Fragen & Sorgen vor dem Studium

  • Guten Tag,


    im Zuge der Brufsorientierung der elften Klassen bin ich auf den Beruf des Lehrers gestoßen. (Welch ein Wunder! Denn ein solcher steht an fünf Tagen die Woche auch vor mir. :) )


    Nun habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht, wusste aber nicht so recht, wo ich sie möglichst anonym äußern können würde.

    Also habe ich mich dazu entschieden, mich hier bei diesem Forum anzumelden. Vielleicht könnt ihr mit ein paar Stereotypen aufräumen?



    Sind die Staatsexamen für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik schwierig? (Im Moment kann ich in den letzten beiden Fächern einen Schnitt von < 1,5 vorweisen, sollte das für eine Einschätzung notwendig sein.)



    Ich habe gehört, dass einem bei "krackeliger" Schrift geholfen wird. (Ja, manche meiner Mitschüler bezeichnen mein derzeitiges Schriftbild als das eines "Arzt[es]".) Könnte ich vielleicht eine Art "Kostptobe" erhalten, was ich alles tun müsste, um ein leserliches Schriftbild den lehramtlichen Anforderungen entsprechend zu entwickeln?

    Besonders interessieren mich die Methodiken, wie ich ein solches erlangen könnte. Da meine derzeitige Handschrift wirklich grauenhaft ist, ist das auch meine größte Sorge.



    Manche Lehrer, denen ich bereits begegnet bin, beklagen sich über eine anscheinend steigende Zahl an "verhaltensauffälligen" Schülern. Ist dem so? Falls ja, inwiefern äußert sich das im Alltag?

    Die Frage zielt darauf ab, für mich die geeignete Schulform zu finden, auf der ich gerne unterrichten würde.



    Ich habe gehört, dass man im Referendariat nur ca. zwei Klassen unterrichtet. Was geschieht in der restlichen Zeit, die man hat? Findet dort eine Art "Unterricht für Referendare" statt?



    Pädagogik ist ein großes und umstrittenes Thema. Zumindest stelle ich das in meinem privaten Umfeld manchmal fest. Die einen machen es so, die anderen halt so. Muss man hinsichtlich diesem als Lehrer bestimmte Qualitäten mit sich bringen?

    Ist ein freundlicher Umgang mit Kindern bzw. Jugendlichen Veranlagung oder eher "erlernbar"?



    Auf dem Gymnasium, das ich gerade besuche, sind die meisten Lehrer recht nett und auch locker drauf. Stehen meine Chancen gut, wenn ich auch eine solche Haltung vom ersten Tag an einnehmen würde oder würdet ihr eher sagen, dass es eine "kühle, aber irgendwie einfühlsame" Hand braucht, die die Schüler "unter Kontrolle hat"?

    Ist vielleicht eine Mischung von beidem nötig?




    Das wären so meine Fragen und Sorgen bezüglich des Lehrerberufs. Ihn zu ergreifen hätte ich zunächst nicht als erstes geplant. Zuvor wäre mit es lieb, einige Erfahrungen in der "freien Wirtschaft" zu sammeln. Diese würde ich dann auch gerne in den Unterricht miteibringen können. Ggf. hätte ich sogar Lust darauf, WuR Unterricht zu halten.








    Mit freundlichen Grüßen

  • 1.Staatsexamina:


    Ja, natürlich sind diese in allen Fächern ausnahmslos anspruchsvoll und erfordern einiges an intensiver Vorbereitung-und Lernzeit. Wenn du das davor aber bereits im Studium gemacht hast, weißt du, wie du das angehen musst, um erfolgreich sein zu können.


    2.Schriftbild:


    Es wäre mir neu, dass es irgendwo Schreibkurse für angehende Lehrpersonen gibt, die zu krakelig schreiben. Die hätte ich sonst auch gebraucht. ^^

    Mir wurde im Ref geraten konsequent auf Schreibschrift zu verzichten bei Tafelbildern, damit diese gut leserlich sind. Das habe ich schon während meiner Schulzeit in der Oberstufe gemacht in Klausuren, damit diese gut leserlich blieben. Versuch das vielleicht mal selbst. Es gibt aber weitere Tricks, um sich zu helfen, wie z. B. ganz simpel PowerPoint - Präsentationen anstelle handschriftlicher Tafelbilder vorzubereiten bzw. im Unterricht Folien entsprechend zu ergänzen basierend auf den Unterrichtsergebnissen.

