Privatleben lohnt sich mehr als Einsatz an der Schule?!

  • Deine Entscheidung. Sobald du in den Ruhestand wechselst, wirst du deine Entscheidung bitter bereuen ;)

    Nicht unbedingt. Man kann nur auf einem Hintern sitzen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Es wäre spannend zu sehen wie viele noch Lehrer werden wollen, wenn es das Berufsbeamtentum nicht mehr gäbe - bzw. falls es nicht mehr genug wären, durch welche Lohnerhöhung oder Benefits dies ausgeglichen würde

    Ich würde kündigen und mich selbstständig machen. Ich will nie wieder in die Sozialversicherung zurück.

  • Ich bin ja momentan bei einem privaten Träger, sollte es aber zur Übernahme zurück in den Landesdienst kommen, möchte ich (jedenfalls nach derzeitigem Stand der Überlegungen) ebenfalls kein Beamtenverhältnis mehr. Zu fremdbestimmt, zu unflexibel, zu viele Brennpunkte in unmittelbarer Nähe. Die aktuellen Erlasse machen das Beamtenverhältnis beim Land zumindest hier in NRW derzeit extrem unattraktiv.

    Was ist deiner Meinung nach daran als Angestellter im Landesdienst anders?

  • kodi

    Bei Nichtgefallen der Schule und/oder Arbeitsbedingungen ungehemmter kündigen zu können, ohne sich Pensionsverlustgedanken machen zu müssen (die ja mit jedem fortschreitenden Jahr im Beamtenstatus berechtigter werden). Um fest im System zu bleiben, müsste das Bauchgefühl bei einer möglichen nächsten Schule schon verdammt gut sein.


    Generell finde ich es gerade auch überlegenswert, überhaupt keine Festanstellung mehr anzustreben, sondern lieber Vertretungsstellenhopping zu betreiben, wo man sich den Stundenumfang aussuchen kann, einen (eventuell selbstständigen) zweiten Job nebenbei machen (und die Anteile der beiden Jobs flexibel und selbstbestimmt switchen) kann und nicht dem angeordneten Vollzeitzwang unterliegt. Und auch nicht ggf. ungewollt als Lückenfüller im Brennpunkt herhalten muss.

  • kodi

    Bei Nichtgefallen der Schule und/oder Arbeitsbedingungen ungehemmter kündigen zu können, ohne sich Pensionsverlustgedanken machen zu müssen (die ja mit jedem fortschreitenden Jahr im Beamtenstatus berechtigter werden). Um fest im System zu bleiben, müsste das Bauchgefühl bei einer möglichen nächsten Schule schon verdammt gut sein.

    Also auf die Pension verzichten, um nicht vom schmerzhaften Gedanken, auf diese verzichten zu müssen, gehemmt zu werden. Interessanter Ansatz.

  • pppp

    So sehe ich es weniger. Ich bin 9 Jahre verbeamtet bzw. inzwischen Planstelleninhaber und habe vorher insgesamt ca. 5 Jahre sozialversicherungspflichtig in die Rentenkasse eingezahlt. Ich denke, in den nächsten 2-3 Jahren könnte man noch einigermaßen versöhnlich aussteigen, irgendwann ist der Zug aber dann halt auch abgefahren. Letztlich erhält man sich mit einem Ausstieg mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit. Die ganzen Abordnungswellen und Teilzeitverweigerungen sind mir aufrichtig nicht geheuer und greifen mir zu massiv in die Möglichkeiten der eigenen Lebensgestaltung ein.

  • Kann man alles machen. Solange man keine Familie hat oder einen Mann der das sichere Einkommen heimbringt.


    Andererseits kann man sich die Arbeitsbelastung zumindest teilweise selbst einteilen und den Job nicht als Berufung sehen.


    Mir klingt das ganz schön nach dem Motto ausgestiegen Kollegen, die sich selbstständig gemacht haben mit dem Business, andere Kollegen beim Ausstieg zu beraten :aufgepasst: .


    Buzzwörter: Selbstbestimmtheit, Ausgeglichenheit, Freiheit, Hamsterrad...

  • Kann man alles machen. Solange man keine Familie hat oder einen Mann der das sichere Einkommen heimbringt.

    Können wir mal ein Sparschwein für sexistische Sprüche aufstellen?


    Zur Verbeamtung: es gibt so viele Menschen im Angestelltenverhältnis. Die Verbeamtung ist ein goldener Käfig, damit kommt nicht jeder klar. Nur wegen der Pension im Arbeitsleben unglücklich sein? No way! Dafür verbringe ich zuviel Zeit mit arbeiten.


