Ständig fehlende Kollegen - Konsequenzen?

  • Dies stößt bei der Elternschaft meiner Klasse zunehmend auf Unverständnis, da der Unterricht wirklich ständig ausfällt und auch kein Vertretungsmaterial bereitgestellt wird,

    Die unterrichtliche Versorgung und Einsatzplanung ist Aufgabe der Schulleitung. Die muss die Löcher so stopfen, dass alle irgendwie Unterricht bekommen. Das heißt, sie muss für ausreichende Vertretung sorgen. Entsprechende Anfragen der Eltern leitete ich an die Schulleitung weiter. Wenn ein Fach gehäuft ausfällt, beschweren sich die Eltern zu recht. Sie müssen nur schauen, welchen Mond sie anbellen.


    Wenn die Kollegin krank ist, wrd sie kein Vertretungsmaterial erstellen können. Also muss jemand anderes 'ran.

    die Eltern fragen sich, ob der Kollege die SuS überhaupt kennt, die er benotet.

    Und wenn nicht. Soll dann eine ganze Klasse „nicht beurteilbar sein“. Letztendlich auch eine Aufgabe für die SL, die dafür sorgen muss, dass aus den Vertretungen Noten entstehen.

    Gleichzeitig „beschweren“ sich die Teilzeitkollegen darüber, wie es sein kann, dass sie wegen familiärer Belastungen reduzieren und auf einen großen Teil des Geldes verzichten, wenn man offensichtlich auch einfach Vollzeit arbeiten könnte und sich dann einfach immer krankmeldet.

    Möchten sie tauschen? Wären sie also gerne krank und bekämen dafür mehr Geld? Ächt?

    Bitte versteht das nicht als Bashing gegen erkrankte Kolleg:innen.

    Klingt aber so.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    3 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wie ich schon schrieb, von außen kann man viel sagen. Aber in der Situation ist das was anderes, hier haben so viele schon kapituliert. Stress machen wir der SL durch den extrem hohen Krankenstand. Damit sorgen wir in erster Linie für unsere Gesundheit und stressen nebenbei (noch nicht mal absichtlich) die SL. Nicht ganz egal war ihr auch, dass nur 1/5 der KuK bei der Weihnachtsfeier waren. Ich weiß nicht, was sonst noch so abläuft, ich mache halbe Stelle und viele Praxisbesuche, so dass ich maximal 2 Tage pro Woche in der Schule bin. Ich weiß nicht, was genau da zwischen einzelnen KuK und der SL abläuft, außer, dass sich der Ton der SL insgesamt in den letzten Jahren etwas gebessert hat (die KuK sind damals mit Anwalt und Anzeige gekommen), es einen aber immer noch runterzieht, welche Stimmung da herrscht.

    Natürlich kommt das auch bei der Bezirksregierung an und die letzte QA sprach für sich. Wir mussten übrigens nacharbeiten, es gab einen Tag mit Angeboten zu Stressbewältigung etc., aber an der SL wurde nicht gekratzt, es wurde eher verharmlost. Der Typ von der Bezirksregierung meinte, dass SL keine Monster sind und dass man sie nicht verurteilen dürfte, weil sie einen haten Job haben. Von der Seite ist da nichts zu erwarten. Zumal es ja niemanden gibt, der SL werden möchte. Daher mache ich mir da keine Hoffnung. Und wenn die SL 5 Minuten vor Unterrichtsende durch die Schule streift, um zu gucken, wer früher Schluss macht (Konsequenz: Dienstaufsichtsbeschwerde), dann spielt das der Bezirksregierung doch wunderbar in die Hände. Stimmung, Motivation der KuK, guter Unterricht ist doch sowieso völlig Wurst. Unsere SL sagt ganz offen, dass das vom System so nicht gewünscht ist.

  • Wie ich schon schrieb, von außen kann man viel sagen.

    Und das sollte man auch tun. Der Blick von außen mag oft nicht passen, trotzdem kann er ein Detail offenbaren, das man von innen nicht sieht. Und dann ist da vielleicht doch eine gute Idee bei. Auch wenn's so klingt, verstehe die Tipps nicht als Klugscheißerei. Sondern als Ideen, die dir angeboten werden. Und dann suchst du dir aus denen aus, was du möchtest. Oder lässt es liegen.


    Wie es wirklich und in echt bei euch aussieht, können wir nciht wissen. Und sind vielleicht ganz froh darum.


    Nicht ganz egal war ihr auch, dass nur 1/5 der KuK bei der Weihnachtsfeier waren.

    Die anderen vier Fünftel haben sich hoffentlich woanders getroffen und im Brausebrand kräftig über die Schulleiterin gelästert.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • und im Brausebrand kräftig über die Schulleiterin gelästert

    Oft kann man ja erraten, was gemeint war, wenn die Autokorrektur zuschlägt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Dann bin ich gespannt darauf, was ein "Brausebrand" ist. Interessiert mich wirklich.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich überlege mir gerade seit einige Minuten wie ein SL mir ans Bein pinkeln könnte (außerhalb der 2 Punkte die ich bereits genannt habe) und mir fällt wirklich nichts ein.