    Die Berufswahl scheitert nicht am Schriftbild, solange du existente Lösungswege umsetzt.


    3. Verhaltensauffällige SuS und Wahl der Schulart:


    Historisch betrachtet gehören Klagen über die Jugend und deren Zustand ab einem gewissen Alter offenkundig schlicht dazu bei uns Menschen. Das bedeutet mitnichten, dass deshalb alles nur schlechter würde, sehr wohl aber, dass die Art der Herausforderungen sich kontinuierlich wandelt.


    So haben sich in den letzten Jahren nachweislich Aufmerksamkeitsspannen verkürzt bei Kindern und Jugendlichen. Viele meiner SuS haben eine auffällig niedrige Frustrationstoleranz. Dafür nimmt der Anteil der SuS zu, die noch erhebliche Schwächen im Verständnis und der Verwendung anderer sprachlicher Register als reiner Jugendsprache haben und mitten im Bildungsspracherwerb sind, obgleich diese in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.


    Wo beides aufeinander trifft, also niedrige Frustrationstoleranz plus deutliche sprachliche Probleme, kommt es schneller zu körperlichen Auseinandersetzungen. Nicht nur an meiner Schule oder Schulart, sondern an allen Schulen in unserem Schulbezirk nimmt in der Folge die Gewalt unter SuS deutlich zu, genauso wie die Anzahl befristeter oder gar dauerhafter Schulausschlüsse. Das gehört definitiv zu unseren aktuellen Herausforderungen. Bis du einmal Lehrkraft wärst in frühestens 8 Jahren kann es aber schon eine Verschiebung hin zu anderen Baustellen gegeben haben, die bis dahin drängender sind.


    Welche Schulart für dich geeignet ist solltest du am besten dadurch herausfinden, dass du vor allem an den Schularten Praktika machst, die du selbst gar nicht besucht hast, also den Sek. 1- Schulen und beruflichen Schulen.


    Ein weiterer guter Weg kann sein, nach dem Abitur erst einmal ein FSJ an einer Schule zu machen.

    Wir haben seit einigen Jahren jährlich FSJler an der Schule, die darüber ihren Berufswunsch prüfen bzw. validieren. Bis auf eine FSJlerin, die bereits vorher auch noch mit einer alternativen Berufswahl geliebäugelt hatte, welche dann auch von ihr gewählt wurde haben bislang alle am Ende ein Lehramtsstudium aufgenommen für die Sek. I, weil sie sich durch das FSJ einen klaren Eindruck von der Arbeit machen konnten. Auch unser aktueller FSJler will ab Herbst ein Lehramtsstudium aufnehmen.


    4. Anzahl der Klassen und Ablauf Ref:


    Das Ref besteht aus verschiedenen Bausteinen, die je nach Bundesland dann auch etwas anders organisiert sind. Grundlegend gibt es Ausbildungszeiten am Seminar mit Kursen in Fachdidaktik der studierten Fächer, Pädagogik, sowie in manchen Bundesländern Schul-und Beamtenrecht. Teilweise ist es zusätzlich zu diesen Pflichtmodulen möglich eigene Wahlbausteine zu ergänzen, wie beispielsweise eine Ausbildung in bilingualem Unterricht.

    Das macht im zeitlichen Gesamtumfang etwa einen Tag bis 1,5 Tage in der Woche aus. Je nach Bundesland musst du dann wahlweise von Beginn an eine gewisse Stundenzahl begleitet unterrichten (Mentor:in sitzt hinten drinnen) und den Rest der Zeit hospitieren, sprich selbst hinten im Unterricht sitzen oder fängst erst einmal mit reinen Hospitationen an, ehe du schrittweise mehr Stunden hältst, bis hin zur Maximalstundenzahl im Ref, die je nach Bundesland ebenfalls verschieden ist.