    Ich kann verstehen, wenn man mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden ist. Man kann auch durchaus noch anders vorsorgen. Sollte man sowieso tun.

  • Vielleicht. Vielleicht fall ich aber auch mit 65 oder gar noch früher tot um und hab mir dann völlig umsonst das Leben versaut. Das wäre ärgerlich 😕

    Eben. Ich habe einen Kollegen, der von NRW nach RLP gewechselt ist, um "hier" noch verbeamtet zu werden. Er hat dafür eine ca. 1,5-stündige Autofahrt (ein Weg!) in Kauf genommen. Natürlich auch mit dem Plan, möglichst schnell "zurückzuwechseln". Was "natürlich" nicht geklappt hat bis jetzt (sind jetzt 10 Jahre). Er würde es nicht wieder machen. Freizeit jetzt ist wichtiger als Geld im Ruhestand. Und den musst du ja auch erstmal "gut" erreichen. Ich hatte auch über die Aktion des Wechsels in ein anderes Bundesland nachgedacht - zu eben diesem Zweck der Noch-Verbeamtung. Da ich aber jetzt schon genug Stress empfinde (bei einem Fahrtweg von ca. 20 Minuten), glaube ich nicht, dass mich jetzt ein Arbeitsplatzwechsel glücklicher macht, von dem ich erst später und nicht jetzt etwas habe. Und damit jetzt auch den Familienfrieden (der ohnehin schon angeknackst ist) auf's Spiel setze. Außerdem bin ich ja auch zusätzlich noch abgesichert, habe Rentenbezüge von der Zeit in der freien Wirtschaft, etc. Das mag natürlich anders aussehen, wenn man alleinerziehend mit 3 Kindern ist und keine Bezüge aus der Zeit "vorher" hat. Habe ich aber. Und da reizt mich zugegebenermaßen mehr die Möglichkeit, "hier" kündigen zu können und schnell an eine Privatschule wechseln zu können, wenn mir die Bedingungen an meiner staatlichen Schule dann nach ein paar Jahren Engagement immer noch auf die Nerven gehen.

  • Zur Verbeamtung: es gibt so viele Menschen im Angestelltenverhältnis. Die Verbeamtung ist ein goldener Käfig, damit kommt nicht jeder klar. Nur wegen der Pension im Arbeitsleben unglücklich sein? No way! Dafür verbringe ich zuviel Zeit mit arbeiten.


    Ich kann verstehen, wenn man mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden ist. Man kann auch durchaus noch anders vorsorgen. Sollte man sowieso tun.

    Ich habe das gerade mal fett markiert. Weil es mich dieser Tage sehr schockiert hatte, wie wenige meiner Kollegen "damit" was anzufangen wussten. Die hatten mich teilweise ermutigt, in einem anderen Bundesland zu arbeiten, weil ich ja eine Rentenlücke hätte dann. Abgesehen davon, dass ich das anmaßend fand (weil sie rein gar nichts über meine finanzielle Situation wissen), habe ich nur gesagt, dass ich schon vor 10 Jahren (noch in der Wirtschaft arbeitend) entsprechend vorgesorgt hätte. Stichwort: Passives Investieren. Außer 2 KuK konnte damit keiner was anfangen. DAS hatte mich wirklich schockiert. Ist es nicht auch unsere Aufgabe - gerade an berufsbildenden Schulen - hierüber aufzuklären und Lösungen aufzuzeigen?

  • Die Verbeamtung ist ein goldener Käfig, damit kommt nicht jeder klar. Nur wegen der Pension im Arbeitsleben unglücklich sein? No way! Dafür verbringe ich zuviel Zeit mit arbeiten.

    Es geht doch nicht nur um die Pension. Was mit 70 ist, ist mir eh egal. Aber die mindestens 500 Euro monatlich weniger (bei höheren Stufen oder gar mit den Zuschlägen deutlich mehr als das) sind so gravierend, dass ich es nicht ertragen könnte dafür zur Arbeit zu gehen.

  • Also auf die Pension verzichten, um nicht vom schmerzhaften Gedanken, auf diese verzichten zu müssen, gehemmt zu werden. Interessanter Ansatz.

