Gendern in den Abiturklausuren in NRW

  • Bereits bei meinem ersten Beitrag wurde sich über mich lustig gemacht.

    Es wurde aber auch einfach ernsthaft reagiert auf deinen ersten Beitrag. Leider kamen von dir daraufhin direkt nur noch irgendwelche absurden Unterstellungen und keine Form ernsthafter Auseinandersetzung. Dass du insofern inzwischen nur noch ein bestimmtes Echo erhältst ist allein die Widerspiegelung deines Diskursstiles.


    Wenn du ernsthafte Debatten wünscht, dann hör auf mit deinen ständigen Strohfeuern, Pauschalisierungen, Unterstellungen und trag tatsächlich ernsthaft etwas zur Debatte bei, was noch nicht gesagt wurde. Andernfalls leb damit, dass es in deinem Fall halt so aus dem Wald rauskommt, wie es reinschallt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es ist doch so: Wenn man Lehrer/-innen schreiben würde, wären manche vielleicht genervt, nicht mehr. Die Schreibeweise Lehrer*innen generiert echte Abneigung und Wut bei manchen.

    Du meinst, diejenigen, die Rechtssprech präferieren würden und die eine Sichtbarmachung und Respekt für Minderheiten für einen vernachlässigbaren Teil unseres GG erachten, diese Personen empfinden echte Wut und Abneigung, wenn andere Menschen das für sich selbst einfach anders handhaben möchten?


    Niemand muss gendern in Deutschland. Tatsächlich wird das aktuell in verschiedenen Bundesländern sogar schulisch untersagt. Ich empfinde es insofern geradezu als grotesk, dass wir angesichts dessen ernsthaft darüber sprechen müssen, was ein Umgang mit einer Minderheit durch ganz offensichtlich politisch aktuell nicht ausreichend vertretene Bürger: innen bei ein paar besonders intoleranten Mitmenschen auslöst, statt darüber zu sprechen, was die Ausgrenzung queerer Menschen (denn nicht- binäre Personen sind letztlich ja nur die aktuelle Speerspitze dieser Debatte) diesen auch weiterhin täglich antut.


    Abneigung und Wut erleben queere Menschen kontinuierlich. Nicht selten werden daraus körperliche Übergriffe. An Schulen werden queere Menschen dann durch Lehrkräfte, die derart übersteigert reagieren nicht ausreichend geschützt, was mobbende Mitschülerinnen und Mitschüler letztlich nur darin bestärkt, ihr Verhalten als angemessenen Umgang zu erachten.

    Ich habe einen jungen Verwandten, transgender, der so täglich an seiner Schule Mobbing erfährt, fehlende Akzeptanz auch durch Lehrkräfte erfährt, unzureichenden Schutz durch Lehrpersonen erfährt, auf der Straße von Wildfremden einfach angepöbelt, beleidigt und angegriffen wird, wenn er- erkennbar minderjährig- einfach nur dort entlanggeht.

    Die beiden nicht- binären Mitstudierenden meiner Schwester erleben es regelmäßig, dass Menschen sie zumindest beleidigen, wenn sie ihre Pronomen nennen, teilweise werden sie von Leuten, bei denen ein respektvoller Umgang mit nichtbinären Menschen auch nur Abneigung und Wut auslöst, auch einfach auf offener Straße angespuckt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es ist doch so: Wenn man Lehrer/-innen schreiben würde, wären manche vielleicht genervt, nicht mehr. Die Schreibeweise Lehrer*innen generiert echte Abneigung und Wut bei manchen.

    Wenn das ein Kriterium sein soll, dann müssen Sie auch eingestehen, dass viele Menschen auch das generische Maskulinum ablehnen. Mich nervt es sehr, wenn nur "Lehrer" gesagt wird, denn ich bin kein Mann. Inzwischen gibt es ja sogar mehr Lehrerinnen.

    Und wie sieht Ihre Lösung aus? Was wollen Sie diesen Menschen sagen?