    Die Anzahl der Klassen, die man dabei unterrichtet ist nicht limitiert, nur die Deputatsstundenzahl (wieviele Stunden man pro Woche unterrichten muss) vorgegeben. Es gibt aber je nach Bundesland durchaus Vorgaben dazu, ob man im Ref bereits Klassenlehrkraft werden sollte.


    5. Umgangston und Pädagogik


    Wenn ein freundlicher Umgangston im Umgang mit Mitmenschen etwas wäre, was du erst erlernen müsstest, dann bitte sieh von dieser Berufswahl ab.

    Natürlich kann man sich das gezielt aneignen, wenn es aber keine generelle Grundhaltung im zwischenmenschlichen Umgang ist, wird es dir mutmaßlich im Alltagsstress eher schwer fallen das beizubehalten, was fatal werden kann im Hinblick auf die erforderliche Beziehungsarbeit, die in allen Schularten die Basis unserer pädagogischen Arbeit darstellt.


    Welcher Stil dann einerseits zu dir passt, andererseits aber erforderlich ist in der jeweiligen Klasse ist etwas, was du schrittweise für dich herausfinden wirst. In jeder Klasse musst letztlich du aber die Kontrolle haben, da du die Verantwortung hast. Wie genau sich diese Kontrolle dann aber äußert ist sowohl typabhängig, als auch von der jeweiligen Klasse abhängig.


    Ich persönlich bin grundsätzlich sehr freundlich und wertschätzend im Umgang mit meinen SuS. Ich ziehe aber auch sehr klare Grenzen, wo erforderlich und bin definitiv nicht die Freundin meiner SuS, sehr wohl aber jemand, dem gegenüber sie sich anvertrauen bei Sorgen und Nöten. In manchen Klassen halte ich die Zügel sehr straff, weil das in diesen erforderlich ist, andere haben dagegen viel Spielraum, weil sie damit bereits verantwortungsbewusst umzugehen gelernt haben.


    Ein abwechslungsreiches Repertoire im eigenen pädagogischen Handeln hilft, um verschiedenen Klassen bzw. SuS gerecht werden und erfolgreich mit diesen arbeiten zu können. Die Mischung macht es also.


    ___________________


    Ich nehme an, WuR ist euer Wirtschaftsunterricht (Wirtschaft und Recht?). Ich bin selbst Wirtschftslehrerin und es hilft mir definitiv im Unterricht, dass ich einerseits bereits als Schülerin, sowie im Studium in den Ferien immer gearbeitet habe und so in zahlreiche Ausbildungberufe ein Stück weit reinschnuppern konnte. In meinem Bundesland war darüber hinaus Voraussetzung für das Ref im Bereich Wirtschaft mindestens 3 Monate Vollzeit in Ausbildungsbetrieben ein Praktikum bzw. Praktika absolviert zu haben oder alternativ einschlägige Arbeitserfahrung anderweitig nachzuweisen. In meinem Fall war das meine Berufstätigkeit, da das Lehramtsstudium mein berufsbegleitendes Zweitstudium war. Nicht nur Schule-Uni-Schule zu kennen hilft meines Erachtens generell, ist gerade im Hinblick auf die in unserem Fachbereich üblicherweise hauptsächlich verankerte Berufsorientierung aber für Wirtschaftslehrpersonen unerlässlich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler und Autofillpannen

  • Zum Thema Handschrift: Bei uns arbeiten immer mehr Lehrkräfte mit Tablet und schreiben gar nix mehr per Hand. Ich persönlich tippe inzwischen deutlich schneller, als ich per Hand schreiben könnte (und verwende trotzdem noch die Tafel ;)).

  • Wenn krakelige Handschrift ein Kriterium wäre, dann wäre ich niemals ins Ref gelassen worden... :victory:

    Ich auch nicht. ^^

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn krakelige Handschrift ein Kriterium wäre, dann wäre ich niemals ins Ref gelassen worden... :victory:

    Ich wäre auch hochkant rausgeflogen :D


    Sind die Staatsexamen für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik schwierig? (Im Moment kann ich in den letzten beiden Fächern einen Schnitt von < 1,5 vorweisen, sollte das für eine Einschätzung notwendig sein.)

