Kind durchs Gymnasium schieben (BY)

  • Bei uns dürfen HA ohnehin nicht benotet werden und es gibt neben in der Stunde vorher angekündigten kleinen auch unangekündigte Leistungsnachweise und Ausfragen.

    Wer nicht hören will, will nicht hören. Sie hätte die Grundschule „locker“ geschafft und ich hätte ja keine Erfahrung wie wertvoll Vorlernen ist und wie beeindruckend der Fortschritt.
    Meine Mutter war schon bei der Familienberatung, aber- wer nicht hören will, will nicht hören.

    Es tut mir leid, dass du in dieser Situation so festhängst und du dir da ein schlechtes Gewissen machst, bei Dingen, die nicht in deiner Verantwortung liegen. Wenn das Kind nicht die Bereitschaft aufbringt, am Gymnasium die eigene Begabung so zu nutzen, dass es für das Gym aus eigener Kraft reicht, dann ist das Gym die falsche Schulform. Unterstützung hilft hier nur, wenn diese Voraussetzung gegeben ist, sonst wird das für alle Beteiligten eine Katastrophe. (Wir unterstützen zwar auch die eigenen Kinder, aber die würden auch so am Gym zurechtkommen. So eben noch besser.)

    Edit: Ich habe den zweiten Teil meines Posts gelöscht, weil ich deine Situation falsch vor Augen hatte, daher passt das nicht. Daher:

    Du bist nicht in der Verantwortung! Du hast deinen eigenen Weg zu gehen, der dich genug fordert. Und du musst dir nicht sagen lassen, du hättest keine Ahnung von dem Kind und seinem Lernweg. Das ist ein weiterer Grund, dass du dich klar und höflich rausziehst.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

    Einmal editiert, zuletzt von Finnegans Wake (21. August 2025 09:09)

  • Danke.

    Ich muss es halt immer wiederholen. „Hei, Studienelse, heißt es at oder on Wednesday?“ (Kind sitzt nebendran).

    „Es tut mir leid, das unterrichtet die Schule“ Oft genug hab ich aber schneller geantwortet als nachgedacht.

    Ich würde weg bleiben, aber ich will ja auch Zeit mit meiner Mama und meinen Brüdern. Der Stiefbruder wollte/ will eigentlich mit zur Familienberatung.


    Das vorlernen mit dem zum Schulbuch passenden Vokabelkasten, Workbook und sämtlichen Wortschatz und Grammatiktrainern geht ja jetzt seit 4 Monaten (mein 1. Post ist von Ende April!) Man sollte meinen, die sind jetzt auch mal durch mit der 1. Unit (oder eigentlich dem kompletten Buch), aber das fängt immer wieder bei Null an.

    jetzt in den Ferien wo er die Lösungen quasi diktiert, ist natürlich „alles fehlerfrei“.


    Ich hab Angst, was im Herbst auf uns zu kommt (deswegen schreibe ich wohl hier). Ich kann es nur falsch machen (deswegen schreib ich auch, und es hilft mir sehr, zu lesen, dass ich nicht „helfen“ soll).

    Dass meine Familie daran kaputt geht. Meine Stiefschwester hab ich ja schon fast aufgegeben.

  • Dass meine Familie daran kaputt geht. Meine Stiefschwester hab ich ja schon fast aufgegeben.

    Ihr habt eine herausfordernde Familienkonstellation. Mit Stiefgeschwistern und -eltern ist es sowieso kompliziert, ein Miteinander zu finden. Da sind eben extrem viele Emotionen und das Spannungsfeld zwischen zwei Familien, die eine werden, im Spiel. Du bist - so scheint es - an einem guten Verhältnis und einem guten Miteinander mit deiner Stief-Familie interessiert und offen für diese.

    Da wird es, da du als Zusatz-Lehrerin eingebunden wirst, noch schwieriger. Was so herausklingt, dass du als die Stiefschwester hingestellt werden sollst, die nicht helfen will, ist einfach unfair.

    Kannst du da mit deiner Mutter sprechen, wie es dir damit geht? (Oder hast du schon) Wie du zerrissen bist, zwischen dem Wunsch zu helfen und der Überforderung durch die Situation? Dass du dir wünschst, ein gutes Verhältnis zur Stiefschwester zu haben, dass du aber siehst, dass dieses durch die Rolle als Ersatzlehrerin gestört wird? Das Verständnis deiner Mutter ist erst mal extrem wichtig für dich.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich muss es halt immer wiederholen. „Hei, Studienelse, heißt es at oder on Wednesday?“ (Kind sitzt nebendran).

    „Es tut mir leid, das unterrichtet die Schule“ Oft genug hab ich aber schneller geantwortet als nachgedacht.


    Das vorlernen mit dem zum Schulbuch passenden Vokabelkasten, Workbook und sämtlichen Wortschatz und Grammatiktrainern geht ja jetzt seit 4 Monaten (mein 1. Post ist von Ende April!) Man sollte meinen, die sind jetzt auch mal durch mit der 1. Unit (oder eigentlich dem kompletten Buch), aber das fängt immer wieder bei Null an.

    jetzt in den Ferien wo er die Lösungen quasi diktiert, ist natürlich „alles fehlerfrei“.