  • Wenn das ein Kriterium sein soll, dann müssen Sie auch eingestehen, dass viele Menschen auch das generische Maskulinum ablehnen. Mich nervt es sehr, wenn nur "Lehrer" gesagt wird, denn ich bin kein Mann. Inzwischen gibt es ja sogar mehr Lehrerinnen.

    Und wie sieht Ihre Lösung aus? Was wollen Sie diesen Menschen sagen?

    Im Lehrer steckt aber auch kein Sexus-Marker für Mann.

  • Vielleicht gendere ich ab heute einfach mit Glotti. Das ist ein lateinischer Buchstabe, der auf dem IPA-Zeichen für den glottalen (nicht globalen) Plosiv basiert. Sieht auch hübscher aus als ein Doppelpunkt, ein Unterstrich oder ein Sternchen.


    Lehrerɂinnen. Schülerɂinnen. Bei Troll geht es aber weiterhin nicht, Trolle und Trollinnen kann man so nicht gendern, genauso wie Ärzte und Ärztinnen.

  • CDL, wenn du queere Menschen in den Vordergrund der Debatte rückst, hast du dir die zuvor verlinkte Umfrage bzgl. ihrer Positionen hierzu bereits angeschaut?

    Ich spreche mit queeren Menschen persönlich. Ich kenne unter meinen persönlichen Kontakten niemanden, der/ die Gendern komplett ablehnen würde, im Gegenteil. Das ist natürlich genauso wenig repräsentativ wie die Umfrage, die du verlinkt hast, zeichnet aber eben doch ein vollkommen anderes Bild.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Magst du Sterne generell nicht (Weihnachten?) und Striche lieber (Minus, Plus etc.?)?

    Ich habe den Eindruck, er präferiert Schrägstriche.
    Er darf den Mut haben sich zu outen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Magst du Sterne generell nicht (Weihnachten?) und Striche lieber (Minus, Plus etc.?)

    Am liebsten vermutlich ein Pluszeichen mit zusätzlichen Strichen an den Enden. Also quasi ein Kreuz mit Querstrichen... eventuell könnte man "Haken" dazu sagen?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • CDL, wenn du queere Menschen in den Vordergrund der Debatte rückst, hast du dir die zuvor verlinkte Umfrage bzgl. ihrer Positionen hierzu bereits angeschaut?

    Dass selbst queere Menschen gendern ablehnen, gibt dein Link überhaupt nicht her:


    Zitat aus deinem Link:

    „Die Ablehnung gegenüber dem Gendern gerade an Bildungseinrichtungen und Behörden nimmt weiter in der deutschen Bevölkerung massiv zu – die neuste Umfrage des MDR vom September dieses Jahres unter rund 29.000 Menschen belegt dies nun eindeutig. Dabei zeigt sich auch, dass Gendern durch alle Altersschichten hindurch mehrheitlich sehr deutlich abgelehnt wird, auch unter jungen Menschen, die sich zu 22 Prozent zur LGBTI*-Community zählen (Ipsos Studie 2023).“

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Ok, ihr wollt andeuten, dass ich ein Fan des Adolf Hitler sei? Das weise ich von mir.


    Mein Problem ist, dass die Nichtbinären so stark in den Vordergrund gestellt werden und die Belange anderer Gruppen im Hintergrund stehen bzw. ihre Bedürfnisse sogar als geringerwertig angesehen werden. Ich habe das Beispiel Stotterer genannt. Ihr könntet fordern, dass Stotterer sichtbarer sein sollten, beispielsweise im Fernsehen. Das andere Beispiel sind die Sehbehinderten, die explizit von Genderzeichen abraten. Menschen wie ihr sind zutiefst ungerecht, weil nur eine ganz bestimmte Gruppe bevorzugt wird. Nichtbinäre können problemlos leben, auch wenn das generische Maskulinum verwendet wird, es kommt da nur auf die innere Einstellung. Behinderte werden potentiell ausgegrenzt.


    Das habe ich am Anfang geschrieben und wurde nicht ernst genommen. Ich folgere daraus, dass ihr ein Musterbeispiel für neumodische woke Linke seid, und reagiere entsprechend.