    Weiß ich nicht ob das schwer für dich ist. Die Schulnote ist für Einschätzung ziemlich egal. Deutsch wäre für mich super schwer, weil mich die Inhalte überhaupt nicht interessieren und ich Deutschunterricht auch immer langweilig fand. Das mag bei dir aber anders sein ;)

    Ich habe gehört, dass einem bei "krackeliger" Schrift geholfen wird.

    Da kann dir nur Übungen oder eine Ergotherapie helfen. Ist aber ansich kein Hinderungsgrund.

    Ich habe gehört, dass man im Referendariat nur ca. zwei Klassen unterrichtet. Was geschieht in der restlichen Zeit, die man hat? Findet dort eine Art "Unterricht für Referendare" statt?

    Ich hatte 4 Klasse im Vorberitungsdienst, zumindest Zeitweise. Und ja an bestimmten Tagen in der Wochen gehst zu deinem Seminar und lernst etwas (zumindest manchmal).

    Pädagogik ist ein großes und umstrittenes Thema. Zumindest stelle ich das in meinem privaten Umfeld manchmal fest. Die einen machen es so, die anderen halt so. Muss man hinsichtlich diesem als Lehrer bestimmte Qualitäten mit sich bringen?

    Ist ein freundlicher Umgang mit Kindern bzw. Jugendlichen Veranlagung oder eher "erlernbar"?

    Wenn man grundsätzlich kein Arschloch ist bekommt man das hin.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Lehrer sein ist z.T.eine Art "Handwerk", das man lernen kann.
    Mit 25 oder 26 entwickelt man sich eh noch sehr lange weiter (eigentlich doch immer, wenn man dazu halbwegs bereit ist). Teilweise kann einem die eigene Persönlichkeit im Lehrerberuf helfen; Umgang mit anderen Leuten ist nie Veranlagung, das ist immer erlernt.

  • Ich habe gehört, dass einem bei "krackeliger" Schrift geholfen wird.

    Schau dich doch mal einfach hier um. Wie du siehst, legt sich das mit der Handschrift mit der Zeit.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • ...

    Ich danke für die ausführliche Antwort.

    Zu 1.: Ich bin beruhigt. Es klingt durchaus nachvollziehbar, dass man im Studium darauf vorbereitet wird. Das wäre nur fair.


    Zu 2.:

    Die Tipps sind so nahe an meinem Alltag, dass ich mich wundere, weshalb ich nicht schon früher auf die Idee gekommen bin, Präsentationen zu nutzen. Man kann zu digitalen Medien stehen wie man möchte, aber hinsichtlich meines Schriftbilds sollten sie mir hilfreich sein.


    Zu 3.:

    Ich persönlich halte es für schade, dass sich Schüler ihre eigene Zukunft "verbauen" (ist zwar selten, aber soll schon vorkommen), indem sie sich daneben verhalten. (Ich wollte ein unteres Anführungszeichen setzten. Mein Mobiltelefon erlaubt das leider nicht.) Der Wandel von Kritikpunkten an Schülern war mir so noch nicht bewusst. Von meiner Seite aus kann ich sagen, dass auch meine Unerfahrenheit (u.a.) mit ein Grund dafür ist. Ich bin erst seit fast elf Jahren im Bildungssystem als Schüler. Eine Entwicklung konnte ich nicht beobachten, nur den derzeitigen Stand. Auf der anderen Seite kann ich es schon nachvollziehen: Man macht sich im Freundeskreis lächerlich, wenn man korrektes Hochdeutsch dialektfrei benutzen würde. Wie es dann wäre, wenn man Bildungssprache einsetzen würde, könnte ich mir nicht ausmalen. Folglich fällt es einem Schüler schwer, eine Sprache zu erwerben, die der eigenen ähnelt, aber dem Alltag allzu fern, ein Nutzen nicht erkennbar scheint.

    Ans FSJ hätte ich initiell nicht gedacht. Die gängige Vorstellung ist entweder das Seniorenheim oder vielleicht noch ein Kindergarten.