    Ich hab Angst, was im Herbst auf uns zu kommt (deswegen schreibe ich wohl hier). Ich kann es nur falsch machen (deswegen schreib ich auch, und es hilft mir sehr, zu lesen, dass ich nicht „helfen“ soll).

    Ich glaube nicht, dass du inhaltlich etwas falsch machst, du studierst ja dieses Fach. Ich würde solche Fragen wie "at" oder "on" schon beantworten - das ist fast noch Grundschulstoff.

    Es gibt für Englisch sogar Übungsmaterial, die den Übertritt von der Grundschule ans Gymnasium erleichtern sollen. An meiner Schule empfehlen sogar manche Lehrkräfte, die Grundschulvokabeln gut einzuprägen und Wörter darüber hinaus zu lernen, weil es am Gymnasium in einem ganz anderen Tempo vorangeht.

    Ein paar Vokabeln zu wiederholen und Wörter vorzulernen ist erstmal nicht schlecht. Allerdings finde ich das Zeitmanagement, das du beschrieben hast, in den Ferien maßlos übertrieben und schädlich. Man muss auch mal aus der Tretmühle herauskommen. Ein Kind sollte doch erstmal mindestens 4 Wochen Ferien haben und schulisch nichts tun, damit es sich erholen kann und mit neuer Kraft und frischer Motivation ins neue Schuljahr starten kann. Den Stoff in Englisch in den ganzen Ferien in Englisch vorzulernen, kostet Kraft und ist uneffektiv, wie du selbst beschrieben hast. Da treibt man ja richtig das Kind in die Lustlosigkeit hinein und das wird nicht besser.

    1-2 Wochen vor Schulbeginn könnte ich mir schon vorstellen, versuchen wieder reinzukommen und Fächer, die schwierig waren, zu wiederholen.

    Warum nach dem 4. Schuljahr noch laut lesen? Liest das Kind so schlecht, dass es noch Übung braucht? Eine Stunde erzwungenes laut Lesen ist viel zu viel. Falls nein - statt laut lesen fände ich besser, wenn das Kind leise für sich liest und zwar Geschichten und Bücher, die ihm/ihr gefallen.

  • Klar, irgend ein englisches Wort rüberrufen kann man machen, aber der Punkt ist doch, dass das Kind schon mit dem Grundschulstoff überfordert war, kaum richtig schreiben kann, etc.

    Im Grunde müsste die Lebensgefährtin des Vaters mit dem Vater und der Grundschullehrerin reden. Aufgrund der Konstellation müsste von der TE die Verantwortung genommen werden, wie Finnegan's Wake schon schrieb.

  • Ähm .... ich steige gerade nicht hier durch. Moment.

    Ich hatte hier was zum Lernen am Gym reingebracht, was dann aber doch größtenteils eher in den (später eröffneten) Thread zu angekündigten HÜs in RLP passt (so wie sich das hier entwickelt hat).

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Klar, irgend ein englisches Wort rüberrufen kann man machen, aber der Punkt ist doch, dass das Kind schon mit dem Grundschulstoff überfordert war, kaum richtig schreiben kann, etc.

    Na ja, das Kind hatte einen Durchschnitt von 2,33 in D, M, und HSU. Das bedeutet, dass in HSU und M eine Zwei erreicht wurde. HSU und M zwei ist gut und man erreicht durch Lernen in Mathe keine Zwei, wenn man da ein grundsätzliches Verständnis fehlt. Es hat also den Übertritt ohne eine Aufnahemprüfung geschafft. Nach den Schilderungen ist es nicht fürs Gymi geeignet, es hat viel gelernt (die Frage ist, wie effektiv) aber der Schnitt ist erreicht und sicher nicht von der Schule her geschenkt. Wenn es so langsam und unorganisiert ist, vermute ich eher eine Lese/Rechtschreibschwäche o.ä. dahinter (das kann sich auch auf die Motivation auswirken), das müsste spätestens im 5. Schuljahr überprüft werden um Nachteilausgleiche zu erhalten.

    Studienelse: Die Schulberatung wäre hier ein guter Ansprechpartner.

  • Im Grunde müsste die Lebensgefährtin des Vaters mit dem Vater und der Grundschullehrerin reden. Aufgrund der Konstellation müsste von der TE die Verantwortung genommen werden, wie Finnegan's Wake schon schrieb.

    Grundschullehrerin ist schwierig und jetzt zu spät. Aber ich gebe euch Recht, der TE kann man keine Verantwortung fürs Lernen aufdrücken, zumal schon der Ansatz völlig falsch ist.

  • <Mod-Modus>

    Ich habe 17 Beiträge wie gewünscht in den anderen Thread geschoben. Ich hoffe, das passt so. Wenn ich etwas übersehen habe , sagt Bescheid.

    kl. gr. Frosch, Moderator

  • Danke fürs Verschieben.