    Wenn man spät aus dem Beamtenverhältnis aussteigt, steht man sich rentenmäßig schlechter, als wenn man immer angestellt gearbeitet hätte. Das liegt daran, dass die Nachversicherung vom Bruttogehalt berechnet wird, und das ist bei Beamten niedriger als bei Angestellten. Für Bundesländer, in denen bei Ausscheiden Altergeld gezahlt wird, gilt das natürlich nicht, aber Maylin arbeitet in NRW, da ist das so.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Yummi

    Keine Sorge, ich habe nicht vor, ins Beratungsbusiness einzusteigen. Was dich an dem Feld triggert, weiß ich allerdings auch nicht. Ein Business funktioniert nur, wenn es einen Markt dafür gibt.


    Und wieso kann man deiner Ansicht nach nur im Beamtenverhältnis seinen Lebensunterhalt bestreiten? Verrückterweise gelingt das Millionen Menschen tagtäglich auch auf andere Weise.


    Ich habe mich bereits einmal aus dem Landesdienst entlassen lassen, nachdem ich jahrelang ohne Freigabeerklärung an einer Schule festhing, an der mir die Arbeitsbedingungen nicht zusagten. Sich noch einmal in die gleiche Situation zu begeben, finde ich nicht sehr erstrebenswert und fühlt sich nach Rückschritt in eine Lebenslage an, aus der man sich gerade befreit hat.


    Letztlich steht und fällt alles in diesem Beruf mit der konkreten Schule und den Bedingungen dort. Gelingt es einem, eine gut organisierte, zeiteffizient arbeitende Schule mit umgänglichem Klientel zu finden, in meinem Fall möglichst noch mit erwachsenen oder fortgeschritten jugendlichen Schülern, habe ich auch nichts gegen Vollzeit. Scheint mir aber rar zu sein und irgendwann muss man Grundsatzentscheidungen treffen, wie man vorgeht, wenn man so etwas eben nicht bekommt. Ich wohne leider in einer der maximal unattraktiven Zielregionen der Abordnungskaskaden und man braucht sich keine Illusionen machen, wohin die Reise vermutlich geht, wenn der Bezirksregierung frei verfügbares Personal zufällt. Meine große Sorge ist, dass es im Beamtenstatus wenig Möglichkeiten gibt, sich endlosen Wochenstunden im Brennpunkt zu entziehen. Und dazu ist mir meine Lebenszeit absolut zu schade 😊 Das kann auch ein Mehr an Gehalt nicht aufwiegen.

  • Es geht doch nicht nur um die Pension. Was mit 70 ist, ist mir eh egal. Aber die mindestens 500 Euro monatlich weniger (bei höheren Stufen oder gar mit den Zuschlägen deutlich mehr als das) sind so gravierend, dass ich es nicht ertragen könnte dafür zur Arbeit zu gehen.

    Bei mir sind es keine 500 Euro weniger. Und wie ich ja schon einmal schrieb, habe ich "in der freien Wirtschaft" weniger verdient als jetzt im Angestelltenverhältnis. Und das ist in vielen Marketingjobs mit Studium in diesem Land der Fall.


    Trotzdem ärgert es mich sehr - das schrieb ich ja schon oft -, dass ich um wenige Monate die Verbeamtung verpasst habe - oder man sie mir bewusst vorenthalten hat. Trotzdem wechsele ich augenblicklich nicht wieder zurück, weil es mit guten Teilzeitstellen immer noch sehr schwierig ist und auch bleiben wird in der freien Wirtschaft. Und ich "brauche" die Ferien und zeitlichen Freiräume wegen meines Kindes. Ohne ein Kind würde ich allerdings anders entschieden haben - aber das sagte ich ja bereits öfter. Wenn - vielleicht bald - Reduktionen der Stundenzahl aufgrund Elternschaft vielleicht nicht mehr bewilligt werden (kündigt sich ja in NRW an bereits), dann bekommen wir ein echtes Problem.

  • Vielleicht. Vielleicht fall ich aber auch mit 65 oder gar noch früher tot um und hab mir dann völlig umsonst das Leben versaut. Das wäre ärgerlich 😕

    Wenn dies dein Ziel ist... die durchschnittliche Lebenserwartung spricht jedoch dagegen. besonders die von Beamten ;)

    Im Ernst:
    Ich habe mehrere Jahre als Angestellter gearbeitet, dann die Schule gewechselt und wurde dort verbeamtet. Es gab einige Male Ärger mit Eltern (was sich in unserem Beruf nicht vermeiden lässt) und dabei war es SEHR beruhigend, als Beamter unkündbar und nicht auf das Wohlwollen des SL angewiesen zu sein.