    Ein Praktikum klingt dahingehend praktisch, dass es einem erlaubt innerhalb kürzerer Zeitspannen möglichst viele unterschiedliche Schulformen kennenzulernen. Hier gilt auch, dass der Geschwindigkeit geschuldet wäre, wenn man nicht alle Seiten betrachten könnte. Aber das ist ein Thema für sich.



    Zu 4.:

    Ich sehe, dass die Kompetenzen, die die Bundesländer in Sachen Bildung zugestanden bekommen haben, sogar so weit reichen, dass sie die Ausbildung von Lehrkräften beeinflussen. Die Deputatsstundenzahl kann ich im Bezug auf Bayern nachschlagen (mit Hilfe einer Suchmaschine meiner Wahl). Eine Klassenlehrkraft zu sein wäre mir für den Anfang zu viel. Ich hoffe, dass ich diese Meinung entsprechend einbringen dürfte?

    Die Wahlbausteine wirken auf mich wie eine große Chance, sich zusätzlich zu qualifizieren. Auf einen Blick in eine Liste, die alle Möglichkeiten aufzeigt, kann ich nun wohl kaum verzichten.


    Zu 5.:

    Die Frage war nicht suggestiv. Ich hoffe, dass ich mich nicht missverständlich ausgedrückt hätte. Es war mehr die Neugierde, die mich dazu getrieben hat. Lasse ich meinen Blick auf die ein oder andere Lehrkraft bei uns schweifen, ergreift mich manchmal das Gefühl, sie hätten den Beruf weder aus Wohlwollen noch aus Freundlichkeit ergriffen.

    Der Lehrer ist sozusagen der Chef der Klasse in dieser Hinsicht. Er muss sie unter Kontrolle haben können, um die Lernziele zu sichern. Ohne diese Kompetenz kann auch kein Lernerfolg erzielt werden. Denn es steht nicht immer im ersten Interesse aller Schüler, etwas in der Schule zu lernen.


    -

    Ja, mit WuR ist tatsächlich der Wirtschaftsunterricht gemeint. In der Oberstufe belege werde ich es als Leistungsfach (neuerdings als Fach auf "erhöhtem Anforderungsniveau" bezeichnet) belegen. Es freut mich zu lesen, dass die Annnahme, Berufserfahrung bringe einem im Leben weiter, hier geteilt wird.




    Mit freundlichen Grüßen

  • Zum Thema Handschrift: Bei uns arbeiten immer mehr Lehrkräfte mit Tablet und schreiben gar nix mehr per Hand.

    Einerseits wirkt das auf mich beruhigend. Andererseits finde ich es schon ein bisschen schade, dass weniger "direkt" mit der Hand geschrieben wird.

  • Teilweise kann einem die eigene Persönlichkeit im Lehrerberuf helfen; Umgang mit anderen Leuten ist nie Veranlagung, das ist immer erlernt.

    Dass eine gewisse Persönlichkeit "minimal vorausgesetzt" ist, ist mir nun auch klar.

    Dass der Umgang mit Menschen erlernt werden muss, erkennt man auch an Kleinkindern. ( ;

  • Weiß ich nicht ob das schwer für dich ist. Die Schulnote ist für Einschätzung ziemlich egal. Deutsch wäre für mich super schwer, weil mich die Inhalte überhaupt nicht interessieren und ich Deutschunterricht auch immer langweilig fand. Das mag bei dir aber anders sein ;)

    Nein, ehrlich gesagt, muss ich schon zugestehen, dass das Fach Deutsch mir nicht so sehr liegt, auch wenn meine derzeitige Lehrkraft darauf besteht: Ich könne "mit Sprache umgehen". Manchmal fehlen mir einfach die Worte - wortwörtlich.

  • Wenn man grundsätzlich kein Arschloch ist bekommt man das hin.

    Ich kann schon eins sein. Als ein solches wurde ich nur exakt zwei Mal in meinem ganzen Leben bezeichnet.

    Ich möchte nicht ins Detail gehen. Zumindest waren die beiden so höflich und haben es freundlich umschrieben. War aber auch selbstverschuldet und nachvollziehbar.