    Ich sitze nicht daneben, aber lernen heißt Vater und Kind sitzen am Esstisch und Vater lernt mit dem Kind. Auch im Urlaub. Ich bin halt „da“. Nein, Lesen ist nicht wirklich sicher.
    Ich und mein Stiefbruder reden sehr viel mit meiner Mutter, die würde ihn auch unterstützen wenn er mit seinem Vater spricht. Und es gab auch schon Streits.


    Ich werde mir hier einen Ansprechpartner suchen. Ich arbeite in den Semesterferien in der Ganztagsbetreuung der Schule (hab schon überlegt damit aufzuhören deswegen…) mit dem Vertrauenslehrer erstmal.

    Aber das Ausheulen hat erstmal gut getan. Manchmal lasse ich mich zu sehr in den Vorwurf ich sei gegen das Kind drängen.

  • Das laute Lesen 1 Stunde lang ist eine Tortur. In dem Alter liest man leise für sich, was einem gefällt. Das Kind wird ja völlig kontrolliert. Wenn die mal die Lust verliert oder abhaut, würde es mich nicht wundern. In meiner Familie kenne ich einen ähnlichen Fall. Als Jugendliche hat das Mädel total rebelliert, kein Spaß.

    Ob das Englisch Vorlernen sinnvoll ist, bezweifle ich auch. Die bekannten Vokabeln üben ist ja nicht schlecht, aber mehr würde ich nicht tun. Vielleicht einen Wörterkasten anlegen, der dann immer erweitert wird. Wenn die Sprachen dann in den weiterführenden Schulen laufen, ist das Lernen und wiederholen der Wörter und Grammatik natürlich schon sinnvoll, da sollte man auch nicht wochenlang aussteigen. Aber eigentlich müsste das doch reichen.

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

    Einmal editiert, zuletzt von Zauberwald (22. August 2025 09:33)

  • Und wenn man das nicht macht? Weil Lesen nicht so automatisiert klappt?

    Es bestünde ja kein Problem sonst.

    Ich will auch einfach keine Verantwortung in dem Ganzen haben.

    Wiederholen fände ich auch nicht schlimm.

    Auf keinen Fall eine Stunde täglich lesen. Das bringt nichts und frustriert nur.

    Du hast ja schon mal angesprochen, dass LRS im Raum stand. Vielleicht eher darauf hinwirken, dass eine Testung durchgeführt wird und damit dann gezielte Förderung möglich ist.

  • Meine Kinder wurden im Gymnasium automatisch auf LRS getestet. Das ist aber ein unübliches Verfahren und auch ein bisschen witzig. Alle 5er müssen ein Diktat schreiben und wer mehr als 10 Fehler hat, hat angeblich LRS. Der Vorteil ist, dass die Rechtschreibung in Deutsch und auch in anderen Fächern weniger stark gewertet wird. Deshalb halten auch manche Eltern ihre Kinder an, extra viele Fehler zu machen. Allerdings hat man einen Zeugnisvermerk. Ich finde das Vorgehen etwas lächerlich. Wenn man seine LRS länger behalten will als Kl. 9 glaube ich, muss man wieder einen Test machen. Wir haben darauf verzichtet, weil wir dachten, dass der Vermerk dann eventuell auf einem Abschlusszeugnis steht.

  • Und wenn man das nicht macht? Weil Lesen nicht so automatisiert klappt?

    Es bestünde ja kein Problem sonst.

    Ich will auch einfach keine Verantwortung in dem Ganzen haben.

    Wiederholen fände ich auch nicht schlimm.

    Um welches Bundesland handelt es sich denn? Möchte das Kind selbst denn aufs Gymnasium? Ich finde, dass man sie in Ruhe lassen sollte. In den letzten paar Tagen/Wochen kann man nicht viel bewirken. Warum lässt man nicht alles seinen Gang gehen und unterstützt sie bei Bedarf?

  • Meine Kinder wurden im Gymnasium automatisch auf LRS getestet. Das ist aber ein unübliches Verfahren und auch ein bisschen witzig. Alle 5er müssen ein Diktat schreiben und wer mehr als 10 Fehler hat, hat angeblich LRS. Der Vorteil ist, dass die Rechtschreibung in Deutsch und auch in anderen Fächern weniger stark gewertet wird. Deshalb halten auch manche Eltern ihre Kinder an, extra viele Fehler zu machen. Allerdings hat man einen Zeugnisvermerk. Ich finde das Vorgehen etwas lächerlich. Wenn man seine LRS länger behalten will als Kl. 9 glaube ich, muss man wieder einen Test machen. Wir haben darauf verzichtet, weil wir dachten, dass der Vermerk dann eventuell auf einem Abschlusszeugnis steht.

    Verwirrt, weil ich das so nicht kenne.

    Bei uns reicht es nicht, einmal ein Diktat zu schreiben. Es sind mehrere Tests bei dafür ausgebildeten Personen nötig.

    Verstehe ich das richtig, man schreibt einmal ein Diktat in der 5. Klasse und wenn man das nicht gut macht, dann wird man bis zur 10. Klasse als LRS eingestuft?

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