Kein Recht auf Erholung am Wochenende?

  • Genau wie bei Klassenfahrten habe ich das Gefühl, dass das Bedürfnis nach immer opulenteren Abiturfeiern besteht. Ich frage mich auch immer, wo die Abiturienten (oder deren Eltern) das Geld hierfür immer hernehmen, aber es sind wohl einfach andere Zeiten. Einen großen Einfluss bei der Entwicklung hat hier bestimmt auch Hollywood bzw. Social Media.

    Das sehe ich deutlich anders, das was meine Tochter jetzt gerne haben wollte und bekommen wird, ist das, was bei uns die Nachbarschule auch schon hatte und er Jahrgang vor uns, nur dass die Preise eben einfach angestiegen sind, gerade für Essen und Getränke.

  • Das sehe ich deutlich anders, das was meine Tochter jetzt gerne haben wollte und bekommen wird, ist das, was bei uns die Nachbarschule auch schon hatte und er Jahrgang vor uns, nur dass die Preise eben einfach angestiegen sind, gerade für Essen und Getränke.

    Womit wir wieder beim selbst organisierten Mitbringbuffet wären ;) Es muss schlicht kein professionelles und damit teures Catering geben, damit es ein schöner Abend mit allen wird.

  • Womit wir wieder beim selbst organisierten Mitbringbuffet wären ;) Es muss schlicht kein professionelles und damit teures Catering geben, damit es ein schöner Abend mit allen wird.

    Naja, viel günstiger wird es auch nicht, dann sind die Säle so teuer, wenn sie groß genug sein sollen, also warum nicht sich fertiges Buffet gönnen?!? (Das gabs übrigens auch schon bei meinem kleinen Bruder beim Abitur vor mehr als 20 Jahren, ist also nicht wirklich neu).

  • Führerschein und Grundbuch-Eintragung sind Dinge, die mir sooo wichtig nun nicht erscheinen

    Beides deutlich wichtiger für mich. Führerschein brauche ich fast täglich und im Haus wohne ich.

    Bei uns gab es aber auch nach dem ersten und dem zweiten Staatsexamen Feiern (selbst organisiert durch uns Absolvent*innen), an denen ich gerne teilgenommen habe. Genauso wie am Abiball.

    Bei uns nicht. Meine Diplom- und später Masterurkunde habe ich feierlich vom Postboten übergeben bekommen. Nach dem Vorbereitungsdienst habe ich mit meiner Frau angestoßen.

  • Bei uns gab es aber auch nach dem ersten und dem zweiten Staatsexamen Feiern (selbst organisiert durch uns Absolvent*innen), an denen ich gerne teilgenommen habe.

    War hier auch so, beim 1. war es ja der Masterabschluss, der war sogar noch mit Eltern (und bei wenigen so wie bei mir auch mit Mann und Kindern zusätzlich und mit amerikanischen Hüten, die wir geworfen haben ;)) und beim 2. waren wir alle zusammen als Seminar essen, auch mit Partnern soviel ich mich erinnere.

  • Naja, viel günstiger wird es auch nicht, dann sind die Säle so teuer, wenn sie groß genug sein sollen, also warum nicht sich fertiges Buffet gönnen?!?

    Der größte Anteil an den Kosten hat das Catering. Die Stadt in der ich wohne kratzt an der Großstadtgrenze (knapp unter 100.00 Einwohner), ist also kein Kaff. Hier kostet der Große Saal in der Stadthalle (Kapazität bei dieser Art Verandtaltung: 300 Personen) für 10 Stunden injlusive Bestuhlung 1.500 Euro brutto. Bei 250 Teilnehmern (70 Abiturienten + Eltern + andere Angehörige + Lehrkräfte) sind das 6 Euro pro Person.

  • Beides deutlich wichtiger für mich. Führerschein brauche ich fast täglich und im Haus wohne ich.

    Ja, in dem Sinne sind mir mein Führerschein und mein Haus natürlich auch wichtig, da täglich "in Gebrauch". Nichtsdestotrotz finde ich, dass der Abschluss nach Prüfungen - egal ob Abi oder Examen - ein einmaliges Ereignis sind/waren, die ich gerne mit meinen "Mitstreiter*innen" gefeiert habe und die für mich sehr wichtige Meilensteine in meinem Leben dargestellt haben.

