• Ich glaube nicht, dass wir "elendig verrecken" werden und sowieso wird die Welt nicht untergehen. Möglicherweise wird die Menschheit mittelfristig etwas dezimiert, was aber aus Sicht aller anderen Spezies, die den Globus besiedeln, nicht das Schlechteste wäre. Die Sorge ums Klima ist so insgesamt ja schon ziemlich egoistisch. Frag mal die Amsel, die bei dir umme Ecke aufm Dach pfeift, die interessiert das gar nicht. Defacto ist es ja nun mal so, dass diejenigen, die zuerst hopps gehen werden, sich diesbezüglich am wenigsten um irgendwas kümmern. Allein schon weil sie ganz andere Sorgen haben.

  • Na ja, dass die Welt nicht untergeht ist mir klar, deswegen habe ich das so nicht geschrieben. Das wäre so die typisch menschliche Arroganz, die aus der Zerstörrung ihres eigenen Lebensraums den Untergang der Welt herausliest.

    Dass "wir" es sind, die "elendig verrecken", glaube ich auch nicht wirklich. Das werden andere sein. Menschen in anderen Klimazonen, Menschen die in den Generationen nach uns geboren werden.

    EDIT: Ich habe nochmal über meinen obigen Beitrag nachgedacht und ihn in einem ergänzten Kommentar sozusagen zurückgenommen, ohne ihn zu löschen. Konstruktiv geht natürlich anders.

  • Ich habe da ehrlich gesagt spätestens seit Corona den Glauben an die Menschheit verloren. Was hat man sich nicht alles vorgenommen und schau hin, wo wir jetzt stehen. Mir ist der Rest der Welt unterdessen dann doch ziemlich wumpe. Ich fauche junge Leute an, die Aludosen in den falschen Mistkübel schmeissen, wir zahlen grad mal 35 CHF pro Monat für den Strom und haben kein Auto. Das muss reichen für den Weltfrieden. Achso ... und ich hab die Grünen gewählt, für Gott und Vaterland und gegen Alice.

  • Ich paraphrasiere das mal so, wie es bei mir ankommt: "Also, wenn wir schon alle den Bach runtergehen und aufgrund des Klimawandels elendig verrecken, dann wenigstens in Luxus und Wohlstand."

    So ungefähr?

    Man sollte zumindest die eigenen Möglichkeiten der Einflussnahme auf Prozesse wie das Weltklima realistisch einschätzen und überlegen, wie viel man für diffuse Hoffnungen auf Abmilderung oder Verlangsamung zu opfern bereit ist. Und ob das unterm Strich sinnvoll ist.

    Dass Palim sich Sorgen um Norddeutschland macht, ist ja nicht unbegründet - der Blick in die Niederlande lässt erahnen, welche Investitionen in den Küstenschutz in Zukunft vermutlich auch uns zu kommen werden. Den muss man sich aber eben auch leisten können und dazu wäre es hilfreich, den Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu gestalten. Von Kanalisation über Stadtplanung bis hin zur Gestaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen wird es Investitionen in allen möglichen Lebensbereichen brauchen, um Extremwetterereignisse besser zu bewältigen... wie soll das neben allen anderen notwendigen Infrastrukturmaßnahmen usw. funktionieren, wenn eine positive Wirtschaftsentwicklung nicht absolute politische Priorität hat?

    Dass andere Teile der Welt die Auswirkungen schneller und empfindlicher spüren werden, ist richtig. Das lässt sich aber auch nicht mehr stoppen, indem wir uns hier übermäßig selbst kasteien. Da Entwicklungshilfe auch in vom Klimawandel betroffene Regionen fließt und die Höhe der Gelder ans BIP gekoppelt ist, könnte man hier auch argumentieren, dass den Betroffenen eine starke Wirtschaftsperformance letztlich ebenfalls mit zu Gute kommt.


  • CDU/CSU haben Hochwasser- und Küstenschutz ebenfalls explizit im Programm. Ich denke, das ist durchaus auch in der Breite des Spektrums schon angekommen.. und dennoch bleibt, dass es teuer wird und dass man sich daher eine schrumpfende Wirtschaft nicht leisten kann.

  • CDU/CSU haben Hochwasser- und Küstenschutz ebenfalls explizit im Programm. Ich denke, das ist durchaus auch in der Breite des Spektrums schon angekommen.. und dennoch bleibt, dass es teuer wird und dass man sich daher eine schrumpfende Wirtschaft nicht leisten kann.

    Ich warte immer noch auf den Unionsvorschlag, was "die starke Wirtschaft" ausmachen soll. Dieselbetriebene PKW wie die letzten 75 Jahre?

  • Ich verstehe die Frage nicht so recht. Es ist ja nicht Aufgabe der Politik, der Wirtschaft Vorgaben zu machen - der Staat soll lediglich Rahmenbedingungen schaffen, unter denen wirtschaftliche Aktivität global wettbewerbsfähig ist und erfolgreich stattfinden kann.

  • Ja ok - aber er sollte sich bestenfalls maximal raushalten und die Untermehmen mal machen lassen. Überregulierung ist Teil des Problems hier, wenn man den Wirtschaftsverbänden zuhört.

    Und ob die Stärke im Diesel PKW oder woanders liegt, entscheidet bestenfalls ebenfalls der Markt, wenn man ihn nicht permanent aktiv verzerrt.

  • Ne, da sehe ich schon ganz klar den Staat in der Pflicht. Dass Diesel verbrennen dumm ist, müssen wir jetzt hoffentlich nicht weiter diskutieren. Der Staat lässt mich als Privatperson auch nicht alles machen, was ich lustig finde.

    Was mich z. B. masslos ärgert ist das dumme Geblubbere vom grünen Wasserstoff als Prozesschemikalie. Wer sowas daherschwätzt, hat einfach null Ahnung von der Sache und noch weniger Vorstellung von den Grössenordnungen. Die Petrochemie braucht Erdgas als Prozesschemikalie, du als Privatperson kannst auch anders heizen. Der Diesel, den du sinnlos in deinem Auto verfährst, muss gar nicht erst produziert werden, aus dem Erdöl können zigfach nützlichere Feinchemikalien hergestellt werden. Du als Privatperson hast das bei Weitem grössere Einsparpotential. Es hängt auch von dir ab, was du konsummierst, was die Industrie überhaupt produziert.

  • Ob und wie Diesel konsumiert wird, würde sich wahrscheinlich von alleine regeln, wenn man mal die Subventionen von dem Zeug nimmt.

    Ansonsten stimme ich zu, dass man Industrien nicht mit den gleichen Vorgaben belegen kann, wie Privatpersonen. Dennoch ist auch die Gängelung von Privatpersonen problematisch, denn wenn das Ganze zu teuer und unbequem wird, braucht man sich nicht wundern, wenn diejenigen gewählt werden, die versprechen, das alles einfach abzuschaffen.

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