  • Mein Problem ist, dass die Nichtbinären so stark in den Vordergrund gestellt werden und die Belange anderer Gruppen im Hintergrund stehen bzw. ihre Bedürfnisse sogar als geringerwertig angesehen werden. Ich habe das Beispiel Stotterer genannt. Ihr könntet fordern, dass Stotterer sichtbarer sein sollten, beispielsweise im Fernsehen. Das andere Beispiel sind die Sehbehinderten, die explizit von Genderzeichen abraten. Menschen wie ihr sind zutiefst ungerecht, weil nur eine ganz bestimmte Gruppe bevorzugt wird. Nichtbinäre können problemlos leben, auch wenn das generische Maskulinum verwendet wird, es kommt da nur auf die innere Einstellung. Behinderte werden potentiell ausgegrenzt.


    Das habe ich am Anfang geschrieben und wurde nicht ernst genommen. Ich folgere daraus, dass ihr ein Musterbeispiel für neumodische woke Linke seid, und reagiere entsprechend.


    Auch Behindertenverbände- inklusive Sehbehinderten- lehnen gendern aber nicht per se ab, da wir als behinderte Menschen sehr genau wissen, was es bedeutet, an den Rand gedrängt zu werden und als Minderheit nicht gehört, gesehen oder gar geachtet zu werden. Aktuelle Lösungen sind nicht optimal, u.a. weil technische Hilfsmittel für Sehbehinderte damit nicht gut klarkommen. Technik kann zum Glück angepasst werden an die Bedürfnisse der Menschen. Das wäre dann eine inklusive Lösung sowohl für Sehbehinderte als auch für nicht- binäre Menschen.


    Ich hatte auch bereits geschrieben gehabt, dass sicherlich niemand einem Menschen der stottert einen Strick daraus drehen würde, wenn dieser Mensch statt „Lehrerinnen und Lehrer“ oder „Lehrer: innen“ einfach Lehrkräfte, Lehrpersonen oder auch einfach nur Lehrer sagen würde, das ist schließlich ein besonderer Fall, bei dem es einfach gilt Toleranz zu leben.

    Als neumodische, in deinen Augen „woke“ Linke schaffe ich das ganz problemlos, als selbst schwerbehinderter Mensch sowieso. Wie sieht es mit deiner Toleranz aus? Findest du „Wut“ als Reaktion auf gendern wirklich angemessen oder gar tolerant?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch Behindertenverbände- inklusive Sehbehinderten- lehnen gendern aber nicht per se ab, da wir als behinderte Menschen sehr genau wissen, was es bedeutet, an den Rand gedrängt zu werden und als Minderheit nicht gehört, gesehen oder gar geachtet zu werden. Aktuelle Lösungen sind nicht optimal, u.a. weil technische Hilfsmittel für Sehbehinderte damit nicht gut klarkommen. Technik kann zum Glück angepasst werden an die Bedürfnisse der Menschen. Das wäre dann eine inklusive Lösung sowohl für Sehbehinderte als auch für nicht- binäre Menschen.


    Ich hatte auch bereits geschrieben gehabt, dass sicherlich niemand einem Menschen der stottert einen Strick daraus drehen würde, wenn dieser Mensch statt „Lehrer“ oder „Lehrer: innen“ einfach Lehrkräfte, Lehrpersonen oder auch einfach nur Lehrer sagen würde, das ist schließlich ein besonderer Fall, bei dem es einfach gilt Toleranz zu leben.

    Als neumodische, in deinen Augen „woke“ Linke schaffe ich das ganz problemlos, als selbst schwerbehinderter Mensch sowieso. Wie sieht es mit deiner Toleranz aus? Findest du „Wut“ als Reaktion auf gendern wirklich angemessen oder gar tolerant?

    Die Lösungen funktionieren m.E. generell nicht. Ständig kommen irgendwelche Minderheiten und fordern mehr Platz in der Gesellschaft. Vielleicht will ich das aber gar nicht, wenn ich beispielsweise Stotterer wäre. Ich möchte anständig behandelt werden, verlange aber keine Quote für Stotterer oder so etwas. Ich möchte Normalität, keine Extrawürste.

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