  • Ob du Klassenlehrkraft im Ref verpflichtend sein musst oder das theoretisch ablehnen dürftest, dies zu machen aber unter Umständen nicht weise wäre oder du das problemlos selbst entscheiden darfst vermag ich dir für Bayern in keinem Fall zu sagen, da ich dort nicht tätig bin.


    Warte doch einfach ab, bis du tatsächlich dein erstes Schulpraktikum machst und Klär das dann vor Ort an deiner Praktikumsschule ab, wie das dort gehandhabt wird, wie aber auch die Vorgaben sind.


    An meinem Seminar im Ref wurde uns sehr deutlich gesagt, dass wir im Ref maximal stellvertretende Klassenlehrkräfte sein sollten, um auch dies noch lernen zu können und uns nicht zu überlasten. Wir wurden aber ebenfalls dazu ermutigt seitens des Seminars, den Schulen deutlich zu sagen, wenn uns das überlasten würde, da wir das auf keinen Fall im Ref machen müssten. Nachdem ich schwerbehindert bin habe ich das meiner Schule gegenüber im Ref getan. Das wurde SEHR ungern gesehen und erst nach längerer Debatte akzeptiert, nachdem ich vorgeschlagen hatte das Seminar ins Gespräch mit einzubeziehen (sprich in den Versuch der SL mir Druck zu machen, damit ich das doch noch übernehme). Wäre ich noch Mitte 20 gewesen, wäre ich mutmaßlich eingeknickt bei dem Druck, so wusste ich, dass ich für mich sorgen muss an dieser Stelle und auch, dass das Seminar letztlich dabei hinter mir steht, weshalb ich entsprechend auftreten konnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Warte doch einfach ab, bis du tatsächlich dein erstes Schulpraktikum machst und Klär das dann vor Ort an deiner Praktikumsschule ab, wie das dort gehandhabt wird, wie aber auch die Vorgaben sind.


    An meinem Seminar im Ref wurde uns sehr deutlich gesagt, dass wir im Ref maximal stellvertretende Klassenlehrkräfte sein sollten, um auch dies noch lernen zu können und uns nicht zu überlasten.

    Das klingt nach einem soliden Plan.

    Ich habe zumindest Zweifel gehegt, ob man "frisch" gleich nach dem Studium dazu überhaupt fähig ist, dieses Maß an Verantwortung zu tragen, eine ganze Klasse organisatorisch zu leiten.

  • Nein, ehrlich gesagt, muss ich schon zugestehen, dass das Fach Deutsch mir nicht so sehr liegt, auch wenn meine derzeitige Lehrkraft darauf besteht: Ich könne "mit Sprache umgehen". Manchmal fehlen mir einfach die Worte - wortwörtlich.

    Was deine Lehrkraft dir hier rät oder nicht vergiss ganz schnell wieder. Mach das was du gerne machen will. Wenn du den Deutschunterricht inhaltlich nicht magst, willst du das unterrichten? Also ich habe keine Lust Unterricht über Inhalte zu halten, die mich nicht interessieren oder mir liegen.

  • Man muss das nicht mystisch überhöhen. Auch Klassenlehrer ist nur ein Job.

    Für den man aber sehr viel organisatorisches Wissen muss. Also grade an beruflichen Schulen, mit den vielen verschiedenen Prüfungsformen, Bildungsgängen und Fristen durchzublicken empfinde ich als herausfordernd.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Was deine Lehrkraft dir hier rät oder nicht vergiss ganz schnell wieder. Mach das was du gerne machen will. Wenn du den Deutschunterricht inhaltlich nicht magst, willst du das unterrichten? Also ich habe keine Lust Unterricht über Inhalte zu halten, die mich nicht interessieren oder mir liegen.

    Dem kann ich nur zustimmen. Ich liebe meine Fachrichtung und mag mein Unterrichtsfach. Auch da gibt es mal Themen, die mich persönlich etwas weniger interessieren. Da bin ich schon froh, wenn die Reihe rum ist. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste andauernd Dinge unterrichten (und vorbereiten), die mich nicht interessieren, wäre ich maximal unzufrieden.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

    Einmal editiert, zuletzt von ISD ()

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