Was sind Vorteile Angestelltenverhältnis gegenüber Verbeamtung?

  • Eine Verbeamtung lohnt sich auf jeden Fall, i.b. wenn es um die Pension geht.


    Ob es sich "finanziell lohnt" als Lehrer in NRW verbeamtet zu werden, wenn man Kinder hat, halte ich für

    realitätsfern - aus Eltern bekannten Gründen. Zudem bekommt man in NRW nicht überall gleich hohe Zuschläge.

  • Jedoch habe ich dies in meinem Beritt die letzten 10 Jahre nicht erlebt

    Ich ebenfalls nicht, daher sehe ich das nicht als valides Argument. Bis ein angestellter ODER beamter krankheitsbedingt gekündigt wird muss es doch schon extrem ausarten. Bei einem beamten an der Nachbarschule hat es über 5 Jahre und 2 Versetzungen gedauert, bis er in den "Zwangs"-Ruhestand verabschiedet wurde.


    Bei unserem (gefühlt) dauerkranken angestellten mit 10 Jahre "Betriebszugehörigkeit" passiert bisher auch nichts. Wenn man die richtigen Fächer hat, kann man tun und lassen was man möchte.

    Auch das Argument, dass man bei Schulschließung als angestellter entlassen werden könnte ist doch nur von theoretischer Natur. Das Land müsste erstmal nachweisen, dass es keine andere Verwendung gäbe und bevor daraus ein langwieriger Prozess entsteht, an dessen Ende das Land verliert wird doch immer großzügig irgendeine Stelle geschaffen oder zugeschustert.

    Wenn das in anderen Bundesländern nicht so ist, kann man mich gerne belehren :)

  • Also 900€ netto mehr sind doch Fakt. Alles Andere ist hätte, wäre, könnte über irgendwelche zukünftigen Eventualitäten, die eintreffen können oder auch nicht. Ich würde niemals eine wichtige Entscheidung auf Grundlage von irgendwas treffen, was in der Zukunft sein KÖNNTE. Man sollte sich immer die gegenwärtige Situation anschauen und basierend darauf die bestmögliche Entscheidung treffen.

  • 900€ netto mehr?

    Wenn man die Hälfte monatlich anlegt, hat man auch ohne Altersgeld keinen Verlust gemacht, würde ich mal grob überschlagen.

    30 Jahre lang monatlich 500 Euro zu 5% p.a. angelegt und nicht angefasst, sind das am Ende ca. 400.000 Euro. Legt man das zum Renten-/Pensionsantritt zu 5% p.a. an, sind das jährlich ca. 20.450 Euro Zinsen. Minus 25% Steuern bleiben monatlich ca. 1.280 Euro (auf die noch KV Beiträge anfallen, wenn man freiwillig gesetzlich versichert ist). Dividenden sind noch nicht berücksichtigt.

    Das ist in der Tat ein ordentliches Zubrot (und 400.000 Euro Notpolster hat man auch noch da liegen).

  • Also 900€ netto mehr sind doch Fakt.

    Hm. Ob ich meine Frau mal fragen sollte, was sie mit den 900 € im Monat eigentlich macht? Auf unserem Konto landen die jedenfalls nicht. Naja, eine Exit-Strategie sollte ja jeder haben. Hätte ich auch, wenn ich mit mir verheiratet wäre.

  • Naja, die genauen Dimensionen sind ja fallabhängig (900€ netto kann zutreffen, durchaus ein Normalfall, aber auch geringere oder wesentlich höhere Summen).


    Man berechne aber nur mal, was ein Pensionsanspruch auf dem freien Kapitalmarkt so kosten würde....(und das der ja nunmal wesentlich höher ist als gesetzliche Rente+VBL bei Tätigkeitsgleichheit, dürfte unumstritten sein).


    1 Rentenpunkt (37,60€ brutto) kostet zur Zeit übrigens 8024€ Beiträge in den alten Bundesländern.


    Einer Pension von 3760€ würden also 802 400€ Beitragszahlungen in der Rentenversicherung entsprechen (so eine Rente ist freilich wegen der Beitragsbemessungsgrenze selbst theoretisch gar nicht möglich). Okay, PKV geht ab bei erhöhtem Beihilfesatz (aber GKV für Rentner ist auch nicht umsonst). Den Verweis auf Betriebsrenten kann man (auch aufgrund steuerlicher/sozialversicherungsrechtlicher Behandlung) mittlerweile übrigens als Legende bezeichnen (da schlägt auch die lang anhaltende Niedrigzinsphase voll durch, von welcher Beamtenpensionen ja unabhängig sind).


    Man könnte ziemlich leicht Fälle konstruieren, wo die Verbeamtungsurkunde fast einen 7stelligen Scheck auf die Lebenszeit bezogen entspräche.

  • Hm. Ob ich meine Frau mal fragen sollte, was sie mit den 900 € im Monat eigentlich macht? Auf unserem Konto landen die jedenfalls nicht. Naja, eine Exit-Strategie sollte ja jeder haben. Hätte ich auch, wenn ich mit mir verheiratet wäre.