    Mittlerweile bin ich Pensionär und schau' mir den Narrenverein von meinem Logenplatz aus von oben an. Die Kombination von Pension, Rente und Zusatzversorgung ist auskömmlich - und um einiges höher, als es die reine Rentenzahlung wäre. Von Rente leben zu müssen, wäre ärgerlich ;)

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Wenn dies dein Ziel ist... die durchschnittliche Lebenserwartung spricht jedoch dagegen. besonders die von Beamten ;)

    Die durchschnittliche Lebenserwartung sagt gar nichts über den Einzelfall.

    Meine Schwester ist gestern von der Arbeit nach Hause gekommen und hat ihren Mann tot im Badezimmer gefunden. Der Ehemann einer Freundin ist vor zwei Monaten genauso gestorben, ebenfalls der Bruder einer guten Freundin vor drei Monaten. Alle waren um die 60, einer sogar noch jünger.

    Die Gegenwart ist immer wichtiger als die Zukunft.

  • Wenn dies dein Ziel ist... die durchschnittliche Lebenserwartung spricht jedoch dagegen. besonders die von Beamten ;)

    Im Ernst:
    Ich habe mehrere Jahre als Angestellter gearbeitet, dann die Schule gewechselt und wurde dort verbeamtet. Es gab einige Male Ärger mit Eltern (was sich in unserem Beruf nicht vermeiden lässt) und dabei war es SEHR beruhigend, als Beamter unkündbar und nicht auf das Wohlwollen des SL angewiesen zu sein.

    Mittlerweile bin ich Pensionär und schau' mir den Narrenverein von meinem Logenplatz aus von oben an. Die Kombination von Pension, Rente und Zusatzversorgung ist auskömmlich - und um einiges höher, als es die reine Rentenzahlung wäre. Von Rente leben zu müssen, wäre ärgerlich ;)

    Ich glaube, selbst als fest angestellter Lehrer kann dir "heute" nichts mehr passieren. Dazu sind sie zu sehr "auf uns" angewiesen. Dafür brauchst du wirklich den Beamtenstatus nicht mehr. Das halte ich für ein Ammenmärchen.


    Nochmal: Es kommt auf die individuelle Situation an. Wenn du das Glück hattest, an einer "guten" Schule verbeamtet gewesen zu sein - fein. Es hätte dir aber auch anders ergehen können. Und dann wärest du in deinem "Status" gefangen gewesen. Und hättest dich wahrscheinlich einfangen lassen. Dazu muss man der Typ sein. Und sein wollen.

  • Keine Sorge, ich habe nicht vor, ins Beratungsbusiness einzusteigen. Was dich an dem Feld triggert, weiß ich allerdings auch nicht. Ein Business funktioniert nur, wenn es einen Markt dafür gibt.

    Gerade off Topic - aber dieses "Business" nervt mich wirklich (teilweise). Gut finde ich, wenn noch amtierende Lehrer anderen Lehrern z. B. auf Instagram Tipps geben hinsichtlich Work-Life-Balance, Unterrichtsgestaltung, etc. Nerven tut es mich, wenn "ausgestiegene" jetzt Ex-Lehrer dies tun.

  • Können wir mal ein Sparschwein für sexistische Sprüche aufstellen?


    Zur Verbeamtung: es gibt so viele Menschen im Angestelltenverhältnis. Die Verbeamtung ist ein goldener Käfig, damit kommt nicht jeder klar. Nur wegen der Pension im Arbeitsleben unglücklich sein? No way! Dafür verbringe ich zuviel Zeit mit arbeiten.


    Ich kann verstehen, wenn man mit den Rahmenbedingungen nicht einverstanden ist. Man kann auch durchaus noch anders vorsorgen. Sollte man sowieso tun.

    Omg er hat einen sexistischen Spruch fallen lassen :autsch:. Komm mal runter von deinem Thron. Wäre sie ein Kerl hätte ich analog dasselbe geschrieben, mit Frau als sicherer Verdiener.


    Maylin85 schrieb dass sie lieber keine Festanstellung sondern Vertretungsstunden an verschiedenen Schulen machen möchte. Keine Festanstellung bedeutet Zeitvertrag. Zeitverträge können auch dazu führen dass man auch ohne Angebot steht oder erhebliche Mobilität aufweisen muss.

    Ersteres geht nur bei Familie wenn es einen sicheren Zweitverdiener gibt; zweiteres nur wenn keine Familie im Spiel ist.

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