    Meine Diplom- und später Masterurkunde habe ich feierlich vom Postboten übergeben bekommen. Nach dem Vorbereitungsdienst habe ich mit meiner Frau angestoßen.

    Die Examensurkunden wurden in meinem Fall jeweils im Rahmen von Feierstunden an der Uni bzw. im Studienseminar übergeben mit anschließendem Sektempfang.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mir war das alles immer sehr egal, aber ich denke heute im Rückblick, dass man ruhig anders hätte feiern können.

    Abiball mit hyperteuren Kleidern und Tanzkurs fand ich seinerzeit albern; mein Kleid kam für 20€ von ebay und war auch keine nie wieder woanders tragbare Abendrobe, sondern ein 80er Jahre Cocktailkleid (mit Puffärmeln und lila und Glitzer und Tüllunterrock^^), das man danach noch prima aufgepeppt im Karneval nutzen konnte 😄 Abgesehen davon, dass die eine Korsagenstange mir den ganzen Abend in die Achsel bohrte, fand ichs damals völlig okay. Für die Zeugnisübergabe morgens (war bei uns getrennt) hab ich gar nix neu gekauft und wollte meine Eltern auch gar nicht mitnehmen, weil ich den Akt völlig unwichtig fand. Mein Papa hat sich trotzdem "aufgedrängt" und wir waren danach noch essen. Wichtig waren mir beide Veranstaltungen nicht. Was der Abschluss der Schulzeit für ein Meilenstein ist und dass es durchaus wert ist, das gebührend zu feiern, ist mir erst bei Abschlussveranstaltungen meiner eigenen Schüler aufgegangen... heute würde ichs wahrscheinlich anders machen 😊

    ...superteure Locations finde ich dennoch übertrieben und kann den Trend nicht so recht nachvollziehen.

  • Ich hatte eine kurze Hose und ein T-Shirt an, es gab eine feierliche Überreichung in der Aula und danach ein Photo und dann am Abend den sehr großen Nebenraum eines Lokals.

    Getränke haben wir selbst organisiert, ich durfte die "harten Alkoholika" einkaufen und die Reste behalten :pirat:

    • Offizieller Beitrag

    überteure Sachen und immer Steigerung im Vergleich zur letzten Feier, usw.. finde ich problematisch.
    Meine Schule ist in einem Schützvereingebiet, natürlich würde "man" nicht dasselbe Kleid als Prinzessin oder Königsbraut tragen, als als Abiturientin. Da frage ich mich, was danach bei der Hochzeit kommt.

    Ich habe mein Abizeugnis in einer Vorhalle abgeholt. Name und Prüflingsnummer gesagt, ein Zettel wurde gezogen, die (mir total unbekannte) Frau hat mir gratuliert, ich war die einzige Schülerin meiner Schule in diesem Prüfungszentrum, also kannt ich jemanden. Ich habe nach dieser Übergabe jenseits von ein paar Freund*innen meine Mitschüler*innen nir wieder gesehen.
    Das Staatsexamenszeugnis musste mit Vollmacht beim Landesprüfungsamt abgeholt werden, die Erweiterungszeugnisse wurden mir per Post geschickt (super duper Ausnahme von Uni 1, normales Verfahren von Uni 2). Auch da gab es gar keine Feier.

    Und ehrlich: Auch wenn ich es als "normal" ansah, den Abschluss zu schaffen, finde ich es okay, den Abschnitt einigermaßen "feierlich" zu beenden (auch wenn ich damit zum Teil nur meine, dass das Zeugnis ausgegeben wird.) Das durfte ich für eine Weiterbildung erfahren, eine Rose, eine Mappe, mein Mann im Publikum, das fand ich nett.
    Deswegen finde ich diese jährliche, feierliche Zeugnisübergabe, die mich persönlich schon nervt (schlechter Zeitpunkt im Jahr), für sehr wichtig für die Schüler*innen.

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