    Naja, wenn man die 900€ mehr schon hat, dann kann man sie natürlich auch ausgeben! :aufgepasst:

  • In Hessen:


    A13 Stufe 1 nicht verheiratet, keine Kinder, StKl. 1 = 3661 abzüglich PKV ca. 3300€


    E13 Stufe 1 nicht verheiratet, keine Kinder, StKl 1= 2540€

    _________


    A13 gleiche Bedingungen wie oben, letzte Stufe = 4363€ abzügl. PKV 4000€


    E13 gleiche Bedingungen wie oben, letzte Stufe = 3425€


    Und das dürften für Beamte jeweils die ungünstigsten Konstellationen sein, da unverheiratet und keine Kinder.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • A13 gleiche Bedingungen wie oben, letzte Stufe = 4363€ abzügl. PKV 4000€


    E13 gleiche Bedingungen wie oben, letzte Stufe = 3425€

    Vom Bruttobetrag der Endstufe aus bemisst sich dann das Ruhegehalt.
    A13 verbeamtet ca. 70%
    E13 angestellt ca. 48%
    Wie bereits erwähnt: Bedenke das Ende...

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Was Ihr bis jetzt, korrigiert mich wenn ich es kübersehen habe, noch gar nicht zu n dem Vergleich berücksichtigt habt, sind die familienpolitischen Zulagen. Bei zwei Kindern kann das je nach Mietstufe ja auch nochmall ein vierstelligen mehr in der Lohntüte bedeuten.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was Ihr bis jetzt, korrigiert mich wenn ich es kübersehen habe, noch gar nicht zu n dem Vergleich berücksichtigt habt, sind die familienpolitischen Zulagen. Bei zwei Kindern kann das je nach Mietstufe ja auch nochmall ein vierstelligen mehr in der Lohntüte bedeuten.

    So ist es. Deshalb schrieb ich das:

    Und das dürften für Beamte jeweils die ungünstigsten Konstellationen sein, da unverheiratet und keine Kinder.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Du kommst als Angestellter schneller woanders hin, kannst auch nicht ganz so schnell versetzt werden.

    Du darfst Streiken (das ist bei Beamten immer noch nicht abschließend geklärt) und verlierst im Gegensatz zu Beamten bei einer Kündigung nicht deine Rente.

  • Was Ihr bis jetzt, korrigiert mich wenn ich es kübersehen habe, noch gar nicht zu n dem Vergleich berücksichtigt habt, sind die familienpolitischen Zulagen. Bei zwei Kindern kann das je nach Mietstufe ja auch nochmall ein vierstelligen mehr in der Lohntüte bedeuten.

    Das gibt es aber nicht in allen Bundesländern, dass es außer der normalen Kinderzulage noch was gibt.

  • Du kommst als Angestellter schneller woanders hin, kannst auch nicht ganz so schnell versetzt werden.

    Du darfst Streiken (das ist bei Beamten immer noch nicht abschließend geklärt) und verlierst im Gegensatz zu Beamten bei einer Kündigung nicht deine Rente.

    zu 1.: Gut. Es gibt Konstellationen, dass man sich an einer Schule nicht wohlfühlt und weg möchte. Das ist auch als Beamter kein Problem. Da muss man sich nur auf die Funktionsstelle an einer anderen Schule bewerben. Andererseits war ich jeweils mehrere Jahre an einer Schule und wollte nicht so schnell woanders hin. Nach 10 Jahren hatte ich dann jedoch den Wunsch, mal was anderes zu sehen. Wurde erfüllt.
    zu 2.: Damit du aus dem Dienst entfernt wirst und deine Pension verlierst, musst du schon ein übler Finger sein.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Es gibt Konstellationen, dass man sich an einer Schule nicht wohlfühlt und weg möchte. Das ist auch als Beamter kein Problem. Da muss man sich nur auf die Funktionsstelle an einer anderen Schule bewerben.

    Aber sicher nur Bundeslandintern, raus aus dem Bundesland ist meist ein riesiges Problem und auch innerhalb oft schwierig als Angestellter ist das in weniger als einem Jahr gelöst, bei Beamten kann es bis zu 5 dauern ;)


    zu 2.: Damit du aus dem Dienst entfernt wirst und deine Pension verlierst, musst du schon ein übler Finger sein.

    Da steht ja nichts von einem Rauswurf, sondern einer eigenen Kündigung ;)

  • Naja, am Ende werden beide Seiten sich ihre Situation schönreden. Ist ja ein probates Mittel.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Naja, am Ende werden beide Seiten sich ihre Situation schönreden. Ist ja ein probates Mittel.

    Es wurde hier ja explizit nach den Vorteilen des Angestelltenverhältnisses gefragt und ich kenne diverse, die genau aus den Gründen sich gegen die Verbeamtung entschieden haben, man wird es nicht glauben, aber ich vermute inzwischen, dass es gut ein Drittel ist, die nicht verbeamtet werden in Berlin.

    Ehrlich gesagt habe ich mich immer noch nicht wirklich entschieden, scheine ja aber auch noch Zeit zu haben zur Entscheidung, wobei bei mir da auch noch andere Dinge mit reinspielen und sowohl Berlin als auch Brandenburg die pauschale Beihilfe anbieten würden, meine Kinder immer in der GKV bleiben können und ich auch aus Brandenburg ein Angebot zur Verbeamtung habe (während ich das in Berlin immer noch nicht in Zahlen habe).

  • Die GKV ist wesentlich schlechter als die PKV. Vergleich einfach mal was die PKV/Beihilfe alles schönes zahlt, wovon du in der GKV nur träumen kannst

    Das kann man bei einer echte PKV sagen. Bei den Beihilfetarifen kann man das so pauschal nicht sagen.

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