    Oh, da gibt es so einige Sachen, die richtig nervig werden könnten und die Lust am Job deutlich verringern können. Neben dem vermehrten Einsatz in unliebsamen Klassen, was hier ja schon genannt wurde, z.B. ein echt mieser Stundenplan voller Hohlstunden. Oder extrem viele Prüfungsaufsichten, die ja auch nicht als Mehrarbeit vergütet werden. Nichtgenehmigung von Klassenausflügen oder das genaue Gegenteil, also ständig zur Begleitung bei Exkursionen heranziehen etc.

  • Oh, da gibt es so einige Sachen, die richtig nervig werden könnten und die Lust am Job deutlich verringern können. Neben dem vermehrten Einsatz in unliebsamen Klassen, was hier ja schon genannt wurde, z.B. ein echt mieser Stundenplan voller Hohlstunden. Oder extrem viele Prüfungsaufsichten, die ja auch nicht als Mehrarbeit vergütet werden. Nichtgenehmigung von Klassenausflügen oder das genaue Gegenteil, also ständig zur Begleitung bei Exkursionen heranziehen etc.

    Unliebsame Klassen? Muss man mit leben.


    Viele Hohlstunden => kann man gegen vorgehen


    Viele Prüfungsaufsichten => kann man gegen vorgehen. Ggf. auch nicht rechtens, wenn eine Überschreitung der Arbeitszeit erfolgt.


    Klassenausflüge: super, bleibe ich zu Hause.


    Begleitung zur Exkursion:

    1. Liebe SL, ich möchte darauf hinweisen, dass mir die Kinder unbekannt sind. Daher kann ich meine Aufsichtspflicht dort nicht adäquat ausführen. Ich bitte daher eine geeignetere Person zu finden.

    2. Ist doch super. Nichts zu tun und dort nur mitgehen und dafür mit A12 oder A13 vergütet werden. Die SL wird mich kaum anweisen einen Ausflug zu organisieren.

    3. Wenn es mich nervt, gegen vorgehen.


    Jedes Mal, wenn ich das Gefühl habe benachteiligt zu werden => Aufschreiben. Wenn es genug ist: Personalrat, Dienstaufsichtsbeschwerde, ggf. Strafanzeige bei Beleidigungen etc. Was meinst Du wie schnell Du weg bist.

  • Ich würde mir niemals von einem Schulleiter diktieren lassen, dass ich einem unliebsamen Kollegen bewusst viele Hohlstunden gebe. Und das gilt hoffentlich für alle Schulen, an denen die Schulleitung nicht selber die Stundenpläne erstellt, also eigentlich alle.

  • Es ist da also schon ein Muster hinsichtlich der Wochentage erkennbar.

    ... und erklärbar. Wenn jemand eine angriffenene Gesundheit hat, reicht es vielleicht nur bis Mittwoch. Dann schleppt man sich bis dahin, erholt sich über das ergänzte Wochenende und Montag geht der Ärger von vorne los. Aber, ja, das ist ein Problem.


    Die SuS haben teilweise grottige Quartalsnoten bekommen, obwohl der Unterricht so oft ausgefallen ist, dass eine Beurteilung eigentlich kaum möglich ist.

    Kaum. Hm. Ist die Beurteilung möglich, dann sollte man beurteilen. Wenn nicht, hat vielleicht tatsächlich die SL etwas verkehrt gemacht, indem sie nicht für genug Unterricht und damit für Bewertungsanlässe gesorgt hat. Mit der Feststellung der Nichtbeurteilbarkeit auf dem Zeugnis ist den Schülerinnen ja auch nicht geholfen. Letztendlich müssen diejenigen, die mit der Note nicht einverstanden sind, individuell den Weg des Widerspruchs gehen. Dass das den Eltern nicht passt, ist nachvollziehbar.


    Trotzdem muss man immer noch mit der Möglichkeit rechnen, dass die Schüleinnen tatsächlich schlecht sind in dem Fach.


    Die (Teilzeit-)Kolleg:innen sind einfach auch belastet und müssen ja leider ständig dafür vertreten und Mehrarbeit machen.

    In NRW bekommen Teilzeitlerinnen Vertretungen ab der ersten Stunde bezahlt. Und zwar im Verhältnis zum Gehalt/Sold und nicht irgendein ausgedachter Betrag. Muss man halt beantragen.


    Wäre er jedoch für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben,

    Da stellen sich die Ärztinnen meist quer, weil (so habe ich gehört), bei längeren Krankschreibungen die Krankenkassen wohl meckern.


    Auch hier ist mal wieder das Problem, dass die reguläre Personaldecke so dünn ist, dass man nicht ausreichend Reserven vorhalten kann.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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