kein BAföG mehr bekommt, bricht dann durchaus mal ab. Ist weniger ein "die Studis sind zu dumm sich zu organisieren" als Ressourcenmangel insbesondere an den PHen in BaWü (räumlich, personell, damit Veranstaltungen) führt zu ziemlich schwierigen Verhältnissen.

  • Ich frag mich da ja eher, ob man sich rein systematisch gesehen einen Gefallen damit tut, wenn man Leute, die sich schon von der Organisation eine Studiums überfordert fühlen am Ende in den Schuldienst holt. Trotz aller Teamaspekte steht man am Ende schließlich alleine vor seiner Klasse im Regelfall, muss als Klassenlehrkraft Gott weiß was alles organisieren, dokumentieren und verwalten und...

    ... ist fast zehn Jahre älter als zu Beginn des Studiums. Würde man deine Auswahlkriterien strikt anwenden, wären die Lehrerzimner noch leerer als jetzt schon.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • ... ist fast zehn Jahre älter als zu Beginn des Studiums. Würde man deine Auswahlkriterien strikt anwenden, wären die Lehrerzimner noch leerer als jetzt schon.

    Das geht an dem vorbei, worum es mir ging, denn diejenigen, die ihr Lehramtsstudium abbrechen, weil sie sich von dessen Organisation überfordert fühlen landen nun einmal am Ende im Regelfall nicht in irgendwelchen Lehrerzimmer.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Woher kommt diese Fehlvorstellung?

    Das wurde bei Einführung von Bachelor und Master behauptet (und da es mich nie betraf, habe ich später nie nachgefragt). Wir Lehrer wurden damals in einer Veranstaltung informiert, um Schüler beraten zu können (lange her, ich war noch an meiner vorherigen Schule).


    Vermutlich hängt es wieder mal vom Fach ab. In meinen Fächern und Lehramt konnte ich schon Ende der 80er im Grundstudium nichts, im Hauptstudium wenig wählen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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